1 Als der Sabbat vorüber war Also: Sonnabend nach Sonnenuntergang., kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus 15,40.47., und Salome Gewürzkräuter, um hinzugehen und Jesu Leichnam zu salben.
2 Am ersten Wochentag in aller Frühe gleich nach Sonnenaufgang machten sie sich auf zum Grab.
3 Da sprachen sie zueinander: "Wer wälzt uns wohl den Stein von der Grabesöffnung?"
4 Doch als sie hinsahen, bemerkten sie, daß der Stein schon weggewälzt war; denn er war sehr groß Dieser Zusatz erklärt erstlich die Sorge der Frauen V.3 und sodann die Tatsache, daß der Stein schon von weitem und im ersten Morgenlicht deutlich zu erkennen war..
5 Als sie dann in die Grabkammer traten Die Leichen wurden an den Wänden der Grabkammern in Nischen beigesetzt., sahen sie rechts einen Jüngling in weißem Gewand sitzen. Und sie erschraken sehr.
6 Er aber sprach zu ihnen: "Entsetzt euch nicht! Ihr wollt nach Jesus sehen, dem Nazarener, der gekreuzigt ist? Er ist auferstanden, er ist nicht hier! Seht da die Stätte, wohin man ihn gelegt!
7 Und jetzt geht hin und meldet seinen Jüngern, vor allen Petrus: 'Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt.'"
8 Da verließen sie das Grab und eilten weg; denn Zittern und Entsetzen erfüllte sie. Und sie sagten niemand ein Wort davon; denn sie waren voll Furcht... Hier schließt der ursprüngliche Text des Markusevangeliums. Dies bezeugen nicht nur die beiden ältesten, aus dem vierten Jahrhundert stammenden Handschriften des Neuen Testaments (die Sinaitische und die Vatikanische), sonder auch die in demselben Jahrhundert lebenden bekannten Kirchenväter Eusebius von Cäsarea und Hieronymus, die beide erklären, das Markusevangelium schließe fast in allen genauen griechischen Handschriften mit V.8. Daß aber das Evangelium hier noch nicht zu Ende sein kann, sieht jeder ein. Der Schluß jedoch, den uns die Handschriften überliefern, stammt nicht von Markus selbst, sondern ist später hinzugefügt worden; er hat auch verschiedenen Wortlaut, den ich unter 1. 2. 3. wiedergebe. Ob der ursprüngliche Schluß des Markusevangelium verlorengegangen ist, oder ob Markus aus irgendeinem Grund überhaupt keinen eigentlichen Schluß geschrieben hat, darüber wissen wir nichts..
9 Als Jesus früh am ersten Wochentag auferstanden war, erschien er zuerst Maria aus Magdala, von der er sieben böse Geister ausgetrieben hatte.
10 Die ging hin und verkündigte es denen, die ihn einst begleitet hatten und die nun trauerten und weinten.
11 Doch als sie hörten, er lebe und sei von ihr gesehen worden, da glaubten sie es nicht.
12 Dann offenbarte er sich in anderer Gestalt Zweien von ihnen unterwegs, als sie zu einem Dorf gingen.
13 Die gingen auch hin und verkündigten es den übrigen. Aber auch ihnen glaubten sie nicht.
14 Später offenbarte er sich den Elf, als sie bei Tisch waren: er schalt ihren Unglauben und ihre Herzenshärtigkeit, weil sie denen, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen, nicht geglaubt hätten.
15 Dann sprach er zu ihnen: "Geht hin in alle Welt und verkündigt die Heilsbotschaft der ganzen Menschheit.
16 Wer dann zum Glauben kommt und sich taufen läßt, der soll errettet werden. Wer aber nicht glauben will, der wird verdammt.
17 Dies aber sind die Wunderzeichen, die den Gläubigen zuteil werden sollen: in meinem Namen werden sie böse Geister austreiben Apg. 8,7; 16,18; 19,11-12.; sie werden mit neuen Zungen reden Apg. 2,4.11; 10,46; 19,6; 1. Kor. 12,10.28; 13,1; 14,1-28.;
18 mit ihren Händen werden sie Schlangen aufheben Apg. 28,3-6., und wenn sie etwas Tödliches trinken, soll es ihnen nicht schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie sollen genesen Jak. 5,14-15; Apg. 28,8-9.."
19 Als der Herr Jesus so mit ihnen geredet hatte, ward er aufgehoben in den Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes.
20 Sie zogen aus und predigten überall. Dabei stand ihnen der Herr zur Seite und bestätigte ihr Wort durch die begleitenden Wunderzeichen Hebr. 2,4; Apg. 14,3. Dieser Schluß unter Nr. 1, dem Hieronymus im Abendland Geltung verschafft hat, wird in einem Evangelienbuch des armenischen Klosters Etschmiadzin dem Presbyter Aristion zugeschrieben, den der Bischof Papias von Hierapolis (um 130) einen persönlichen Schüler des Herrn nennt. Jedenfalls reicht dieser Zusatz zum Markusevangelium bis in die erste Hälfte des zweiten Jahrhunderts zurück, und es ist sehr wohl möglich, daß er in Kleinasien, wo ja auch Aristion gewirkt hat, in der Umgebung des Apostels Johannes entstanden ist. Während dann der Zusatz in Italien und Gallien Eingang gefunden hat, ist er in Palästina abgelehnt worden..
