1 Während sich Apollos in Korinth aufhielt, durchwanderte Paulus zunächst das gebirgige Binnenland (Kleinasiens Indem er seinen Weg wahrscheinlich über Philadelphia und Sardes nahm.) und kam dann an die Küste nach Ephesus In D. lautet V.1: "Während sich Paulus nach einem besonderen Plan mit dem Gedanken trug, nach Jerusalem zu reisen, gebot ihm der Geist (vgl. 16,6-7), nach Asien zurückzukehren. Als er das gebirgige Binnenland (Kleinasiens) durchwandert hatte, kam er nach Ephesus.". Dort fand er einige Jünger Leute, die er nach einer kurzen Unterredung für Christen hielt..
2 Die fragte er: "Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, nachdem ihr gläubig geworden seid Die Gläubigen und Getauften empfingen durch die Handauflegung der Apostel die Gabe des Heiligen Geistes (8,14-17).?" Sie antworteten ihm: "Wir haben überhaupt noch nicht gehört, ob der Heilige Geist gekommen ist Vgl. Joh. 7,39.."
3 Da fragte er sie weiter: "Welche Taufe habt ihr denn empfangen Hatten sie, wie Paulus vermutete, die christliche Taufe empfangen, so mußten sie auch etwas von dem Kommen des Heiligen Geistes wissen. Paulus sieht jetzt, daß diese Leute noch gar keine Christen sind. Da sie nun aber gerade auf ihre Taufe Wert gelegt haben, so fragt er sie weiter, welche Taufe sie denn eigentlich empfangen hätten.?" Sie erwiderten: "Des Johannes Taufe Diese jüdischen Männer waren also Johannesjünger, deren es damals (etwa 23 Jahre nach des Johannes Tod) noch genug gab.."
4 Paulus sprach: "Johannes hat getauft mit einer Taufe, die von einer Sinnesänderung begleitet sein mußte Luk. 3,3; Apg. 13,24., und er sagte dem Volk, sie sollten glauben an den, der nach ihm käme: an Jesus."
5 Als sie das hörten, ließen sie sich taufen in den Namen des Herrn Jesus.
6 Als ihnen dann Paulus die Hände auflegte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Zungen und weissagten.
7 Es waren ihrer im ganzen ungefähr zwölf Männer.
8 Paulus ging dann in das jüdische Versammlungshaus und predigte dort mit allem Freimut über Gottes Königreich. Drei Monate lang Nach meiner Zeitrechnung: von Ende Januar bis Ende April 52 n.Chr. suchte er die Juden durch seine Reden zu überzeugen.
9 Als sich aber manche dagegen verstockten und, anstatt zu glauben, "den Weg" (des Herrn Vgl. 9,2, Anm. 3.) vor der versammelten Gemeinde schmähten, da trennte er sich von ihnen Den Juden.. Er sonderte die Jünger (von der jüdischen Gemeinde) ab und hielt nun täglich (von der fünften bis zur zehnten Stunde Also zwischen 11 Uhr vormittags und 4 Uhr nachmittags. Diese genaue Zeitangabe findet sich in D.) seine Lehrvorträge in dem Hörsaal eines gewissen Tyrannus.
10 Das dauerte zwei Jahre Von Ende April 52 bis April 54., so daß alle Bewohner Asiens, Juden sowohl wie Heiden, des Herrn Wort vernahmen.
11 Gott tat auch durch des Paulus Hände ganz ungewöhnliche Wunder:
12 sogar die Tücher, womit sich Paulus den Schweiß abgewischt, oder die Schürzen, die er bei der Arbeit getragen hatte, legte man auf die Kranken, die dann von ihren Leiden geheilt und von bösen Geistern befreit wurden Vgl. 5,15-16..
13 Auch einige umherziehende jüdische Teufelsaustreiber Vgl. Matth. 12,27. versuchten bei solchen, die von bösen Geistern besessen waren, den Namen des Herrn Jesus anzurufen; sie gebrauchten dabei die Worte: "Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den Paulus verkündigt."
14 So trieben es unter anderen die sieben Söhne eines Juden aus hohenpriesterlichem Geschlecht namens Skeuas.
15 Aber der böse Geist antwortete ihnen: "Jesus kenne ich, und von Paulus habe ich gehört; doch wer seid ihr?"
16 Damit sprang der Mensch, in dem der böse Geist war, auf sie los, überwältigte zwei von ihnen Die beiden, die im Namen aller sieben die beschwörenden Worte gesprochen hatten. und mißhandelte sie so, daß sie ohne Kleider und voller Wunden aus dem Haus fliehen mußten.
