1 Am ersten Wochentag aber gingen sie in tiefer Morgenfrühe zum Grab und nahmen die Gewürze mit, die sie besorgt hatten.
2 Da fanden sie den Stein von dem Grab weggewälzt;
3 und als sie (in die Grabkammer) eintraten, fanden sie den Leichnam des Herrn Jesus nicht.
4 Als sie darüber betroffen waren, standen auf einmal zwei Männer in leuchtenden Gewändern bei ihnen.
5 Dieser Anblick erfüllte sie mit Furcht, und sie senkten ihren Blick zu Boden. Die Männer aber sprachen zu ihnen: "Warum sucht ihr den Lebendigen bei den Toten?
6 Er ist nicht hier, er ist auferstanden! Denkt daran, wie er zu euch geredet hat, als er noch in Galiläa war.
7 Da hat er von dem Menschensohn gesagt, er müsse in die Hände sündiger Menschen überliefert und gekreuzigt werden, aber am dritten Tag auferstehen 18,32f.."
8 Da gedachten sie an seine Worte.
9 Sie kehrten nun vom Grab in die Stadt zurück und berichteten das alles den elf Aposteln und allen übrigen.
10 Es waren dies aber Maria aus Magdala, Johanna Die Frau Chuzas (8,3). und Maria, des Jakobus Mutter Mark. 15,40.. Sie und die anderen Frauen erzählten das den Aposteln.
11 Denen aber erschienen diese Mitteilungen ganz märchenhaft, und sie glaubten den Frauen nicht Hier folgen, auch bei v. Soden, als V.12 die Worte: "Petrus jedoch machte sich auf und lief zum Grab; als er sich dort niederbückte und hineinschaute, sah er nichts als die leinenen Binden. Da ging er wieder nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war." (D.h.: er war erstaunt, daß Jesu Leichnam aus dem Grab verschwunden war.) Aber dieser Vers, der bei verschiedenen Zeugen fehlt, ist wahrscheinlich unecht; er ist gebildet aus Joh. 20,3-10..
13 An demselben Tag Dem Auferstehungssonntag. gingen zwei von den Jüngern Nicht von den Aposteln selbst. nach einem Dorf mit Namen Emmaus, das etwa anderthalb Meilen Wörtlich: 60 Stadien. Ein griechisches Stadion = 185 m; 60 Stadien sind also 11,1 km oder ungefähr 1,5 deutsche Meilen. von Jerusalem entfernt war.
14 Sie redeten miteinander von allen diesen Begebenheiten.
15 Während sie sich so unterhielten und miteinander besprachen, näherte sich Jesus selbst und schloß sich ihnen auf der Wanderung an.
16 Doch ihre Augen wurden gehalten, so daß sie ihn nicht erkannten.
17 Da sprach er zu ihnen: "Worüber redet ihr denn so eifrig miteinander auf euerm Weg?" Bei diesen Worten blieben sie mürrisch stehen Sie sind unmutig, daß sie ein Fremder in ihrer Unterhaltung stört..
18 Dann fragte ihn der eine von ihnen mit Namen Kleopas Kleopas ist verkürzt aus dem griechischen Namen Kleopatros, der hebräisch Klopas heißt (Joh. 19,25). Nach der Überlieferung der Kirche von Jerusalem war Klopas ein Bruder Josefs, des Mannes der Maria. Des Klopas Sohn Simeon, der nach uralter Annahme der andere Emmausjünger gewesen ist, wurde nach dem Tod seines Vetters Jakobus, des Bruders Jesu, der zweite Bischof von Jerusalem und starb im Alter von 120 Jahren als Märtyrer unter dem Kaiser Trajan.: "Bist du denn der einzige Fremdling Kleopas hält Jesus für einen der vielen fremden jüdischen Festpilger, die sich damals in Jerusalem aufhielten. in Jerusalem, der nichts von dem erfahren hat, was in diesen Tagen dort geschehen ist?"
19 Er sprach zu ihnen: "Was denn?" Da antworteten sie ihm: "Das, was sich ereignet hat mit Jesus von Nazaret. Der war ein Prophet, mächtig in Werk und Wort vor Gott und allem Volk.
