1 Als der Herr erfuhr, die Pharisäer hätten vernommen, Jesus gewinne und taufe mehr Jünger als Johannes
2 - obwohl Jesus nicht selbst taufte, sondern nur seine Jünger -,
3 da verließ er Judäa und kehrte nach Galiläa zurück Damit nicht die Verfolgung durch die Pharisäer seine Wirksamkeit störe..
4 Er mußte aber durch Samaria ziehen.
5 So kam er zu einer Stadt Samarias mit Namen Sychar Dies ist wohl ein jüngerer Name der bekannten Stadt Sichem., die nahe bei dem Grundstück lag, das Jakob seinem Sohn Josef geschenkt hatte 1. Mos. 48,22..
6 Dort war auch Jakobs Brunnen Ein Quellbrunnen, den Jakob angelegt haben sollte. Er findet sich als Bir Jakob noch heute, 1 km südwestlich von Askar; er ist noch 23 m tief.. Weil nun Jesus von der Wanderung müde war, setzte er sich ohne weiteres an dem Brunnen nieder. Es war um die sechste Stunde Gegen 12 Uhr mittags, also um die heißeste Tageszeit..
7 Da kam eine Samariterin, um Wasser zu schöpfen. Jesus bat sie: "Gib mir zu trinken!"
8 - Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Lebensmittel einzukaufen Darum konnten sie ihm nicht beim Wasserschöpfen behilflich sein.. -
9 Die Samariterin antwortete ihm: "Wie kommst du als Jude dazu, mich, die Samariterin, um einen Trunk zu bitten Die Frau erkannte Jesus an der Sprache als Juden.?" - Denn die Juden haben keinen Verkehr mit den Samaritern Eine Bemerkung des Evangelisten für seine heidenchristlichen, mit den Verhältnissen Palästinas unbekannten Leser.. -
10 Jesus erwiderte ihr: "Kenntest du die Gottesgabe Vielleicht ein Hinweis auf die Gabe des Heiligen Geistes. und wüßtest du, wer es ist, der zu dir spricht: 'Gib mir zu trinken', - so hättest du ihn (um einen Trunk) gebeten, und er hätte dir Quellwasser In 7,39 ein Bild des Heiligen Geistes. gegeben."
11 Da sprach das Weib zu ihm: "Herr Eine ehrerbietige Anrede., du hast doch kein Schöpfgefäß, und dazu ist der Brunnen tief; woher willst du da das Quellwasser nehmen Das du mir anbietest.?
12 Kannst du denn etwas Besseres geben als unser Vater Jakob Die Samariter behaupteten, von Josef abzustammen., der uns diesen Brunnen geschenkt Wie die samaritische Überlieferung berichtete., aus dem er selbst mit seinen Söhnen und seinen Herden getrunken hat?"
13 Jesus antwortete: "Alle, die von dem Wasser dieses Brunnens trinken, wird nachher wieder dürsten.
14 Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben will, den soll in Ewigkeit nicht dürsten. Sondern das Wasser, das ich ihm geben will, soll in ihm ein Brunnquell werden, der noch im ewigen Leben Wasser spendet Vgl. 14,16-17.."
15 Die Frau sprach zu ihm: "Herr, gib mir dieses Wasser Die Frau denkt dabei an ein irdisches Wunderwasser; vielleicht sind ihre Worte auch spöttisch gemeint., damit ich keinen Durst mehr habe und zum Wasserschöpfen nicht mehr hierher zu kommen brauche!"
16 Jesus erwiderte ihr: "Geh, rufe deinen Mann und komm dann wieder Jesus will bei der Frau, die keine höheren geistlichen Bedürfnisse kennt, das Schuldgefühl erwecken. Deshalb bringt er nun ihren sündigen Lebenswandel zur Sprache.!"
17 Die Frau antwortete: "Ich habe keinen Mann." Jesus sprach zu ihr: "Du hast ganz recht, wenn du sagst: 'Ich habe keinen Mann.'
18 Denn fünf Männer hast du schon gehabt Die Frau ist fünfmal verheiratet gewesen. Die gesetzliche Ehescheidung bei Juden und Samaritern war leicht.; doch der Mann, den du jetzt hast, ist nicht dein Ehegatte. Darin hast du die Wahrheit gesprochen."
