1 Wenn nun Hier wird die Ermahnung 1,27 wieder aufgenommen. Ermahnung im Sinne Christ, wenn liebevoller Zuspruch, wenn Geistesgemeinschaft, wenn herzliches Mitgefühl noch etwas bei euch gilt,
2 so macht das Maß meiner Freude voll und seid eines Sinnes, beweist einander die gleiche Liebe, und, zu einer Seele verschmolzen, habt nur einen Gedanken Besonders eindringlich ermahnt der Apostel die Philipper zur Einigkeit. Erst wenn sie ganz einig sind, hat er volle Freude an ihnen. Die Reibereien und Streitigkeiten in der Gemeinde hatten ihren Grund in Selbstsucht und Hochmut (V.3f.).!
3 Tut nichts aus Selbstsucht und Eitelkeit, sondern in Demut schätze einer den anderen höher als sich selbst!
4 Jeder habe nicht nur sein eigenes Wohl im Auge, sondern auch das Wohl der anderen!
5 Seid so gesinnt, wie es Christus Jesus war Auch 1. Kor. 8,6; 2. Kor. 8,9 wird der Sohn Gottes schon im Blick auf die Zeit vor seiner Menschwerdung "Jesus Christus" genannt.!
6 Er hatte sein Dasein in Gottes Art Gottes Art ist zu herrschen. Vgl. Str. 5 des Weihnachtsliedes: Gelobet seist du, Jesu Christ: "Der Sohn des Vaters, Gott von Art, ein Gast in der Welt hier ward.". Aber er sah die Gottgleichheit nicht als Mittel an, sich Beute zu gewinnen Er wollte seine Herrscherstellung, die er in Gottes Art oder vermöge seiner Gottgleichheit hatte, nicht dazu benutzen, die Huldigung aller Wesen (vgl. V.10f.) gleichsam als Beute an sich zu reißen..
7 Nein, er entkleidete sich (seiner göttlichen Herrlichkeit Vgl. 2. Kor. 8,9. Wessen entleerte oder entkleidete er sich? Der Apostel sagt es nicht ausdrücklich; gemeint ist wohl die mit der Gottgleichheit verbundene göttliche Herrlichkeit (Joh. 17,5). Von seinem göttlichen Wesen aber gab er nichts auf.) und nahm Sklavenart an Sklavenart ist es, zu dienen (vgl. Matth. 20,28).. Er kam in menschlicher Gestalt und trat in seinem Äußeren auf wie jeder andere Mensch.
8 Dann erniedrigte er sich so tief, daß er gehorsam wurde bis zum Tod, ja bis zum Kreuzestod Zum Kreuzestod wurden besonders Sklaven verurteilt..
9 Darum hat ihn Gott auch so wunderbar erhöht und ihm den Namen geschenkt, der höher ist als alle Namen Gemeint ist der Name: Herr (vgl. Apg. 2,36)..
10 In diesem Namen, den Jesus trägt So ist wohl passend zu übersetzen; denn auch hier ist der Name Herr gemeint, nicht der Name Jesus., sollen sich alle Knie beugen - die Knie derer, die im Himmel, auf Erden und unter der Erde sind Gemeint sind die Engel im Himmel, die Menschen auf Erden und die Abgeschiedenen im Totenreich unter der Erde. -,
11 und zur Ehre Gottes des Vaters Vgl. 1. Kor. 15,28. sollen alle Zungen bekennen Vgl. Jes. 45,23.: "Jesus Christus ist der Herr!"
12 Nun, meine Lieben, ihr seid ja stets gehorsam gewesen. So sucht euch denn nicht etwa nur, wenn ich bei euch bin, sondern erst recht jetzt, wo ich fern bin, mit Furcht und Zittern das Heil zu erringen!
