1 Es war vor dem Passahfest 4. Mos. 28,16-17 heißt der 14. Nisan "das Passah", der 15. Nisan "das Fest". Das im folgenden erwähnte Mahl fand also ebenso wie nach dem Bericht der drei ersten Evangelisten am Abend des 14. Nisan statt. So hat auch der Apostel Johannes das christliche Passah später in Kleinasien stets am 14. Nisan gehalten (Euseb. h.e. V, 24,3.6).. Jesus wußte, daß seine Stunde gekommen war, da er diese Welt verlassen und zum Vater gehen sollte. Er liebte seine Jünger, die er in der Welt zurückließ. Jetzt aber gab er ihnen den herrlichsten Beweis seiner Liebe 13,1 ist gleichsam die Überschrift des ganzen Abschnitts Kap. 13-17..
2 Ein Mahl Das Passahmahl, das Johannes hier als Vorbild des christlichen Liebesmahles darzustellen scheint. fand statt. Schon hatte es der Teufel dem Judas aus Kariot, Simons Sohn, ins Herz gegeben, ihn zu verraten.
3 Obwohl Jesus wußte, daß ihm der Vater alle Macht gegeben hatte, und daß er von Gott ausgegangen war und nun zu Gott ging,
4 erhob er sich vom Mahl, legte sein Oberkleid ab und nahm ein leinenes Tuch, womit er sich umgürtete Obwohl sich Jesus seiner Macht und Herrlichkeit deutlich bewußt war, demütigte er sich so tief bei der Fußwaschung..
5 Dann goß er Wasser in das Becken, das dastand, und begann seinen Jüngern die Füße zu waschen und sie mit dem Tuch, womit er umgürtet war, abzutrocknen Die Fußwaschung der Tischgäste pflegte sonst vor Beginn des Mahles durch Sklaven vollzogen zu werden..
6 So kam er zu Simon Petrus Er hatte also bei einem anderen begonnen.. Der sprach zu ihm: "Herr, du willst mir die Füße waschen?"
7 Jesus antwortete ihm: "Mein Tun ist dir jetzt rätselhaft, später aber wirst du es verstehen."
8 Petrus erwiderte: "Nun und nimmer sollst du mir die Füße waschen!" Jesus entgegnete ihm: "Wenn ich dich nicht wasche, so hast du keine Gemeinschaft mit mir."
9 Da sprach Simon Petrus zu ihm: "Herr, dann wasche mir nicht allein die Füße, sondern auch die Hände und das Haupt!"
10 Jesus sprach zu ihm: "Wer ein Bad genommen hat, der braucht sich nur die Füße Die beim Gehen wieder schmutzig werden. zu waschen; sonst ist er am ganzen Leib rein. Auch ihr seid rein, jedoch nicht alle."
11 Denn er kannte seinen Verräter; darum sagte er: "Ihr seid nicht alle rein."
12 Als er ihnen nun die Füße gewaschen hatte, zog er sein Oberkleid wieder an und nahm seinen Platz am Tisch wieder ein. Dann sagte er zu ihnen: "Versteht ihr, was ich euch getan?
13 Ihr redet mich an mit 'Meister' und 'Herr', und das ist in der Ordnung, denn ich bin's.
14 Habe nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen, so ist's auch eure Pflicht, einander die Füße zu waschen.
15 Denn ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit auch ihr tut, wie ich euch getan Nicht äußerlich, sondern geistlich: durch demütige Selbstverleugnung und dienende Liebe sollen die Jünger Jesu Beispiel nachahmen..
16 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ein Diener steht nicht höher als sein Herr, und ein Gesandter steht nicht höher als sein Auftraggeber. -
17 Wenn ihr dies wißt, Heil euch, wenn ihr danach tut!
18 Nicht von euch allen rede ich: ich kenne die, die ich mir auserkoren Als Apostel.. Doch es muß das Schriftwort Ps. 41,10. in Erfüllung gehen: Der mein Brot ißt, hat seine Ferse gegen mich erhoben Um mir einen Tritt zu versetzen..
19 Schon jetzt will ich davon zu euch reden, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es eintrifft, glaubt, daß ich es bin Nämlich: der Messias (vgl. 8,24).. -
20 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch V.20 schließt sich an V.16; vgl. Matth. 10,40.: Wer einen, den ich sende, aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt damit den auf, der mich gesandt."
21 Nach diesen Worten empfand Jesus in seinem Geist einen Schauder Vgl. 11,33; 12,27., und er sprach voll tiefen Ernstes: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten!"