19 Die Frau entgegnete ihm: "Herr, ich sehe: du bist ein Prophet Jesu übernatürliches Wissen um ihren Lebenswandel bringt die Frau zu der Überzeugung, daß er ein von Gott gesandter Prophet ist..
20 (Da habe ich nun eine Frage:) Unsere Vorfahren haben auf diesem Berg hier Dabei zeigt sie auf den nahen Berg Garizim, wo früher der von Johannes Hyrkanus (135-104 v.Chr.) zerstörte Tempel der Samariter stand. angebetet; ihr aber behauptet, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten müsse Indem die Frau diese Streitfrage zur Sprache bringt, will sie wahrscheinlich einem weiteren Eingehen auf ihren sündigen Zustand ausweichen.."
21 Jesus sprach zu ihr: "Glaube mir: die Stunde kommt, wo man weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten wird Nicht die Stätte der Anbetung, sondern die Weise der Anbetung ist es, wovon der Segen abhängt. Um aber Gott recht anbeten zu können, muß man ihn zuvor als den Vater erkennen..
22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt Denn die Samariter hatten sich von der damals nach Gottes Anordnung noch geltenden Stätte und Weise der Anbetung in Jerusalem losgesagt und verwarfen außerdem die durch die Propheten gebrachte Offenbarung Gottes.. Wir beten an, was wir kennen; denn das Heil geht von den Juden aus Deshalb haben auch die Juden die rechte und reine Offenbarung Gottes..
23 Aber die Stunde kommt und ist schon da In dem Kreis der Jünger Jesu., wo die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten "In Geist" anbeten, d.h. anbeten nicht mehr "auf diesem Berg noch in Jerusalem" (V.21), nicht nur an einem bestimmten äußeren Ort, sondern in ihrem durch den Heiligen Geist geleiteten Geist, und damit auch "in Wahrheit" anbeten, d.h. dem wahren Wesen Gottes entsprechend. Es handelt sich also um die wahre geistliche Anbetung gegenüber dem nur vorbildlichen und in äußeren gesetzlichen Bräuchen sich vollziehenden Gottesdienst des Alten Bundes.. Denn solche Anbeter will der Vater haben.
24 Gott ist Geist, und seine Anbeter müssen ihn in Geist und Wahrheit anbeten Gott, der ein Geistwesen ist, ist auch der Vater (V.23). Weil nun aber die Kinder dem Vater ähnlich sein müssen (Matth. 5,45), darum müssen sie ihm auch die geistliche und damit die seinem Wesen entsprechende Anbetung darbringen.."
25 Die Frau entgegnete ihm: "Ich weiß, daß der Messias kommt Nach den Weissagungen in den Büchern Mose, namentlich nach 5. Mos. 18,15, erwarteten auch die Samariter einen Messias, den sie den Wiederkehrenden oder den Bekehrer nannten. Sie hofften, er werde nicht nur das Reich Israel, sondern auch den Tempeldienst auf dem Berg Garizim wiederherstellen und alle Völker der Erde zum wahren Glauben bekehren. Doch werde der Messias, der geringer sei als Mose, im Alter von 110 Jahren sterben und auf dem Garizim begraben werden." - dies Wort bedeutet: Gesalbter Vgl. 1,41. -; "wenn der kommt, so wird er uns über alles belehren."
26 Jesus sprach zu ihr: "Ich, der mit dir redet, ich bin der Messias!"
27 In diesem Augenblick kamen seine Jünger zurück. Sie waren verwundert, daß er mit einem Weib redete Was die Gesetzeslehrer nicht taten.. doch keiner fragte ihn: "Was willst du von ihr?" oder: "Warum unterhältst du dich mit ihr?"
28 Die Frau nun ließ ihren Wasserkrug stehen, kehrte in die Stadt zurück und sagte den Leuten:
29 "Kommt schnell und seht einen Fremden, der mir all mein Tun aufgedeckt hat! Ist das vielleicht der Messias?"
30 Da verließen sie die Stadt und machten sich auf den Weg zu Jesus.
31 Inzwischen Nach dem Weggang der Frau und vor der Ankunft der Samariter. baten ihn die Jünger dringend: "Meister, iß doch!"
32 Er antwortete ihnen: "Für mich gibt's eine Speise, die ihr nicht kennt."
33 Da sprachen die Jünger zueinander: "Hat ihm denn einer zu essen gebracht?"
34 Jesus erwiderte ihnen: "Meine Speise Das, was mir innere Befriedigung gibt. ist, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk völlig auszurichten.
