1 Jesus aber ging auf den Ölberg.
2 Frühmorgens erschien er wieder im Tempel, und alles Volk kam zu ihm. Da setzte er sich nieder und lehrte sie.
3 Die Schriftgelehrten aber und die Pharisäer brachten eine Frau zu ihm, die beim Ehebruch ertappt war, und stellten sie mitten auf den Platz Jedenfalls im Frauenhof, weil nur da den Frauen der Zutritt gestattet war..
4 Dann sprachen sie zu ihm: "Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt.
5 Nun hat uns Moses im Gesetz befohlen, eine solche Frau zu steinigen 3. Mos. 20,10; 5. Mos. 22,22.. Was sagst du dazu?"
6 Mit dieser Frage wollten sie ihm eine Falle stellen, damit sie einen Grund zur Anklage gegen ihn hätten Sie erwarteten bestimmt, Jesus würde in seiner Milde und Barmherzigkeit so urteilen, daß sie daraus eine Anklage wegen Gesetzesverletzung gegen ihn erheben könnten.. Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit seinem Finger auf die Erde Zum Zeichen, daß er die Frage nicht beachtete. Er bückte sich, während er saß (V.2)..
7 Als sie dann ihre Frage mehrfach wiederholten, sah er auf und sprach zu ihnen: "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie!"
8 Dann bückte er sich wieder und schrieb auf die Erde.
9 Sie aber gingen nach dieser Antwort einer nach dem anderen weg, die Ältesten zuerst. Nur Jesus allein blieb da mit der Frau, die mitten auf dem Platz stand.
10 Da blickte Jesus auf und sprach zu ihr: "Wo sind deine Ankläger? Hat dich keiner verurteilt?"
11 Sie antwortete: "Nein, Herr!" Da sprach er zu ihr: "Auch ich verurteile dich nicht. Geh, sündige hinfort nicht mehr!"
12 Dann redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: "Ich bin das Licht der Welt In der Nacht, die auf den ersten Tag des Laubhüttenfestes folgte, strahlte der Tempelberg im Licht vieler Lampen, die ihren Schein über die ganze Stadt warfen. Vielleicht knüpfen sich an diesen Brauch Jesu Worte von dem Licht der Welt.. Wer mir folgt, der wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens Das Licht, wodurch er das Leben erlangt. haben."
13 Da sprachen die Pharisäer zu ihm: "Du legst für dich selbst Zeugnis ab. Darum gilt dein Zeugnis nicht."
14 Jesus antwortete ihnen: "Auch wenn ich für mich selbst Zeugnis ablege, so ist mein Zeugnis gültig; denn ich weiß, woher ich gekommen bin oder wohin ich gehe. Ihr aber wißt nicht, woher ich komme oder wohin ich gehe.
15 Ihr richtet nach dem äußeren Schein, ich richte niemand Vgl. 3,17..
16 Wenn ich aber richte, so ist mein Urteil recht. Denn ich bin's nicht allein, der richtet, sondern mit mir richtet auch der Vater, der mich gesandt hat.
17 Nun steht aber auch in euerm Gesetz geschrieben, daß das Zeugnis zweier gültig ist 5. Mos. 17,6; 19,15..
18 Ich lege Zeugnis für mich ab, und auch der Vater, der mich gesandt, legt Zeugnis für mich ab."
19 Da sprachen sie zu ihm: "Wo ist denn dein Vater?" Jesus antwortete: "Ihr kennt meinen Vater so wenig wie mich. Kenntet ihr mich, so kenntet ihr auch meinen Vater."
20 Diese Worte sprach er in der Nähe des Opferstockes Vgl. Mark. 12,41., als er im Tempel lehrte. Doch niemand legte Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen 7,30..
21 Noch einmal Vgl. 7,33f. sprach er dann zu ihnen Den ihm feindlichen Oberen des Volkes.: "Ich will nun weggehen. Ihr werdet mich dann (hilfsverlangend) suchen; doch ihr sollt in eurer Sünde sterben Ihr sollt bei dem allgemeinen Unglück des Volkes, mit eurer Sünde beladen, ums Leben kommen. Bei der Eroberung Jerusalems durch die Römer im Jahr 70 n.Chr. schauten die Juden bis zum letzten Augenblick hilfesuchend nach dem Messias aus.. Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht kommen."
22 Da fragten die Juden: "Will er sich etwa das Leben nehmen, weil er sagt: 'Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht kommen In bitterem Spott deuten sie diese Worte auf die Hölle, den Aufenthaltsort der Selbstmörder.?"
