1 Daß ihr euch doch ein klein wenig "Torheit Der Apostel wiederholt hier einen Ausdruck, den seine korinthischen Gegner von ihm gebrauchten. Er nennt so, nicht ohne einen gewissen Spott, die ihm von seinen Gegnern aufgezwungene Selbstverteidigung und bittet die Korinther, sie möchten damit Nachsicht haben." von mir gefallen ließet! Und nicht wahr, das tut ihr auch.
2 Denn ich liebe euch ja mit einer Eifersucht, wie sie Gott empfindet Vgl. 5. Mos. 5,9; 6,15., und ich habe euch für einen Mann geworben, um euch als eine Jungfrau Christus zuzuführen Das Bild des Brautwerbers kommt bei den Rabbinen auch von Mose vor; dabei wird an die Ehe zwischen Jahwe und Israel gedacht..
3 Ich fürchte aber: wie Eva durch die List der Schlage verführt worden ist, so können vielleicht auch eure Gedanken betört und abgezogen werden von der Aufrichtigkeit und Lauterkeit, die ihr Christus schuldet Paulus fürchtet, die Korinther könnten sich durch die falschen Apostel verführen lassen..
4 Kommt nämlich einer zu euch und verkündigt euch einen anderen Jesus, den wir nicht verkündigt haben, oder empfangt ihr einen Geist verschieden von dem, den ihr (durch meinen Dienst) empfangen habt, oder hört ihr eine Heilsbotschaft, die der, die ihr vernommen, widerspricht, - so laßt ihr euch das gern gefallen Nämlich: von den falschen Aposteln (vgl. Gal. 6,1ff.)..
5 Ich glaube doch in keinem Stück hinter den "unvergleichlich hohen Aposteln Hiermit sind die falschen Apostel gemeint." zurückzustehen.
6 Denn bin ich auch ein Stümper in der Redekunst, so bin ich es doch nicht in der Erkenntnis, die haben wir stets in jeder Hinsicht in bezug auf euch bewiesen.
7 Oder ist es etwa eine Sünde, daß ich mich selbst erniedrigt habe, um euch zu erhöhen Der Apostel hat sich erniedrigt, indem er sich freiwillig Entbehrungen auferlegte und von seinem Recht, sich von den Korinthern unterhalten zu lassen, keinen Gebrauch machte (vgl. l. Kor. 9). "Erhöhen" heißt hier: zur Höhe des christlichen Glaubens führen.? Ich rede hier davon, daß ich euch Gottes Heilsbotschaft umsonst verkündigt habe.
8 Andere Gemeinden Die mazedonischen. habe ich ausgeplündert und Bezahlung von ihnen genommen, um euch zu dienen.
9 Und als ich bei euch war und Mangel litt Nach Apg. 18,3 arbeitete Paulus in Korinth als Zeltmacher, aber er scheint damit nicht genug verdient zu haben., bin ich doch keinem zur Last gefallen. Denn was ich nötig hatte, das haben mir die Brüder Silvanus und Timotheus (?), Apg. 18,5. aus Mazedonien mitgebracht. Ich habe mich stets gehütet, euch zur Last zu fallen, und das will ich auch in Zukunft tun.
10 Bei Christi Wahrhaftigkeit, die in mir wohnt, versichere ich: daß ich mich so rühme "Daß ich mich so meiner Uneigennützigkeit rühme.", dem soll in dem Gebiet von Achaja In den Gemeinden der Landschaft Achaja. kein Riegel vorgeschoben werden.
11 Warum? Etwa weil ich euch nicht liebhabe Und deshalb eure Gaben verschmähe?? Das weiß Gott!
12 Doch wie ich jetzt handle, so will ich auch in Zukunft handeln Indem ich euch unentgeltlich diene., um denen, die ihre Freude daran finden (mich zu schmähen), jeden Vorwand dafür abzuschneiden und sie zu zwingen, wenn sie sich rühmen wollen, sich ebenso zu zeigen wie wir Die falschen Apostel, die Paulus schmähen, sollen doch erst einmal ebenso uneigennützig handeln wie er und seine Mitarbeiter.. (Aber so zeigen sie sich nicht.)
13 Denn diese Leute sind falsche Apostel, Arbeiter, die mit Lug und Trug umgehen Vgl. Phil. 3,2., die sich in Apostel Christi verkleiden.
14 Und das ist gar kein Wunder. Denn auch der Satan, ihr Meister, verkleidet sich in einen Engel des Lichts.
15 Da kann es nicht befremden, wenn auch seine Diener äußerlich als Diener der Gerechtigkeit auftreten. Sie werden aber ein Ende nehmen, wie ihre Werke verdienen Vgl. Phil. 3,19..
