1 In meinem ersten Buch Lukas meint hier sein Evangelium., lieber Theophilus, habe ich einen Bericht über Jesu gesamtes Wirken und Lehren gegeben,
2 und zwar von seinem ersten Auftreten an bis zu dem Tag seiner Himmelfahrt. Vorher erteilte er seinen Aposteln, die er sich durch den Heiligen Geist auserwählt hatte, bestimmte Aufträge Luk. 24,47-49. Ich verbinde dia [pneumatos hagiou] mit [hous exelexato]..
3 Schon gleich nach seinem Leiden stellte er sich ihnen lebendig dar und gab ihnen viele untrügliche Beweise von seiner Auferstehung; denn vierzig Tage hindurch erschien er ihnen und belehrte sie über Gottes Königreich.
4 Als er nun einst mit ihnen aß, gebot er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern dort auf die vom Vater verheißene Gabe D.h. die Gabe des Heiligen Geistes, die schon in den Schriften des Alten Bundes verheißen war. zu warten. "Darüber", so fuhr er fort, "habt ihr ja schon von mir gehört Luk. 24,49; Joh. 14,16-17; 15,26; 16,7-14..
5 Denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden: und bis dahin sind nur noch wenig Tage."
6 Als sie wieder versammelt waren, fragten sie ihn: "Herr, stellst du jetzt in dieser Zeit das Königreich für Israel von neuem her Die Verheißung der Geistestaufe veranlaßte die Apostel zu der Frage, ob das messianische Reich, das nach Joel 3 und 4 zur Zeit der Geistesausgießung offenbar werden soll, jetzt aufgerichtet wurde.?"
7 Er antwortete ihnen: "Ihr braucht nicht Zeit oder Stunde zu kennen, die der Vater in seiner Machtvollkommenheit bestimmt hat.
8 Aber ihr sollt Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, und dann sollt ihr meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria, ja bis ans Ende der Erde."
9 Nach diesen Worten ward er vor ihren Augen aufgehoben, und eine Wolke entzog ihn ihren Blicken.
10 Wie sie nun bei seinem Weggang unverwandt zum Himmel sahen, standen plötzlich zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen,
11 die sprachen: "Ihr Galiläer, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser selbe Jesus, der jetzt aus eurer Mitte in den Himmel aufgenommen ist, wird ganz in der gleichen Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel fahren sehen."
12 Danach kehrten sie von dem sogenannten Ölberg nach Jerusalem zurück. Dieser Berg ist nur einen Sabbatweg Das ist die Wegstrecke, die die Juden nach rabbinischer Satzung am Sabbat gehen durften, etwa 2000 Ellen oder 1 km. von der Stadt entfernt.
13 Nach ihrer Ankunft in der Stadt begaben sie sich in den Obersaal Eines Privathauses. Vielleicht ist dasselbe Haus - das Haus der Maria, der Mutter des Johannes Markus (?), Apg. 12,12 - gemeint, wo Jesus mit seinen Jüngern das letzte Passahmahl hielt., wo sie sich zu versammeln pflegten. Es waren aber da: Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, des Alphäus Sohn, und Simon der Eiferer Vgl. Matth. 10,4. und Judas, des Jakobus Sohn.
14 Diese alle waren einmütig und beharrlich zum Gebet vereinigt; auch waren noch zugegen einige Frauen, namentlich Maria, die Mutter Jesu, und ferner seine Brüder Vgl. Mark. 3,21.31-35; 6,3; Joh. 7,5..
15 An einem dieser Tage Zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. erhob sich Petrus inmitten der Brüder - es waren etwa 120 versammelt - und sprach:
16 "Ihr Männer, liebe Brüder, erfüllen mußte sich die Weissagung in dem Schriftwort In V.20., das der Heilige Geist durch Davids Mund geredet hat von Judas, der Jesu Häschern ein Führer gewesen ist;
17 er gehörte ja zu unserer Zahl Zu der Zahl der Apostel. und hatte dasselbe Amt Das apostolische. empfangen wie wir.
18 Der hat sich für seinen Verbrecherlohn ein Grundstück erworben; aber er ist kopfüber gefallen und mitten entzweigeborsten, so daß alle seine Eingeweide herausgetreten sind Die Worte "in ihrer Sprache" und "das heißt Blutacker" hat Lukas als erläuternde Erklärungen für Theophilus und andere heidenchristliche Leser der Rede des Petrus eingefügt. Denn für die Hörer der Rede, die 120 Jünger, waren sie überflüssig..
19 Dies ist allen Bewohnern Jerusalems so gut bekannt, daß jenes Grundstück in ihrer Sprache den Namen Akeldamach trägt, das heißt, Blutacker.
20 Im Psalmbuch steht nämlich geschrieben: Sein Gehöft werde wüste, und niemand wohne dort Ps. 69,26.! und: Seinen Dienst übernehme ein anderer Ps. 109,8.!
21 Darum muß nun einer von den Männern, die mit uns zusammengewesen sind während der ganzen Zeit, wo der Herr Jesus bei uns ein- und ausgegangen ist,
22 und zwar von der Taufe des Johannes an bis zu dem Tag, da er von uns schied und (in den Himmel) aufgenommen wurde, dazu erwählt werden, seine Auferstehung mit uns zu bezeugen."
23 Nun stellten sie zwei auf: Josef, genannt Barsabbas D.h. Sohn des Sabbas., mit dem Beinamen Justus D.h. der Gerechte. Der Beiname ist lateinisch., und Matthias.