23 Er antwortete ihnen: "Ihr stammt von unten her; ich stamme von oben her. Ihr gehört zu dieser Welt Zu der von der Sünde beherrschten Menschheit, deren Sinn ihr habt., ich gehöre nicht zu dieser Welt.
24 Darum Weil ihr der sündigen, verderbten Menschheit angehört. habe ich euch gesagt, daß ihr in euern Sünden sterben sollt. Denn glaubt ihr nicht, daß ich es bin Nämlich der Messias., so werdet ihr in euern Sünden sterben."
25 Da fragten sie ihn: "Wer bist du denn?" Jesus antwortete ihnen: "Überhaupt - warum rede ich nur noch zu euch Eine Frage des Unwillens.?
26 Viel habe ich freilich über euch zu reden und zu richten. Doch Wenn ihr auch die Wahrheit nicht hören wollt. er, der mich gesandt hat, ist zuverlässig; und was ich von ihm gehört habe, das rede ich nun in der Welt."
27 Sie verstanden aber nicht, daß er zu ihnen von dem Vater redete.
28 Darum fuhr Jesus fort: "Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt Ans Kreuz, wodurch er aber zur Herrlichkeit gelangen wird., dann werdet ihr verstehen, daß ich (der Messias) bin. Aus eigener Befugnis tue ich nichts, sondern nach der Unterweisung meines Vaters trage ich meine Lehre vor.
29 Und er, der mich gesandt, steht mir zur Seite. Er hat mich nie allein gelassen; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt."
30 Als er so redete, wurden viele an ihn gläubig.
31 Jesus sprach dann zu diesen Juden, die nun an ihn glaubten: "Haltet ihr an meiner Lehre fest, so seid ihr wirklich meine Jünger.
32 Dann werdet ihr auch die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen."
33 Da antworteten sie ihm: "Wir sind Abrahams Nachkommen Sie sind deshalb nicht wie die Söhne Kanaans (1. Mos. 9,26f.) oder Esaus (1. Mos. 27,40) zum Sklavenstand bestimmt. und haben niemals jemand als leibeigene Knechte gedient. Wie kannst du da sagen: 'Ihr sollt frei werden Der jüdische Stolz dieser unbefestigten Gläubigen fühlt sich durch Jesu Wort von der Freimachung tief verletzt.?'"
34 Jesus erwiderte ihnen: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht.
35 Nun hat ein Knecht im Haus (seines Herrn) keine bleibende Wohnstatt Denn ein leibeigener Knecht kann durch Verkauf oder auf andere Weise aus dem Haus seines Herrn entfernt werden.; ein Sohn dagegen hat im Vaterhaus bleibend Recht Er kann deshalb auch die Sklaven, die dort sind, in Freiheit setzen..
36 Macht euch also der Sohn frei, so werdet ihr wirklich frei sein.
37 Ihr seid Abrahams Nachkommen, das weiß ich wohl. Doch ihr steht mir nach dem Leben Geschieht das auch noch nicht sofort, so werden sie doch, wie Jesus voraussieht, bald wieder in die Reihen seiner Feinde zurückkehren., weil mein Wort in euern Herzen keinen Boden findet Ihr Glaube ist ganz oberflächlich..
38 Was ich bei meinem Vater gesehen habe, das verkünde ich. Ebenso stimmt euer Tun mit dem, was ihr von euerm Vater gehört habt."
39 "Unser Vater", so erwiderten sie ihm, "ist Abraham." Jesus entgegnete ihnen: "Wäret ihr Abrahams Kinder, so tätet ihr auch Abrahams Werke.
40 Nun aber sucht ihr mich zu töten, obwohl ich euch die Wahrheit, die ich von Gott gehört, verkündigt habe. So etwas Nämlich: einem, der Gottes Wahrheit redete, nach dem Leben zu trachten. hat Abraham nicht getan.
41 Ihr handelt ganz wie euer Vater." Da sprachen sie zu ihm: "Wir sind doch nicht aus Hurerei entsprossen Hurerei bedeutet hier wohl nach alttestamentlichem Sprachgebrauch (Hos. 1,2; 2,4; Jes. 57,3; Hes. 20,30f.) Abfall von Gott oder Götzendienst; die Juden scheinen sagen zu wollen: unser Kindschaftsverhältnis zu Gott ist durch keine Abgötterei getrübt worden.; Gott allein ist unser Vater Jes. 63,16; 64,8; Mal. 2,10.."