13 Gott ist's ja, der nach seinem freien Wohlgefallen beides in euch wirkt, das Wollen und das Vollbringen.
14 Tut alles ohne Murren und zweifelnde Gedanken Ohne Murren gegen Gott, und ohne an seiner Leitung zu zweifeln, sollen die Philipper ihren Wandel führen.,
15 damit ihr tadelfrei und lauter werdet: Kinder Gottes ohne Fehl inmitten eines verkehrten und entarteten Geschlechtes Anklang an 5. Mos. 32,5.! In dieser Umgebung leuchtet als Sterne -
16 indem ihr in einer (verderbten) Welt das Wort des Lebens darreicht - mir zum Ruhm für Christi Tag! Dann bin ich nicht vergeblich gelaufen und habe mich auch nicht vergeblich abgemüht.
17 Ja sollte auch mein Blut vergossen werden, so kann ich mich doch freuen über den priesterlichen Opferdienst, den euer Glaube leistet Dieser Dienst ist in V.15-16 näher beschrieben worden., und dazu wünsche ich euch allen Glück Ich schließe [ei kai spendomai] in Kommata ein und tilge das Komma vor [chairoo]..
18 Freut ihr euch ebenso und wünscht mir Glück Zum Märtyrertod.!
19 Im Vertrauen auf den Herrn Jesus hoffe ich, daß ich Timotheus bald zu euch senden kann, damit auch ich durch Nachrichten über euer Ergehen frohes Mutes werde.
20 Ich habe hier sonst keinen, der so denkt wie er und der so selbstlos für euch sorgen wird.
21 Denn die anderen denken alle miteinander an sich, nicht an die Sache Jesu Christi Keiner von den Mitarbeitern des Paulus, die damals in Rom weilten, war dazu willig, die weite Reise nach Philippi zu machen. Timotheus allein erklärte sich zu diesem Opfer bereit..
22 Wie zuverlässig er dagegen ist, das wißt ihr. Denn wie ein Kind dem Vater hilft, so hat er mir geholfen bei dem Dienst für die Heilsbotschaft.
23 Ihn also hoffe ich sofort zu senden, sobald ich übersehen kann, wie sich meine Lage hier gestaltet.
24 Doch habe ich im Vertrauen auf den Herrn die Zuversicht, daß ich auch selbst bald zu euch kommen werde.
25 Ich halte es für dringend nötig, Epaphroditus, meinen Bruder, Mitarbeiter und Mitstreiter, der mir als euer Bote eure Liebesgabe überbracht hat, jetzt wieder zu euch zurückzusenden.
26 Denn er hatte Heimweh nach euch allen und war voll Unruhe, weil ihr von seiner Krankheit gehört hattet.
27 Und in der Tat, er ist todkrank gewesen. Gott aber hat Erbarmen gehabt mit ihm, und nicht mit ihm allein, sondern auch mit mir, damit ich nicht Trauer über Trauer hätte Der Tod des Epaphroditus wäre für Paulus ein schwerer Verlust gewesen..
28 Darum beeile ich mich jetzt doppelt, ihn heimzusenden, damit ihr euch des Wiedersehens mit ihm freut und ich eine Sorge weniger habe Die Heimwehstimmung, wodurch Epaphroditus in Rom so schwer gedrückt wurde, mußte dem Apostel Sorge machen..
29 Nehmt ihn nun auf im Sinn des Herrn mit ungeteilter Freude "Seid nicht darüber verdrießlich, daß er euern Auftrag nur halb ausgerichtet hat!" Epaphroditus sollte nämlich dem Apostel nicht nur die Liebesgabe der Philipper überbringen, sondern ihm auch gleichsam als Stellvertreter der ganzen Gemeinde in seiner Gefangenschaft hilfreich zur Seite stehen. Daran wurde er aber durch seine Krankheit verhindert. und haltet solche Männer wie ihn in Ehren!
30 Denn um des Werkes Christi willen ist er dem Tod nahe gekommen: er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt, um mir an eurer Statt zu dienen.
