1 Da fragte ihn der Hohepriester: "Ist dem so Wie die Zeugen 6,13f. ausgesagt haben.?"
2 Er antwortete: "Liebe Brüder und Väter Die Anrede "Väter" richtet sich an die Mitglieder des Hohen Rates., hört! Der Gott der Herrlichkeit ist unserem Vater Abraham in Mesopotamien erschienen, noch ehe er in Haran wohnte,
3 und sprach zu ihm: 'Verlaß dein Vaterland und deine Verwandten und ziehe in das Land, das ich dir zeigen will 1. Mos. 12,1.!'
4 Darauf verließ er das Chaldäerland und nahm in Haran Wohnung. Von dort ließ ihn Gott nach seines Vaters Tod wandern in dies Land, wo ihr jetzt wohnt.
5 Doch gab er ihm darin nicht einen Fußbreit Erbteil. Aber er verhieß es ihm und seinen Nachkommen zum Besitz 1. Mos. 12,7., obwohl Abraham noch keine Kinder hatte.
6 Und zwar sprach Gott: 'Seine Nachkommen werden in einem fremden Land heimatlos sein, und man wird sie vierhundert Jahre knechten und plagen.
7 Aber das Volk, dem sie dienen werden, will ich strafen', sprach Gott; 'dann sollen sie ausziehen und mir an dieser Stätte dienen 1. Mos. 15,13f.'.
8 Darauf schloß Gott mit Abraham einen Bund, dessen Zeichen die Beschneidung war 1. Mos. 17,10.. So wurde Abraham der Vater Isaaks, den er am achten Tag beschnitt; Isaaks Sohn war Jakob, und Jakobs Söhne waren die zwölf Erzväter Die zwölf Söhne Jakobs..
9 Die Erzväter aber verkauften Josef aus Neid nach Ägypten. Doch Gott war mit ihm:
10 er errettete ihn aus allen seinen Trübsalen, verlieh ihm Weisheit und ließ ihn Gunst finden vor Pharao, dem König von Ägypten. Der setzte ihn als Gebieter über Ägypten und über sein ganzes Haus.
11 Da kam eine Hungersnot über ganz Ägyptenland und Kanaan; und das Elend war groß, daß unsere Väter keine Nahrung finden konnten.
12 Als nun Jakob hörte, in Ägypten sei Getreide zu haben, sandte er unsere Väter dorthin: das war ihre erste Reise.
13 Bei ihrer zweiten Reise aber gab sich Josef seinen Brüdern zu erkennen: so erfuhr Pharao Josefs Herkunft.
14 Dann ließ Josef seinen Vater Jakob und alle seine Blutsverwandten holen, im ganzen fünfundsiebzig Seelen Im hebräischen Text 1. Mos. 46,27; 2. Mos. 1,5 ist nur von 70 Seelen die Rede..
15 So zog Jakob nach Ägypten. Dort starben er und unsere Väter.
16 Man brachte sie nach Sichem Nach 1. Mos. 50,13 wurde Jakob in der Höhle bei Mamre begraben. und bestattete sie in dem Grab, das Abraham um Geld von den Söhnen Hemors in Sichem gekauft hatte Vgl. dagegen 1. Mos. 23; 33,17-19..
17 Als aber die Zeit herankam, wo sich die Verheißung erfüllen sollte, die Gott dem Abraham gegeben hatte, da mehrte sich das Volk in Ägypten und ward sehr zahlreich.
18 Das dauerte so lange, bis sich ein fremder König, der Josef nicht gekannt hatte, zum Herrscher über Ägypten erhob.
19 Der war voll Arglist gegen unser Volk und bedrückte unsere Väter so entsetzlich, daß er sie zwang, ihre neugeborenen Kinder auszusetzen, damit sie nicht am Leben blieben.
20 In der Zeit wurde Mose geboren: ein wunderbar schönes Kind Wörtlich: "er war schön nach Gottes Urteil", das den höchsten Maßstab bietet.. Der ward drei Monate lang in seines Vaters Haus aufgezogen.
