1 Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht unseren Herrn Jesus gesehen? Seid ihr nicht mein Werk in dem Herrn?
2 Bin ich auch für andere kein Apostel, so bin ich's doch jedenfalls für euch. Denn ihr seid das Siegel meines Apostelamtes im Herrn.
3 So verteidige ich mich denen gegenüber, die meine Richter sein wollen Ich beziehe V.3 auf V.1 und 2, nicht wie von Soden auf das Folgende..
4 Haben wir nicht das Recht, (auf Kosten der Gemeinden) zu essen und zu trinken?
5 Haben wir nicht gleich den anderen Aposteln, den Brüdern des Herrn Matth. 13,55. und Kephas Petrus. das Recht, auf unseren Reisen eine (christliche) Schwester als Ehefrau bei uns zu haben?
6 Müssen nur ich und Barnabas den Lebensunterhalt durch Handarbeit erwerben?
7 Wer tut denn Kriegsdienst für eigenen Sold? Wer pflanzt einen Weinberg und ißt nicht von seiner Frucht? Wer weidet eine Herde, ohne von ihrer Milch zu genießen?
8 Ist das nur in der Welt so Brauch?
9 Stimmt damit nicht auch das Gesetz? Im Gesetz Moses steht ja geschrieben: Du sollst dem Ochsen, der das Getreide drischt, nicht das Maul verbinden 5. Mos. 25,4. Das Tier, das die Körner aus den Ähren stampft oder den Dreschwagen über das Getreide zieht, soll sich auch an dem Getreide gütlich tun können.. Denkt Gott hier an die Ochsen?
10 Haben seine Worte nicht auf jeden Fall für uns Bedeutung? Ja, zu unserem Besten stehen sie da. Denn die das Land pflügen und die das Getreide dreschen, die sollen ihre Arbeit tun in der Hoffnung, davon Genuß zu haben Die Worte des Gesetzes sagen, daß die menschliche Arbeit ihren Lohn finden soll..
11 Haben wir nun zu euerm Heil den Samen geistlicher Güter ausgestreut, ist es da zuviel verlangt, wenn wir (als Lohn dafür) etwas von euern zeitlichen Gütern ernten?
12 Haben andere (Lehrer) das Recht, sich von euch unterhalten zu lassen, sind wir dann nicht noch viel mehr dazu berechtigt? Doch wir haben von diesem Recht keinen Gebrauch gemacht. Wir nehmen vielmehr alle möglichen Entbehrungen auf uns, um der Frohen Botschaft Christi nur ja kein Hindernis zu bereiten.
13 Wißt ihr nicht, daß die Priester, die im Tempel dienen, von den Einkünften des Tempels ihren Unterhalt empfangen? Und daß die, die am Opferaltar beschäftigt sind, auch ihren Teil vom Altar bekommen 5. Mos. 18,1; 4. Mos. 18,31.?
14 Ebenso hat nun auch der Herr für die Verkündiger der Frohen Botschaft die Verordnung gegeben, daß sie davon leben sollen Matth. 10,10; Luk. 10,7..
15 Ich aber habe auf diesen Anspruch freiwillig verzichtet. Das erwähne ich hier nicht, damit man mir künftig diesen Anspruch befriedige. Nein, lieber sterben, als meinen Ruhm mir nehmen lassen!
16 An und für sich freilich ist die Verkündigung der Frohen Botschaft nichts, dessen ich mich rühmen könnte. Sie ist ja einfach eine Pflicht, die ich erfüllen muß. Denn wehe mir, wollte ich die Frohe Botschaft nicht verkündigen!
17 Täte ich es aus eigenem Antrieb, so hätte ich Lohn zu erwarten. Ist es aber ein Muß für mich, so richte ich ja nur einen mir anvertrauten Auftrag aus.
18 Worin besteht also mein Lohn? Darin, daß ich die Frohe Botschaft umsonst verkündige und als ihr Diener auf mein gutes Recht verzichte Der Apostel meint das Recht, sich von den Gemeinden unterhalten zu lassen..
19 Denn wenn ich auch von allen Menschen unabhängig bin, so bin ich doch freiwillig aller Knecht geworden, um recht viele (für den Glauben) zu gewinnen.
20 Mit den Juden bin ich umgegangen wie ein Jude, um Juden zu gewinnen. Mit denen, die unter dem Gesetz stehen, habe ich verkehrt, als stünde ich auch unter dem Gesetz - obwohl ich doch mit dem Gesetz nichts zu schaffen habe -, um die, die unter dem Gesetz stehen, zu gewinnen.
21 Mit den Heiden, die ohne das Gesetz leben, bin ich umgegangen wie einer, der das Gesetz nicht kennt - während ich doch Gottes Gesetz nicht verachte, sondern im Gesetz Christi lebe -, um die, die das Gesetz nicht kennen, zu gewinnen.
22 Im Umgang mit den Schwachen bin ich schwach geworden, um die Schwachen zu gewinnen. So bin ich allen alles geworden, um wenigstens einige zum Heil zu führen.