17 Von diesem Vorfall hörten alle Juden und Heiden, die in Ephesus wohnten. Sie alle wurden von Schrecken ergriffen, und man fing an, den Namen des Herrn Jesus hoch zu ehren.
18 Nun kamen auch viele von denen, die schon früher gläubig geworden waren Und deren Gewissen jetzt durch den Vorfall V.13ff. stark aufgerüttelt wurde., und bekannten offen, was sie einst getrieben hatten.
19 Ja, nicht wenige von denen, die mit Zauberkünsten umgegangen waren, brachten ihre Zauberbücher herbei und verbrannten sie öffentlich. Als man ihren Wert berechnete, ergab sich der Betrag von fünfzigtausend Silberstücken 36000 Goldmark..
20 In solcher Weise wuchs das Wort des Herrn mit Macht und erwies sich kräftig Gegenüber aller Gewalt und Finsternis des in Ephesus herrschenden heidnischen Unwesens..
21 Nach diesen Ereignissen beschloß Paulus, über Mazedonien und Achaja nach Jerusalem zu reisen. "Wenn ich dort gewesen bin", so sprach er, "dann muß ich auch Rom sehen."
22 Er sandte zwei seiner Mitarbeiter, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien voraus, während er selbst noch eine Zeitlang in Asien blieb.
23 Gerade damals entstand wegen der Lehre Wörtlich: "des Weges" (V.9). des Herrn ein großer Aufruhr.
24 Ein Silberschmied, mit Namen Demetrius, der in Silber kleine Nachbildungen des Tempels der Artemis verfertigte In Ephesus war ein herrlicher Tempel der Göttin Artemis, der zu den sieben Weltwundern gerechnet wurde. Demetrius stand an der Spitze einer Schar von Kunsthandwerkern, die für die auswärtigen Tempelbesucher kleine Nachbildungen des Heiligtums in Silber herstellten und daraus großen Gewinn zogen., verschaffte allen, die in diesem Erwerbszweig beschäftigt waren, einen nicht geringen Verdienst.
25 Eines Tages versammelte er diese Künstler und ihre Gehilfen und sprach zu ihnen: "Ihr wißt genau, wie einträglich unser Gewerbe ist.
26 Nun seht und hört ihr aber, wie dieser Paulus nicht nur in Ephesus, sondern fast in ganz Asien viele Leute durch seine Überredungskünste verführt hat, indem er behauptet: 'Das sind keine Götter, die man mit Händen macht!'
27 Doch nicht nur unser Gewerbe droht in Mißachtung zu kommen, sondern auch das Heiligtum der großen Göttin Artemis ist in Gefahr, sein ganzes Ansehen zu verlieren; ja die Herrlichkeit Ich lese [teen megaleioteeta autees]. dieser Göttin, die ganz Asien und der Erdkreis mit Anbetung ehren, droht bald in den Staub zu sinken."
28 Bei diesen Worten gerieten sie in Wut und fingen an zu schreien: "Groß ist die Artemis der Epheser!"
29 Ja, die ganze Stadt geriet in Aufregung, und alles stürmte in die Schauburg Ins Theater, das etwa 60000 Menschen fassen konnte. - Die unter freiem Himmel liegenden Theater dienten auch zu Volksversammlungen.. Dorthin wurden auch die Mazedonier Gajus und Aristarchus, des Paulus Reisegefährten, mitgeschleppt.
30 Auch Paulus selbst wollte sich unter das Volk begeben, aber die Jünger ließen ihn nicht gehen.
31 Sogar einige hohe Beamte Wörtlich: "einige von den Asiarchen". Den Titel "Asiarch" führte der Vorsitzende des Landtags für die Provinz Asien. Diesen Titel behielten die Beamten auch nach Ablauf ihres Amtsjahres, so daß es damals in Ephesus mehrere Männer geben konnte, die diesen Ehrennamen führten. Die Asiarchen wurden aus den angesehensten und reichsten Männern gewählt; sie mußten auch die öffentlichen Spiele zu Ehren der Götter und des Kaisers aus eigenen Mitteln bestreiten., die ihm gewogen waren, sandten zu ihm und ließen ihn dringend bitten, sich nicht in die Schauburg zu wagen.
32 Die Menge schrie indessen weiter, der eine dies, der andere das; denn die Versammlung war ganz in Aufregung, und die meisten wußten überhaupt nicht, warum man zusammengekommen war.
