1 Denn das Königreich der Himmel gleicht einem Hausherrn, der frühmorgens ausging, um Arbeiter für seinen Weinberg zu mieten Auch für die Gemeinde des Alten Bundes findet sich in Jes. 5,1-7; 27,2-6 das Bild des Weinbergs. - Wenn auch die größeren Güter von Sklaven bestellt wurden, so mietete man doch in der eiligen Erntezeit noch Gelegenheitsarbeiter im Tagelohn..
2 Er vereinbarte mit ihnen einen Silberling Wörtlich: einen Denar, etwa 70 Pfennig. als Tagelohn und sandte sie in seinen Weinberg.
3 Um die dritte Stunde Der Tag wurde bei den Juden in 12 Stunden eingeteilt; er begann um 6 Uhr morgens und endete um 6 Uhr abends. Die dritte Stunde ist also 9 Uhr vormittags, die sechste ist 12 Uhr mittags, die neunte Stunde ist 3 Uhr nachmittags, die elfte Stunde ist 5 Uhr nachmittags. ging er wieder aus und sah andere auf dem Marktplatz unbeschäftigt stehen;
4 zu denen sprach er: 'Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich will euch geben, was recht ist.'
5 Sie gingen hin. Wiederum ging er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat ebenso.
6 Als er aber um die elfte Stunde nochmals ausging, fand er andere dastehen und sprach zu ihnen: 'Warum steht ihr hier den ganzen Tag unbeschäftigt?'
7 Sie antworteten ihm: 'Es hat uns niemand in Arbeit genommen.' Er sprach zu ihnen: 'Geht auch ihr in meinen Weinberg!'
8 Am Abend aber sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: 'Rufe die Arbeiter und zahle ihnen den Lohn: fang bei den letzten an und höre bei den ersten auf!'
9 Da kamen die Arbeiter der elften Stunde, und jeder empfing einen Silberling.
10 Als nun die ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; doch auch sie bekamen jeder einen Silberling.
11 Als sie den empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn
12 und sagten: 'Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt, die wir des ganzen Tages Last und Hitze ertragen haben.'
13 Er aber antwortete einem von ihnen: 'Mein Freund, ich tue dir nicht unrecht. Hast du nicht einen Silberling mit mir vereinbart?
14 Nimm dein Geld und geh! Ich will aber diesen letzten ebensoviel geben wie dir.
15 Darf ich etwa nicht mit meinem Geld machen, was ich will? Oder bist du neidisch, weil ich so gütig bin?'
16 So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein Die hier folgenden Worte: "Denn viele sind berufen (oder eingeladen), aber wenige sind auserwählt" passen nicht in den Zusammenhang; sie sind ein späterer Zusatz aus 22,14. - Während sich das 19,3-20,16 Erzählte in Peräa abspielt, findet das Folgende auf der Wanderung nach Jerusalem statt.."
17 Jesus zog dann weiter nach Jerusalem und hatte nur die Zwölf als besondere Begleiter bei sich. Während der Wanderung sprach er zu ihnen:
18 "Jetzt gehen wir nach Jerusalem. Dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten überliefert werden.
19 Die werden ihn zum Tod verurteilen und ihn dann den Heiden überantworten, daß er verspottet, gegeißelt und gekreuzigt werde. Aber am dritten Tag wird er wieder auferstehen 16,21; 17,22-23.."
20 Da trat die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen Die Frau hieß Salome (vgl. Matth. 27,56 und Mark. 15,40) und scheint die Schwester der Mutter Jesu gewesen zu sein (nach Joh. 19,25). Ihre Söhne waren die Apostel Jakobus und Johannes. zu ihm und trug ihm fußfällig eine Bitte vor Da Jesus ihre Bitte nicht genau versteht, fragt er sie nach ihrem Begehr..
21 Er fragte sie: "Was wünschst du?" Sie sprach zu ihm: "Bestimme, daß meine beiden Söhne hier dereinst in deinem Königreich Sie dachte an ein irdisches Reich voller Glanz und Herrlichkeit. dir zur Rechten und zur Linken sitzen Die Mutter begehrt also in ihrem Ehrgeiz für ihre beiden Söhne die beiden höchsten Ehrenplätze in Jesu Reich.!"