23 Das alles tue ich der Frohen Botschaft wegen, um an ihrem Segen teilzuhaben.
24 Wißt ihr nicht, daß die Läufer in der Rennbahn zwar alle laufen, aber nur einer den Siegespreis erhält? Lauft nun so (wie dieser Sieger), damit ihr den Preis erlangt!
25 Jeder Wettkämpfer übt strengste Enthaltsamkeit. Und doch wollen sie nur einen vergänglichen Siegeskranz gewinnen, wir aber einen unvergänglichen.
26 Ich laufe nun nach keinem ungewissen Ziel, ich führe bei meinem Faustkampf keine Hiebe in die Luft.
27 Sondern ich schlage meinen Leib und bezwinge ihn, um nicht, nachdem ich andere zum Kampf aufgerufen habe, bei der Austeilung des Preises selbst leer auszugehen.
1 Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht Jesum unsern Herrn gesehen? Seid ihr nicht mein Werk im Herrn?
2 Wenn für andere ich kein Apostel bin, so bin ich es doch für euch; denn das Siegel meines Aposteldienstes seid ihr im Herrn!
3 Meine Verantwortung für die, welche mich erforschen, ist diese:
4 Haben wir nicht Vollmacht, zu essen und zu trinken?
5 Haben wir nicht Vollmacht, eine Schwester als Weib umherzuführen wie auch die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas?
6 Oder haben wir allein, ich und Barnabas, kein Recht, nicht zu arbeiten?
7 Wer verübt irgend einmal Kriegsdienst auf eigene Besoldungen? Wer pflanzt einen Weinberg und isst nicht von seiner Frucht? Oder wer weidet eine Herde und geniesst nicht von der Milch der Herde?
8 Rede ich dieses etwa nach Menschenweise, oder sagt nicht dieses auch das Gesetz?
9 Denn im Gesetze Mosehs steht geschrieben: Du sollst einem Ochsen, der da drischt, keinen Maulkorb anlegen! Kümmert Sich Gott etwa um die Ochsen?
10 Oder sagt Er es (nicht) jedenfalls um unsertwillen? Denn unsertwegen ist ja geschrieben Der Pflüger ist schuldig, auf Hoffnung zu pflügen; und wer drischt, soll es auf Hoffnung tun den Anteil zu haben!
11 Wenn wir euch das Geistliche gesät haben ist es für euch etwas Großes, wenn wir da; Fleischliche ernten?
12 Wenn andere eures Rechtes teilhaftig sind dann nicht vielmehr wir? Wir aber haben vor diesem Rechts keinen Gebrauch gemacht, sondern wir ertragen alles, damit wir nicht etwa den Evangelium Christi ein Hindernis geben!
13 Wisst ihr nicht, dass die, die den Heiligtumsdienst verrichten, das vom Heiligtum essen, die am Opferaltar dabeisitzen, am Opferaltar ihrer Anteil haben?
14 Und der Herr hat also angeordnet für die welche das Evangelium verkündigen, von den Evangelium zu leben!
15 Ich aber habe von keinem von diesen Gebrauch gemacht! Dieses aber habe ich nicht geschrieben, dass es ebenso an mir geschehe; dem lieber ist es mir zu sterben, als dass meiner Ruhm jemand vereitle!
16 Denn wenn ich das Evangelium predige, ist es für mich kein Ruhm; es ist mir als Zwang auf erlegt. Denn ein Wehe ist es für mich, wenn ich das Evangelium nicht predigte!
17 Denn wenn ich dieses freiwillig tue, habe ich einen Lohn; wenn aber unfreiwillig, bin ich mit einem Haushalterdienst betraut.
18 Was ist nun der Lohn für mich? Dass ich bei dem Predigen das Evangelium kostenlos darbieten werde, um keinen Gebrauch zu machen von meinem Recht im Evangelium.
19 Denn wenn ich auch von allen frei bin habe ich mich selbst allen zum Sklaven gemacht, damit ich die meisten gewinne!
20 Und ich bin geworden den Juden wie ein Jude, damit ich Juden gewinne; denen unter Gesetz, wie unter Gesetz, obgleich selbst nicht unter Gesetz, damit ich die unter Gesetz gewinne;
21 den Gesetzlosen, wie ein Gesetzloser gleichwohl nicht ein Gesetzloser für Gott, sondern im Gesetz für Christus, damit ich die Gesetzlosen gewinne!
22 Ich bin den Schwachen ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne Denn allen bin ich alles geworden, damit von allen ich etliche rette!
23 Alles aber tue ich des Evangeliums wegen damit ich dessen Mitgenosse werde!
24 Wisst ihr nicht, dass, die in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, einer aber empfängt den Ehrenpreis? Also lauft, damit ihr ergreift?
25 Jeder Wettläufer aber, der da kämpft, enthält sich von allem; jene aber nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen!
26 Ich laufe also in der Weise, nicht wie auf das Ungewisse; so kämpfe ich mit der Faust, nicht wie einer, der Luftstreiche gibt,
27 sondern ich schlage meinen Leib, und ich mache ihn zum Sklaven, damit ich nicht etwa, nachdem ich anderen ein Herold gewesen bin, selbst unbewährt werde!