1 Einst betete er an einem Ort. Als er damit zu Ende war, sprach einer seiner Jünger zu ihm: "Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger es gelehrt hat."
2 Da sprach er zu ihnen: "Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt! Dein Königreich komme!
3 Unser Brot für morgen gib uns Tag für Tag!
4 Und vergib uns unsere Sünden; denn auch wir vergeben jedem unserer Schuldner! Und führe uns nicht in Versuchung In dem Lukasevangelium des gnostischen Irrlehrers Marzion lautet das Gebet des Herrn: "Vater, dein Heiliger Geist komme über uns (und reinige uns)! Dein Königreich komme! Dein Brot für morgen gib uns Tag für Tag! Und vergib uns unsere Sünden... Und laß uns nicht in Versuchung geraten!" Das Brot Gottes (Joh. 6,33) scheint Marzion ebenso wie viele altkirchliche Theologen auf das heilige Abendmahl gedeutet zu haben. Vielleicht hat er dann den schwierigen Ausdruck epiusios, der am wahrscheinlichsten "auf den folgenden Tag, für morgen" zu übersetzen ist (vgl. die Anmerkung zu Matth. 6,11), ähnlich wie später Hieronymus in dem Sinne von "überirdisch, himmlisch" verstanden.!"
5 Dann fuhr er fort: "Denkt euch: einer von euch hat einen Freund. Zu dem kommt er um Mitternacht mit der Bitte: 'Freund, leihe mir drei Brote;
6 ein Freund von mir ist auf der Reise bei mir eingekehrt, und ich habe ihm nichts vorzusetzen.'
7 Jener antwortet ihm nun von drinnen: 'Laß mich in Ruhe; die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder sind mit mir zu Bett gegangen. Ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben.'
8 Ich sage euch: Steht er auch nicht deshalb auf und gibt ihm Brot, weil es sein Freund ist, so wird er doch, weil der andere ihm so zusetzt, aus seinem Bett aufstehen und ihm geben, soviel er nötig hat.
9 Darum sage ich euch auch: Bittet, so wird euch gegeben! Sucht, so werdet ihr finden! Klopft an, so wird euch aufgetan!
10 Denn wer bittet, der empfängt, wer sucht, der findet, und wer anklopft, dem wird aufgetan.
11 Wer von euch bittet seinen Vater um Brot, und der gibt ihm einen Stein? oder um einen Fisch, und er reicht ihm statt des Fisches eine Schlange?
12 Oder wer bittet seinen Vater um ein Ei, und der reicht ihm statt dessen einen Skorpion?
13 Wißt ihr nun, obwohl ihr böse seid, euern Kindern gute Gaben zu geben: wieviel mehr wird da der Vater vom Himmel her den Heiligen Geist Als die beste Gabe. denen geben, die ihn darum bitten!"
14 Eines Tages trieb er einen bösen Geist aus, der war stumm. Als der böse Geist ausgefahren war, konnte der Stumme sprechen. Da waren die Leute verwundert.
15 Einige aber von ihnen sagten: "Im Bunde mit Beelzebul, dem Obersten der bösen Geister, treibt er die Teufel aus."
16 Andere, die ihn aushorchen wollten, verlangten von ihm, er möge vom Himmel her ein Wunderzeichen kommen lassen Mark. 8,11..
17 Er aber durchschaute ihre Gedanken und sprach zu ihnen: "Jedes Reich, das in sich selbst uneins ist, das fällt in Trümmer: ein Haus stürzt auf das andere.
18 Ist nun auch der Satan mit sich selbst uneins, wie sollte da sein Reich bestehen können? Ihr sagt ja, ich treibe die bösen Geister aus im Bund mit Beelzebul.
19 Treibe ich nun im Bunde mit Beelzebul die bösen Geister aus, mit wessen Hilfe treiben sie denn eure Anhänger aus? Sie werden darum eure Richter sein.