22 Jesus erwiderte: "Ihr Die Mutter und die beiden Söhne. versteht nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken soll Gemeint ist der Kelch des Leidens und des Todes. Die Worte: "und die Taufe erleiden, die ich erleiden muß", die hier in einigen Handschriften folgen, sind aus Mark. 10,38 eingefügt worden.?" Sie antworteten ihm: "Ja, das können wir."
23 Da sprach er zu ihnen: "Meinen Kelch sollt ihr freilich trinken Die Worte: "und die Taufe, die ich erleiden muß, sollt ihr auch erleiden", stammen aus Mark. 10,39. - Jakobus ist als Märtyrer gestorben (Apg. 12,1-2), und Johannes hat, wenn auch nicht den Märtyrertod, so doch viel Leiden und Trübsal in Jesu Dienst erduldet (Apg. 4,1-3; 5,40; Offb. 1,9).. Aber die Sitze zu meiner Rechten und zu meiner Linken kann ich euch nicht verleihen; die werden nur denen zuteil, für die sie mein Vater bestimmt hat."
24 Als die anderen Zehn dies hörten, äußerten sie ihren Unwillen über die beiden Brüder Über ihren Ehrgeiz und ihre Herrschsucht, wovon sie aber selbst nicht frei waren (18,1; Luk. 22,24)..
25 Da rief sie Jesus zu sich und sprach: "Ihr wißt, daß die Herrscher über die Völker unumschränkt gebieten, und daß die Großen ihre Untergebenen ihre Macht fühlen lassen.
26 So soll's bei euch nicht sein. Im Gegenteil: wer unter euch der groß sein will, der sei euer Diener;
27 und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht Wörtlich: "euer Sklave"..
28 So ist ja auch der Menschensohn nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um selbst zu dienen und sein Leben dahinzugeben als Lösegeld für viele Der Menschensohn wollte als Sklave dienen (Phil. 2,7) und sein Leben für viele, d.h. für alle Sklaven als Lösegeld dahingeben, um sie aus der Schuldhaft der Sünde und des Todes zu befreien. Und zwar sind die Menschen Gott gegenüber Schuldner, denn sein Gebot haben sie übertreten, und seinem Strafurteil sind sie verfallen. - Hinter V.28 haben verschiedene Handschriften einen Zusatz, dessen Anfang die schöne Mahnung an die Apostel enthält: "Ihr aber sollt danach trachten, aus Kleinem zu wachsen und aus Großem kleiner zu werden." Daran schließt sich dann ein kurzer Abschnitt, der dem Sinn, wenn auch nicht dem Wortlaut nach mit Luk. 14,8-10 übereinstimmt.."
29 Als sie Jericho verließen Jericho, am rechten Ufer des Jordan, war etwa 20 km von Jerusalem entfernt. - Matthäus gibt keinen vollständigen Reisebericht; er schweigt ganz darüber, daß Jesus Peräa verlassen, den Jordan überschritten und Aufenthalt in Jericho genommen hat., folgte ihm viel Volk.
30 Und sieh, es saßen zwei Blinde am Weg. Als sie hörten, Jesus käme vorbei, da riefen sie: "Herr, erbarme dich unser, du Davidssohn!"
31 Die Leute aber fuhren sie mit rauhen Worten an, sie sollten schweigen. doch sie riefen nur noch lauter: "Herr, erbarme dich unser, du Davidssohn!"
32 Da blieb Jesus stehen, rief sie zu sich und fragte sie: "Was begehrt ihr von mir?"
33 Sie antworteten ihm: "Herr, laß sich unsere Augen öffnen!"
34 Da rührte Jesus voll Mitleid ihre Augen an, und sofort wurden sie wieder sehend und folgten ihm.
1 Denn das Königreich der Himmel ist gleich einem Menschen, einem Hausherrn, welcher schon am frühen Morgen ausging, um Arbeiter für seinen Weinberg zu mieten!
2 Nachdem er aber einen Vertrag mit den Arbeitern schloss, für einen Denar den Tag, sandte er sie in seinen Weinberg.
3 Und da er um die dritte Stunde ausging, sah er andere auf dem Markte unbeschäftigt stehen.
4 Und er sprach zu jenen: Geht auch ihr hin in den Weinberg, und was dann recht ist, werde ich euch geben!
5 Sie gingen aber hin. Wiederum aber ging er aus um die sechste und die neunte Stunde, er tat ebenso.
6 Da er aber um die elfte Stunde ausging, fand er andere dastehen, und er sprach zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig?