20 Den haben unsere Hohenpriester und Obersten zur Todesstrafe ausgeliefert und kreuzigen lassen.
21 Wir aber hatten gehofft, er wäre Israels Befreier Von der Römerherrschaft, um dann ein mächtiges irdisches Messiasreich zu gründen.. Doch leider ist bei alledem heute schon der dritte Tag, seit dies geschehen ist.
22 Dazu haben uns noch einige Frauen aus unserem Kreis bestürzt gemacht. Die sind heute in der Frühe bei dem Grab gewesen
23 und haben seinen Leichnam nicht gefunden. Bei ihrer Rückkehr haben sie dann erzählt, es seien ihnen Engel erschienen, die hätten gesagt, er lebe.
24 Daraufhin sind einige von den Unseren zum Grab gegangen und haben es so gefunden, wie die Frauen berichtet hatten; ihn selbst aber haben sie nicht gesehen."
25 Da sprach er zu ihnen: "Wie seid ihr doch so unverständig, und wie ist euer Herz so träge, allen Worten der Propheten zu glauben!
26 Mußte denn der Messias nicht so leiden und dann in seine Herrlichkeit eingehen?"
27 Nun fing er bei Mose an, ging dann zu den Propheten über und legte ihnen aus, was sich in allen Schriften auf ihn bezog.
28 So kamen sie dem Dorf nahe, wohin sie wanderten. Da tat er so, als ob er weitergehen wolle.
29 Aber sie baten ihn dringend: "Kehre doch bei uns ein Kleopas und sein Begleiter wohnten also in Emmaus.! Denn es geht zum Abend, und der Tag hat sich schon geneigt Die Sonne neigt sich schon, wenn sie um 12 Uhr mittags ihren Höchststand erreicht hat (Bornhäuser: Zeiten und Stunden in der Leidens- und Auferstehungsgeschichte, S.52).." Da trat er in das Haus, um bei ihnen zu bleiben.
30 Als er dann mit ihnen zu Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis darüber Gemeint ist das Dankgebet des Hausvaters vor der Mahlzeit., brach es und gab es ihnen.
31 Da wurden ihnen die Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Doch er verschwand vor ihnen.
32 Da sprachen sie zueinander: "Brannte nicht unser Herz in uns Vor freudiger Ahnung., als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften erschloß?"
33 Nun erhoben sie sich vom Mahl und kehrten noch in derselben Stunde nach Jerusalem zurück. Dort fanden sie die Elf mit den anderen Jüngern versammelt.
34 Die verkündigten ihnen: "Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und Simon erschienen 1. Kor. 15,5.!"
35 Da erzählten sie auch, was sie auf ihrer Wanderung erlebt hatten, und wie er von ihnen bei dem Brechen des Brotes erkannt worden sei.
36 Während sie sich so unterhielten, trat er selbst in ihre Mitte Hier folgen in einigen Handschriften noch die Worte: "und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch!".
37 Da gerieten sie in Angst und Furcht; denn sie meinten, einen Geist zu sehen.
38 Doch er sprach zu ihnen: "Was seid ihr so erschrocken, und warum steigen solche Gedanken in euern Herzen auf?
39 Seht meine Hände und Füße an - ich bin's ja selbst! Fühlt mich nur an, wie ihr's an mir wahrnehmt Hier wird in einigen Handschriften als V.40 noch hinzugefügt: "Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße."."
41 Als sie aber vor freudiger Überraschung immer noch nicht glaubten und verwundert waren, fragte er sie: "Habt ihr hier etwas zu essen?"
42 Da reichten sie ihm ein Stück von einem gebratenen Fisch.
43 Das nahm er und aß es vor ihren Augen.
44 Dann sprach er zu ihnen: "Dies ist's, was ich zu euch geredet habe, als ich noch bei euch war D.h.: Jetzt erfüllen sich durch meine Auferstehung meine früheren Worte. - Die Worte in V.44 brauchen sich übrigens an das Vorige zeitlich nicht unmittelbar anzuschließen. Es wird darin ein kurzer Rückblick auf frühere Reden Jesu gegeben.. Da sagte ich euch, es müsse alles in Erfüllung gehen, was im Gesetz Moses, in den Propheten und den Psalmen D.h. im ganzen Alten Testament. von mir geschrieben steht.
45 Nun öffnete er ihnen den Sinn für das Verständnis der Schriften.
46 Hierauf fuhr er fort: "So steht geschrieben: Der Messias muß leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen,
47 und in seinem Namen sollen alle Völker aufgefordert werden, ihren Sinn zu ändern, damit sie Vergebung der Sünden empfangen.