21 Dann setzte man ihn aus. Aber Pharaos Tochter nahm ihn an Kindes Statt an und erzog ihn wie ihren eigenen Sohn.
22 So wurde Mose in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet, und durch seine Rede Wegen 2. Mos. 4,10ff. ist hier nicht an äußere Beredsamkeit, sondern an den bedeutungsvollen Inhalt seiner Worte zu denken. und seine Taten war er ein einflußreicher Mann.
23 Als er vierzig Jahre alt war, kam es ihm in den Sinn, sich nach seinen Brüdern, den Kindern Israel, umzusehen.
24 Da war er Zeuge, wie einer von ihnen ungerecht behandelt wurde. Für den trat er ein und rächte seine Mißhandlung, indem er den Ägypter erschlug.
25 Er glaubte aber, seine Brüder würden erkennen, daß ihnen Gott durch seine Hand Befreiung bringen wolle. Doch sie erkannten es nicht.
26 Am folgenden Tag sah er, wie sich zwei von ihnen stritten. Da wollte er Frieden zwischen ihnen stiften und sprach: 'Ihr seid doch Stammesbrüder; warum tut ihr denn einander unrecht?'
27 Aber der Mann, der seinen Nächsten schlug, wies ihn zurück und sagte: 'Wer hat dich zum Oberhaupt und Richter über uns gesetzt?
28 Möchtest du mich auch töten, wie du gestern den Ägypter getötet hast 2. Mos. 2,14.?'
29 Das Wort erschreckte Mose, und er flüchtete. Er lebte als Fremdling in dem Lande Midian, wo er zwei Söhne bekam.
30 Nach vierzig Jahren aber erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel in einer Feuerflamme in einem Dornbusch.
31 Als Mose das sah, wunderte er sich über die Erscheinung. Wie er nun hinzutrat, um sie näher zu betrachten, da rief die Stimme des Herrn:
32 'Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs 2. Mos. 3,6..' Darüber war Mose so erschrocken, daß er nicht wagte, weiter hinzusehen.
33 Da sprach der Herr zu ihm: 'Ziehe deine Schuhe von deinen Füßen! Denn die Stätte, worauf du stehst, ist heiliges Land.
34 Ich habe das Elend deines Volkes in Ägypten gesehen und habe ihr Seufzen gehört; darum bin ich herabgekommen, um sie zu befreien. Komm nun her, ich will dich nach Ägypten senden 2. Mos. 3,5.7.8.10.!'
35 Diesen Mose, den sie verleugnet hatten mit den Worten: 'Wer hat dich zum Oberhaupt und Richter eingesetzt?' - den hat Gott als Führer und Befreier gesandt, und der Engel, der ihm in dem Dornbusch erschienen war, begleitete ihn mit seiner Hilfe.
36 Dieser Mose hat sie weggeführt und dabei Wunder und Zeichen getan in Ägypten und am Roten Meer, dann weiter vierzig Jahre in der Wüste.
37 Dieser Mose hat den Kindern Israel gesagt: 'Einen Propheten wie mich wird Gott euch zum Heil aus eurer Brüder Kreis auftreten lassen 5. Mos. 18,15..'
38 Dieser Mose ist es, der bei der Volksversammlung in der Wüste Am Tag der Gesetzgebung (2. Mos. 19). mit dem Engel, der am Berg Sinai zu ihm geredet hatte, und mit unseren Vätern verkehrt hat. Er empfing Lebensworte In dem Gesetz., um sie uns mitzuteilen.
39 Unsere Väter aber wollten ihm nicht gehorchen, sondern stießen ihn von sich und wandten sich mit ihrem Herzen nach Ägypten D.h. zu dem ägyptischen Götzendienst..
40 Denn sie sprachen zu Aaron: 'Mache uns Götter, damit sie vor uns hergehen! Wir wissen ja nicht, was diesem Mose widerfahren ist, der uns aus Ägyptenland geführt hat 2. Mos. 32,23..'
41 Sie machten damals einen Stier, brachten diesem Götzenbild Opfer dar und erfreuten sich Bei Opfermahl und Spiel (2. Mos. 32,6). an den Werken ihrer Hände An dem Götzenbild..
