1 Jesus sprach dann weiter zu seinen Jüngern Nicht wie 16,15-31 zu den Pharisäern.: "Verführungen sind zwar unvermeidlich; doch wehe dem, durch den sie kommen!
2 Es wäre für ihn besser, er läge in des Meeres Tiefe mit einem Mühlstein um den Hals, als daß er eins der Kinder, die hier stehen, zur Sünde verführte.
3 Hütet euch davor Andere zu verführen.! Sündigt dein Bruder, so weise ihn ernst zurecht; und wenn er es bereut, vergib ihm!
4 Ja wenn er sich siebenmal an einem Tag gegen dich versündigte und er käme siebenmal zu dir zurück und spräche: 'Es tut mir leid', so sollst du ihm vergeben."
5 Da baten die Apostel den Herrn: "Gib uns mehr Glauben!"
6 Der Herr antwortete: "Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so sprächt ihr zu diesem Maulbeerbaum: Entwurzele dich und verpflanze dich ins Meer!' -, und er gehorchte euch.
7 Wer von euch sagt zu seinem Acker- oder Hüteknecht, wenn er vom Feld heimkehrt: 'Geschwind komm her und geh zu Tisch'?
8 Wird er ihm nicht vielmehr befehlen: 'Mach mir mein Abendessen fertig, schürze dich und bediene mich, bis ich gegessen und getrunken habe - dann halte du dein Mahl'?
9 Dankt er etwa dem Knecht, weil er getan hat, was ihm befohlen worden ist?
10 Ebenso auch ihr: Habt ihr alles ausgeführt, was euch aufgetragen worden ist, so denkt: wir haben als Knechte kein Verdienst; wir haben nur getan, was wir zu tun schuldig waren."
11 Auf seiner Wanderung nach Jerusalem zog er längs der Grenze zwischen Samaria und Galiläa Jesus reiste ostwärts bis an den Jordan und kam dann am Jordan hinunter nach Jericho..
12 Als er in ein Dorf kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer: die blieben von weitem stehen Ein Aussätziger mußte sich vier Ellen, nach anderen 100 Ellen entfernt halten und hatte in der Synagoge einen besonderen Platz.
13 und riefen laut: "Jesus, Meister, erbarme dich unser!"
14 Als er sie erblickte, sagte er zu ihnen: "Geht hin und zeigt euch den Priestern 5,14.!" Während sie hingingen, wurden sie rein.
15 Aber einer von ihnen kam zurück, als er sich geheilt sah: er pries Gott mit lauter Stimme,
16 warf sich zu Jesu Füßen auf sein Angesicht und dankte ihm. Das war ein Samariter.
17 Da fragte Jesus: "Sind nicht alle zehn gesund geworden? Wo sind die anderen neun?
18 Hat sich sonst keiner gefunden, der zurückkäme, um Gott die Ehre zu geben, als dieser Fremdling?"
19 Und er sprach zu ihm: "Steh auf und geh! Dein Glaube hat dich gesund gemacht."
20 Einst fragten ihn die Pharisäer: "Wann kommt Gottes Königreich?" Er antwortete ihnen: "Gottes Königreich kommt ganz ohne äußeres Aufsehen Die Juden erwarteten einen Messias, der mit irdischer Macht und Herrlichkeit auftreten werde..
21 Man kann auch nicht sagen: 'Hier ist es oder dort.' Denn wißt: Gottes Königreich ist schon mitten unter euch Weil Jesus, der König des Gottesreiches, unter ihnen wirkte. Auf sein Wirken sollten die Pharisäer achten, statt zu fragen, unter welchen aufsehenerregenden äußeren Zeichen das Gottesreich käme.."
22 Dann sagte er zu seinen Jüngern: "Die Zeit wird kommen, wo ihr euch danach sehnt, nur einen von den Tagen des Menschensohnes zu erleben Die Tage des Menschensohnes sind die Zeit der Offenbarung des messianischen Reiches. Den Anbruch dieser Zeit zu erleben, war die Sehnsucht aller Frommen. Diese Sehnsucht wird die Jünger namentlich in der kommenden Trübsalszeit erfüllen.; doch ihr sollt ihn nicht erleben.