22 Da sahen die Jünger einander (fragend) an; denn sie wußten nicht, von wem er redete.
23 Nun hatte einer von den Jüngern an der Tafel seinen Platz dicht an Jesu Seite Wörtlich: "Nun lag einer von den Jüngern an Jesu Brust" (an Jesu Gürtelbausch). Man lag während des Mahles auf Polstern. Dabei stützte sich der linke Arm auf das Polster, während der rechte Arm zum Essen frei blieb. Die Füße waren so ausgestreckt, daß der zunächst Liegende mit seinem Hinterhaupt an den Gürtelbausch des ersten reichte und dessen Füße an seinem Rücken hatte.; das war der Jünger, den Jesus liebte.
24 Dem winkte Simon Petrus und sprach zu ihm: "Sag, wen meint er?"
25 Da neigte er sich gegen Jesu Brust und fragte ihn: "Herr, wer ist's?"
26 Jesus erwiderte: "Der ist's, dem ich dies Stückchen Brot hier in die Schüssel tauche und reiche." Dann tauchte er den Bissen ein und reichte ihn dem Judas, Simons Sohn, aus Kariot.
27 Als der den Bissen genommen hatte, fuhr der Satan in ihn. Da sprach Jesus zu ihm: "Was du tun willst, das tu sofort!"
28 Keiner aber von den Tischgenossen verstand, was er ihm damit sagen wollte.
29 Einige meinten, weil Judas die Kasse hatte, fordere ihn Jesus auf: "Kaufe ein, was wir zum Fest nötig haben Der Abend des 14. Nisan war für Festeinkäufe die letzte Gelegenheit.!" oder: er solle den Armen etwas geben Die Armen fanden sich im Tempel ein, der von Mitternacht an geöffnet war..
30 Als Judas den Bissen genommen hatte, ging er sofort hinaus. Und es war Nacht.
31 Als er hinausgegangen war, sprach Jesus: "Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm Mit dem Weggehen des Judas kam die Stunde, die Jesu irdischem Leben ein Ziel setzte. Indem der Herr nun auf seine Wirksamkeit zurückblickt, kann er sagen, daß der Menschensohn dadurch verherrlicht ist (11,4b; 12,23; 17,10), und auch, daß Gott in ihm und seinem Werk verherrlicht worden, d.h. in seiner Herrlichkeit, die nun von allen Gläubigen erkannt wird, offenbar geworden ist (11,4a; 12,28; 17,4)..
32 Nun wird Gott ihn auch in seine Herrlichkeit aufnehmen Durch Auferstehung und Himmelfahrt., ja das wird bald geschehen!
33 Liebe Kinder, nur noch kurze Zeit bin ich bei euch. Ihr werdet nach mir suchen; doch was ich einst den Juden gesagt 7,34; 8,22.: 'Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht kommen', das sage ich jetzt auch euch.
34 Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so liebt auch ihr einander!
35 Daran sollen alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe zueinander habt."
36 Simon Petrus fragte ihn: "Herr, wohin gehst du?" Jesus erwiderte: "Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen; du wirst mir aber später folgen Auf dem Weg des Märtyrertodes.."
37 Petrus sprach zu ihm: "Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Ich will mein Leben für dich lassen."
38 Jesus antwortete: "Du willst dein Leben für mich lassen? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Der Hahn soll nicht krähen, ehe du mich dreimal verleugnet hast!"
1 Vor dem Feste des Passah aber wusste Jesus, dass Seine Stunde gekommen war, damit Er aus dieser Welt zum Vater gehe; Er liebte die Seinen, die in der Welt, bis ans Ende liebte Er sie.
2 Und da ein Mahl gehalten wurde, nachdem schon der Teufel dem Judas, dem des Simon Iskariot, ins Herz gegeben hatte, dass er Ihn verraten sollte,
3 obgleich Er wusste, dass Ihm der Vater alles in die Hände gegeben hatte, und dass Er von Gott ausgegangen war, und zu Gott hinging,
4 stand Er auf vom Mahle, und Er legte die Kleider ab, und Er nahm ein Leinentuch und umgürtete Sich Selbst.
5 Danach goss Er Wasser in das Becken, und Er fing an, den Jüngern die Füße zu waschen und zu trocknen mit dem Leinentuch, mit welchem Er umgürtet war.
6 Da Er zu Simon Petrus kam, sagte er zu Ihm: Herr, Du wäschst mir die Füße?
7 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was Ich tue, verstehst du jetzt nicht, du wirst es aber hernach erfahren!
8 Es sprach Petrus zu Ihm: Keinesfalls in Ewigkeit sollst Du mir die Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn Ich dich nicht wasche, hast du kein Teil mit Mir!