35 Sagt ihr nicht: 'Es sind jetzt noch vier Monate bis zur Ernte Die Ernte begann im April; diese Worte sind also im Dezember (wohl des Jahres 27) gesprochen.?' Nun, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und schaut diese Felder an! Sie sind reif zur Ernte Durch die Felder kommen die Samariter aus der Stadt zu Jesus; sie sind reif für die Scheuern des Himmels.!
36 Wer diese Ernte einbringt, empfängt schon dadurch Belohnung, daß er Frucht fürs ewige Leben sammelt: so sollen sich der Sämann und der Schnitter miteinander freuen.
37 Denn hier Bei der Ernte, von der Jesus in V.35 redet. trifft das Sprichwort zu: Der eine sät, der andere erntet.
38 Ich habe euch gesandt, um dort zu ernten, wo ihr euch vorher nicht abgemüht. Andere haben sich gemüht, und ihr erntet die Früchte ihrer mühevollen Arbeit Die Apostel sollen nicht nur unter den Juden, sondern auch in Samaria die Früchte der Arbeit Jesu ernten. Wie dies geschehen ist, das zeigt uns die Apostelgeschichte (z.B. 2,41; 4,4; 6,7; 8,5-17). Samaria sollte bei der Verkündigung des Evangeliums die Brücke werden zwischen Jerusalem und der Heidenwelt (Apg. 1,8).."
39 Viele aber von den Samaritern aus jener Stadt wurden schon deshalb an ihn gläubig Sie erkannten in Jesus den Messias und zwar, noch ehe sie bei ihm am Jakobsbrunnen anlangten., weil die Frau versicherte: "Er hat mir all mein Tun aufgedeckt."
40 Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen Aufenthalt zu nehmen. Er blieb auch zwei Tage dort.
41 Da kamen noch viel mehr zum Glauben durch seine Unterweisung,
42 und sie sprachen zu der Frau: "Wir glauben nun nicht mehr allein auf deine Erzählung hin. Denn wir haben jetzt mit eigenen Ohren gehört und wissen: Dieser Mann ist wahrhaftig der Welterlöser."
43 Nach Verlauf der beiden Tage V.40. zog Jesus von dort nach Galiläa weiter,
44 obwohl Im Griechischen steht hier [gar] = denn. Aber [gar] entspricht an dieser Stelle dem hebräischen ki, das auch "obwohl" heißt. Nur diese Übersetzung gibt hier einen passenden Sinn. er selbst erklärt hatte, daß ein Prophet in seiner eigenen Heimat keine Anerkennung finde Mark. 6,4..
45 Als er aber nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer freundlich auf, weil sie in Jerusalem während des Festes gewesen waren und dort alle seine Taten gesehen hatten.
46 Er kam dann wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser in Wein verwandelt hatte.
47 Nun wohnte in Kapernaum ein königlicher Hofbeamter Im Dienst des Herodes Antipas., dessen Sohn an einer (schweren) Krankheit litt. Als dieser Mann erfuhr, Jesus sei aus Judäa nach Galiläa gekommen, da ging er zu ihm Von Kapernaum nach Kana. und bat ihn, herzukommen und seinen Sohn zu heilen. Denn er lag im Sterben.
48 Jesus aber sprach zu dem Mann: "Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht."
49 Der Beamte bat ihn: "Herr, komm doch, ehe mein Kind stirbt!"
50 Jesus erwiderte ihm: "Geh nur heim, dein Sohn bleibt am Leben!" Der Mann glaubte diesem Wort, das Jesus zu ihm sprach, und ging weg.
51 Er war noch auf dem Heimweg, als ihm seine Knechte entgegenkamen mit der Nachricht, daß sein Sohn am Leben sei.
52 Da fragte er sie, in welcher Stunde sich sein Zustand gebessert habe. Sie antworteten ihm: "Gestern in der siebenten Stunde 1 Uhr nachmittags. Das "Gestern" ist in bezug auf den jüdischen Tagesanfang gemeint. Die Juden begannen den Tag mit Sonnenuntergang. Da Kapernaum von Kana nur etwa 23 km entfernt war, so konnte der Beamte, wenn er gegen 1 Uhr nachmittags von Kana aufbrach, gegen 6 oder 7 Uhr abends mit seinen Sklaven in der Nähe von Kapernaum zusammentreffen. hat ihn das Fieber verlassen."