16 Noch einmal sage ich Mit V.16 kehrt die Rede zu V.1 zurück.: Niemand denke, ich sei ein "Tor". Haltet ihr mich aber doch dafür, nun, dann kann ich auch warten, daß ihr mich mit meiner Torheit anhört und auch mir erlaubt Ebenso wie den falschen Aposteln., einen kleinen Augenblick zu prahlen.
17 Was ich jetzt rede, das rede ich also nicht im Sinne des Herrn, das rede ich wie ein Tor; denn jetzt soll doch einmal geprahlt werden.
18 Weil so viele Gemeint sind die falschen Apostel. mit äußeren Vorzügen prahlen, darum will ich auch einmal so prahlen.
19 Ihr klugen Leute habt ja die Toren so gern.
20 Ja ihr habt es gern, wenn man euch mit List einfängt, wenn man hochfahrend auftritt, wenn man euch ins Antlitz schlägt Hier beschreibt der Apostel mit scharfem Spott das Treiben der falschen Apostel in Korinth..
21 Zu meiner Schande muß ich gestehen: das haben wir Paulus und seine Mitarbeiter. nicht fertiggebracht. Womit aber sonst gewisse Leute Die falschen Apostel. prahlen - ich rede töricht -, damit kann ich auch prahlen:
22 Sie sind Hebräer? Ich auch. Sie sind Israeliten? Ich auch. Sie sind Nachkommen Abrahams? Ich auch.
23 Sie sind Christi Diener? Das bin ich noch viel mehr - dies sage ich freilich im Wahnwitz Bitterer Spott. -. Ich habe viel mehr Mühsal erduldet, bin häufiger im Gefängnis gewesen, bin übermäßig geschlagen worden, habe oft dem Tod ins Auge geschaut.
24 Von den Juden habe ich fünfmal vierzig Streiche weniger einen erhalten Eine Synagogenstrafe nach 5. Mos. 25,3. Um nicht die vorgeschriebene Zahl von 40 Schlägen zu überschreiten, setzte die Ängstlichkeit der Gesetzesausleger die Zahl auf 39 fest..
25 Dreimal bin ich mit Ruten gepeitscht Die Geißelung war eine römische Strafe; wir kennen nur die Apg. 16,22 berichtete. und einmal gesteinigt worden Apg. 14,19.. Dreimal habe ich Schiffbruch gelitten, vierundzwanzig Stunden bin ich ein Spielball der Meereswogen gewesen Über diese Ereignisse wissen wir sonst nichts..
26 Dann die vielen Reisen und Gefahren aller Art: Gefahren auf Flüssen, Gefahren von den Heiden, Gefahren von meinem eigenen Volk, Gefahren in der Wüste, Gefahren auf der See, Gefahren unter falschen Brüdern.
27 Dazu: Mühe und Drangsal, viele schlaflose Nächte, Hunger und Durst, viel Fasten, Kälte und Blöße.
28 Endlich - von allem anderen hier zu schweigen - die tägliche Arbeit, die auf mir liegt: die Sorge für alle Gemeinden.
29 Ist einer schwach, bin ich dann nicht mit ihm schwach Vgl. 1. Kor. 9,22.? Fällt einer in Sünde, bin ich da nicht (von Schmerz) entbrannt?
30 Bin ich gezwungen Durch meine Gegner., mich zu rühmen, so will ich mich meiner Schwachheit rühmen.
31 Der Gott und Vater des Herrn Jesus - der gepriesen sei in Ewigkeit - der weiß, daß ich nicht lüge:
32 In Damaskus ließ der Statthalter des Königs Aretas die Stadt bewachen, um mich gefangenzunehmen.
33 Da wurde ich durch ein Fenster in einem Korb die Mauer hinabgelassen, und so entging ich seinen Händen Hier erwähnt der Apostel - wir wissen nicht, warum - eine besondere Gefahr (vgl. Apg. 9,24f.), und zwar mit einer nachdrücklichen Wahrheitsbeteuerung. - Aretas, König von Arabien, war der Schwiegervater des Herodes Antipas..
1 Lasst euch doch ein wenig Dummheit von mir gefallen. Aber das tut ihr ja schon!
2 Denn ich liebe euch eifersüchtig mit der Eifersucht Gottes. Ich habe euch einem einzigen Mann verlobt, nämlich Christus, und ihm will ich euch unberührt zuführen.
3 Ich fürchte nur, dass eure Gedanken genauso von der aufrichtigen Hingabe an Christus abkommen wie Eva, die durch die Falschheit der Schlange verführt wurde.
4 Denn wenn einer zu euch kommt und einen anderen Jesus predigt als den, den wir euch vorgestellt haben; und wenn ihr einen andersartigen Geist empfangt als den, den ihr erhalten habt, oder ein anderes Evangelium als ihr angenommen habt, dann ertragt ihr das ganz gern.