42 Da wandte sich Gott ab von ihnen und gab sie preis, dem Himmelsheer Den Gestirnen. zu dienen, wie in dem Buch der Propheten geschrieben steht Amos 5,25-27.: Habt ihr mir denn Schlachtopfer und Speisopfer dargebracht dort in der Wüste vierzig Jahre lang, ihr vom Haus Israel Die in 2. Mos. 24 und 29; 3. Mos. 8 und 9; 4. Mos. 7 berichteten Opfer waren nur Ausnahmen.?
43 Nein, ihr habt vielmehr das Zelt des Molochs Moloch oder Molek war der Name des kananitischen Himmels- und Sonnengottes, dem namentlich Kinder geopfert wurden. mitgeführt Auf eurer Wanderung durch die Wüste. - Das Zelt des Molochs war ein abgöttisches Gegenbild der Stiftshütte. und das Sternbild eures Gottes Rephan Rephan ist wohl der koptische Name des Planeten Saturn, an dessen göttliche Verehrung dann hier zu denken wäre. - die Götzenbilder, die ihr selbst gemacht habt, um sie zu verehren. Zur Strafe dafür will ich euch wegführen lassen, noch über Babylon So sagt Stephanus auf Grund der geschichtlichen Erfahrung statt des im Text stehenden "Damaskus". hinaus!
44 Unsere Väter hatten in der Wüste das Zelt des Zeugnisses Das Zelt, wo Gott seinem Volk Zeugnis oder Offenbarung gab.. Das war erbaut nach dem Befehl dessen, der Mose geboten hatte, es nach dem Bild herzustellen, das er gesehen.
45 Dieses Zelt ging dann über auf das folgende Geschlecht, und unter Josua führten es unsere Väter mit hinein (nach Kanaan), als sie das Land der Heiden in Besitz nahmen, die Gott vor ihnen vertrieb. So blieb es mit dem Zelt bis zu den Tagen Davids.
46 Der fand Gnade vor Gott, und darum bat er ihn, dem Gott Jakobs eine Wohnstatt errichten zu dürfen.
47 Aber erst Salomo erbaute ihm ein Haus.
48 Doch der Höchste wohnt nicht in Gebäuden von Menschenhand, wie der Prophet spricht Jes. 66,1-2.:
49 Der Himmel ist mein Thron, und die Erde ist der Schemel meiner Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir da bauen, spricht der Herr, oder an welcher Stätte soll ich ruhen?
50 Hat meine Hand nicht alles dies Das Weltall. geschaffen Hier sah Stephanus deutlich die Entrüstung und den Unwillen seiner Zuhörer; vielleicht wurden auch Zwischenrufe laut. Darum fährt er V.51 viel schärfer fort.?
51 Ihr Halsstarrigen, die ihr an Herz und Ohren unbeschnitten seid 2. Mos. 33,3.5.; 3. Mos. 26,41; Jer. 4,4; 6,10; 9,26.! Ebenso wie eure Väter widersteht auch ihr fort und fort dem Heiligen Geist.
52 Wen von den Propheten haben eure Väter nicht verfolgt! Hingemordet haben sie alle, die das Kommen des Gerechten D.i. Jesus. vorausverkündigt haben. Seine Verräter und Mörder seid ihr jetzt geworden!