53 Da erkannte der Vater, daß es genau die Stunde war, wo Jesus zu ihm gesagt hatte: "Dein Sohn bleibt am Leben!" Und er wurde mit seinem ganzen Haus gläubig.
54 Dies ist das zweite Wunderzeichen, das Jesus in Galiläa nach seiner Rückkehr aus Judäa tat 2,11..
1 Jesus erfuhr, dass die Pharisäer auf ihn aufmerksam wurden, weil er mehr Menschen zu Jüngern machte und taufte als Johannes. -
2 Er taufte allerdings nicht selbst; das taten seine Jünger. -
3 Da verließ er Judäa und ging wieder nach Galiläa.
4 Dabei fühlte er sich gedrängt, den Weg durch Samarien zu nehmen.
5 So kam er zu einem samaritanischen Ort namens Sychar. Er lag in der Nähe des Grundstücks, das Jakob damals seinem Sohn Josef vererbt hatte.
6 Dort ist auch der Jakobsbrunnen. Ermüdet von der langen Wanderung hatte sich Jesus an den Brunnen gesetzt. Das war gegen zwölf Uhr mittags.
7 Kurz darauf kam eine samaritanische Frau, um Wasser zu holen. Jesus bat sie: "Gib mir etwas zu trinken!"
8 Seine Jünger waren nämlich in den Ort gegangen, um etwas zu essen zu kaufen.
9 Überrascht fragte die Frau: "Wie kannst du mich um etwas zu trinken bitten? Du bist doch ein Jude und ich eine Samaritanerin." - Die Juden vermeiden nämlich jeden Umgang mit Samaritanern.
10 Jesus antwortete: "Wenn du wüsstest, welche Gabe Gott für dich bereit hält und wer es ist, der zu dir sagt: 'Gib mir zu trinken', dann hättest du ihn gebeten und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben."
11 "Herr", sagte die Frau, "du hast doch nichts, womit du Wasser schöpfen kannst; und der Brunnen ist tief. Woher willst du denn das Quellwasser haben?
12 Bist du etwa größer als unser Stammvater Jakob, der uns diesen Brunnen hinterließ? Kannst du uns besseres Wasser geben als das, was er mit seinen Söhnen und seinen Herden trank?"
13 Jesus erwiderte: "Jeder, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder durstig werden.
14 Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst bekommen. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm eine Quelle werden, aus der Wasser für das ewige Leben heraussprudelt."
15 "Herr, gib mir dieses Wasser", bat die Frau. "Dann werde ich keinen Durst mehr haben und muss nicht mehr zum Wasserholen herkommen."
16 "Geh und hole deinen Mann hierher!", sagte Jesus.
17 "Ich habe keinen Mann", entgegnete die Frau. "Das ist richtig", erwiderte Jesus. "Du hast keinen Mann.
18 Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Da hast du etwas Wahres gesagt."
19 "Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist", sagte die Frau darauf.
20 "Unsere Vorfahren haben Gott auf diesem Berg hier angebetet. Ihr Juden aber sagt, dass nur in Jerusalem der Ort ist, wo man Gott anbeten darf."
21 "Glaube mir, Frau", gab Jesus zur Antwort, "es kommt die Zeit, wo ihr den Vater weder auf diesem Berg noch in Jerusalem anbeten werdet.
22 Ihr Samaritaner betet zu Gott, ohne ihn zu kennen. Wir jedoch wissen, wen wir anbeten, denn die Rettung für die Menschen kommt von den Juden.
23 Doch es wird die Zeit kommen - sie hat sogar schon angefangen -, wo die wahren Anbeter den Vater anbeten, weil sie von seinem Geist erfüllt sind und die Wahrheit erkannt haben. Von solchen Menschen will der Vater angebetet werden.
24 Gott ist Geist, und die, die ihn anbeten wollen, müssen dabei von seinem Geist bestimmt und von der Wahrheit erfüllt sein."
25 "Ich weiß, dass der Messias kommt!", sagte die Frau darauf. - Messias bedeutet "der Gesalbte" und heißt auf griechisch: "Christus". - "Wenn er kommt, wird er uns all diese Dinge erklären."