42 Jesus erwiderte ihnen: "Wäre Gott euer Vater, so hättet ihr mich lieb. Denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen. Ich bin auch nicht eigenmächtig aufgetreten, sondern er hat mich gesandt.
43 Warum versteht ihr denn meine Redeweise nicht? Weil ihr nicht fähig seid, meinen Worten voll Empfänglichkeit zu lauschen.
44 Ihr habt den Teufel zum Vater, und eure Lust ist, das zu tun, was euerm Vater Freude macht Vor allem: zu morden und zu lügen.. Der ist von Anfang an Solange es Menschen gibt. ein Mörder gewesen Ein Hinweis auf Kains Brudermord (vgl. 1. Joh. 3,12.15)., und er steht nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem eigensten Wesen; denn er ist ein Lügner und der Lüge Vater.
45 Ich aber finde keinen Glauben bei euch, weil ich die Wahrheit rede.
46 Wer von euch vermag mir eine Sünde nachzuweisen? Wenn ich die Wahrheit rede, warum glaubt ihr mir dann nicht?
47 Wer aus Gott ist, der hat ein Ohr für Gottes Worte. Ihr habt kein Ohr dafür, denn ihr seid nicht aus Gott."
48 Da antworteten ihm die Juden: "Haben wir nicht recht, wenn wir behaupten: du bist ein Samariter Also ein Feind des auserwählten Volkes. und von einem bösen Geist besessen?"
49 Jesus erwiderte: "Ich bin von keinem bösen Geist besessen, sondern ich ehre meinen Vater, und was tut ihr? Ihr entehrt mich.
50 Ich trete nicht für meine Ehre ein; es tritt aber einer dafür ein, und der spricht auch das Urteil.
51 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort befolgt, der wird den Tod in Ewigkeit nicht sehen."
52 Da sprachen die Juden zu ihm: "Nun wissen wir bestimmt, daß du von einem bösen Geist besessen bist. Abraham ist gestorben und ebenso die Propheten, und du sagst: 'Wer mein Wort befolgt, der wird den Tod in Ewigkeit nicht schmecken.'
53 Bist du denn größer als unser Vater Abraham? Der hat doch sterben müssen. Und auch die Propheten sind gestorben. Was willst du denn sein?"
54 Jesus erwiderte: "Wollte ich mich selbst verherrlichen, so wäre es nichts mit meiner Herrlichkeit. Nun ist es aber mein Vater, der mich verherrlicht. Der ist, wie ihr behauptet, euer Gott.
55 Und doch kennt ihr ihn nicht. Ich aber kenne ihn. Und wollte ich sagen: 'ich kenne ihn nicht', so wäre ich ein Lügner ebenso wie ihr. Aber ich kenne ihn und folge seinem Wort.
56 Euer Vater Abraham frohlockte Als er die messianische Verheißung (1. Mos. 18,18; 22,18) empfing. in der Hoffnung, meinen Tag zu sehen Den Tag der Geburt des Messias, den er sich mit der Geburt des verheißenen Sohnes und Erben verbunden dachte.; er hat ihn auch gesehen Gemeint ist wohl: im Paradies des Totenreiches, wo er von dem Anbruch der messianischen Zeit bei Jesu Geburt von Gott Kunde erhielt. und sich gefreut."
57 Da sprachen die Juden zu ihm Indem sie aus den letzten Worten Jesu schlossen, er wolle damit sagen, daß er schon zu Abrahams Zeit gelebt und mit ihm verkehrt habe.: "Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt Bei den Juden waren 50 Jahre das vollendete Mannesalter (vgl. 4. Mos. 4,3.39; 8,24f.). - Nach dem Zeugnis des Irenäus (adv. haeres. III,22,5) haben freilich alle Ältesten in Kleinasien, die dort mit dem Apostel Johannes verkehrten, von ihm und auch von anderen Aposteln erfahren, Jesus sei bei Beginn seiner Lehrtätigkeit über 40 Jahre alt gewesen. und willst Abraham gesehen haben?"
58 Jesus antwortete ihnen: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham ward, bin ich Dem geschichtlichen Werden Abrahams, der durch seine Geburt ins Dasein trat, setzt Jesus sein ewiges Sein entgegen, dem kein Gewordensein vorhergeht.!"
59 Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber entzog sich ihren Blicken und verließ den Tempel.
1 Jesus aber ging auf den Ölberg.
2 Am frühen Morgen kam Er wiederum in den Tempel, und das ganze Volk kam zu Ihm, und Er setzte Sich und lehrte sie.
3 Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber brachten ein Weib, das beim Ehebruch ergriffen wurde, und stellten es in die Mitte.