53 Ihr habt das Gesetzt, weil es durch Engel verordnet wurde Gal. 3,19; Hebr. 2,2., angenommen; aber ihr habt es nicht gehalten... Stephanus gibt in seiner Rede, rein äußerlich betrachtet, einen Überblick über die Geschichte Israels von Abraham bis auf Salomo. Inwiefern ist dies nun eine Verteidigung gegen die wider ihn erhobenen Anklagen? Er war beschuldigt worden, daß er Lästerworte ausgesprochen habe gegen Mose und gegen Gott, gegen den Tempel und das Gesetz (6,11.13.14). Stephanus kannte seine Zuhörer. Er wußte, sie würden ihn sofort niederschreien, wenn er ihnen ein unverhülltes Zeugnis ablege. Darum wählte er, der Mann voll Weisheit, einen anderen Weg. Indem er seine Hörer daran erinnerte, wie wunderbar Gott in den vergangenen Zeiten sein Volk geleitet habe, zeigte er deutlich, daß die Anklage der Gotteslästerung völlig grundlos sei. Und wie weit er von einer Lästerung gegen Mose und das Gesetz entfernt sei, das mußten seine Widersacher erkennen, als sie hörten, wie ehrend er von Mose redete, und wie hoch er das Gesetz stellte (7,35-39). Auch den Vorwurf einer Lästerung des Tempels weist Stephanus einfach und bestimmt dadurch zurück, daß er den Tempelbau durch Salomo als den eigentlichen Höhepunkt der Geschichte Israels hinstellt. So verteidigt er sich klar und schlagend, ohne seine eigene Person auch nur im mindesten zu erwähnen. Aber zugleich straft er auch, er weckt das Gewissen seiner Hörer und belehrt sie über die wahre Bedeutung des Gesetzes und des Tempels. Schon ehe es ein Gesetz und einen Tempel gab, hat Gott Israel erwählt. Darum soll man auch nicht denken, Gott sei unabänderlich an beides gebunden, und Gesetz und Tempel müßten für alle Zeiten fortbestehen. Im Gegenteil, Israels ganze Geschichte zeigt, wie Gott sein Volk stufenweise vorwärtsführt. Abraham ward noch vor der Anordnung der Beschneidung berufen; Israel ward schon vor der Gesetzgebung zum Volk Gottes ausersehen; und das Volk diente Gott schon vor dem Tempelbau in der Stiftshütte. Darum ist auch nicht zu erwarten, daß Gott Israel auf der gegenwärtigen Stufe stehen lassen wird. Das hat schon Mose vorausverkündigt, als er von dem kommenden Propheten redete. Daß Stephanus damit auf Jesus hinwies, konnte den Hörern nicht verborgen bleiben. Aber Israel hat fort und fort den von Gott gesandten Propheten widerstrebt. Insonderheit ihr Verhalten gegen Jesus sollte den Hörern durch die vorbildlichen Geschichten von Josef und Mose deutlich gezeigt werden. Einst war die Wegführung nach Babylon die Strafe für den Abfall des Volkes. So wird auch jetzt das Gericht nicht ausbleiben. - Die Rede des Stephanus scheint Lukas wörtlich mitzuteilen. Sicher ist sie von den Schreibern des Gerichtes aufgezeichnet worden. Doch wie kann sie Lukas später erhalten haben? Wahrscheinlich durch Paulus, der ja dieser Verhandlung beiwohnte (V.58)!"
54 Als sie dies hörten, wurden sie in ihrem Herzen mit Wut erfüllt, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn.
55 Er aber blickte voll Heiligen Geistes zum Himmel auf und sah Gottes Herrlichkeit und Jesus zur Rechten Gottes stehen. Da rief er: "Ich sehe jetzt den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen!"
56 Sie aber schrien laut auf, hielten sich die Ohren zu, stürmten wie ein Mann auf ihn los, schleiften ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn.
57 Die Zeugen Die anklagenden Zeugen (6,13) hatten nach der Vorschrift des Gesetzes (5. Mos. 17,7) die Steinigung zu beginnen. legten ihre Oberkleider Die sie bei der Steinigung hinderten. ab und gaben sie einem Jüngling, mit Namen Saulus, in Verwahrung.
1 Es sprach aber der Hohepriester: Verhält sich dieses also?
2 Er aber sagte: Männer, Brüder und Väter, hört! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, da er in Mesopotamien war, bevor er in Haran wohnte;
3 Und Er sprach zu ihm: Gehe aus deinem Lande und deiner Verwandtschaft, und gehe in das Land, welches Ich dir zeigen werde!
4 Damals, da er ausging aus dem Lande Chaldäa, wohnte er in Haran; und von dort, nachdem sein Vater gestorben war, versetzte Er ihn in dieses Land, in welchem ihr jetzt wohnt.
5 Und Er gab ihm nicht ein Erbteil in demselben, noch einen Fuß breit, und Er hatte verheißen, ihm dasselbe zum Besitz zu geben und seinem Samen nach ihm, nicht war ihm ein Kind.
6 Gott aber sagte also: Es wird dein Same wohnen in einem fremden Lande, und man wird ihn versklaven und übel behandeln vierhundert Jahre.