20 Treibe ich aber durch Gottes Finger die bösen Geister aus, so ist ja Gottes Königreich zu euch gekommen.
21 Solange ein starker Kriegsmann in voller Waffenwehr seine Burg bewacht, ist sein Besitz in Sicherheit.
22 Wenn aber ein Stärkerer ihn überfällt und überwindet, so nimmt er ihm seine Rüstung, worauf er sich verließ, und teilt die Beute, die er gewonnen, unter seine Kampfgenossen aus.
23 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.
24 Ist der unreine Geist von einem Menschen ausgefahren, so wandert er durch Wüsten: er sucht dort eine Ruhstatt und findet keine. Dann spricht er: 'Ich will zurückgehen in mein Haus, das ich verlassen habe.'
25 Und kommt er dann, so findet er's gefegt und wohlgeschmückt.
26 Nun geht er hin und holt noch sieben andere Geister, die schlimmer sind als er: die ziehen ein und wohnen dort. So wird's mit einem solchen Menschen am Ende ärger als zuvor."
27 Als er so redete, rief ein Weib aus der Menge mit lauter Stimme: "Heil dem Schoß, der dich getragen! Heil der Brust, die dich genährt!"
28 Er aber sprach: "Jawohl, Heil denen, die Gottes Wort hören und es halten!"
29 Als sich die Leute um ihn scharten, fing er an zu reden: "Das gegenwärtige Geschlecht ist ein böses Geschlecht. Es begehrt ein Zeichen. Es wird ihm aber kein anderes Zeichen gegeben werden als das Zeichen Jonas.
30 Denn wie Jona den Bewohnern Ninives ein Zeichen wurde, ebenso wird auch der Menschensohn für dies Geschlecht ein Zeichen sein.
31 Die Königin aus Süden wird zugleich mit den Leuten dieses Geschlechts vor Gericht erscheinen und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um Salomos Weisheit zu hören. Und hier steht doch einer, der größer ist als Salomo!
32 Die Leute aus Ninive werden zugleich mit diesem Geschlecht vor Gericht erscheinen und es verurteilen; denn sie bekehrten sich bei Jonas Predigt. Und hier steht doch einer, der größer ist als Jona!
33 Niemand zündet eine Lampe an und stellt sie dann in einen Keller oder unter einen Scheffel; sondern er setzt sie auf den Leuchter, damit alle, die eintreten, den Lichtglanz sehen.
34 Die Leuchte deines Leibes ist dein Auge. Ist dein Auge gesund, so ist auch dein ganzer Leib im Licht; ist es aber krank, so ist auch dein Leib in Finsternis.
35 Gib deshalb acht, daß nicht das Licht in dir verfinstert sei!
36 Wenn nun dein ganzer Leib vom Licht durchdrungen ist, so daß kein Teil an ihm verfinstert bleibt, dann wird er so nach allen Seiten hin erleuchtet werden, als wenn die Lampe dich mit ihrem hellen Schein bestrahlt Der Sinn dieser dunklen Worte scheint zu sein: Wenn sich der Mensch von dem schon empfangenen Licht der göttlichen Wahrheit leiten läßt, dann wird er auch das volle Licht, das ihm Jesus bringt, mit ganzem Herzen aufnehmen und sich nach allen Seiten seines Wesens hin davon durchdringen lassen.."
37 Kaum hatte Jesus ausgeredet, da lud ihn ein Pharisäer zum Frühmahl ein Gemeint ist die mittlere der drei gewöhnlichen Tagesmahlzeiten, die damals wohl in der Regel um 12 Uhr mittags stattfand.. Jesus trat in des Pharisäers Haus und nahm am Tisch Platz.
38 Der Pharisäer aber war verwundert, als er sah, daß sich Jesus vor dem Essen nicht erst die Hände wusch.
39 Da sprach der Herr zu ihm: "Ja, ja, ihr Pharisäer! Ihr haltet Becher und Schüsseln von außen rein, doch drinnen in euern Herzen seid ihr voll Raubgier und Bosheit.
