1 Auf einen älteren Mann schlage nicht (mit harten Worten) los, sondern sprich ihm zu, als wäre er dein Vater; jüngere Männer behandle wie Brüder,
2 ältere Frauen wie Mütter, jüngere wie Schwestern, jedoch mit aller Sittsamkeit Und nicht mit verdächtiger Vertraulichkeit.!
3 Unterstütze solche Witwen, die wirklich hilfsbedürftig sind!
4 Hat aber eine Witwe Kinder oder Enkel, so sollen diese zunächst Ehe die Gemeinde helfend eintritt. lernen, ihren Angehörigen Liebe zu beweisen und ihren Müttern und Großmüttern die empfangenen Wohltaten zu vergelten. Denn das ist Gott wohlgefällig.
5 Eine wirklich hilfsbedürftige Witwe, die ganz allein steht, die setzt ihre Hoffnung auf Gott und fleht und betet unablässig Tag und Nacht Wie Hanna Luk. 2,36f..
6 Eine Witwe aber, die ein ausschweifendes Leben führt, ist bei lebendigem Leib tot.
7 Dies Das V.5 und 6 Gesagte. schärfe ihnen Den Witwen. ein, damit man ihnen Den Witwen. nicht vorwerfen könne!
8 Sorgt ein Hausvater nicht für seine Hausgenossen Zum Haushalt gehörten auch die Sklaven. Der Bischof Cyprian verlangte von den christlichen Herren, sich auch der Pflege ihrer Sklaven anzunehmen. Das tat schon der Hauptmann in Kapernaum (Matth. 8,5ff.). und namentlich nicht für seine nächsten Verwandten, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Heide Jeder Hausvater soll nach Kräften so für seine Angehörigen sorgen, daß sie nicht nach seinem Tod hilflos dastehen und der Gemeinde zur Last fallen..
9 Eine Witwe darf nur dann in das Witwenverzeichnis aufgenommen werden, wenn sie mindestens sechzig Jahre alt ist Die Witwen, die in die Witwenklasse aufgenommen wurden, empfingen ihren Unterhalt von der Gemeinde und hatten dafür bestimmte Dienste zu leisten. Die alten Kirchenväter reden von Witwen, die eine Art Aufsicht über die weiblichen Gemeindeglieder, besonders die Witwen und Waisen führten; sie wurden durch Handauflegung eingesegnet und gelobten, nicht wieder zu heiraten. D.h. nur einmal verheiratet gewesen.. Sie muß eines Mannes Ehefrau gewesen D.h. nur einmal verheiratet gewesen. sein
10 und sich durch gute Werke ein ehrenvolles Zeugnis erworben haben. Dahin gehört, daß sie Kinder großgezogen, Gastfreundschaft geübt, den Heiligen die Füße gewaschen, den Bedrängten geholfen, kurz, sich an allen möglichen Liebeswerken beteiligt hat.
11 Jüngere Witwen weise ab Nimm sie nicht in das Witwenverzeichnis auf!! Denn wenn sie im Widerspruch mit dem Dienst Christi Dem sie sich angelobt haben. von Liebeslust gereizt werden, so wollen sie (wieder) heiraten.
12 Damit setzen sie sich dann aber dem Vorwurf aus, daß sie ihr früher gegebenes Wort Sich dem Dienst der Gemeinde zu widmen. gebrochen haben.
13 Zugleich gewöhnen sie sich daran Wenn sie infolge der Unterstützung der Gemeinde nicht für ihren Lebensunterhalt zu sorgen haben., in trägem Nichtstun von Haus zu Haus zu laufen; und nicht nur das, sondern bei ihrer Geschwätzigkeit und Neugier führen sie auch ungehörige Reden.
14 Darum halte ich's für ratsam, daß jüngere Witwen (wieder) heiraten, Kinder gebären und das Hauswesen besorgen, so daß sie den Widersachern Der Frohen Botschaft. keinen Anlaß zu übler Nachrede geben.
15 Denn manchen Von den jüngeren Witwen. haben sich schon vom rechten Weg Von dem Weg der Tugend und Keuschheit. abgewandt und sind dem Satan nachgefolgt.