26 Da sagte Jesus zu ihr: "Du sprichst mit ihm; ich bin es."
27 In diesem Augenblick kamen seine Jünger zurück. Sie wunderten sich, dass er mit einer Frau sprach. Doch keiner wagte, ihn zu fragen, was er von ihr wolle oder worüber er mit ihr rede.
28 Die Frau nun ließ ihren Wasserkrug neben dem Brunnen stehen, ging in den Ort und verkündete den Leuten:
29 "Da ist einer, der mir alles auf den Kopf zugesagt hat, was ich getan habe. Kommt mit und seht ihn euch an! Vielleicht ist er der Messias."
30 Da strömten die Leute aus dem Ort hinaus, um Jesus zu sehen.
31 Inzwischen drängten die Jünger Jesus: "Rabbi, iss doch etwas!"
32 Aber Jesus sagte: "Ich lebe von einer Nahrung, die ihr nicht kennt."
33 "Wer hat ihm denn etwas zu essen gebracht?", fragten sich die Jünger.
34 Da erklärte Jesus: "Meine Nahrung ist, dass ich den Willen Gottes tue, der mich gesandt hat, und das Werk vollende, das er mir aufgetragen hat.
35 Sagt ihr nicht: 'Es braucht vier Monate bis zur Ernte'? Nun, ich sage euch: Blickt euch doch um und seht euch die Felder an. Sie sind reif für die Ernte.
36 Er, der sie einbringt, erhält schon jetzt seinen Lohn und sammelt Frucht für das ewige Leben. So freuen sich Sämann und Schnitter gemeinsam.
37 Das Sprichwort trifft hier genau zu: Einer sät, und ein anderer erntet.
38 Ich habe euch zum Ernten auf ein Feld geschickt, auf dem ihr nicht gearbeitet habt. Andere haben sich vor euch dort abgemüht, und ihr erntet die Frucht ihrer Mühe."
39 Viele Samaritaner aus dem Ort glaubten an Jesus, weil die Frau ihnen bestätigt hatte: "Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe."
40 Als sie dann zu Jesus hinauskamen, baten sie ihn, länger bei ihnen zu bleiben. Er blieb zwei Tage dort,
41 und auf sein Wort hin glaubten noch viel mehr Menschen an ihn.
42 "Nun glauben wir, weil wir ihn selbst gehört haben und nicht nur aufgrund deiner Worte. Jetzt wissen wir, dass er wirklich der Retter der Welt ist", sagten sie zu der Frau.
43 Nach diesen zwei Tagen setzte Jesus seine Reise nach Galiläa fort.
44 Jesus hatte selbst einmal erklärt, dass ein Prophet in seiner Heimat nicht geachtet wird.
45 Doch als er jetzt dort ankam, nahmen ihn die Galiläer freundlich auf. Denn sie waren zum Passafest in Jerusalem gewesen und hatten gesehen, was er dort getan hatte.
46 Er kam nun wieder nach Kana, dem Ort in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Zu dieser Zeit lebte ein Beamter des Königs in Kafarnaum, dessen Sohn schwer erkrankt war.
47 Als er hörte, dass Jesus von Judäa zurück nach Galiläa gekommen war, suchte er ihn auf und bat ihn, mit nach Kafarnaum hinunter zu kommen und seinen Sohn zu heilen, der schon im Sterben lag.
48 Jesus sagte zu ihm: "Wenn ihr keine außergewöhnlichen Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht."
49 Doch der Beamte des Königs flehte ihn an: "Herr, bitte komm, bevor mein Kind stirbt!"
50 "Geh ruhig heim", sagte Jesus da zu ihm, "dein Sohn lebt." Der Mann glaubte an das, was Jesus ihm gesagt hatte, und machte sich wieder auf den Weg.
51 Unterwegs kamen ihm einige seiner Sklaven entgegen und verkündeten: "Dein Junge lebt und ist gesund!"
52 Er fragte sie aus, seit wann genau es dem Jungen besser gehe. "Gestern Mittag um ein Uhr verschwand das Fieber."
53 Da wusste der Vater, dass das genau der Zeitpunkt war, an dem Jesus zu ihm gesagt hatte: "Dein Sohn lebt." Und er glaubte an Jesus, er und alle in seinem Haus.
54 Dieses außergewöhnliche Zeichen tat Jesus, als er von Judäa wieder zurückgekommen war und bewies so ein zweites Mal in Galiläa seine Macht.