1 Während sie Petrus und Johannes (3,1.11). noch zu dem Volk redeten, traten die Priester und der Tempelhauptmann Dieser war mit der Aufsicht über die äußere Ordnung im Tempel betraut und stand dem Hohenpriester im Rang am nächsten. an sie heran, dazu die Sadduzäer;
2 denn diese waren darüber entrüstet, daß sie das Volk belehrten und bei ihrer Predigt von Jesus die Auferstehung aus den Toten verkündigten Die Sadduzäer wollten bekanntlich von einer Auferstehung der Toten nichts wissen..
3 Sie ließen deshalb die beiden Apostel verhaften und bis zum nächsten Tag gefangensetzen; denn es war mittlerweile Abend geworden.
4 Viele aber von denen, die die Predigt des Petrus gehört hatten, wurden gläubig, und die Zahl der erwachsenen Männer stieg nun auf fünftausend Vgl. 2,41..
5 Tags darauf fand eine Sitzung des Hohen Rates in Jerusalem statt. Daran nahmen teil die Oberen Die sonst (z.B. Matth. 6,3; Luk. 22,66) Hohepriester genannt werden, d.h. die Mitglieder der vorwiegend sadduzäischen Priesteradelsgeschlechter., die Ältesten und die Schriftgelehrten,
6 der Hohepriester Hannas Der zwar seines Amtes entsetzt war, aber doch noch entscheidenden Einfluß im Hohen Rat hatte., Kaiphas Die regierenden Hohenpriester., Johannes, Alexander Beide sonst unbekannt. und alle, die aus hohenpriesterlichem Geschlecht waren D.h. die Angehörigen adliger Priesterfamilien, aus denen die Hohenpriester genommen wurden..
7 Petrus und Johannes wurden vorgeführt, und man fragte sie: "Durch welche Kraft oder in wessen Namen habt ihr diese Tat Die Heilung des Lahmen. vollbracht?"
8 Da antwortete Petrus, erfüllt mit dem Heiligen Geist: "Ihr Oberen des Volkes und ihr Ältesten Israels!
9 Wenn wir heute vor Gericht gestellt werden, weil wir einem Kranken geholfen haben, und wenn man uns nun fragt, wie der Mann hier Der Geheilte war also mit in der Versammlung zugegen. gesund geworden ist,
10 so sollt ihr alle und das ganze Volk Israel wissen: Durch den Namen Jesu Christi von Nazaret, den ihr gekreuzigt habt, und den Gott von den Toten auferweckt hat, - dadurch steht dieser Mann gesund vor euren Augen da!
11 Dieser Jesus ist der Stein, den ihr Bauleute verworfen habt, und der nun zum Eckstein geworden ist Ps. 118,22..
12 In keinem anderen ist das Heil zu finden; denn wahrlich, keinen zweiten Namen gibt's unter dem Himmel für die Menschen, wodurch wir das Heil erlangen sollen."
13 Als sie wahrnahmen, wie unerschrocken Petrus und Johannes redeten, und außerdem entdeckten, daß sie Männer ohne schriftgelehrte Bildung und aus geringem Stand waren, da wunderten sie sich. Nun erkannten sie die beiden auch als Jünger Jesu wieder.
14 Zugleich sahen sie den Geheilten bei ihnen stehen. So wußten sie nichts zu erwidern.
15 Sie ließen daher die beiden aus dem Sitzungssaal führen und berieten miteinander.
16 "Was sollen wir mit diesen Menschen machen?" so fragten sie. "Denn daß sie ein auffälliges Wunderzeichen vollbracht haben, ist offenkundig für alle Bewohner Jerusalems, und wir können es nicht leugnen.
17 Damit nun aber die Sache nicht noch mehr unter das Volk komme, so wollen wir ihnen streng verbieten, in Zukunft über diesen Namen irgendwie zu reden."
18 Darauf ließen sie die Apostel wieder hereinrufen und geboten ihnen, durchaus nicht mehr in Jesu Namen zu reden und zu lehren.
19 Doch Petrus und Johannes antworteten ihnen: "Ob es recht ist vor Gott, daß wir euch mehr gehorchen als Gott, das sagt euch selbst!
20 Wir können ja unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben."
21 Trotzdem entließ sie der Hohe Rat: er wiederholte nur sein Verbot Siehe V.17 und 18. und verschärfte es durch Drohungen. Denn er fand keine Möglichkeit, sie zu bestrafen. Davor scheute er sich mit Rücksicht auf das Volk. Denn alle priesen Gott des Wunders wegen,
22 zumal der Mensch, an dem dies Heilungswunder geschehen war, schon über vierzig Jahre zählte Je größer das Alter des Geheilten war, desto wunderbarer erschien seine Heilung..