16 Hat irgendein weibliches Gemeindeglied Witwen (zu seiner Pflege und Handreichung), so soll es auch für sie sorgen. In solchem Fall darf die Gemeinde nicht beschwert werden, damit sie den wirklich bedürftigen Witwen ausreichend helfen könne Eine Witwe also, die ganz im Dienst einer weiblichen Privatperson steht, soll auch von dieser unterhalten werden; eine solche Witwe soll nicht von zwei Seiten Unterstützung empfangen: von der Privatperson und von der Gemeinde..
17 Die Ältesten, die als Vorsteher Tüchtiges leisten, ganz besonders solche, die sich's bei der Predigt und Belehrung (der Gemeinde) sauer werden lassen, die sollen durch eine doppelte Gabe geehrt werden Nach der alten Kirchenordnung der sogenannten apostolischen Konstitutionen sollte der Älteste von den Gaben der Gemeinde doppelt soviel erhalten wie die Witwen..
18 Denn die Schrift sagt: Du sollst einem dreschenden Ochsen nicht das Maul verbinden 5. Mos. 25,4., und: "Der Arbeiter ist seines Lohnes wert Vgl. Luk. 10,7.."
19 Gegen einen Ältesten nimm keine Klage an, wenn nicht zwei oder drei Zeugen vorhanden sind Die die Anklage bestätigen können (5. Mos. 19,15)..
20 Die (Ältesten), deren Schuld erwiesen ist, weise in Gegenwart aller Aller Ältesten. zurecht, damit auch die anderen gewarnt werden Sinn: damit auch die anderer Ältesten vor ähnlichen Vergehen gewarnt werden.!
21 Vor Gott, dem Herrn Jesus Christus und den auserwählten Engeln ermahne ich dich ernstlich: führe diese Anweisungen In V.19 und 20. ohne Vorurteil Also nicht nach willkürlicher Meinung, ehe die Sache spruchreif ist. aus und tue nichts nach Gunst!
22 Lege niemand übereilt die Hände auf und mache dich nicht an den Sünden anderer mitschuldig Es läßt sich nicht bestimmt sagen, welche Handauflegung bei der Einsetzung zum Amt oder an die Handauflegung bei der Erteilung der Absolution? In diesem Fall wäre die Meinung, daß die Absolution nur dann erteilt werden dürfe, wenn bei dem Büßenden gründliche Reue vorhanden sei.! Halte dich rein Aber übertreibe die Enthaltsamkeit nicht, sondern nimm Rücksicht auf deine Gesundheit (V.23).!
23 Trinke nicht mehr ausschließlich Wasser, sondern wegen deines Magens und deiner häufigen Kränklichkeit genieße etwas Wein!
24 Bei manchen Menschen liegen die Sünden so klar zutage, daß sie ihnen wie Vorboten auf dem Weg zum Gericht Gemeint ist jedenfalls das göttliche Gericht. Es handelt sich um himmelschreiende Sünden. voraneilen; bei anderen treten sie erst später ans Licht Nämlich an dem göttlichen Gerichtstag (vgl. 1. Kor. 4,5)..
25 Ebenso ist's auch mit den guten Werken: einige sind ganz offenkundig; doch auch solche, mit denen sich's anders verhält, können nicht verborgen bleiben Wenn auch nicht auf Erden, so werden sie doch am göttlichen Gerichtstag offenbar. - Sollen V.24 und 25 das einleiten, was 6,1-2 den Sklaven eingeschärft wird? Die Fehler der Sklaven werden leicht offenbar, ihre guten Werke dagegen bleiben leicht verborgen, während es bei ihren Herren in der Regel umgekehrt ist. Da sollen nun die Sklaven dessen eingedenk sein, daß Gott alle richtet..
1 Wenn du einen Älteren ermahnen musst, dann fahre ihn nicht hart an, sondern rede mit ihm, als wäre er dein Vater. Jüngere ermahne wie Brüder,
2 ältere Frauen wie Mütter, jüngere wie Schwestern mit allem Anstand!
3 Kümmere dich darum, dass die Witwen, die auf sich allein gestellt sind, versorgt werden!
4 Wenn eine Witwe nämlich Kinder oder Enkel hat, dann sollen diese zuerst lernen, ihre Pflicht in der eigenen Familie zu erfüllen. Sie sollen ihre Ehrfurcht vor Gott dadurch zeigen, dass sie für ihre Eltern und Großeltern sorgen. So können sie sich dankbar für das erweisen, was sie von ihnen empfangen haben, denn das gefällt Gott.