24 Dann beteten sie: "Herr, der du aller Herzen kennst, mache du kund, wen du dir von diesen beiden auserkoren hast,
25 um die Stelle in diesem Dienst und Apostelamt einzunehmen, die Judas freventlich verlassen hat, damit er an die Stätte gehe, die ihm gebührt Gemeint ist die Stätte der Qual im Totenreich. So heißt es zu 4. Mos. 24,25 in einer rabbinischen Stelle: "Bileam ging zu seiner Stätte, d.h. in die Gehenna." Im Gegensatz dazu heißt es in dem 1. Klemensbrief von Petrus: "Er ist zu der ihm gebührenden Stätte der Herrlichkeit gegangen," und von Paulus: "Er ist zu der heiligen Stätte gegangen."."
26 Darauf warf man das Los über sie Nach alttestamentlicher Weise (1. Sam. 10,17-21).. Es fiel auf Matthias, und der wurde nun den elf Aposteln zugezählt.
1 In meinem ersten Buch, verehrter Theophilus, habe ich über alles berichtet, was Jesus getan und gelehrt hat, und zwar von Anfang an
2 bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde. Vorher gab er den Aposteln, die er sich ausgewählt hatte, noch einige klare Anweisungen. Er war vom Heiligen Geist dazu angeleitet worden.
3 Diesen Männern hatte er sich nach seinem Leiden gezeigt und ihnen viele sichere Beweise dafür geliefert, dass er wieder am Leben war. Vierzig Tage lang ließ er sich unter ihnen sehen und redete mit ihnen über die Herrschaft Gottes.
4 Einmal aß er mit ihnen zusammen. Dabei wies er sie an, Jerusalem nicht zu verlassen. "Wartet bis die Zusage des Vaters in Erfüllung geht, die ihr von mir vernommen habt:
5 'Johannes hat mit Wasser getauft, aber ihr werdet schon bald - in ein paar Tagen - mit dem Heiligen Geist getauft werden.'"
6 Deshalb fragten sie ihn bei nächster Gelegenheit: "Herr, wirst du dann das Reich Israel wiederherstellen?"
7 Jesus erwiderte: "Der Vater hat die Zeiten und Fristen dafür selbst bestimmt. Ihr müsst das nicht wissen.
8 Wenn aber der Heilige Geist auf euch gekommen ist, werdet ihr Kraft empfangen und als meine Zeugen auftreten: in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und bis in den letzten Winkel der Welt."
9 Als er das sagte, sahen sie, wie er emporgehoben wurde. Dann verhüllte ihn eine Wolke vor ihren Augen.
10 Als sie nach seinem Verschwinden immer noch gespannt zum Himmel aufschauten, da standen auf einmal zwei Männer bei ihnen. Sie waren in leuchtendes Weiß gekleidet.
11 "Ihr Männer von Galiläa", sagten sie, "was steht ihr hier und starrt in den Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen wurde, wird genauso wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel gehen sehen."
12 Dann kehrten die Jünger vom Ölberg nach Jerusalem zurück. Der Berg liegt nur einen Sabbatweg von der Stadt entfernt.
13 Als sie angekommen waren, stiegen sie in den Obersaal hinauf, in dem sie sich gewöhnlich aufhielten. Es waren Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus Ben-Alphäus, Simon der Zelot und Judas Ben-Jakobus.
14 Es waren auch einige Frauen dabei, darunter Maria, die Mutter von Jesus, und außerdem seine Brüder. Sie waren einmütig beieinander und beteten beharrlich miteinander.
15 An einem dieser Tage hatten sich etwa 120 Personen versammelt als Petrus aufstand und sagte:
16 "Liebe Brüder! Was in der Schrift steht, musste sich erfüllen; es musste so kommen, wie es der Heilige Geist schon durch David über Judas vorausgesagt hat. Er wurde ein Führer für die, die Jesus festnahmen,
17 obwohl er zu uns gehörte und denselben Auftrag empfangen hatte wie wir.
18 Von der Belohnung, die er für seine Untat bekam, wurde dann in seinem Namen ein Acker gekauft. Er selbst wurde ja kopfüber hinabgestürzt, sodass sein Leib zerbarst und alle seine Eingeweide heraustraten.
19 Alle Einwohner von Jerusalem haben davon erfahren und jenen Acker in ihrer Sprache 'Hakeldamach', das heißt 'Blutacker', genannt.
20 Im Buch der Psalmen steht das so: 'Seine Wohnung soll öde werden, niemand wohne mehr darin.' Und: 'Sein Leitungsamt soll ein anderer bekommen.'
21 Das muss nun einer von den Männern sein, die zusammen mit uns die ganze Zeit dabei waren, als der Herr Jesus bei uns ein- und ausging
22 - vom Tag seiner Taufe durch Johannes an bis zum Tag seiner Aufnahme in den Himmel. Von denen muss einer Zeuge seiner Auferstehung mit uns werden."
23 So stellten sie denn zwei Männer auf. Es waren Josef, der auch Barsabbas und mit Beinamen Justus genannt wurde, und Matthias.
24 Dann beteten sie: "Herr, du, der die Herzen aller Menschen kennt, zeige uns, welchen von beiden du ausgewählt hast,
25 diesen apostolischen Dienst zu übernehmen. Judas hat ihn ja verlassen, um dahin zu gehen, wohin er gehört."
26 Dann ließ man das Los über sie entscheiden. Es fiel auf Matthias, der nun als Zwölfter zu den Aposteln gezählt wurde.