23 Nach ihrer Freilassung gingen Petrus und Johannes zu den anderen Aposteln und teilten ihnen mit, was ihnen die Hohenpriester und die Ältesten gesagt hatten.
24 Als sie das hörten, erhoben sie einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen: "Herr, du hast den Himmel, die Erde und das Meer mit allem, was darinnen ist, geschaffen;
25 du hast durch den Heiligen Geist durch den Mund unseres Vaters David, deines Knechtes, gesprochen: Warum haben die Heiden vor Zorn geschnaubt und die Völker nichtige Pläne ersonnen?
26 Die Könige der Erde sind herangezogen, und die Herrscher haben sich zusammengerottet gegen den Herrn und gegen den Gesalbten Ps. 2,1-2 nach LXX. Es fehlt jedoch dem Psalm die Überschrift mit der Angabe des Verfassers..
27 Ja wahrlich, zusammengerottet haben sich in dieser Stadt Herodes und Pontius Pilatus im Bunde mit den Heiden und den Stämmen Israels gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt,
28 damit sie ausführten, was dein mächtiger Wille schon vorher bestimmt hatte Wörtlich: "deine Hand und dein Wille (oder Ratschluß)". Die Hand bedeutet hier die Macht Gottes, und Macht und Wille bilden einen Begriff..
29 Nun, Herr, mache ihr Drohen zuschanden und hilf deinen Knechten, dein Wort mit allem Freimut zu verkündigen!
30 Laß dabei deine Macht wirksam sein, daß Heilungen, Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus!"
31 Nach diesem Gebet erzitterte die Stätte, wo sie versammelt waren Ein offenbares Zeichen der Gebetserhörung., und sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und verkündigten mit freudigem Vertrauen Gottes Wort.
32 Die ganze Schar der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele. Niemand nahm von seiner Habe etwas als sein ausschließliches Eigentum in Anspruch; sondern alles, was sie hatten, war Allgemeinbesitz.
33 Und mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung des Herrn Jesus. Auch bei dem Volk stand die ganze Gemeinde in hoher Gunst Vgl. 2,47..
34 Denn keines ihrer Glieder brauchte Not zu leiden. Alle nämlich, die Grundstücke und Häuser hatten, pflegten diese zu verkaufen. Dann brachten sie den Erlös aus dem Verkauf
35 und legten ihn zu den Füßen der Apostel nieder. Aus diesen Mitteln erhielt jeder, was er nötig hatte.
36 Josef zum Beispiel, den die Apostel Barnabas nannten - das heißt: Tröster und Ermahner Wörtlich: Sohn der Tröstung oder Ermahnung. - In den jüdischen Synagogen wurden nach der Vorlesung der heiligen Schriften Ansprachen an das Volk gehalten, die "Wort der Ermahnung" hießen (Apg. 13,15). -, ein Levit, der aus Zypern stammte,
37 verkaufte ein Stück Land, das er besaß, brachte das Geld und legte es zu der Apostel Füßen nieder.
1 Während Petrus und Johannes noch zu den Leuten redeten, kamen Priester mit dem Tempelhauptmann und einigen Sadduzäern zu ihnen heran.
2 Sie waren empört darüber, dass die Apostel das Volk belehrten und am Beispiel von Jesus die Auferstehung aus den Toten verkündeten.
3 So nahmen sie beide fest und sperrten sie bis zum nächsten Morgen ins Gefängnis. Es war nämlich schon Abend geworden.
4 Aber viele von den Zuhörern kamen zum Glauben und die Zahl der gläubigen Männer wuchs dadurch auf etwa fünftausend an.
5 Am nächsten Morgen kam der Hohe Rat in Jerusalem zusammen. Dazu gehörten die führenden Beamten, die Ratsältesten und die Gesetzeslehrer,
6 und außerdem der Hohe Priester Hannas, sowie Kajafas, Johannes und Alexander und die anderen Mitglieder der Hohe Priesterlichen Familien.
7 Sie ließen Petrus und Johannes vorführen und fragten sie: "Mit was für einer Kraft habt ihr diesen Mann geheilt? In wessen Namen habt ihr das getan?"
8 Vom Heiligen Geist erfüllt erwiderte Petrus: "Führer des Volkes, verehrte Ratsälteste!
9 Wir werden heute wegen der Wohltat an einem kranken Menschen verhört. Wir werden gefragt, wodurch dieser Mann gesund wurde.
