1 Nach diesen Worten hob Jesus seine Augen auf zum Himmel und sprach: "Vater, die Stunde ist nun da! Verherrliche deinen Sohn Gemeint ist die Aufnahme in die himmlische Herrlichkeit (7,39; 12,16)., auf daß der Sohn dich auch verherrliche!
2 Du hast ihm ja die Macht verliehen über alle Menschen, damit er allen, die du ihm gegeben, das ewige Leben schenke.
3 Dies aber ist ja das ewige Leben: daß man erkenne dich, den einen wahren Gott, und ihn, den du gesandt hast, Jesus Christus.
4 Ich habe dich verherrlicht hier auf Erden: Das Werk habe ich vollendet, das du mir hast zu tun gegeben.
5 Und jetzt verherrliche mich du, o Vater: Nimm mich zu dir in jene Herrlichkeit, die ich schon, eh die Welt war, bei dir hatte!
6 Ich habe deinen Namen kundgetan den Menschen, die du mir aus der Welt Aus der Mitte der ungläubigen Menschheit. gegeben hast. Dein waren sie, mir hast du sie gegeben, und dein Wort haben sie befolgt 14,24; 7,16..
7 Nun haben sie erkannt, daß alles, was du mir gegeben, von dir kommt.
8 Denn die Worte, die du mir vertraut, die habe ich ihnen mitgeteilt. Die haben sie auch angenommen: Sie haben in der Tat erkannt, daß ich von dir bin ausgegangen, und haben auch geglaubt, daß du mich hast gesandt.
9 Ich In dem mit Nachdruck vorangestellten "Ich" liegt schon der Grund für die Erhörung der Bitte. bitte nun für sie. Nicht für die Welt will ich jetzt bitten Auch für die sündige, gottentfremdete Welt hat der Herr viel gebetet; diesmal aber gilt sein Gebet seinen Aposteln., sondern nur für sie, die du mir hast gegeben; denn sie sind dein.
10 Was mein ist, ist ja alles dein, und das, was dein, ist mein. So bin ich denn in ihnen Die dein sind (V.9). auch verherrlicht Und zwar, weil die Jünger Jesus in seiner Herrlichkeit erkannt haben..
11 Ich bleibe nun nicht länger in der Welt, sie bleiben noch hier in der Welt, ich aber gehe hin zu dir. Heiliger Vater Heilig heißt abgesondert. Gott, der von der sündigen Welt geschieden ist, bewahrt auch die Jünger vor ihrem befleckten Einfluß., erhalte sie in deinem Namen Der Name steht für die Person; vgl. die Fußnote 10 zu Matth. 28,19., den kundzutun du mir verliehen hast, damit sie eins sein können, gleichwie wir eins sind.
12 Solange ich in ihrer Mitte weilte, erhielt ich sie in deinem Namen; sie, die du mir gegeben hast, die habe ich behütet, und keiner ist aus ihrem Kreis verloren als 'der Verlorene Wörtlich: "der Sohn des Verderbens", d.h. der, der dem ewigen Verderben verfallen ist. Jesus meint hier den Verräter Judas. "Der Verlorene" wird außer Judas nur noch der Antichrist genannt (2. Thess. 2,3).' allein, daß sich die Schrift erfülle Ps. 41,10..
13 Jetzt aber gehe ich zu dir; und dieses Das Gebet um die Bewahrung der Jünger (V.11). rede ich noch in der Welt Daß es die Jünger mit eigenen Ohren hören und dadurch gestärkt und getröstet werden., daß meine Freude Die Freude, die Jesus selbst allezeit in dem Bewußtsein der Obhut seines Vaters in sich trägt (8,29). ihre Herzen ganz erfülle.
14 Ich habe ihnen dein Wort mitgeteilt, die Welt jedoch ist gegen sie voll Haß. Denn sie gehören nicht zur Welt, wie ich nicht zur Welt gehöre.
15 Ich bitte nicht: Nimm sie aus dieser Welt Durch den Tod., bewahre sie vielmehr, daß sie nicht in des Bösen Des Teufels. Macht geraten!
16 Sie gehören nicht zur Welt, wie ich nicht zur Welt gehöre.
17 Weihe sie Für ihren Beruf (vgl. 10,36). mit deiner Wahrheit: Dein Wort ist ja die Wahrheit.
18 Gleichwie du mich gesandt hast in die Welt, so habe auch ich sie in die Welt gesandt.
19 Zu ihrem Heil weihe ich mich als Opfer, damit auch sie wahrhaft Geweihte seien Nur durch Jesu sühnenden Opfertod können die Jünger von allem gereinigt werden, was mit ihrer Weihe zum Dienst Gottes unverträglich ist (Hebr. 10,10.14.29; 13,12; 2,11)..
20 Ich bitte aber nicht für sie allein. Ich bitte auch für jene, die durch ihr Zeugnis an mich glauben In V.20 folgt Jesu Fürbitte für seine ganze künftige Kirche..
21 Laß sie alle eins sein, wie du, Vater, in mir und ich in dir! Laß auch sie in uns eins sein, damit die Welt es glaube, daß du mich gesandt!
