1 Sechs Tage später nahm Jesus Petrus und das Brüderpaar Jakobus und Johannes mit sich und führte sie allein auf einen hohen Berg Vgl. 2. Petr. 1,16-18. Nach alter Überlieferung ist der Berg Tabor einige Stunden östlich von Nazaret der Berg der Verklärung..
2 Dort trat vor ihren Augen in seinem Äußeren eine Wandlung ein: sein Antlitz strahlte wie die Sonne, und seine Kleider glänzten hell wie das Licht.
3 Und siehe, Mose und Elia erschienen ihnen, die hatten ein Gespräch mit ihm.
4 Da nahm Petrus das Wort und sprach zu Jesus: "Herr, es trifft sich gut, daß wir hier sind Petrus bildet sich ein, er müsse mit seinen Kräften und Mitteln dahin wirken, daß Jesus mit Mose und Elia noch länger zusammenbleiben könne.. Wenn du erlaubst, so will ich hier drei Hütten bauen Hütten aus Baumzweigen wie am Laubhüttenfest., für dich eine, für Mose eine und für Elia eine."
5 Während er noch redete, umhüllte sie plötzlich eine lichthelle Wolke, und aus der Wolke rief eine Stimme: "Dies ist mein geliebter Sohn, den ich erkoren 3,17.; auf den hört 5. Mos. 18,15.!"
6 Bei diesen Worten fielen die Jünger tieferschrocken auf ihr Angesicht.
7 Jesus aber trat zu ihnen rührte sie an und sprach: "Steht auf und fürchtet euch nicht!"
8 Da schlugen sie ihre Augen auf und sahen niemand als Jesus allein.
9 Als sie vom Berg hinabgingen, gebot ihnen Jesus: "Sagt niemand etwas von dem, was ihr gesehen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist."
10 Da fragten ihn die Jünger: "Warum behaupten denn die Schriftgelehrten, Elia müsse vorher Vor der Offenbarung des Messiasreiches. kommen Die Jünger wollen vielleicht sagen: Wenn wir von der Erscheinung Elias, den wir auf dem Berg gesehen haben, nicht mitteilen sollen, dann ist eine Wirksamkeit Elias, von der Mal. 3,23f. redet, wohl überhaupt nicht zu erwarten.?"
11 Er antwortete: "Gewiß! Elia soll kommen und alles in Ordnung bringen D.h.: Vor der königlichen Ankunft des Messias oder vor seiner herrlichen Wiederkunft soll Maleachis Weissagung von der Sendung Elias tatsächlich in Erfüllung gehen. Aber anderseits ist Elia schon jetzt gekommen, und zwar in der Person Johannes des Täufers, der Israel zur Sinnesänderung führen und es dadurch für die Aufnahme seines Messias tüchtig machen sollte..
12 Aber ich versichere euch: Elisa ist schon gekommen; doch sie haben ihn nicht anerkannt, sondern ihren Mutwillen an ihm geübt Ein Hinweis auf die Enthauptung Johannes des Täufers durch Herodes Antipas.. Ebenso wird auch der Menschensohn von ihnen leiden müssen."
13 Da verstanden die Jünger, daß er von Johannes dem Täufer zu ihnen geredet hatte.
14 Als sie Jesus und die drei Jünger. nun zu dem Volkshaufen kamen, trat ein Mann zu ihm, der bat in fußfällig:
15 "Herr, erbarme dich meines Sohnes! Er ist mondsüchtig D.h. mit der fallenden Sucht behaftet. und hat schwer zu leiden: er fällt oft ins Feuer und ins Wasser.
16 Ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht, aber sie haben ihn nicht heilen können."
17 Jesus antwortete: "Ihr ungläubige und verkehrte Art Dies bezieht sich wohl auf die Jünger, die den Kranken wegen ihres Unglaubens (V.20) nicht heilen konnten., wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringt ihn mir her!"
18 Und Jesus bedrohte den bösen Geist: da fuhr er aus von dem Knaben, so daß er von Stund an gesund wurde.
19 Darauf traten die Jünger zu Jesus, als er mit ihnen allein war, und fragten: "Warum haben wir den bösen Geist nicht austreiben können?"
20 Er antwortete ihnen: "Weil ihr so wenig Glauben habt. Denn ich versichere euch: Hättet ihr nur Glauben wie ein Senfkorn D.h. so lebendig und keimfähig, wenn auch zunächst nur so klein wie ein Senfkorn (13,31-32)., so könntet ihr zu dem Berg da sprechen: 'Rücke von hier weg dorthin!' und er würde es tun Vgl. 1. Kor. 13,2. Berge versetzen heißt bei den Rabbinen: Großes vollbringen.; ja nichts wäre euch unmöglich V.21: "Aber diese Art (von bösen Geistern) wird nur durch Beten und Fasten ausgetrieben", fehlt in verschiedenen Handschriften; er ist mit einer kleinen Änderung aus Mark. 9,29 hier eingefügt worden.."
22 Als sie Jesus und seine Apostel. zusammen in Galiläa wanderten, sprach Jesus zu ihnen: "Der Menschensohn wird in der Menschen Hände überliefert werden,
23 und sie werden ihn töten; aber am dritten Tag wird er wieder auferstehen." Da wurden sie sehr betrübt.
24 Nach ihrer Ankunft in Kapernaum traten die Einnehmer der Tempelsteuer zu Petrus und fragten ihn: "Entrichtet euer Meister die Tempelsteuer nicht Alle Juden, die 20 Jahre alt und darüber waren (2. Mos. 30,13; 38,26), hatten zur Bestreitung der Kosten des Tempeldienstes eine jährliche Abgabe von ½ Sekel (= 1 griechische Doppeldrachme oder etwa 1 Mark 15 Pf) zu entrichten. Die einzelnen Ortsgemeinden sammelten die Steuer in ganz Palästina in dem Monat vor dem Passahfest ein und schickten sie dann nach Jerusalem.?"