7 Und das Volk, welchem sie dann dienen werden, werde Ich richten, sprach Gott. Und nach diesem werden sie ausziehen, und sie werden Mir dienen an diesem Ort.
8 Und Er gab ihm den Bund der Beschneidung. und also zeugte er den Isaak, und er beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak zeugte den Jakob, und Jakob die zwölf Erzväter.
9 Und da die Erzväter neidisch auf Joseph waren, wurde er nach Ägypten verkauft, und Gott war mit ihm
10 Und befreite ihn aus allen seinen Drangsalen, und Er gab ihm Gnade und Weisheit vor Pharaoh, dem König von Ägypten, und er setzte ihn zum Fürsten über Ägypten und sein ganzes Haus.
11 Es kam aber eine Hungersnot über ganz Ägypten und Kanaan und eine große Drangsal, und unsre Väter fanden keine Nahrungsmittel.
12 Da aber Jakob hörte, dass Getreide in Ägypten war, sandte er unsre Väter zum ersten Male aus.
13 Und zum zweiten Male gab sich Joseph seinen Brüdern zu erkennen, und es wurde dem Pharaoh das Geschlecht Josephs offenbar.
14 Joseph aber sandte hin, ließ seinen Vater zu sich kommen und die ganze Verwandtschaft von fünfundsiebzig Seelen.
15 Und es ging Jakob hinab nach Ägypten, und er selbst starb und unsre Väter.
16 Und sie wurden hingebracht nach Sichern, und sie wurden beigesetzt in das Grab, welches sich Abraham kaufte für den Wert des Silbers bei den Söhnen Hemors in Sichern.
17 Wie aber die Zeit der Verheißung nahte, welche Gott dem Abraham schwor, wuchs das Volk und wurde in Ägypten vermehrt,
18 bis dass ein anderer König in Ägypten aufstand, welcher den Joseph nicht kannte.
19 Dieser überlistete unser Geschlecht, er quälte die Väter, dass er machte, dass die Kinder von ihnen ausgesetzt wurden, damit sie nicht am Leben blieben,
20 in welcher Zeit Moseh geboren wurde, und er war schön vor Gott, und er wurde drei Monate im Hause des Vaters erzogen.
21 Da er aber ausgesetzt war, hob ihn die Tochter Pharaohs für sich auf und erzog ihn für sich selbst als einen Sohn.
22 Und Moseh wurde erzogen in aller Weisheit der Ägypter, er war aber mächtig in seinen Worten und Werken.
23 Wie sich ihm aber erfüllte eine Zeit von vier zig Jahren, stieg in seinem Herzen auf, seine Brüder zu besuchen, die Söhne Israels.
24 Und da er sah, dass jemand unrecht erlitt, griff er zur Wehr, und er schaffte Recht dem Gequälten, dass er den Ägypter erschlug.
25 Er meinte aber, die Brüder würden einsehen, dass Gott durch seine Hand ihnen Rettung gebe; sie aber verstanden es nicht.
26 Und am folgenden Tage zeigte er sich ihnen, da sie stritten, und er versöhnte sie zum Frieden und sprach: Männer, ihr seid Brüder, was verfahrt ihr ungerecht untereinander?
27 Der aber seinem Nächsten unrecht tat, wies ihn ab und sprach: Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns gesetzt?
28 Du willst mich doch nicht töten, wie du gestern den Ägypter umbrachtest?
29 Moseh aber floh wegen dieses Wortes, und er wurde ein Fremdling im Lande Midian, wo er zwei Söhne zeugte.
30 Und nachdem vierzig Jahre erfüllt waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel in der Feuerflamme des Dornbusches.
31 Da Moseh aber sah, bewunderte er das Gesicht; da er aber herzukam zu betrachten, geschah eine Stimme des Herrn:
32 ,Ich, der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs! Moseh aber war erschreckt, dass er nicht wagte, es zu betrachten.
33 Es sprach aber der Herr zu ihm: Löse die Sandalen von deinen Füßen; denn der Ort, auf welchem du stehst, ist heiliges Land!