9 Simon Petrus sagte zu Ihm: Herr, nicht meine Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt!
10 Es sagte Jesus zu ihm: Wer gebadet ist, braucht nichts, als nur die Füße gewaschen zu haben, sondern er ist ganz rein; und ihr seid rein, aber nicht alle!
11 Denn Er kannte den, der Ihn verraten sollte; darum sagte Er: Ihr seid nicht alle rein!
12 Da Er nun ihre Fuße gewaschen und Seine Oberkleider angelegt hatte, legte Er Sich wiederum nieder, Er sprach zu ihnen: Erkennt ihr, was Ich euch getan habe?
13 Ihr nennt Mich Meister und Herr, und ihr redet recht; denn Ich bin es!
14 Wenn Ich nun, der Herr und der Meister, euch die Füße gewaschen habe, so seid auch ihr schuldig, untereinander die Fuße zu waschen!
15 Denn Ich habe euch ein Beispiel gegeben, dass, wie Ich euch getan habe, so tut euch auch!
16 Amen, Amen, Ich sage euch: Ein Knecht ist nicht größer als sein Herr, noch ein Gesandter größer als der, der ihn gesandt hat.
17 Wenn ihr dieses wisst, glückselig seid ihr, wenn ihr es tut!
18 Nicht von euch allen rede Ich; Ich weiß, welche Ich Mir auserwählt habe; aber damit die Schrift erfüllt werde: Der mit Mir das Brot isst, hat seine Ferse gegen Mich erhoben!
19 Von jetzt an sage Ich es euch, ehe es geschieht, damit ihr glaubt, wenn es geschehen ist dass Ich, Ich es bin!
20 Amen, Amen, Ich sage euch: Wer aufnimmt, wen Ich auch sende, nimmt Mich auf; wer aber Mich aufnimmt, nimmt Den auf, der Mich gesandt hat!
21 Da Jesus dieses gesprochen hatte, wurde Er erschüttert im Geist, und Er bezeugte und sprach: Amen, Amen, Ich sage euch, dass einer von euch Mich verraten wird!
22 Die Jünger sahen sich untereinander an, sie waren in Verlegenheit über das, was Er sagte;
23 es war aber zu Tische liegend einer von Seinen Jüngern, an dem Busen Jesu, welchen Jesus liebte.
24 Da winkte Simon Petrus diesem, und er sprach zu ihm: Sage, wer ist es, von dem Er spricht?
25 Jener neigte sich so an die Brust Jesu und sagte zu Ihm: Herr, wer ist es?
26 Da antwortete Jesus: Jener ist es, welchem Ich den Bissen eingetaucht habe und ihm geben werde. Da tauchte Er den Bissen ein, nahm und gab ihn Judas, dem des Simon Iskariot.
27 Und nach dem Bissen, da fuhr in ihn der Satan. Jesus sprach nun zu ihm: Was du tust, tue bald!
28 Keiner aber von denen, die zu Tische lagen, verstand, wozu Er ihm das sagte.
29 Denn etliche meinten, weil Judas den Geldbeutel hatte, dass ihm Jesus sage: Kaufe, was wir für das Fest bedürfen, oder dass er den Armen etwas geben sollte.
30 Da nun jener den Bissen genommen hatte, ging er sogleich hinaus. Es war aber Nacht.
31 Da er nun hinausging, sagte Jesus: Jetzt wird der Sohn des Menschen verherrlicht, und Gott wird verherrlicht in Ihm.
32 Wenn Gott verherrlicht wird in Ihm, so wird auch Gott Ihn verherrlichen in Sich Selbst, und Er wird Ihn sogleich verherrlichen!
33 Kindlein, noch um ein kleines bin Ich bei euch; ihr werdet Mich suchen, und wie Ich zu den Juden sagte: Wo Ich hingehe, könnt ihr nicht kommen, so sage Ich auch jetzt!
34 Ein neues Gebot gebe Ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie Ich euch geliebt habe, dass auch ihr euch untereinander liebt!
35 Daran werden alle erkennen, dass ihr Meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt!
36 Es sagte Simon Petrus zu Ihm: Herr, wohin gehst Du? Jesus antwortete: Wohin Ich gehe, da kannst du Mir jetzt nicht folgen! Hernach aber wirst du Mir folgen
37 Petrus sagte zu Ihm: Herr, warum kann ich Dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für Dich hingeben!
38 Jesus antwortete: Dein Leben wirst du für Mich hingeben? Amen, Amen, Ich sage dir: Keinesfalls wird der Hahn krähen, bis du Mich dreimal verleugnet haben wirst!