1 Dies ist, meine Lieben, schon der zweite Brief, den ich euch schreibe Unser erster Petrusbrief kann hier nicht gemeint sein; denn der richtet sich an Heidenchristen, während Petrus in diesem zweiten Brief an Judenchristen schreibt. Es handelt sich also um einen verlorenen Brief.. In beiden Briefen suche ich durch meine Erinnerungen den lauteren Sinn in euch wachzuhalten,
2 damit ihr eingedenk seid der Worte, die lange zuvor die heiligen Propheten geredet haben, und des Gebotes des Herrn und Heilands, das euch von euern Aposteln mitgeteilt worden ist Diese kurze Inhaltsangabe paßt auch nicht auf unseren ersten Petrusbrief..
3 Bedenkt vor allem: In den letzten Tagen werden Spötter auftreten, die alles verhöhnen; sie werden nach ihren eigenen Lüsten wandeln
4 und sprechen: "Wo bleibt denn seine verheißene Wiederkunft? Seitdem unsere Väter Das erste Geschlecht der Gläubigen. entschlafen sind, geht ja alles seinen Gang wie immer, solange die Welt steht."
5 Dabei sind sie absichtlich blind gegen die Tatsache, daß es einst Als die Sintflut kam. einen Himmel gab, der von alters her bestand, und eine Erde, die sich auf Gottes Wort aus dem Wasser erhob Vgl. 1. Mos. 1,6f. und durch das Wasser hin ausdehnte.
6 Und doch ging gerade durch diese beiden Durch Himmel und Erde. die damalige Welt Die ganze Menschheit; denn die ist hier in erster Linie gemeint. an einer Wasserflut zugrunde Indem der Himmel Regen herabsandte und die Erde die Brunnen der großen Tiefe aufbrechen ließ (1. Mos. 7,11)..
7 Der jetzige Himmel aber und die jetzige Erde sind auch durch ein Gotteswort 1. Mos. 9,11. wie ein Schatz erhalten geblieben: sie werden für ein Feuer aufbewahrt 1. Kor. 3,13., das sich entzünden soll an jenem Tag, wenn das Gericht gehalten wird und die gottlosen Menschen das Verderben trifft.
8 Doch eins, Geliebte, dürft ihr nicht vergessen: In des Herrn Augen ist ein Tag wie tausend Jahre, und tausend Jahre sind wie ein Tag Ps. 90,4..
9 Der Herr zögert nicht, die Verheißung zu erfüllen, wie so manche denken Denn Gott hat eine andere Zeitanschauung als der Mensch (vgl. Jes. 55,8).; er ist nur langmütig gegen euch. Denn er will nicht, daß jemand verlorengehe, sondern daß alle zur Sinnesänderung vorwärtsschreiten.
10 Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb So plötzlich und unerwartet. 1. Thess. 5,2; Matth. 24,43; Offb. 3,3; 16,15.. Dann werden die Himmel mit Geprassel vergehen, denn ihre Grundstoffe werden sich in Flammen auflösen; und die Erde mit allem, was darauf ist Mit den Werken der Menschen auf ihr., wird verbrennen Ich lese [katakaeesetai]. Vgl. 1. Kor. 3,13; 2. Thess. 1,8; Jes. 24,19-20; 34,4..
11 Da nun dies alles so zergehen soll, wie müßt ihr euch deshalb auszeichnen durch heiligen Wandel und durch Frömmigkeit!
12 Ihr sollt ja die Ankunft des Tages Gottes erwarten und beschleunigen Sie beschleunigen den Tag Gottes durch wahre Sinnesänderung, denn nur dadurch sind sie für diesen Tag bereit, und dann braucht der Herr nicht länger Langmut gegen sie zu beweisen (V.9).! Weil dieser Tag hereinbricht, werden sich die Himmel im Feuer auflösen, und ihre Grundstoffe werden in Brand geraten und zerschmelzen.
13 Wir warten aber nach seiner Verheißung Jes. 65,17; 66,22. auf neue Himmel und eine neue Erde, und darin soll Gerechtigkeit wohnen.
14 In dieser Erwartung befleißigt euch deshalb, Geliebte, daß er euch zu euerm Heil fehllos und unsträflich finde!
15 Laßt euch die Langmut unseres Herrn zu eurer Rettung dienen Benutzt sie zur wahren Sinnesänderung und Umkehr!! In diesem Sinn hat euch ja auch unser lieber Bruder Paulus nach der ihm verliehenen Weisheit geschrieben Auch dieser Brief des Paulus ist verlorengegangen..
16 Und ebenso redet er in allen seinen Briefen, wenn er auf diese Dinge Gemeint sind jedenfalls die Wiederkunft des Herrn und die damit verbundenen Ereignisse. zu sprechen kommt. Darin In den Briefen des Apostels Paulus. ist freilich manches schwer verständlich, und die Schlechtunterrichteten und Unbefestigten verdrehen solche Stellen, wie sie's auch sonst mit den Schriften machen Hier ist wohl an christliche Schriften zu denken, die von den letzten Dingen handelten, sowie an die alttestamentlichen Weissagungen über diese Ereignisse., und zwar zu ihrem eigenen Verderben.