48 In Jerusalem beginnend sollt ihr hiervon Von Jesu Leiden und Auferstehung. Zeugnis geben Ich verbinde die Schlußworte in V.47: [arxamenoi apo Ierousaleem] mit V.48..
49 Und ich will auf euch niedersenden, was euch mein Vater verheißen hat. Ihr aber bleibt hier in der Stadt, bis ihr aus der Höhe mit Kraft gekleidet seid Durch die Sendung des Heiligen Geistes.!"
50 Dann führte er sie hinaus bis dahin, wo es nach Bethanien geht D.h.: er führte sie zum Ölberg hinauf bis zu der Stelle, wo der Weg nach Bethanien abbog.. Da hob er seine Hände auf und segnete sie.
51 Und während er sie segnete, schied er von ihnen Die Worte "und ward emporgehoben in den Himmel" fehlen bei den ältesten abendländischen Zeugen..
52 Sie aber kehrten hocherfreut nach Jerusalem zurück In der Sinaitischen und der Vatikanischen Handschrift lauten die Worte in V.52: "Sie aber beteten ihn an und kehrten hocherfreut nach Jerusalem zurück.".
53 Dort waren sie beständig im Tempel Zu den vorgeschriebenen Gebetsstunden. Diese waren 1. zur Zeit des Morgenopfers, 2. zur Zeit des Abendopfers (gegen 3 Uhr nachmittags), 3. zur Zeit des Sonnenuntergangs. und lobten Gott.
1 Am ersten Tag der neuen Woche, ganz in der Frühe, nahmen die Frauen die wohlriechenden Öle, die sie zubereitet hatten, und gingen zur Felsengruft.
2 Da sahen sie, dass der Stein, der den Eingang verschlossen hatte, weggewälzt war.
3 So gingen sie in die Grabhöhle hinein, fanden den Leib von Jesus, ihrem Herrn, aber nicht.
4 Während sie noch ratlos dastanden, traten plötzlich zwei Männer zu ihnen, die in strahlend helle Gewänder gekleidet waren.
5 Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Doch die beiden Männer sagten zu ihnen: "Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten?
6 Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Erinnert ihr euch nicht an das, was er euch in Galiläa sagte,
7 dass der Menschensohn in die Hände sündiger Menschen ausgeliefert und gekreuzigt werden muss, und dass er am dritten Tag auferstehen würde?"
8 Da erinnerten sie sich an seine Worte.
9 Sie verließen die Felsengruft und berichteten alles den elf Aposteln und den übrigen Jüngern.
10 Es waren Maria aus Magdala, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus, und noch einige andere. Sie erzählten den Aposteln, was sie erlebt hatten.
11 Doch die hielten das für leeres Geschwätz und glaubten ihnen nicht.
12 Petrus allerdings sprang auf und lief zum Felsengrab. Er beugte sich vor, um hineinzuschauen, sah aber nur die Leinenbinden daliegen. Dann ging er wieder zurück und fragte sich verwundert, was da wohl geschehen war.
13 Am gleichen Tag gingen zwei von den Jüngern nach dem Dorf Emmaus, das elf Kilometer von Jerusalem entfernt liegt.
14 Unterwegs unterhielten sie sich über alles, was in den letzten Tagen geschehen war.
15 Als sie so miteinander sprachen und sich Gedanken machten, kam Jesus selbst hinzu und schloss sich ihnen an.
16 Aber sie waren wie mit Blindheit geschlagen und erkannten ihn nicht.
17 "Was beschäftigt euch denn so sehr?", fragte Jesus. "Worüber redet ihr?" Da blieben sie traurig stehen,
18 und einer von ihnen - er hieß Kleopas - sagte: "Du bist wohl der einzige Mensch in Jerusalem, der nicht weiß, was sich in den letzten Tagen dort abgespielt hat?"
19 "Was denn?", fragte Jesus. Sie erwiderten: "Das, was mit Jesus von Nazaret geschehen ist. Er war ein Prophet und hat in seinen Worten und Werken vor Gott und dem ganzen Volk seine Macht erwiesen.
20 Unsere Hohen Priester und die anderen Oberen haben ihn zum Tod verurteilt und ans Kreuz nageln lassen.
21 Dabei haben wir gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen würde. Heute ist außerdem schon der dritte Tag, seitdem dies geschehen ist.