40 Ihr Toren, hat nicht derselbe, der das Äußere geschaffen, auch das Innere gebildet Da Gott Leib und Seele geschaffen hat, so muß der Mensch auch beides rein erhalten.?
41 Gebt nur, was sich in euern Bechern und Schüsseln findet, als Almosen! Dann ist euch alles rein Die rechte Liebestätigkeit macht alle äußeren Reinigungen überflüssig..
42 Doch weh euch Pharisäern! Minze, Raute und alle anderen Küchenkräuter verzehntet ihr. Aber recht zu handeln und Gott zu lieben: daran geht ihr vorüber. Doch gerade dies solltet ihr tun, aber auch jenes nicht unterlassen.
43 Weh euch, ihr Pharisäer! Ihr wollt in der gottesdienstlichen Versammlung die Ehrenplätze haben, und auf den Straßen soll man euch voll Ehrfurcht grüßen.
44 Weh euch! Ihr gleicht verdeckten Gräbern Die dem Erdboden gleichgemacht und dadurch unkenntlich geworden sind., über die man hingeht, ohne es zu merken Daß man über Gräbern wandelt. - Weil die Pharisäer solchen Gräbern glichen, deren Berührung verunreinigte, darum sollten sie von den Leuten nicht geehrt, sondern gemieden werden.."
45 Da nahm einer der anwesenden Gesetzeslehrer das Wort und sprach zu ihm: "Meister, mit diesen Worten beleidigst du auch uns."
46 Jesus erwiderte: "Weh auch euch Gesetzeslehrern! Denn ihr legt den Leuten Lasten auf, die sie nicht tragen können; aber ihr selbst rührt diese Lasten mit keinem Finger an Und noch viel weniger tragt ihr sie..
47 Weh euch! Ihr erbaut den Propheten Grabdenkmäler, und eure Väter haben sie getötet.
48 Ihr seid darum Zeugen für die Taten eurer Väter und billigt sie; denn jene haben die Propheten getötet, und ihr errichtet ihnen Bauten Wenn Jesu Zeitgenossen, die ihn, den größten Propheten Gottes, verachten und verfolgen, über den Gräbern der alten Propheten kostbare Denkmäler bauen, so ist das keine Ehrung, sondern eine Verhöhnung der Propheten; denn Jesu Feinde sind ja von demselben gottlosen Geist erfüllt wie ihre Väter, die einst die Propheten getötet haben..
49 Deshalb hat Gottes Weisheit auch gesprochen Was Gott zu tun beschlossen hat, das wird hier als ein Ausspruch seiner Weisheit hingestellt.: 'Propheten und Apostel will ich ihnen senden; doch sie werden einige von ihnen töten und verfolgen,
50 damit das Blut aller Propheten, das seit Anbeginn der Welt vergossen ist
51 - von dem Blut Abels an bis auf das Blut Sacharjas, der zwischen dem Altar und dem Tempelhaus getötet worden ist -, von dem gegenwärtigen Geschlecht gefordert werde So daß es dafür zur Rechenschaft und Strafe gezogen wird..' Ja, ich sage euch: Es soll gefordert werden von dem gegenwärtigen Geschlecht!
52 Weh euch Gesetzeslehrern! Ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis Des Heils (1,77), das Jesus dem Volk bringen will. weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen In das Haus des Gottesreichs, wo allein das Heil zu finden ist., und alle, die hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert."
53 Als er von dort Aus dem Haus des Pharisäers (V.37). weggegangen war, begannen ihm die Schriftgelehrten und die Pharisäer sehr heftig zu grollen und ihn über manches auszufragen.
54 Dabei waren sie auf der Lauer, ob sie vielleicht ein unbedachtes Wort aus seinem Mund erhaschen könnten.
1 Und es geschah, da Er an einem gewissen Orte am Beten war, wie Er aufhörte, sprach einer Seiner Jünger zu Ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte!
2 Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, Dein Name werde geheiligt! Dein Königreich komme!