4 Sie sprachen zu Ihm: Meister, dieses Weib wurde auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen!
5 Im Gesetz aber hat uns Moseh geboten, dass solche gesteinigt werden! Was sagst Du nun?
6 Das aber sagten sie, Ihn zu versuchen, damit sie etwas hätten, Ihn zu verklagen; Jesus aber bückte Sich nieder, und Er schrieb mit dem Finger auf die Erde.
7 Wie sie aber fortfuhren, Ihn zu fragen, stand Er auf und sprach zu ihnen: Wer von euch sündlos ist, werfe zuerst einen Stein auf sie!
8 Und wiederum bückte Er Sich nieder und schrieb auf die Erde.
9 Die es aber hörten und von ihrem Gewissen überführt waren, gingen einer nach dem anderen hinaus, dass sie anfingen von den Älteren bis zu den Letzten, und Jesus blieb allein übrig und das Weib, das in der Mitte stand.
10 Jesus aber richtete Sich auf, und Er sah niemand mehr als nur das Weib; Er sprach zum Weibe: Wo sind deine Verkläger; ist keiner, der dich verurteilt?
11 Sie aber sagte: Keiner, o Herr! Jesus aber sprach: Auch Ich verurteile dich nicht! Gehe hin und sündige von jetzt ab nicht mehr!
12 Wiederum redete Jesus zu ihnen und sprach: Ich, Ich bin das Licht der Welt, wer Mir nachfolgt, wird keinesfalls in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben!
13 Die Pharisäer sprachen nun zu Ihm: Du zeugst von Dir Selbst, Dein Zeugnis ist nicht wahr!
14 Jesus antwortete und sagte zu ihnen: Wenn Ich auch von Mir Selbst zeuge, ist Mein Zeugnis wahr; denn Ich weiss, woher Ich gekommen bin und wohin Ich gehe! Ihr aber wisst nicht, woher Ich komme und wohin Ich gehe!
15 Ihr richtet nach dem Fleisch, Ich richte niemand!
16 Und wenn Ich aber richte, ist Mein Gericht wahr; denn Ich bin nicht allein, sondern Ich und Der Mich gesandt hat!
17 Und in euerm Gesetz aber steht geschrieben, dass das Zeugnis von zwei Menschen wahr ist!
18 Ich, Ich bin, der für Mich Selbst zeugt, und es zeugt für Mich der Vater, der Mich gesandt hat!
19 Sie sagten Ihm nun: Wo ist Dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennt weder Mich noch Meinen Vater; kenntet ihr Mich, würdet ihr auch Meinen Vater kennen!
20 Diese Aussprüche redete Er in der Schatzkammer, da Er im Tempel lehrte; und niemand griff Ihn, denn Seine Stunde war noch nicht gekommen.
21 Da sprach Er wiederum zu ihnen: Ich gehe weg, und ihr werdet Mich suchen, und ihr werdet in euren Sünden sterben; wo Ich hingehe, könnt ihr nicht hinkommen!
22 Da sagten nun die Juden: Will Er Sich Selbst töten, weil Er sagt: Wo Ich hingehe, könnt ihr nicht kommen?
23 Und Er sprach zu ihnen: Ihr seid von unten her, Ich bin von oben her; ihr seid von dieser Welt, Ich bin nicht von dieser Welt!
24 Ich sprach darum zu euch, dass ihr sterben werdet in euern Sünden; denn wenn ihr nicht glaubt, dass Ich, Ich es bin, werdet ihr in euern Sünden sterben!
25 Da sagten sie zu Ihm: Wer bist Du? Jesus sprach zu ihnen: Ganz und gar das, was Ich zu euch rede. und was sagte Ich am Anfang zu euch?
26 Vieles habe Ich über euch zu sagen und zu richten; Der Mich aber gesandt hat, ist wahrhaftig, und Ich, was Ich von Ihm gehört habe, dieses rede Ich in die Welt.
27 Sie verstanden nicht, dass Er vom Vater zu ihnen redete.
28 Da sprach Jesus: Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, alsdann werdet ihr erkennen, dass Ich, Ich es bin und von Mir Selbst aus nichts tue, sondern wie Mich der Vater 1 lehrte, so rede Ich!
29 Und Der Mich gesandt hat, ist mit Mir; nicht lässt Er Mich allein, denn Ich tue das Wohlgefällige für Ihn allezeit.
30 Da Er diese Worte sprach, glaubten viele an Ihn.
31 Da sprach Jesus zu den an Ihn gläubig gewordenen Juden: Wenn ihr in Meinem Worte bleiben werdet, seid ihr in Wahrheit Meine Jünger!