34 Sehend habe Ich gesehen das Übel Meines Volkes in Ägypten, und sein Stöhnen habe Ich gehört, und Ich bin herabgekommen, sie zu befreien. Und nun gehe hin, Ich sende dich nach Ägypten!
35 Diesen Moseh, welchen sie verleugneten, indem sie sprachen: Wer hat dich gesetzt zum Obersten und Richter? diesen hat Gott zum Obersten und Erlöser gesandt mit (der) Hand des Engels, der ihm im Dornbusch erschien.
36 Dieser führte sie heraus, indem er Wunder und Zeichen tat im Lande Ägypten und im Roten Meer und vierzig Jahre in der Wüste.
37 Moseh ist es also, der zu den Söhnen Israels sprach: Einen Propheten wird euch Gott erwecken aus euren Brüdern wie mich.
38 Dieser ist es, der in der Gemeinde war in der Wüste mit dem Engel, der da zu ihm redete an dem Berge Sinai und unsern Vätern, welcher empfing lebendige Worte, euch zu geben,
39 welchem nicht wollten gehorsam werden unsre Väter, sondern wandten sich ab und kehrten um in ihren Herzen nach Ägypten,
40 indem sie zu Aaron sprachen: Mache uns Götter, die uns vorausgehen werden; denn dieser Moseh, welcher uns ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten, wir wissen nicht, was ihm geschehen ist.
41 Und sie machten in jenen Tagen das Bild eines Kalbes und brachten dem Götzen ein Opfer, und sie freuten sich in den Werken ihrer Hände.
42 Gott aber wandte Sich und gab sie dahin, zu dienen dem Heer des Himmels, gleichwie geschrieben steht im Buche der Propheten: Ihr dargebracht vierzig Jahre in der Wüste, Haus Israel?
43 Und ihr nahmt an die Hütte des Moloch und das Gestirn des Gottes Rompha, die Bilder welche ihr machtet, vor ihnen anzubeten! und Ich werde euch versetzen jenseits von Babylon
44 Die Hütte des Zeugnisses war unter unsern Vätern in der Wüste, gleichwie es angeordnet hatte, Der da mit Moseh redete, sie zu machen nach dem Bilde, welches er gesehen hatte
45 welche auch hineinführten unsre Väter mit Josua und übernahmen bei der Besitzergreifung der Völker, welche Gott hinausstieß vor dem Angesichte unsrer Väter, bis zu den Tagen Davids.
46 welcher Gnade fand vor Gott, und erbat sich eine Wohnung zu finden dem Hause Jakobs,
47 Salomoh aber baute Ihm ein Haus.
48 Der Höchste aber wohnt nicht in Händewerken, gleichwie der Prophet sagt:
49 Der Himmel ist Mein Thron, und die Erde aber der Schemel Meiner Füße; was für ein Haus baut ihr Mir? spricht der Herr, oder welches ist der Ort Meiner Ruhe?
50 Hat nicht Meine Hand dieses alles gemacht?
51 Halsstarrige und Unbeschnittene an Herzen und den Ohren, ihr habt immer dem Heiligen Geist widerstritten, wie eure Väter, auch ihr
52 Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben getötet, die vorher verkündigten über das Kommen des Gerechten, dessen ihr jetzt Verräter und Mörder geworden seid;
53 die ihr empfangen habt das Gesetz in Anordnung der Engel, und ihr habt es nicht bewahrt!
54 Während sie aber dieses hörten, wurden ihre Herzen durchsägt, und sie knirschten die Zahne dagegen.
55 Er aber, voll Heiligen Geistes, den Blick zum Himmel gerichtet, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesum stehen zur Rechten Gottes.
56 Und er sprach: Siehe, ich schaue den Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Hechten Gottes stehen.
57 Während sie aber mit großer Stimme schrieen, hielten sie die Ohren zu, und sie stürmten einmütig auf ihn ein.
58 Und da sie ihn aus der Stadt herauswarfen, steinigten sie ihn. Und Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen des Jünglings, des genannten Saulus. 4
59 Und sie steinigten den Stephanus, der anrief und sagte: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf
60 Die Knie aber beugend rief er mit großer Stimme: Stelle ihnen diese Sünde nicht fest Und da er dieses sagte, entschlief er.