33 Da ließ man aus der Volksmenge einen gewissen Alexander, den die Juden vorgeschoben hatten, auf die Bühne der Schauburg hinuntergehen Ich lese hier [katebibasan]. - Den Juden lag daran, öffentlich den Verdacht zurückzuweisen, als wollten sie etwas gegen den Dienst der Artemis unternehmen.. Alexander winkte mit der Hand Zum Zeichen, daß er reden wolle. und schickte sich an, seine Glaubensgenossen vor dem Volk zu verteidigen.
34 Als man aber merkte, daß er ein Jude war Von dem man selbstverständlich kein Eintreten für die Göttin Artemis erwarten konnte., da schrien alle aus einem Munde etwa zwei Stunden lang: "Groß ist die Artemis der Epheser!"
35 Der Stadtkanzler Ein hoher Beamter in Ephesus. brachte endlich die Menge zur Ruhe und sprach: "Ihr Männer von Ephesus, wer in aller Welt wüßte nicht, daß die Stadt Ephesus die Hüterin des Tempels der großen Artemis und ihres vom Himmel gefallenen Bildes ist Dies Bild der Artemis, das in ihrem Tempel aufbewahrt wurde und der Sage nach vom Himmel gefallen war, war an seinem unteren Teil, bis zum Gürtel, mit Zaubersprüchen beschrieben; die Büste bestand aus einem Haufen von Brüsten; nur die Arme, die auf zwei Keulen ruhten, und der Kopf hatten menschliche Gestalt.?
36 Das kann doch niemand bestreiten. Deshalb solltet ihr ruhig bleiben und nichts Unbedachtes tun.
37 Ihr habt diese Männer Gajus und Aristarchus (V.29). da hergeführt, die doch weder Tempelräuber sind noch unsere Göttin lästern.
38 Haben aber Demetrius und seine Berufsgenossen wider jemand eine Beschwerde, nun, so gibt's Gerichtstage und Statthalter: da mögen sie einander verklagen!
39 Und habt ihr sonst noch Anträge, so sollen die in der gesetzlichen Volksversammlung Die monatlich dreimal im Theater zu Ephesus stattfand. erledigt werden.
40 Wir laufen nämlich Gefahr, daß man uns des heutigen Vorfalls wegen als Aufrührer anklagt; denn es liegt kein Grund vor, womit wir diesen Auflauf rechtfertigen könnten." Mit diesen Worten löste er die Versammlung auf.
1 Es geschah aber, während Apollos in Korinth war, dass Paulus die oberen Gegenden durchzog, und er kam nach Ephesus und fand etliche Jünger.
2 Und er sprach zu ihnen: Habt ihr Heiligen Geist empfangen, da ihr gläubig wurdet? Sie aber sprachen zu ihm: Nicht einmal, ob Heiliger Geist ist, haben wir gehört.
3 Und er sprach: Worauf seid ihr nun getauft? Sie aber sprachen: Auf die Taufe des Johannes!
4 Paulus aber sprach; Johannes taufte eine Taufe der Sinnesänderung, dem Volke sagend, dass sie an den Kommenden nach ihm glauben sollten, dies ist an Jesus.
5 Da sie aber hörten, wurden sie getauft auf den Namen des Herrn Jesu.
6 Und während ihnen Paulus die Hände auflegte, kam der Heilige Geist über sie, und sie redeten in Zungen und weissagten.
7 Der Männer aber waren allesamt ungefähr zwölf.
8 Da er aber in die Synagoge kam, redete er freimütig drei Monate hindurch, sich unterredend und sie überzeugend über das Königreich Gottes.
9 Wie sich aber etliche verhärteten und ungläubig waren, indem sie den Weg schmähten vor der Menge, entfernte er sich von ihnen und sonderte die Jünger ab, täglich sich besprechend in der Schule des Tyrannus.
10 Dieses aber geschah zwei Jahre hindurch, so dass alle, die in Asien wohnten, das Wort des Herrn hörten, Juden wie auch Hellenen.
11 Und ungewöhnliche Kräfte tat Gott durch die Hände des Paulus,
12 so dass auch von seiner Haut Schweißtücher oder Schürzen auf die Kranken weggetragen wurden, und dass die Krankheiten von ihnen vertrieben wurden und die bösen Geister ausführen.
13 Es unternahmen aber auch etliche von den herumziehenden jüdischen Beschwörern, dass sie über die, welche böse Geister hatten, den Namen des Herrn Jesu nannten und sagten: Ich beschwöre euch bei dem Jesus, welchen Paulus predigt.
14 Es waren aber etliche des jüdischen Hohenpriesters Skevas, sieben Söhne, die dieses taten.
15 Der böse Geist aber antwortete und sprach zu ihnen: Den Jesus kenne ich zwar, und Paulus ist mir bekannt, ihr aber, wer seid ihr?