32 Und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen!
33 Sie antworteten Ihm: Wir sind Abrahams Same, und wir haben niemandem jemals als Knechte gedient; wie sagst Du: Frei werdet ihr werden?
34 Jesus antwortete ihnen: Amen, Amen, Ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde!
35 Ein Knecht aber bleibt nicht bis in Ewigkeit im Hause; der Sohn aber bleibt bis in Ewigkeit. Oal. 4,30.
36 Wenn also der Sohn euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein!
37 Ich weiß, dass ihr Abrahams Same seid; ihr aber sucht Mich zu töten, weil Mein Wort keinen Fortgang in euch hat!
38 Was Ich bei Meinem Vater gesehen habe, rede Ich auch zu euch; auch ihr tut nun, was ihr bei eurem Vater gesehen habt!
39 Sie antworteten Ihm und sprachen: Abraham ist unser Vater. Jesus sagte zu ihnen: Wenn ihr Kinder Abrahams seid, dann tut die Werke des Abraham!
40 Nun aber sucht ihr Mich zu töten, einen Menschen, welcher euch die Wahrheit gesagt hat, welche Ich von Gott hörte; dieses hat Abraham nicht getan!
41 Ihr tut die Werke eures Vaters. Sie sprachen zu Ihm: Wir sind nicht aus Hurerei gezeugt, wir haben den einen Vater, Gott!
42 Jesus sprach zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, dann liebtet ihr Mich; denn Ich bin von Gott ausgegangen, und Ich bin gekommen; denn Ich bin nicht von Mir Selbst gekommene sondern Er hat Mich gesandt!
43 Weshalb versteht ihr nicht Meine Rede? Weil ihr Mein Wort nicht hören könnt!
44 Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun; dieser war ein Menschenmörder von Anfang an, und in der Wahrheit steht er nicht; denn Wahrheit ist nicht in ihm; wenn er die Lüge redet, redet er aus seiner Eigenheit; denn er ist ein Lügner und ihr Vater!
45 Weil Ich euch aber die Wahrheit sage, glaubt ihr Mir nicht!
46 Wer von euch überführt Mich einer Sünde? Wenn Ich die Wahrheit sage, warum glaubt ihr Mir nicht?
47 Wer von Gott her ist, hört die Aussprüche Gottes; darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid!
48 Die Juden antworteten und sprachen zu Ihm: Haben wir nicht richtig gesagt, dass Du ein Samariter bist und Du einen Dämon hast?
49 Jesus antwortete: Ich habe keinen Dämon, sondern Ich ehre Meinen Vater, und ihr verunehrt Mich!
50 Ich aber, Ich suche nicht Meine Ehre; es ist Einer, der sie sucht und richtet!
51 Amen, Amen, Ich sage euch, wenn jemand Mein Wort bewahrt, keinesfalls wird er in Ewigkeit den Tod sehen!
52 Die Juden sagten zu Ihm: Jetzt erkennen wir, dass Du einen Dämon hast; Abraham ist gestorben, auch die Propheten, und Du sagst: Wenn jemand Mein Wort bewahrt, keinesfalls wird er in Ewigkeit den Tod schmecken.
53 Bist Du größer als unser Vater Abraham, welcher gestorben ist? und die Propheten sind gestorben; was machst Du aus Dir Selbst?
54 Jesus antwortete: Wenn Ich Mich Selbst ehrte, wäre Meine Ehre nichts; es ist Mein Vater, der Mich ehrt, von Dem ihr sagt, dass Er unser Gott ist!
55 Und ihr kennt Ihn nicht. Ich aber, Ich kenne Ihn; wenn Ich sagen würde, dass Ich Ihn nicht kenne, würde Ich wie ihr ein Lügner sein; Ich aber kenne Ihn, und Sein Wort bewahre Ich!
56 Abraham, unser Vater, frohlockte, dass er Meinen Tag sehen sollte, und er sah und freute sich!
57 Da sprachen die Juden zu Ihm: Du bist noch keine fünfzig Jahre alt, und Du hast Abraham gesehen?
58 Jesus sprach zu ihnen: Amen, Amen, Ich sage euch: Ehe Abraham geboren war, bin Ich!
59 Da hoben sie Steine auf, dass sie auf Ihn würfen; Jesus aber verbarg Sich, und Er ging aus dem Tempel hinaus, und Er ging durch ihre Mi und zog so fort.