7 Sie sagten zu ihm: Weil uns niemand gemietet hat! Er sagte zu ihnen: Kommt auch ihr in den Weinberg.
8 Da es aber Abend geworden war, sagte der Herr des Weinberges zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und zahle den Lohn, anfangend von dem Letzten bis zum Ersten!
9 Da sie aber, die von der elften Stunde, kamen, empfingen sie je einen Denar.
10 Und da die Ersten kamen, meinten sie, dass sie mehr empfingen, und auch sie bekamen je einen Denar.
11 Als sie aber empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn.
12 Sie sagten: Diese, die Letzten, eine Stunde haben sie gearbeitet, und du hast sie uns gleich gemacht, mit denen, welche die Last und die Hitze des Tages getragen haben.
13 Er aber antwortete und sprach zu einem von ihnen: Freund, ich tue dir kein Unrecht; bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen?
14 Nimm das Deine und gehe hin! Ich will aber diesem Letzten geben wie auch dir!
15 Ist es mir nicht erlaubt, an den Meinen zu tun, was ich will? Oder ist dein Auge böse, weil ich gütig bin?
16 Also werden die Letzten Erste sein und die Ersten Letzte! Denn viele sind berufen, wenige aber erwählt!
17 Da aber Jesus im Begriffe war, nach Jerusalem hinaufzugehen, nahm Er die Zwölfe beiseite, und auf dem Wege sprach Er zu ihnen:
18 Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird überliefert den Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und sie werden Ihn zum Tode verurteilen!
19 Und sie werden Ihn den Heiden überliefern, Ihn zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen, und am dritten Tage wird Er auferweckt werden!
20 Damals trat zu Ihm die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen, sie betete an und erbat etwas von Ihm!
21 Und Er sprach aber zu ihr: Was willst du? Sie sprach zu Ihm: Sprich, damit diese meine zwei Söhne sitzen, einer zur Rechten und einer zu Deiner Linken, in Deinem Königreich!
22 Jesus aber antwortete und sprach: Ihr wisst nicht, was ihr bittet! Könnt ihr den Kelch trinken, den Ich trinken werde? und mit der Taufe getauft werden, womit Ich Mich taufen lasse? Sie sagen: Das können wir!
23 Er sprach zu ihnen: Meinen Kelch zwar werdet ihr trinken, mit der Taufe, womit Ich getauft werde, werdet ihr getauft; das Sitzen aber zu Meiner Rechten und zu Meiner Linken ist nicht das Meinige zu geben, sondern denen es bereitet wird von Meinem Vater
24 Und als die Zehn es hörten, wurden sie unwillig wegen der zwei Brüder.
25 Jesus aber rief sie herzu, und Er sprach: Ihr wisst, dass die Fürsten der Heiden sie beherrschen und die Großen Gewalt an ihnen üben!
26 So wird es aber nicht unter euch sein, sondern wenn jemand unter euch groß werden will, er sei euer Diener;
27 Und wenn jemand unter euch der Erste sein will, er sei euer Knecht,
28 gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, Sich dienen zu lassen, sondern dass Er diene und gebe Seine Seele zum Lösegeld für viele!
29 Und da sie von Jericho hinausgingen, folgte Ihm eine große Volksmenge.
30 Und siehe, zwei Blinde, die am Wege saßen, da sie hörten, dass Jesus vorbeigehe, schrieen und sprachen: Herr, erbarme Dich unser, Sohn Davids!
31 Die Volksmenge aber schalt sie, dass sie schweigen sollten; sie aber schrieen noch lauter und sprachen: Erbarme Dich unser, Sohn Davids!
32 Und Jesus blieb stehen, und Er rief sie und sprach: Was wollt ihr, dass Ich euch tun soll?
33 Sie sprachen zu Ihm: Herr, dass unsere Augen geöffnet werden!
34 Jesus aber, da Er Mitleid hatte, rührte ihre Augen an, und sogleich sahen sie wieder, und sie folgten Ihm nach.