5 Ich denke aber, dass ich nicht schlechter war als eure Superapostel.
6 Und wenn ich auch kein Meister in der Rede bin, so doch in der Erkenntnis. Das habe ich euch oft genug und in jeder Hinsicht bewiesen.
7 Oder war es vielleicht unrecht von mir, dass ich mich selbst erniedrigt habe, um euch zu erhöhen, und euch das Evangelium ohne jede Gegenleistung verkündigt habe?
8 Andere Gemeinden habe ich "ausgeplündert". Ich habe Geld von ihnen angenommen, um euch dienen zu können.
9 Und als ich bei euch in Not geriet, fiel ich niemand zur Last, denn die Brüder, die aus Mazedonien kamen, ergänzten, was ich zu wenig hatte. Ich habe nichts von euch in Anspruch genommen und werde das auch in Zukunft nicht tun.
10 So gewiss die Wahrheit von Christus in mir ist: Diesen Ruhm wird mir im Gebiet von Achaja keiner nehmen können!
11 Warum tue ich das? Liebe ich euch etwa nicht? Gott weiß, wie es damit steht.
12 Wenn ich auch in Zukunft nichts von euch annehme, dann tue ich das nur, um denen, die sich selbst anpreisen, die Gelegenheit zu nehmen, so aufzutreten wie wir.
13 Denn diese Leute sind falsche Apostel, unehrliche Arbeiter, die sich freilich als Apostel von Christus ausgeben.
14 Aber das ist kein Wunder. Auch der Satan tarnt sich ja als Engel des Lichts.
15 Es ist also nichts Besonderes, wenn auch seine Diener mit der Maske von Dienern der Gerechtigkeit auftreten. Doch ihr Ende wird ihrem ganzen Tun entsprechen.
16 Ich sage noch einmal: Keiner soll mich für einen Dummkopf halten! Wenn aber doch, dann lasst euch meine Dummheit einmal gefallen, damit auch ich mich ein wenig anpreisen kann.
17 Was ich jetzt sage, will der Herr eigentlich nicht, sondern ich rede in der Rolle des Narren, damit auch ich ein wenig großtun kann.
18 Und weil so viele sich ihrer äußerlichen Vorzüge rühmen, will ich das auch einmal tun.
19 Ihr klugen Leute lasst euch ja die Narren gern gefallen,
20 denn ihr ertragt es, wenn jemand euch versklavt, ausnützt und einfängt, wenn jemand euch verachtet und ins Gesicht schlägt.
21 Zu meiner Schande muss ich gestehen: Dazu waren wir zu schwach! Doch wozu andere sich erdreistet haben - ich rede einmal närrisch -, damit kann ich auch angeben!
22 Sie sind Hebräer? Ich auch. Sie sind Israeliten? Ich auch. Sie sind Nachkommen Abrahams? Ich auch.
23 Sie dienen Christus? - Ich rede jetzt unsinnig. - Ich noch sehr viel mehr: Ich habe weit mehr Mühsal auf mich geladen, bin öfter im Gefängnis gewesen, viel mehr geschlagen worden und war häufig in Todesgefahr.
24 Fünfmal habe ich von den Juden die 39 Schläge bekommen.
25 Dreimal wurde ich mit Stöcken geprügelt, und einmal bin ich gesteinigt worden. Dreimal habe ich Schiffbruch erlitten. Eine Nacht und einen Tag trieb ich auf hoher See.
26 Ich habe viele Reisen gemacht und kam in Gefahr durch Flüsse und in Gefahr durch Räuber. Ich wurde bedroht durch mein eigenes Volk und durch fremde Nationen, kam in Gefahr in der Stadt, in der Wüste und auf dem Meer und auch durch falsche Brüder.
27 Wie oft ertrug ich Mühsal und Plage und durchwachte ganze Nächte; ich litt Hunger und Durst und ertrug alle möglichen Entbehrungen; ich fror und hatte nicht genug anzuziehen.
28 Und zu allem kommt noch das, was täglich auf mich eindringt: die Sorge um alle Gemeinden.
29 Wo ist jemand schwach und ich bin es nicht auch? Wo wird jemand zur Sünde verführt und es brennt nicht wie Feuer in mir?
30 Wenn schon geprahlt werden muss, dann will ich mit meiner Schwäche prahlen.
31 Gott, der Vater unseres Herrn Jesus, der in Ewigkeit gepriesen sei, er weiß, dass ich nicht lüge.
32 In Damaskus ließ der Statthalter des Königs Aretas die Damaszenerstadt bewachen, weil er mich verhaften wollte.
33 Ich entkam ihm nur, weil ich durch ein Fenster kletterte und in einem Korb die Mauer hinuntergelassen wurde.