5 Die Gemeinde soll nur für die Witwen sorgen, die wirklich auf sich allein gestellt sind. Solche Witwen hoffen auf Gott. Sie bitten ihn Tag und Nacht um Hilfe und hören überhaupt nicht auf, zu ihm zu beten.
6 Wenn eine Witwe jedoch ihrem Vergnügen nachgeht, ist sie schon bei lebendigem Leibe tot.
7 Wenn du ihnen das einschärfst, wird man ihnen nichts vorwerfen können.
8 Wenn aber jemand sich weigert, für seine Angehörigen zu sorgen - vor allem für die, die mit ihm unter einem Dach leben -, dann hat er seinen Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger.
9 Eine Frau darf erst dann in das Witwenverzeichnis aufgenommen werden, wenn sie mindestens 60 Jahre alt ist und ihrem Mann treu war.
10 Sie muss bekannt dafür sein, dass sie Gutes getan hat, dass sie zum Beispiel Kinder aufgezogen hat und gastfreundlich gewesen ist, dass sie Gläubigen die Füße gewaschen und Menschen in Not geholfen hat. Sie muss sich in jeder Hinsicht bemüht haben, Gutes zu tun.
11 Nimm keine jüngeren Witwen in das Verzeichnis auf. Denn das Verlangen nach einem Mann kann bei ihnen dazu führen, die Verpflichtung zu vergessen, die sie Christus gegenüber eingegangen sind, als sie sich ins Verzeichnis aufnehmen ließen. Dann wollen sie wieder heiraten
12 und ziehen sich den Vorwurf zu, ihrem vorher gegebenen Versprechen untreu geworden zu sein.
13 Außerdem werden sie faul und gewöhnen sich daran, in den Häusern von anderen herumzusitzen. Dann werden sie geschwätzig, mischen sich in fremde Angelegenheiten ein und reden über Dinge, die sie nichts angehen.
14 Ich möchte deshalb, dass jüngere Witwen heiraten, Kinder bekommen und sich um ihren Haushalt kümmern. Dann werden sie auch einem Gegner des Evangeliums keinen Anlass zu übler Nachrede geben.
15 Denn einige haben sich tatsächlich schon abgewandt und sind dem Satan gefolgt.
16 Wenn also eine gläubige Frau Witwen in ihrer Verwandtschaft hat, soll sie für sie sorgen. Dadurch wird die Gemeinde nicht belastet und kann den alleinstehenden Witwen helfen.
17 Älteste, die gute Vorsteher in der Gemeinde sind, haben nicht nur Anerkennung verdient, sondern auch den entsprechenden Lohn, besonders wenn sie im Predigt- und Lehrdienst arbeiten.
18 Denn die Schrift sagt: "Du sollst einem Ochsen beim Dreschen nicht das Maul zubinden" und: "Wer arbeitet, hat Anrecht auf Lohn."
19 Anschuldigungen gegen Älteste höre dir nur dann an, wenn sie durch zwei oder drei Zeugen bestätigt werden.
20 Doch wenn ein Ältester sich wirklich etwas zuschulden kommen lässt, dann weise ihn vor allen zurecht, damit auch die anderen gewarnt sind.
21 Ich beschwöre dich vor Gott, vor Christus und den auserwählten Engeln: Befolge dies alles ohne Vorurteil und begünstige niemand.
22 Lege niemand vorschnell die Hände auf, um ihm so eine Aufgabe in der Gemeinde zu übertragen, sonst machst du dich mitschuldig, wenn er sich versündigt. Bewahre dich rein.
23 Trink übrigens nicht immer nur Wasser. Nimm aus Rücksicht auf deinen Magen und dein häufiges Kranksein auch ein wenig Wein zu dir.
24 Bei einigen Menschen liegen die Sünden schon jetzt offen zutage. Sie laufen dem Gericht Gottes gleichsam voraus. Bei anderen kommen sie erst dann ans Licht.
25 Ebenso sind auch die guten Taten schon jetzt für alle sichtbar. Und selbst wenn es einmal nicht so ist, können sie doch nicht verborgen bleiben.