1 Danach ward mir ein Rohr gegeben, einem Meßstab gleich Hes. 40,3; Sach. 2,5-6., und eine Stimme sprach: / Steh auf und miß den Tempel Gottes mit dem Altar und denen, die dort Im Tempel. anbeten!
2 Doch den äußeren Tempelvorhof laß aus und miß ihn nicht Was gemessen wird, das ist heilig und unverletzlich.! Denn er ist den Heiden preisgegeben, und sie werden die heilige Stadt verwüsten zweiundvierzig Monate lang Wollte man diese Worte von dem jüdischen Tempel verstehen, so würde das heißen, er solle in seinem Inneren nie zerstört werden. Wie hätte Johannes so etwas weissagen können! Christus selbst und Stephanus hatten ja die Zerstörung des Tempels bestimmt vorausverkündigt. Und ist die Offenbarung um das Jahr 95 entstanden, so war er auch schon seit 25 Jahren zerstört. Wir müssen hier also an den geistlichen Tempel des Neuen Bundes denken, der zwar in seinen Vorhöfen verwüstet, seinem Inneren nach aber ewig erhalten bleiben soll..
3 Ich will aber meinen zwei Zeugen Auftrag geben, und sie sollen weissagen zwölfhundertsechzig Tage lang Also dreieinhalb Jahre., mit Säcken angetan Im Büßergewand..
4 Dies sind die beiden Ölbäume D.h. Träger der Salbung des Geistes. und die beiden Leuchter Träger des Lichtes der Wahrheit., die vor dem Herrn der Erde stehen Sach. 4,3.11.14. Der Herr der Erde ist Gott..
5 Will sich jemand an ihnen vergreifen, so geht Feuer aus ihrem Mund und verzehrt ihre Feinde 2. Kön. 1,10; Jer. 5,14.. Ja, will sich jemand an ihnen vergreifen, der soll auf diese Weise getötet werden.
6 Sie haben die Vollmacht, den Himmel zu verschließen, damit kein Regen falle in den Tagen ihrer Weissagung In den 1260 Tagen. V.3; 1. Kön. 17,1.. Sie haben auch die Vollmacht, das Wasser in Blut zu verwandeln und die Erde zu schlagen mit allerlei Plagen, sooft sie wollen 2. Mos. 7,17-20; 1. Sam. 4,8..
7 Wenn sie aber ihr Zeugnis vollendet haben, dann wird das Tier, das aus dem Abgrund steigt An 37 Stellen der Offb. ist von dem Tier die Rede., mit ihnen kämpfen, er wird sie überwinden und töten.
8 Ihre Leichen werden liegen auf dem Marktplatz jener großen Stadt, die geistlich Sodom und Ägypten heißt Jes. 1,9-10., wo auch ihr Herr Der Herr der beiden Zeugen. gekreuzigt worden ist.
9 Leute aus allen Völkern, Stämmen, Sprachen und Geschlechtern werden ihre Leichen drei und einen halben Tag daliegen sehen; aber sie werden nicht dulden, daß man ihre Leichen begrabe.
10 Denn die Erdbewohner freuen sich über ihren Tod und sind voll Jubel, ja sie werden einander Geschenke senden Wie zu hohen Freudenfesten (Esth. 9,19.22).; denn diese beiden Propheten bereiteten den Erdbewohnern Qual Durch ihre Strafpredigt und ihre Strafwunder..
11 Nach der halben Woche Nach den dreieinhalb Tagen, V.9. aber kam ein Lebenshauch von Gott in sie: sie stellten sich auf ihre Füße Hes. 37,5.10., und große Furcht erfaßte alle 1. Mos. 15,12., die sie sahen.
12 Dann hörte ich, wie eine laute Stimme vom Himmel zu ihnen sprach: "Kommt hierher!" Da stiegen sie vor den Augen ihrer Feinde in einer Wolke zum Himmel auf.
13 Zu derselben Stunde geschah ein großes Erdbeben: der zehnte Teil der Stadt sank in Trümmer, und siebentausend Menschen fanden bei dem Erdbeben ihren Tod. Die Überlebenden aber wurden mit Furcht erfüllt und gaben dem Gott des Himmels die Ehre.
14 Das zweite Weh ist vorüber. Das dritte Weh kommt eilend.
15 Nun stieß der siebente Engel in die Posaune. Da erschallten laute Stimmen im Himmel, die sprachen: / "Die Herrschaft über die Welt gehört jetzt unserem Herrn und seinem Gesalbten, und er wird König sein in alle Ewigkeit Dan. 2,44; 7,14.27; Sach. 14,9; Ps. 2,2; 10,16; 22,29; 2. Mos. 15,18.."
16 Da fielen die vierundzwanzig Ältesten, die in Gottes Gegenwart auf ihren Thronen sitzen, auf ihr Angesicht; sie beteten Gott an
17 und sprachen: / Wir danken dir, Herr Gott, du Allgewaltiger, der ist und der da war 2. Mos. 3,14; Jes. 41,4.; denn du hast deine große Macht an dich genommen und herrschst nun als König.