23 Dann wird man zu euch sagen: 'Seht dort, seht hier (ist der Messias Matth. 24,23.)!' Geht nicht hin, lauft solchen Leuten nicht nach Matth. 24,26.!
24 Denn wie der Blitz aufleuchtet und am Himmel hin- und herzuckt, so wird der Menschensohn an seinem Tage sein So plötzlich und sichtbar wird er erscheinen (Matth. 24,27)..
25 Zuvor aber Ehe er als König offenbar wird. muß er viel leiden und von dem gegenwärtigen Geschlecht verworfen werden.
26 Wie es in Noahs Tagen zuging, so wird's auch zugehen in des Menschensohnes Tagen:
27 Man aß und trank, man nahm zur Ehe und gab zur Ehe bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging. Dann brach die Flut herein und vertilgte alle.
28 Ganz ebenso ging's in den Tagen Lots: man aß und trank, man kaufte und verkaufte, man pflanzte und baute.
29 Doch an dem Tag, wo Lot aus Sodom ging, fiel ein Feuer- und Schwefelregen vom Himmel und vertilgte alle.
30 So wird's auch an dem Tag sein, an dem der Menschensohn sich offenbart.
31 Wer an jenem Tag auf dem Dach ist und sein Gerät im Haus liegen hat, der soll nicht erst hinuntergehen und es holen; und ebenso: wer draußen auf dem Feld ist, der kehre nicht zurück in seine Wohnung.
32 Denkt an Lots Weib 1. Mos. 19,26.!
33 Wer sein Leben zu erhalten sucht, der wird's verlieren; und wer's verliert, der wird es sich bewahren 9,24..
34 Ich sage euch: In jener Nacht werden zwei Männer auf einem Lager ruhen: der eine wird mitgenommen, der andere bleibt zurück.
35 Zwei Frauen werden miteinander mahlen: die eine wird mitgenommen, die andere bleibt zurück Hier sind in manchen Handschriften als V.36 die Worte aus Matth. 24,40 eingefügt: "Zwei Männer werden auf demselben Acker arbeiten: der eine wird mitgenommen, der andere bleibt zurück."."
37 Da fragten ihn die Jünger: "Wo, Herr (finden wir dann Zuflucht) Wo ist die Zufluchtsstätte, die Arche und das Zoar (1. Mos. 19,19-22) der Endzeit??" Er antwortete ihnen: "Wo der Leichnam ist, da versammeln sich auch die Geier Dies rätselhafte Sprichwort steht hier in einem anderen Zusammenhang als Matth. 24,28. Der Herr scheint sagen zu wollen: Wie sich die Geier an einem Ort versammeln, der für sie natürlich und selbstverständlich ist, so sollen auch die Gläubigen, die den Gerichten der Endzeit entfliehen, an einem Zufluchtsort versammelt werden, der sich ihnen gleichsam von selbst bietet. Dürfen wir hier nicht denken an die Vereinigung mit dem Herrn (vgl. auch [episynachtheesontai] in Luk. 17,37 und [episynagoogee] in 2. Thess. 2,1).."
1 Jesus sagte zu seinen Jüngern: "Es wird immer Verführungen geben, doch wehe dem, der daran schuld ist.
2 Für den wäre es besser, er würde mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen, als dass er einen dieser Geringgeachteten hier zu Fall bringt.
3 Seht euch also vor! Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht; und wenn er Reue zeigt, vergib ihm.
4 Und wenn er siebenmal am Tag an dir schuldig wird und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: 'Es tut mir leid!', sollst du ihm vergeben!"
5 Die Apostel baten den Herrn: "Stärke unseren Glauben!"
6 Da sagte der Herr: "Wenn euer Vertrauen nur so groß wäre wie ein Senfkorn, könntet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaum hier sagen: 'Zieh deine Wurzeln aus der Erde und pflanze dich ins Meer!' Er würde euch gehorchen."
