1 Brüder, sollte wirklich jemand bei einem Fehltritt betroffen werden, so bringt ihn als geistlich Gesinnte im Geist der Milde wieder zurecht, und sei auf deiner Hut, daß du nicht auch verführt werdest!
2 Tragt einer des anderen Lasten: dann erst werdet ihr das Gesetz Christi ganz erfüllen!
3 Denn wer sich einbildet, er sei etwas Besonderes, während er doch nicht ist, der betrügt sich selbst.
4 Jeder prüfe nur sein eigenes Tun! Dann wird er seinen Ruhm für sich behalten und nicht dem anderen gegenüber großtun.
5 Denn jeder wird seine eigene Last zu tragen haben Gegen den Selbstbetrug empfiehlt der Apostel als untrügliches Mittel die Selbstprüfung. Durch die Selbstprüfung wird ein jeder Bescheidenheit lernen, und sollte er wirklich Vorzüge an sich entdecken, so wird er nicht anderen gegenüber damit prahlen, sondern in Demut davon schweigen, weil er weiß, mit wie manchen Fehlern und Schwächen er daneben noch belastet ist..
6 Wer in dem Wort (Gottes) Unterricht erhält, der teile seinem Lehrer von allen seinen Gütern mit!
7 Laßt euch nicht irreführen: Gott wird nicht (ungestraft) verspottet! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten Es müssen in den galatischen Gemeinden Leute gewesen sein, die spöttisch von den Opfern sprachen, die man nach Gottes Ordnung für die Diener am Wort forderte..
8 Wer auf sein Fleisch Den alten Menschen. sät, der wird von dem Fleisch Verderben ernten; wer aber auf den Geist Den neuen Menschen (Eph. 4,20-24). sät, der wird von dem Geist ewiges Leben ernten.
9 Im Gutestun laßt uns nicht müde werden! Denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten.
10 Laßt uns denn, solange wir dazu Gelegenheit haben, Gutes tun an allen Menschen, ganz besonders aber an den Glaubensgenossen!
11 Seht, mit was für großen Buchstaben ich euch eigenhändig schreibe Das Schreiben war für den Apostel eine Mühe, die Buchstaben wurden groß und unförmig. Hatte er vielleicht ein Augenleiden? (Vgl. Gal. 4,15.)!
12 Alle, die nach äußerem Ansehen trachten, suchen euch die Beschneidung aufzudrängen, doch nur deshalb, um nicht wegen des Kreuzes Christi Verfolgung zu erleiden.
13 Denn trotz ihrer Beschneidung beobachten sie selbst das Gesetz nicht; sondern sie wünschen eure Beschneidung nur, um sich eures Fleisches Eures äußeren Anschlusses an das Judentum. rühmen zu können Die galatischen Irrlehrer predigten die Notwendigkeit der Beschneidung nur deshalb, um von ihren jüdischen Volksgenossen, denen das Kreuz Christi ein Ärgernis war (Gal. 5,11; 1. Kor. 1,23), nicht verfolgt zu werden. Auf treue Gesetzeserfüllung aber legten sie selbst keinen Wert, sondern sie suchten nur ihren eigenen Ruhm, indem sie durch die Bekehrung der Heidenchristen zum gesetzlichen Judentum das Volk der Beschneidung mehren wollten..
14 Mir aber soll es fernliegen, in etwas anderem meinen Ruhm zu suchen, als in dem Kreuz unseres Herrn Jesus Christus, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt Paulus und die Welt haben nichts mehr miteinander zu schaffen..
15 Denn weder Beschneidung noch Vorhaut hat Bedeutung; Wert hat nur eine neue Schöpfung Die neue Schöpfung gründet sich auf Christi Kreuzestod in Verbindung mit seiner Auferstehung und der Sendung des Heiligen Geistes..
16 Über alle, die nach dieser Richtschnur wandeln wollen, komme Friede, und auch dem Israel Gottes werde Erbarmen zuteil Ich setze in V.16 ein Komma hinter [autous] und streiche es hinter [eleos]. - Alle, die nach der vom Apostel angegebenen Richtschnur wandeln, rühmen sich nur des Kreuzes Christi und erkennen die neue Schöpfung im Gegensatz zu der alten Ordnung des Gesetzes als das einzige an, was Wert und Bedeutung hat. - Der Friede Gottes (vgl. Ps. 125,5; 128,6) kommt über das wahre geistliche Israel. Aber auch dem Israel nach dem Fleisch soll Gottes Erbarmen zuteil werden, wenn es sich zu seinem Messias bekehrt (2. Kor. 3,14-16; Röm. 11,25ff.). Durch diesen Segenswunsch über das ungläubige Israel, das doch noch Gottes Volk ist, zeigt der Apostel, daß er kein Feind Israels ist, sondern es von ganzer Seele liebt (Röm. 9,1ff.).!
17 Künftig soll mir niemand weiter Mühe machen, denn ich trage die Malzeichen des Herrn Jesus an meinem Leibe Paulus nimmt an, daß die Mühe, die ihm dieser Brief gemacht hat, ausreichen wird, die Galater von ihren Irrwegen zurückzubringen. Die Malzeichen Jesu sind die Narben, die er infolge der im Dienst Jesu erlittenen Mißhandlungen (vgl. Apg. 14,19; 16,23) an seinem Leib trägt..
1 Brüder, und wenn sich ein Mensch überraschen lasst in einer gewissen Übertretung, ihr, die Geistlichen, bringt denselben zurecht im Geiste der Sanftmuts achtend auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest!
2 Tragt untereinander die Lasten, und so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.
3 Denn wenn jemand meint, etwas zu sein, was er nicht ist, betrügt er sich selbst!
4 Sein eigenes Werk aber bewahre ein jeglicher, und alsdann wird er für sich allein den Ruhm haben und nicht für den anderen.
5 Denn ein jeglicher wird seine eigene Last zu tragen haben.
6 Es sei aber in Gemeinschaft, der im Wort unterwiesen ist mit dem unterweisenden in allen guten Dingen!
7 Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht verspotten; denn was der Mensch sät dieses wird er auch ernten!
8 Denn wer in das eigene Fleisch sät, erntet aus dem Fleisch das Verderben; wer aber in den Geist sät, erntet aus dem Geist ewiges Leben.
9 Das Gute aber tuend, dass wir nicht ermüden! Denn in der eigenen Zeit werden wir ernten, dass wir nicht verzagen.
10 Demnach nun, wie wir Zeit haben, lasst uns für alle das Gute tun, vorzüglich aber für die Hausgenossen des Glaubens!
11 Seht, mit wie großen Buchstaben habe ich euch geschrieben mit meiner Hand!
12 Wie viele wollen ein gutes Ansehen haben im Fleisch, sie zwingen euch, euch beschneiden zu lassen, nur dass sie mit dem Kreuze Christi nicht verfolgt werden!
13 Denn nicht einmal die Beschnittenen selbst bewahren das Gesetz, sondern sie wollen, dass ihr euch beschneiden lasst, damit sie in eurem Fleisch sich rühmen.
14 Mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, als nur in dem Kreuz unseres Herrn Jesu Christi, durch welches mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.
15 Denn weder Beschneidung ist etwas noch Vorhaut, sondern eine neue Schöpfung.
16 Und so viele nach dieser Richtschnur wandeln, Friede über ihnen und Barmherzigkeit, und über das Israel Gottes!
17 Übrigens bereite mir niemand Mühen; denn ich trage die Wundenmahle Jesu an meinem Leibe.
18 Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit eurem Geiste, Brüder, Amen!