18 Die Völker sind in Wut geraten Ps. 2,1-3; 99,1.; darum ist dein Zorn entbrannt Ps. 2,5.12.. Die Zeit ist da, da du die Toten richtest, den Lohn austeilst deinen Knechten, den Propheten Am. 3,7., und den Heiligen samt allen, die deinen Nahmen fürchten, den Kleinen wie den Großen Ps. 115,13., und wo du über die Verderben bringst, die die Welt verderben."
19 Da öffnete sich der Tempel Gottes im Himmel, daß die Lade seines Bundes In dieser himmlischen Lade ist statt der längst verschwundenen Gesetzestafeln die Urkunde des ewigen Bundes Gottes mit seiner Gemeinde niedergelegt. in seinem Tempel sichtbar wurde. Zugleich entstanden Blitze, laute Donnerschläge, Erdbeben und ein starkes Hagelwetter.
1 Dann wurde mir eine Art Messstab aus Schilfrohr gegeben und jemand sagte: "Geh und miss den Tempel Gottes, auch den Altar, und zähle die Menschen, die dort anbeten!
2 Den äußeren Vorhof des Tempels lass beim Messen aus, denn er ist den nichtjüdischen Völkern preisgegeben worden. Sie werden die heilige Stadt unterwerfen und 42 Monate lang besetzt halten.
3 Doch ich werde meine beiden Zeugen zu ihnen schicken und sie werden die ganze Zeit, nämlich 1260 Tage lang, mit dem Trauersack bekleidet als Propheten zu ihnen reden."
4 Diese zwei Zeugen sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen.
5 Und wenn ihnen jemand schaden will, wird Feuer aus ihrem Mund fahren und ihn vernichten. So wird es allen ihren Feinden gehen, die ihnen schaden wollen; sie werden umkommen.
6 Sie haben die Macht, den Himmel zu verschließen, damit in der Zeit ihres prophetischen Wirkens kein Regen fällt, sie haben auch die Macht, jedes Gewässer in Blut zu verwandeln. Sie können jedes erdenkliche Unheil über die Erde bringen.
7 Und wenn sie ihren Auftrag erfüllt haben, wird das Tier aus dem Abgrund kommen und gegen sie kämpfen. Es wird sie besiegen und sie töten.
8 Ihre Leichen wird man auf offener Straße mitten in der großen Stadt liegen lassen, in der Stadt, in der auch ihr Herr gekreuzigt wurde und die geistlich gesprochen Sodom oder auch Ägypten heißt.
9 Dreieinhalb Tage lang werden Menschen aus allen Völkern und Stämmen, Sprachen und Kulturen sich an ihren Leichnamen weiden. Sie werden nicht gestatten, dass sie in ein Grab gelegt werden.
10 Überall auf der Welt werden die Menschen jubeln und feiern und sich gegenseitig Geschenke schicken, denn diese beiden Propheten hatten ihnen das Leben zur Qual gemacht.
11 Doch nach den dreieinhalb Tagen wird der Lebensgeist Gottes in die Propheten zurückkehren. Sie werden lebendig werden und aufstehen. Das blanke Entsetzen wird alle überfallen, die das beobachten.
12 Dann werden die beiden Propheten eine mächtige Stimme aus dem Himmel hören: "Kommt hier herauf!" Und vor den Augen ihrer Feinde werden sie in einer Wolke zum Himmel hinaufsteigen.
13 In diesem Augenblick wird ein heftiges Erdbeben die Stadt erschüttern und ein Zehntel von ihr vernichten. 7000 Menschen werden dabei umkommen. Die Überlebenden werden zu Tode erschrocken sein und Gott im Himmel die Ehre erweisen, die ihm zusteht.
14 Das zweite Unheil, das der Wehruf angekündigt hat, ist vorüber, doch das dritte steht unmittelbar bevor.
15 Nachdem nun der siebente Engel die Posaune geblasen hatte, erklang ein mächtiger Lobgesang im Himmel: "Jetzt gehört die Herrschaft über die Welt unserem Herrn und seinem Messias! Und er wird in alle Ewigkeit regieren!"
16 Die 24 Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, warfen sich nieder und beteten ihn an:
17 "Wir danken dir, Herr, unser Gott, / du allmächtiger Herrscher, / der du bist und immer warst! / Denn nun hast du deine große Macht bewiesen / und die Herrschaft angetreten.
18 Die Völker hatten sich wütend gegen dich aufgelehnt, / doch jetzt entlädt sich dein Zorn über sie. / Jetzt ist die Zeit gekommen, / wo du Gericht über die Toten hältst / und wo du die verdirbst, die die Erde verderben. / Doch es ist auch die Zeit, wo deine Diener ihren Lohn erhalten: / die Propheten und alle, die du geheiligt hast, / alle Kleinen und Großen, / alle, die deinen Namen ehren."
19 Dann wurde der Tempel Gottes im Himmel geöffnet und man konnte die Lade seines Bundes sehen. Blitze zuckten auf, Donnerschläge dröhnten, die Erde bebte und ein schwerer Hagel ging nieder.