7 "Wenn einer von euch einen Sklaven hat und dieser vom Pflügen oder Schafehüten zurückkommt, wird er ihm vielleicht sagen: 'Komm gleich zum Essen!'?
8 Vielmehr wird er zu ihm sagen: 'Mach das Abendessen fertig, binde dir eine Schürze um und bediene mich am Tisch! Wenn ich fertig bin, kannst du auch essen und trinken!'
9 Und bedankt er sich vielleicht bei seinem Sklaven, dass er das Befohlene getan hat?
10 So soll es auch bei euch sein. Wenn ihr alles getan habt, was euch aufgetragen war, dann sagt: 'Wir sind Sklaven, weiter nichts. Wir haben nur unsere Pflicht getan.'"
11 Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa.
12 Kurz vor einem Dorf kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in einiger Entfernung stehen
13 und riefen: "Jesus, Herr, hab Erbarmen mit uns!"
14 Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: "Geht zu den Priestern und stellt euch ihnen vor!" Auf dem Weg dorthin wurden sie gesund.
15 Einer aus der Gruppe kam zurück, als er es merkte, und lobte Gott mit lauter Stimme.
16 Er warf sich vor Jesus nieder und dankte ihm. Und das war ein Samaritaner.
17 Jesus sagte: "Sind denn nicht alle zehn geheilt worden? Wo sind die anderen neun?
18 Ist es keinem in den Sinn gekommen, Gott die Ehre zu erweisen, als nur diesem Fremden hier?"
19 Dann sagte er zu dem Mann: "Steh auf und geh nach Hause! Dein Glaube hat dich gerettet."
20 Einige Pharisäer fragten Jesus, wann das Reich Gottes komme. Er antwortete: "Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Zeichen erkennen kann.
21 Man wird auch nicht sagen können: 'Seht, hier ist es!', oder: 'Seht einmal, dort!' Nein, das Reich Gottes ist schon jetzt mitten unter euch."
22 Dann sagte Jesus zu seinen Jüngern: "Es wird eine Zeit kommen, wo ihr euch danach sehnt, auch nur einen Tag des Menschensohnes zu erleben, aber es wird euch nicht vergönnt sein.
23 Sie werden zu euch sagen: 'Seht einmal, dort ist er!', oder: 'Seht hier!' Geht dann nicht hin, und lauft auch keinem nach!
24 Denn wenn der Menschensohn kommt, wird es wie bei einem Blitz den ganzen Horizont erhellen.
25 Vorher muss er aber noch vieles leiden und von der jetzigen Generation verworfen werden.
26 Und wenn der Menschensohn kommt, wird es so wie in Noahs Zeit sein.
27 Die Menschen aßen, tranken, heirateten und wurden verheiratet - bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging. Dann kam die Flut und brachte alle um.
28 Und es wird so sein wie in Lots Zeit: Die Menschen aßen und tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten
29 - bis zu dem Tag, an dem Lot Sodom verließ. Da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte alle um.
30 Genauso wird es an dem Tag sein, an dem der Menschensohn für alle sichtbar werden wird.
31 Wer sich dann gerade auf der Dachterrasse seines Hauses aufhält und seine Sachen im Haus hat, soll nicht erst hinuntersteigen, um sie zu holen; und wer auf dem Feld ist, soll nicht erst zurückkehren.
32 Denkt an Lots Frau!
33 Wer sein Leben zu retten versucht, wird es verlieren, wer es aber verliert, wird es bewahren.
34 Ich sage euch: Wenn in jener Nacht zwei in einem Bett liegen, wird der eine angenommen und der andere zurückgelassen.
35 Wenn zwei an derselben Mühle mahlen, wird die eine angenommen und die andere zurückgelassen werden."
37 "Herr, wo wird das geschehen?", fragten die Jünger. Er erwiderte: "Wo das Aas liegt, da sammeln sich die Geier."