16 Und der Mensch sprang auf sie, in welchem der böse Geist war, beherrschte beide, bemächtigte sich ihrer, so dass sie nackt und verwundet aus jenem Hause entflohen.
17 Dieses aber wurde allen Juden wie auch Hellenen bekannt, die in Ephesus wohnten, und es fiel Furcht auf sie alle, und der Name des Herrn Jesu wurde verherrlicht.
18 Und viele der Gläubiggewordenen kamen, bekannten und verkündigten ihr Treiben.
19 Viele aber von denen, die unnütze Dinge trieben, trugen die Bücher zusammen, verbrannten sie vor allen, und sie berechneten ihren Wert und fanden fünfzigtausend Drachmen.
20 Das Wort des Herrn wuchs also mit Macht und erstarkte.
21 Wie aber dieses erfüllt wurde, setzte sich Paulus im Geiste vor, Mazedonien und Achajah zu durchreisen, um nach Jerusalem zu kommen, indem er sprach: Nachdem ich daselbst gewesen bin, muss ich auch Rom sehen!
22 Er sandte aber nach Mazedonien zwei von denen, die ihm dienten, Timotheus und Erastus; er selbst verweilte eine Zeit in Asien.
23 Es entstand aber nach jener Zeit ein nicht geringer Aufruhr wegen des Weges.
24 Denn ein gewisser Demetrius, ein Silberarbeiter, der machte Silbertempel der Artemis; er verschaffte den Künstlern einen nicht geringen Gewinn,
25 welche er zusammenrief und die Arbeiter an solchen, und er sprach: Männer, ihr wisst, dass von diesem der Gewinn, unser Wohlstand besteht.
26 Und ihr seht und hört, dass dieser Paulus nicht allein Ephesus, sondern fast ganz Asien überzeugt und eine große Menge zu einer anderen Meinung führt, indem er sagt, dass es keine Götter sind, die durch Hände geworden sind.
27 Nicht allein aber dieses Stück läuft uns Gefahr, in Verachtung zu kommen, sondern auch das Heiligtum der großen Göttin Artemis wird für nichts geachtet werden, und es wird auch ihre Großartigkeit vernichtet werden, welche ganz Asien und der Erdkreis verehrt.
28 Während sie aber hörten, wurden sie auch voll Wut, schrieen und sagten: Groß ist die Artemis der Epheser!
29 Und die Stadt wurde von der Aufregung erfüllt, und sie stürmten einmütig auf das Theater ein, mit sich reißend Gajus und Aristarchus von Mazedonien, die Reisegefährten des Paulus.
30 Während aber Paulus beschloss, unter das Volk zu gehen, ließen es ihm die Jünger nicht zu.
31 Und etliche aber der Asiarchen, welche Freunde von ihm waren, sandten zu ihm hin und baten, dass er sich selbst nicht in das Theater begeben möge.
32 Die einen aber nun (das), und die anderen schrieen dies; denn die Versammlung war in großer Aufregung, und die meisten wussten nicht, weshalb sie zusammengekommen waren.
33 Aus der Volksmenge aber überführten sie den Alexander, da die Juden ihn vorschoben. Alexander aber winkte mit der Hand, er wollte sich vor dem Volk verantworten.
34 Während sie aber erkannten, dass er ein Jude war, entstand eine Stimme von allen, dass sie zwei Stunden schrieen: Groß ist die Artemis der Epheser!
35 Während aber der Stadtschreiber die Volksmenge stillte, sprach er: Männer, Epheser, ist denn ein Mensch, welcher nicht weiß, dass die Stadt Ephesus die Tempelwärterin der großen Artemis und des vom Himmel gefallenen Bildes ist?
36 Da dieses nun unwidersprechlich ist, so ist es euch geziemend, dass ihr ruhig seid und nichts voreilig verübt.
37 Denn ihr habt hergeführt diese Männer, die weder Tempelräuber noch Lästernde eurer Göttin sind.
38 Wenn nun aber Demetrius und die Künstler mit ihm einen Rechtshandel gegen sie haben, halten sie Gericht, und Prokonsule sind da; lasst sie sich untereinander anklagen.
39 Wenn ihr aber außerdem etwas begehrt, so wird es in einer rechtsmäßigen Versammlung entschieden werden.
40 Denn wir laufen auch Gefahr, eines Aufstands beschuldigt zu werden wegen des heutigen Tages; nicht eine Ursache aber besteht, auf welche wir könnten Rechenschaft geben wegen dieses Auflaufs. Und da er dieses gesagt hatte, entließ er die Versammlung.