21 Alles aber, was ihnen aufgetragen war, verkündigten sie Die Frauen (V.1.7). in Kürze Petrus und seinen Gefährten Den anderen Aposteln.. Dann erschien ihnen Allen Aposteln. auch Jesus selbst und sandte durch sie vom Osten bis zum Westen die heilige und unvergängliche Botschaft des ewigen Heils Dieser sehr kurze Schluß, der wahrscheinlich im dritten oder vierten Jahrhundert in Ägypten entstanden ist, war weit verbreitet. Verschiedene Handschriften bieten ihn neben dem ersten Schluß, und zwar mehrere an erster Stelle.. / Sie aber wollten sich rechtfertigen und sprachen Diese Anfangsworte in Zusatz 3 folgen unmittelbar auf V.14 (in Schluß 1) nach: "nicht geglaubt hätten.": "Diese gesetzlose und ungläubige Weltzeit steht unter Satans Herrschaft Vgl. 2. Kor. 4,4; Eph. 2,1-2; 1. Joh. 5,19; Luk. 4,6., und der sucht durch die Wirksamkeit unreiner Geister zu verhindern, daß Gottes Wahrheit zur Geltung komme. Darum offenbare schon jetzt Und nicht erst im Endgericht. deine Gerechtigkeit!" So sprachen sie zu Christus Als ihnen der Auftrag in V.15 zuteil geworden war. Die Apostel haben also, wie es nach ihren Worten scheint, keinen rechten Mut und kein freudiges Vertrauen zu der Predigt des Evangeliums.. Christus aber entgegnete ihnen: "Das Maß der Jahre für Satans Macht und Einfluß ist jetzt voll Vgl. Joh. 16,11. Aber eine schlimme Zeit anderer Art ist nahe Gemeint ist die Leidenszeit vor Christi Wiederkunft (Matth. 24,6-13.15ff.).! Zum Heil der Sünder aber bin ich in den Tod gegeben worden, damit sie sich zur Wahrheit wenden und nicht mehr sündigen, auf daß sie einst im Himmel den geistlichen und unvergänglichen Schmuck der Gerechtigkeit erlangen. So geht denn hin in alle Welt... Nun folgt V.15 in Schluß 1. - Dieser Zusatz unter 3, dessen Anfang schon der Kirchenvater Hieronymus kennt, ist erst im Jahr 1908 nach einer in Ägypten aufgefundenen Handschrift bekannt geworden.
1 Am nächsten Abend, als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Salome und Maria, die Mutter von Jakobus, wohlriechende Öle, um zum Grab zu gehen und den Leichnam von Jesus zu salben.
2 Sehr früh am Sonntagmorgen machten sie sich auf den Weg zum Grab. Die Sonne war gerade aufgegangen, als sie dort ankamen.
3 Unterwegs hatten sie sich noch gefragt: "Wer wird uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen?"
4 Doch als sie jetzt hinblickten, sahen sie, dass der riesige Stein zur Seite gewälzt war.
5 Sie gingen in die Grabkammer hinein und erschraken sehr, als sie innen auf der rechten Seite einen jungen Mann in weißem Gewand sitzen sahen.
6 Der sprach sie gleich an und sagte: "Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Seht, das ist die Stelle, wo sie ihn hingelegt hatten.
7 Und nun geht zu seinen Jüngern und sagt ihnen und dem Petrus: 'Er geht euch nach Galiläa voraus. Dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch angekündigt hat.'"
8 Zitternd vor Furcht und Entsetzen stürzten die Frauen aus der Gruft und liefen davon. Sie hatten solche Angst, dass sie mit niemand darüber redeten.
9 Nach seiner Auferstehung am frühen Sonntagmorgen erschien Jesus zuerst der Maria aus Magdala, aus der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte.
10 Sie ging zu den Jüngern, die um ihn trauerten und weinten und berichtete ihnen,
11 dass Jesus lebe und sie ihn gesehen habe. Doch sie glaubten ihr nicht.
12 Danach zeigte sich Jesus in anderer Gestalt zwei von ihnen, die zu einem Ort auf dem Land unterwegs waren.
13 Sie kehrten gleich zurück und berichteten es den anderen. Doch auch ihnen glaubten sie nicht.
14 Schließlich zeigte sich Jesus den elf Jüngern selbst, als sie beim Essen waren. Er rügte ihren Unglauben und Starrsinn, weil sie denen nicht hatten glauben wollen, die ihn als Auferstandenen gesehen hatten.
15 Dann sagte er zu ihnen: "Geht in die ganze Welt und verkündet allen Menschen die gute Botschaft.
16 Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden. Wer aber ungläubig bleibt, wird von Gott verurteilt werden.
17 Folgende Zeichen werden die begleiten, die glauben: Sie werden in meinem Namen Dämonen austreiben, sie werden in neuen Sprachen reden,
18 wenn sie Schlangen anfassen oder etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden, Kranken, denen sie die Hände auflegen, wird es gut gehen."
19 Nachdem der Herr mit ihnen gesprochen hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich an die rechte Seite Gottes.
20 Sie aber gingen überall hin und predigten die gute Botschaft. Der Herr wirkte durch sie und bestätigte ihr Wort durch wunderbare Zeichen.