3 Unser notwendiges Brot gib uns täglich!
4 Und vergib uns unsere Sünden; denn auch wir vergeben einem jeden, der sich an uns verschuldete! Und führe uns nicht in Versuchung!
5 Und Er sprach zu ihnen: Wer von euch hätte einen Freund, und er geht zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Freund, leihe mir drei Brote,
6 da eben mein Freund von der Reise bei mir angekommen ist, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann,
7 Und jener würde von innen antworten und sprechen: Verursache mir keine Mühe, die Türe ist schon verschlossen, und meine Kindlein sind mit mir zu Bett, ich kann nicht aufstehen, um dir zu geben.
8 Ich sage euch: Wenn er auch nicht aufsteht und ihm gibt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen, ihm geben, was er bedarf.
9 Und Ich, Ich sage euch: Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und es wird euch geöffnet werden;
10 denn jeder, der da bittet, empfängt, und der da sucht, wird finden, und dem Anklopfenden wird aufgetan!
11 Wo aber ist unter euch ein Vater, den der Sohn um Brot bittet, und er gibt ihm einen Stein? Oder um einen Fisch, wird er ihm statt dessen eine Schlange geben?
12 Oder er bittet um ein Ei, gibt er ihm einen Skorpion?
13 Wenn ihr nun, obgleich ihr böse seid, wisst, euern Kindern gute Gaben zu geben, wie viel mehr wird der Vater vom Himmel her Heiligen Geist geben denen, die Ihn bitten!
14 Und Er trieb einen Dämon aus, und er war stumm; und es geschah, während der Dämon ausgefahren, redete der Stumme, und die Volksmengen verwunderten sich.
15 Etliche aber unter ihnen sprachen: Mit Beelzebul, dem Obersten der Dämonen, treibt Er die Dämonen aus!
16 Andere aber, um zu versuchen, forderten von Ihm ein Zeichen aus dem Himmel!
17 Er aber wusste ihre Gedanken und sprach zu ihnen: Jedes Königreich, das mit sich selbst uneinig wird, wird zerstört, und ein Haus fällt auf ein Haus.
18 Wenn aber auch der Satan mit sich selbst uneinig wird, wie wird sein Reich bestehen? Denn ihr sagt, mit Beelzebul treibe Ich die Dämonen aus.
19 Wenn Ich aber mit Beelzebul die Dämonen austreibe, womit treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein!
20 Wenn Ich aber mit dem Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist denn doch das Königreich Gottes zu euch gekommen.
21 Wenn ein gerüsteter Starker seinen eigenen Hof bewacht, ist sein Besitztum in Frieden.
22 Wenn aber ein Stärkerer über ihn kommt, überwindet er ihn, er nimmt seine ganze Rüstung, auf welche er vertraute, und seine Beute verteilt er.
23 Wer nicht mit Mir ist, der ist gegen Mich, und wer nicht mit Mir sammelt, der zerstreut.
24 Wenn der unreine Geist ausgefahren ist von dem Menschen, durchzieht er wasserlose Orte, sucht Ruhe und findet sie nicht; er sagt: Ich kehre zurück in mein Haus, woher ich ausgegangen bin.
25 Und er kommt, er findet es ausgefegt und geschmückt.
26 Dann geht er hin und nimmt mit sich sieben bösere Geister als er selbst, und sie ziehen ein und wohnen dort, und es wird das Letzte jenes Menschen schlimmer als das Erste.
27 Es geschah aber, während Er dieses sagte, erhob ein Weib aus der Volksmenge seine Stimme und sprach zu Ihm: Glückselig der Leib. der Dich getragen hat, und die Brüste, die Du gesogen hast!
28 Er aber sprach: Ja freilich, glückselig sind die das Wort Gottes hören und bewahren!
29 Während sich aber die Volksmengen zusammendrängten, fing Er an zu reden: Diese Geschlecht ist ein böses Geschlecht; es fordert ein Zeichen, und es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als nur das Zeichen des Jona.