22 Darum habe ich die Herrlichkeit, die du mir gegeben, auch ihnen mitgeteilt, damit sie eins sein können, gleichwie wir eins sind Die zukünftige Herrlichkeit ist schon jetzt für die Kirche ein sicherer Besitz, und sie soll gerade dadurch angetrieben werden, das Band der Einheit festzuhalten..
23 Ich bin in ihnen, und du bist in mir; so laß auch sie nun eng verbunden sein in eins, damit die Welt erkenne, daß du mich gesandt und sie Die in vollkommener Einheit verbundenen Gläubigen. geliebt hast, wie du mich geliebt.
24 Vater, mein Verlangen ist, daß alle, die du mir gegeben hast, dort mit mir weilen, wo ich bin, damit sie schauen meine Herrlichkeit Und zwar als wirkliche Teilnehmer (Röm. 8,17.29; 2. Tim. 2,12)., die ich von dir empfangen; denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.
25 Gerechter Vater, hat auch die Welt dich nicht erkannt, ich habe dich erkannt, und diese hier Die Jünger., sie haben es erkannt, daß du mich hast gesandt.
26 Und deinen Namen habe ich ihnen kundgetan und will ihn weiter kundtun, damit die Liebe, die du mir bewiesen, auch in ihnen sei Ihr Herz soll der Schauplatz und die Schule der göttlichen Liebe sein (nach einer Bemerkung Bengels)., und ich in ihnen."
1 Nachdem Jesus das gesagt hatte, blickte er zum Himmel auf und betete: "Vater, die Stunde ist gekommen. Offenbare die Herrlichkeit deines Sohnes, damit auch der Sohn deine Herrlichkeit offenbar machen kann.
2 Du hast ihm die Macht über alle Menschen anvertraut, damit er denen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt.
3 Das ewige Leben bedeutet ja, dich zu erkennen, den einzigen wahren Gott, und den, den du gesandt hast, Jesus Christus.
4 Ich habe deine Herrlichkeit hier auf der Erde sichtbar gemacht. Ich habe das Werk vollendet, das du mir aufgetragen hast.
5 Vater, gib mir erneut die Herrlichkeit, die ich schon vor Erschaffung der Welt bei dir hatte.
6 Ich habe dich den Menschen bekannt gemacht, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten schon immer dir, und du hast sie mir gegeben. Sie haben sich nach deinem Wort gerichtet.
7 Sie wissen jetzt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir kommt.
8 Denn ich habe ihnen das weitergegeben, was du mir gesagt hast. Und sie haben es angenommen und erkannt, dass ich wirklich von dir gekommen bin. Sie glauben auch daran, dass du mich gesandt hast.
9 Für sie bete ich. Ich bitte nicht für die Welt, sondern für die, die du mir gegeben hast, denn sie gehören dir.
10 Alles, was mir gehört, gehört auch dir, und was dir gehört, gehört auch mir. Durch sie wird meine Herrlichkeit offenbar.
11 Bald bin ich nicht mehr in der Welt, ich komme ja zu dir, Vater, du heiliger Gott. Sie aber sind noch in der Welt. Bewahre sie durch die Macht, die du mir gegeben hast, die Macht deines Namens, damit sie eins sind so wie wir.
12 Solange ich bei ihnen war, habe ich sie durch die Macht deines Namens bewahrt. Ich habe über sie gewacht, dass nicht einer von ihnen verloren ging - außer dem, der den Weg des Verderbens gegangen ist, so wie es die Schrift vorausgesagt hat.
13 Doch jetzt komme ich zu dir. Aber dies alles wollte ich sagen, solange ich noch hier in der Welt bin, damit sie ganz von meiner Freude erfüllt sind.
14 Ich habe ihnen dein Wort weitergegeben, und nun hasst sie die Welt. Denn sie gehören nicht zu ihr, sowenig wie ich zur Welt gehöre.
15 Ich bitte dich nicht darum, sie aus der Welt wegzunehmen, aber ich bitte dich, sie vor dem Bösen zu bewahren.
16 Sie gehören genauso wenig zur Welt wie ich.
17 Führe sie durch die Wahrheit ganz auf deine Seite! Dein Wort ist Wahrheit.
18 So wie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt.
19 Und für sie gebe ich mich dir hin, damit auch sie durch die Wahrheit dir hingegeben sind.
20 Ich bitte aber nicht nur für sie, sondern auch für die Menschen, die durch ihr Wort an mich glauben werden.
21 Ich bete, dass sie alle eins sind, und zwar so, wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen sie in uns eins sein. Dann wird die Welt glauben, dass du mich gesandt hast.
22 Ich habe ihnen die Herrlichkeit geschenkt, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, so wie wir eins sind -
23 ich in ihnen und du in mir, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, so wie ich von dir geliebt bin.
24 Vater, ich möchte, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen nämlich meine Herrlichkeit sehen können, die du mir gegeben hast, weil du mich liebtest - schon vor Erschaffung der Welt.
25 Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht, aber ich kenne dich; und diese hier haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
26 Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde das auch weiterhin tun. Ich tue das, damit die Liebe, die du zu mir hast, auch sie erfüllt und ich selbst in ihnen bin."