1 Wenn nun Ermunterung in Christo, wenn Trost der Liebe, wenn Gemeinschaft des Geistes, wenn Gemüt und Erbarmungen da sind;
2 erfüllt meine Freude, dass ihr gleichgesinnt seid, indem ihr die gleiche Liebe habt, einmütig seid, auf das eine bedacht seid!
3 Dass nichts sei aus Rechthaberei, auch nichts aus eitler Ehre, sondern in der Demut achtet euch untereinander höher als euch selbst!
4 Nicht schaue ein jeder auf das Eigene, sondern ein jeder auch auf das des anderen!
5 Seid so gesinnt unter euch wie auch in Christus Jesus,
6 Welcher in Gestalt Gottes war, achtete Er es nicht als einen Raub, Gott gleich zu sein,
7 sondern Er entäußerte Sich Selbst, nahm Gestalt des Knechtes an, da Er in Gleichheit der Menschen war, und wurde in der Erscheinung wie ein Mensch erfunden.
8 Er erniedrigte Sich Selbst, war gehorsam bis zum Tode, aber bis zum Tode am Kreuz!
9 Darum hat Gott Ihn auf das höchste erhoben, und Er gab Ihm den Namen, den, der über jeden Namen ist,
10 damit in dem Namen Jesu sich beuge jedes Knie, der Himmlischen und der Irdischen und der unterirdischen,
11 Und alle Zungen bekennen werden, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes des Vaters!
12 Daher, meine Geliebten, gleichwie ihr allezeit gehorsam wäret, nicht allein bei meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit, bewirkt eure Seligkeit mit Furcht und Zittern!
13 Denn Gott ist es, der da wirkt in euch das Wollen und auch das Wirken wegen Seines Wohlgefallens!
14 Tut alles ohne Murren und Berechnung1,
15 damit ihr werdet untadelig und unbehelligt, makellose Kinder Gottes, inmitten eines verkehrten und verdrehter Geschlechts, unter welchen ihr wie Himmelslichter in der Welt erscheint,
16 indem ihr das Wort des Lebens darbietet, mir zum Ruhm am Tage Christi, dass ich nicht ins Leere gelaufen bin noch mich ins Leere abgemüht habe.
17 Wenn ich aber auch hingeopfert werde über dem Opfer und Priesterdienst euers Glaubens, freue ich mich und freue mich mit euch allen!
18 Dasselbe aber auch ihr, freut euch und freut euch mit mir!
19 Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus, euch schnell den Timotheus zu senden, damit auch ich wohlgemut werde, zu erfahren, wie es um euch steht!
20 Denn ich habe keinen Gleichgesinnten, welcher so treu für euch besorgt ist!
21 Denn sie suchen alle das Ihrige, nicht das des Jesu Christi!
22 Seine Bewährung aber erkennt ihr; denn wie einem Vater ein Kind hat er mit mir gedient an dem Evangelium.
23 Diesen hoffe ich nun zu senden, sobald ich demnächst das Meinige übersehe!
24 Ich bin aber zuversichtlich im Herrn, dass ich auch selbst schnell kommen werde!
25 Ich habe es aber für nötig erachtet, den Epaphroditus, den Bruder und Mitarbeiter und meinen Mitstreiter, euern Abgesandten und Diener meines Bedarfes, zu euch zu senden,
26 da er ja Sehnsucht nach euch allen hatte und beunruhigt war, weil ihr gehört hattet, dass er krank gewesen ist;
27 denn er war auch krank, dem Tode nahe, Gott aber erbarmte Sich seiner, nicht seiner aber allein, sondern auch meiner, dass ich nicht Trauer über Trauer habe.
28 Um so eiliger habe ich ihn nun gesandt, damit, wenn ihr ihn wiederum seht, ihr euch freut und ich sorgenfreier sei!
29 Nehmt ihn nun im Herrn auf mit aller Freude, und haltet solche Männer in Ehren!
30 Denn wegen des Werkes Christi ist er bis an den Tod nahe gekommen; er setzte das Leben auf das Spiel, damit er euren Mangel ausfüllte bei der Dienstleistung für mich!