10 Nun, ihr sollt es wissen und das ganze Volk Israel auch: Es geschah im Namen von Jesus, dem Messias aus Nazaret, im Namen dessen, den ihr gekreuzigt habt, den Gott aber wieder aus den Toten auferstehen ließ. In der Kraft seines Namens steht dieser Mann hier gesund vor euch.
11 Ja, das ist der Stein, der von euch Bauleuten als unbrauchbar verworfen wurde, der nun zum Eckstein geworden ist.
12 In keinem anderen ist das Heil zu finden, denn in der ganzen Welt hat Gott keinen anderen Namen bekannt gemacht, durch den wir Menschen gerettet werden können."
13 Es beeindruckte die Mitglieder des Hohen Rates, wie furchtlos Petrus und Johannes sich verteidigten, denn es waren offensichtlich einfache Leute, keine Gelehrten. Sie wussten auch, dass beide mit Jesus zusammen gewesen waren.
14 Weil sie aber den Geheilten neben ihnen stehen sahen, konnten sie nichts dagegen vorbringen.
15 So ließen sie beide aus dem Sitzungssaal führen, um miteinander zu beraten:
16 "Was sollen wir nur mit diesen Leuten machen? Alle Jerusalemer wissen, dass ein offensichtliches Wunder durch sie geschehen ist. Wir können das nicht leugnen.
17 Damit sich die Sache aber nicht noch weiter im Volk ausbreitet, müssen wir ihnen strengstens verbieten, in diesem Namen zu irgendeinem Menschen zu reden."
18 Als sie die Apostel wieder hereingerufen hatten, untersagten sie ihnen, diesen Namen jemals wieder zu erwähnen oder gar im Namen von Jesus zu lehren.
19 Doch Petrus und Johannes erwiderten: "Entscheidet selbst, ob es vor Gott recht ist, euch mehr zu gehorchen als ihm.
20 Was wir gesehen und gehört haben, können wir unmöglich verschweigen."
21 Da drohten sie ihnen noch einmal und ließen sie dann gehen. Sie fanden einfach keine Möglichkeit, sie zu bestrafen, um das Volk nicht gegen sich aufzubringen. Denn alle priesen Gott für das, was sich ereignet hatte.
22 Schließlich war der Mann, an dem dieses Heilungswunder geschehen war, über vierzig Jahre alt.
23 Nach ihrer Freilassung gingen Petrus und Johannes zu ihren Mitchristen und berichteten alles, was die Hohen Priester und Ratsältesten zu ihnen gesagt hatten.
24 Als Reaktion darauf beteten alle miteinander einmütig zu Gott. Sie sagten: "Du alleiniger Herrscher! Du hast den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen und alles, was in ihnen ist.
25 Durch den Heiligen Geist hast du unseren Vater David, deinen Diener, sagen lassen: 'Was soll das Toben der Völker? Weshalb schmieden sie nutzlose Pläne?
26 Die Herrscher der Erde empörten sich und die Machthaber verbündeten sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten.'
27 Tatsächlich haben sich hier in dieser Stadt Herodes und Pontius Pilatus mit den Heidenvölkern und den Stämmen Israels gegen deinen heiligen Diener verbündet, gegen den, den du gesalbt hast, Jesus.
28 Doch haben sie damit nur das getan, was du in deiner Macht schon längst beschlossen und bestimmt hattest.
29 Und jetzt, Herr, sieh ihre Drohungen an und hilf deinen Sklaven, die Botschaft von dir mutig und frei zu verkündigen.
30 Erweise deine Macht und lass durch den Namen deines heiligen Dieners Jesus Heilungen, Zeichen und Wunder geschehen."
31 Als sie so gebetet hatten, bebte die Erde an dem Ort, wo sie versammelt waren. Sie alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und verkündigten die Botschaft Gottes mutig und frei.
32 Die ganze Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Niemand betrachtete etwas von seinem Besitz als privates Eigentum. Was sie besaßen, gehörte ihnen gemeinsam.
33 Machtvoll bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus und ein großer Segen lag auf ihnen allen.
34 Keiner in der Gemeinde musste Not leiden, denn wer ein Haus oder ein Grundstück besaß, verkaufte es, wenn nötig, und stellte das Geld der Gemeinde zur Verfügung.
35 Man tat das, indem man es vor die Apostel hinlegte. Davon wurde jedem Bedürftigen zugeteilt, was er brauchte.
36 So machte es auch Joseph, ein Levit, der aus Zypern stammte und von den Aposteln den Beinamen Barnabas erhalten hatte, was bedeutet, "einer, der andere ermutigt".
37 Er besaß ein Grundstück, verkaufte es und legte das Geld vor die Apostel hin.