30 Denn wie Jona den Niniviten ein Zeichen war, so wird es auch der Sohn des Menschen diesem Geschlechte sein!
31 Die Königin des Südens wird im Gericht aufstehen mit den Männern dieses Geschlecht und wird sie verurteilen; denn sie kam von der Enden der Erde, die Weisheit Salomohs zu hören, und siehe, hier ist mehr als Salomoh.
32 Männer von Niniveh werden aufstehen Gericht mit diesem Geschlecht, und sie verurteilen es; denn sie taten Buße auf die Predigt des Jonah, und siehe, hier ist mehr als Jonah!
33 Niemand stellt eine Leuchte, die er angezündet hat, ins Verborgene noch unter ein Trockenmaß, sondern auf den Leuchter, damit die Hereinkommenden das Licht sehen!
34 Die Leuchte des Leibes ist dein Auge; wenn dein Auge arglos ist, ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein ganzer Leib finster.
35 Beobachte nun, dass nicht das Licht in Finsternis ist!
36 Wenn nun dein Leib völlig licht ist, ohne einen finsteren Teil zu haben, so wird er ganz und gar licht sein, wie wenn die Leuchte dich mit dem Strahl erleuchtet.
37 Während Er aber redete, bat Ihn ein Pharisäer, dass Er bei ihm das Frühmahl halte; Er ging aber hinein und ließ Sich nieder.
38 Während aber der Pharisäer es sah, wunderte er sich, dass Er Sich nicht erst vor dem Frühmahl wusch.
39 Der Herr aber sprach zu ihm: Nun ihr Pharisäer, das Auswendige des Bechers und der Schüssel reinigt ihr, euer Inwendiges aber ist voller Raub und Bosheit!
40 Ihr Toren! Der das Äußere gemacht hat, hat Er nicht auch das Innere gemacht?
41 Jedoch, was darin ist, gebt als Almosen, und siehe, alles ist euch rein!
42 Wehe euch aber, ihr Pharisäer! Denn ihr verzehntet die Gartenminze und die Raute und alles Kraut, und ihr geht vorbei an dem Recht und der Liebe Gottes; dieses aber muss getan werden und jenes nicht unterlassen werden!
43 Wehe euch, ihr Pharisäer! Denn ihr liebt den ersten Sitz in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Märkten.
44 Wehe euch! Denn ihr seid wie die unkenntlichen Gräber, und die Menschen, die darüber herumgehen, sie wissen es nicht!
45 Es antwortete aber einer der Gesetzeslehrer, und er sprach zu Ihm: Meister, da Du dieses sagst, misshandelst Du auch uns!
46 Er aber sprach: Wehe auch euch, ihr Gesetzeslehrer! Denn ihr belastet die Menschen mit unerträglichen Lasten, und ihr selbst berührt nicht mit einem eurer Finger die Lasten.
47 Wehe euch! Denn ihr baut die Denkmäler. der Propheten, eure Väter aber haben sie getötet!
48 Nun gebt ihr Zeugnis und habt Gefallen an den Werken eurer Väter; denn sie haben sie getötet, ihr aber baut ihre Gräber!
49 Darum hat auch die Weisheit Gottes gesagt: ,Ich sende unter sie Propheten und Apostel, und aus ihnen werden sie töten und verfolgen,
50 damit gerächt werde das Blut aller der Propheten, das vergossen ist seit Grundlegung der Welt von diesem Geschlecht,
51 von dem Blute Abels bis auf das Blut des Sacharjah, der da umkam zwischen dem Brandopferaltar und dem Hause. Ja, Ich sage euch: Es wird gefordert werden von diesem Geschlecht!
52 Wehe euch, ihr Gesetzeslehrer! Denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggetragen; ihr selbst seid nicht hineingekommen, und die Hereinkommenden hindert ihr!
53 Und während Er von dort wegging, fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an, fürchterlich zu grollen und Ihn über mehreres abzufragen.
54 Sie stellten Ihm nach, um etwas aus Seinem Munde zu erjagen.