22 Dann haben uns auch noch einige Frauen von uns, die am frühen Morgen an der Felsengruft gewesen sind, aus der Fassung gebracht.
23 Sie haben seinen Leichnam nicht gefunden, und als sie dann zurückkamen, erzählten sie, Engel wären ihnen erschienen und hätten gesagt, dass er lebe.
24 Daraufhin gingen einige von uns zur Gruft und fanden es so, wie die Frauen berichtet hatten. Aber ihn selbst sahen sie nicht."
25 Da sagte Jesus zu ihnen: "Was seid ihr doch schwer von Begriff! Warum fällt es euch nur so schwer, an alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben?
26 Musste der Messias nicht das alles erleiden, bevor er verherrlicht wird?"
27 Dann erklärte er ihnen in der ganzen Schrift alles, was sich auf ihn bezog; er fing bei Mose an und ging durch sämtliche Propheten.
28 So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat so, als wollte er weitergehen,
29 doch die Jünger hielten ihn zurück und baten: "Bleib doch bei uns! Es ist schon Abend und gleich wird es dunkel." Da ging er mit ihnen ins Haus.
30 Als sie sich dann am Tisch niedergelassen hatten, nahm Jesus das Brot, sprach das Segensgebet darüber, brach es in Stücke und reichte es ihnen.
31 Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn. Doch im selben Augenblick wurde er vor ihnen unsichtbar.
32 "Brannte nicht unser Herz, als er unterwegs mit uns sprach und uns den Sinn der Schrift aufschloss?", sagten sie da zueinander.
33 Unverzüglich brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück. Dort fanden sie alle versammelt, die Elf und alle, die sich zu ihnen hielten.
34 "Der Herr ist wirklich auferstanden", riefen diese ihnen entgegen, "er ist Simon erschienen!"
35 Da berichteten die beiden, was sie selbst unterwegs erlebt hatten und wie sie ihn am Brechen des Brotes erkannten.
36 Während sie noch erzählten, stand der Herr plötzlich selbst in ihrer Mitte. "Friede sei mit euch!", grüßte er sie.
37 Doch sie erschraken sehr und bekamen Angst, weil sie meinten, einen Geist zu sehen.
38 "Warum seid ihr so erschrocken?", sagte Jesus zu ihnen. "Warum kommen euch solche Gedanken?
39 Seht euch meine Hände an und meine Füße: Ich bin es ja! Fasst mich an und überzeugt euch selbst! Ein Geist hat doch nicht Fleisch und Knochen, wie ihr sie an mir seht."
40 Mit diesen Worten hielt er ihnen seine Hände hin und zeigte ihnen seine Füße.
41 Und als sie es in ihrer Freude und Verwunderung immer noch nicht glauben konnten, fragte er: "Habt ihr etwas zu essen hier?"
42 Da gaben sie ihm ein Stück gebratenen Fisch.
43 Er nahm es und aß es vor ihren Augen auf.
44 Dann sagte er zu ihnen: "Nun ist in Erfüllung gegangen, was ich euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: 'Alles, was im Gesetz des Mose, in den Propheten und Psalmen über mich geschrieben steht, musste sich erfüllen.'"
45 Dann öffnete er ihnen die Augen für die Schrift und half ihnen, sie zu verstehen.
46 "So steht es geschrieben", erklärte er ihnen, "und so musste der Messias leiden und sterben und am dritten Tag danach von den Toten auferstehen.
47 Und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, predigen, dass sie zu Gott umkehren sollen, um Vergebung der Sünden empfangen zu können.
48 Ihr seid Zeugen für das alles.
49 Und seid gewiss: Was mein Vater euch versprochen hat, werde ich zu euch herabsenden. Bleibt so lange hier in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe ausgerüstet worden seid."
50 Jesus führte seine Jünger noch aus der Stadt hinaus bis in die Nähe von Betanien. Dort erhob er die Hände, um sie zu segnen.
51 Und während er sie segnete, wurde er von ihnen weggenommen und zum Himmel emporgehoben.
52 Die Jünger warfen sich vor ihm nieder. Und dann kehrten sie mit großer Freude nach Jerusalem zurück.
53 Von da an waren sie ständig im Tempel und priesen Gott.