17 Ihr nun, meine Lieben, seid vorher gewarnt worden Vor künftigen Verführern und Irrlehrern.. So gebt denn acht, daß ihr nicht durch die Verführung der ruchlosen Menschen mitfortgerissen werdet und aus euerm festen Glaubensstand fallt!
18 Wachst vielmehr in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus So kehrt der Schluß des Briefes zu den Worten in 1,2 zurück.! Ihm sei Ehre jetzt und bis auf den Tag der Ewigkeit Dieser Ausdruck kommt sonst nie im Neuen Testament vor. Einige Ausleger finden darin den Gedanken, daß die Ewigkeit ein Tag ohne Nacht sei (vgl. Offb. 21,25; 22,5).! Amen.
1 Das ist bereits mein zweiter Brief an euch, liebe Geschwister. Durch meine Schreiben wollte ich längst Bekanntes auffrischen und euch in eurer guten Einstellung bestärken.
2 Ich möchte, dass ihr euch an das erinnert, was die heiligen Propheten vor langer Zeit sagten, und an das, was die Apostel euch als Weisung unseres Herrn und Retters übergeben haben.
3 Vor allen Dingen müsst ihr wissen, dass in den letzten Tagen Spötter auftreten werden, die sich über die Wahrheit lustig machen, aber doch nur ihren selbstsüchtigen Wünschen folgen.
4 Sie werden sagen: "Er hat doch versprochen wiederzukommen! Wo bleibt er denn? Inzwischen sind unsere Väter gestorben, aber alles ist immer noch so, wie es seit Anfang der Schöpfung war."
5 Wer das behauptet, will nicht wahrhaben, dass es die Himmel schon längst gab und die Erde aus dem Wasser hervorgetreten und mit Wasser umgeben war. Gott hatte sie durch sein Wort geschaffen.
6 Dennoch wurde die Welt damals bei der großen Flut auf Gottes Wort hin durch Wasser überschwemmt und vernichtet.
7 Durch dasselbe Wort Gottes werden nun auch die jetzigen Himmel und die jetzige Erde für das Feuer aufgespart. Sie werden bewahrt bis zum Tag des Gerichts, an dem die Gottlosen zugrunde gehen.
8 Eins dürft ihr dabei nicht übersehen, liebe Geschwister: Für den Herrn ist das, was für uns ein Tag ist, wie tausend Jahre und was für uns tausend Jahre sind, ist für ihn wie ein einziger Tag.
9 Der Herr verzögert seine Zusage nicht, wie manche das meinen. Im Gegenteil: Er hat Geduld mit euch, denn er will nicht, dass irgendjemand zugrunde geht, sondern dass alle Gelegenheit haben, zu ihm umzukehren.
10 Der Tag des Herrn wird aber so unerwartet kommen wie ein Dieb. Dann wird der Himmel unter schrecklichem Lärm vergehen und die Himmelskörper im Feuer verglühen. Die Erde und alles, was der Mensch auf ihr gemacht hat, werden dann verbrannt werden.
11 Wenn sich das alles nun so auflösen wird, was für ein Anliegen müsste es euch dann sein, ein Leben in Heiligkeit und Ehrfurcht vor Gott zu führen,
12 den Tag Gottes zu erwarten und seine Ankunft zu beschleunigen - den Tag, an dem die Himmel im Feuer verbrennen und die Elemente im Brand zerschmelzen werden.
13 Aber nach dem, was Gott uns versprochen hat, erwarten wir neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit regiert.
14 Weil ihr das alles erwartet, liebe Geschwister, beeilt euch, dass ihr rein und tadellos und innerlich im Frieden vor euren Herrn hintreten könnt.
15 Und haltet die Langmut unseres Herrn für eine Chance zur Rettung. Genau das hat euch auch unser lieber Bruder Paulus geschrieben, dem Gott in all diesen Fragen viel Weisheit geschenkt hat.
16 In seinen Briefen redet er mehrfach davon. Freilich ist einiges darin auch schwer zu verstehen, was dann von unverständigen oder im Glauben nicht gefestigten Leuten verdreht wird. Aber so machen sie es ja auch mit den anderen Texten der Heiligen Schrift - zu ihrem eigenen Verderben.
17 Weil ihr das alles jetzt schon wisst, liebe Geschwister, passt auf, dass ihr nicht von dem Irrsinn der Gesetzesverächter mitgerissen werdet und euren festen Stand verliert.
18 Nehmt vielmehr in der Gnade zu und lernt unseren Herrn und Retter Jesus Christus immer besser kennen. Ihm gehört alle Herrlichkeit und Ehre, schon jetzt und auch in alle Ewigkeit! Amen.