25 Er antwortete: "Jawohl!" Dann ging er in das Haus (wo Jesus wohnte). Dort fragte ihn Jesus, noch ehe Petrus von dem Vorfall geredet hatte: "Was meinst du, Simon? Von wem erheben die Könige dieser Erde Zoll oder Steuer? von ihren Söhnen oder von ihren Untertanen?"
26 "Von ihren Untertanen", erwiderte er. Da sprach Jesus zu ihm: "Mithin sind die Söhne steuerfrei Sämtliche Glieder des königlichen Hauses sind von allen Abgaben frei..
27 Damit wir aber den Leuten keinen D.h. den Juden, die noch treu am Tempeldienst und Gesetz festhielten. Anstoß geben, so geh an den See Genezaret. und wirf die Angel aus! Den ersten Fisch, der anbeißt, den zieh empor und öffne ihm das Maul! Da wirst du eine Silbermünze Wörtlich: einen Stater. 1 Stater war = 1 Sekel und war mithin die Tempelsteuer für zwei Personen. finden; die nimm und gib sie ihnen Den Einnehmern der Tempelsteuer. für mich und dich Jesus, der Sohn Gottes, und alle, die durch ihn zu Söhnen Gottes angenommen werden, sind zwar frei von den äußeren Vorschriften des Gesetztes, aber das Gesetz der Liebe gilt auch für Königssöhne (Jak. 2,8). Diesem Gesetz unterwirft sich auch Jesus, obwohl er ungleich höher steht als der Tempel (12,6; vgl. auch 12,8): er zahlt die Tempelsteuer mit Rücksicht auf die Schwachheit seiner Volksgenossen, die sonst an seiner Handlungsweise Anstoß nehmen könnten, und in der Hoffnung, sie durch seine Ehrfurcht vor den Satzungen der Väter für die Aufnahme seiner Wahrheit empfänglicher zu machen (vgl. 1. Kor. 8,13; 9,19ff.; Röm. 14,13).!"
1 Sechs Tage später nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes mit und führte sie auf einen hohen Berg, wo sie allein waren.
2 Dort, vor ihren Augen, veränderte sich sein Aussehen. Sein Gesicht begann zu leuchten wie die Sonne, und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht.
3 Dann erschienen Mose und Elija vor ihnen und fingen an, mit Jesus zu reden.
4 "Herr, wie gut, dass wir hier sind!", rief Petrus da, "wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen: eine für dich, eine für Mose und eine für Elija."
5 Während er noch redete, fiel der Schatten einer lichten Wolke auf sie, und aus der Wolke sagte eine Stimme: "Das ist mein lieber Sohn, an dem ich meine Freude habe. Hört auf ihn!"
6 Diese Stimme versetzte die Jünger in solchen Schrecken, dass sie sich zu Boden warfen, mit dem Gesicht zur Erde.
7 Da trat Jesus zu ihnen, rührte sie an und sagte: "Steht auf! Ihr müsst keine Angst haben."
8 Als sie sich umschauten, sahen sie niemand mehr. Nur Jesus war noch bei ihnen.
9 Während sie den Berg hinabstiegen, sagte Jesus den drei Jüngern mit Nachdruck: "Sprecht mit niemand über das, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist!"
10 Da fragten ihn die Jünger: "Warum behaupten die Gesetzeslehrer, dass Elija zuerst kommen muss?"
11 "Das stimmt schon, Elija kommt zuerst", erwiderte Jesus, "und er wird alles wiederherstellen.
12 Aber ich sage euch, Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Genauso wird auch der Menschensohn durch sie zu leiden haben."
13 Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach.
14 Als sie zu der Menschenmenge zurückkehrten, kam ein Mann zu Jesus. Er warf sich vor ihm auf die Knie
15 und sagte: "Herr, erbarme dich über meinen Sohn. Er hat schwere Anfälle und leidet furchtbar. Oft fällt er sogar ins Feuer oder ins Wasser.
16 Ich habe deine Jünger gebeten, ihn zu heilen, aber sie konnten es nicht."
17 "Was seid ihr nur für ein ungläubiges und verkehrtes Geschlecht!", sagte Jesus zu ihnen. "Wie lange muss ich denn noch bei euch sein und euch ertragen? Bring deinen Sohn her!"
18 Jesus bedrohte den bösen Geist, der den Jungen in seiner Gewalt hatte; da verließ er ihn. Von diesem Augenblick an war der Junge gesund.
19 Als sie später wieder unter sich waren, fragten die Jünger Jesus: "Warum haben wir den Dämon nicht austreiben können?"
20 "Wegen eures Kleinglaubens", antwortete er. "Ich versichere euch: Wenn euer Vertrauen nur so groß wäre wie ein Senfkorn, könntet ihr zu diesem Berg sagen: 'Rück weg von hier nach dort!' Und er wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein."
22 Als sie durch Galiläa zogen, sagte Jesus zu ihnen: "Der Menschensohn wird den Händen von Menschen ausgeliefert werden,
23 und die werden ihn töten. Doch drei Tage danach wird er auferstehen." Da wurden die Jünger sehr traurig.
24 Als sie nach Kafarnaum kamen, traten die Beauftragten für die Tempelsteuer zu Petrus und fragten: "Zahlt euer Rabbi eigentlich keine Tempelsteuer?"
25 "Natürlich!", sagte Petrus. Doch als er dann ins Haus kam, sprach Jesus ihn gleich an: "Was meinst du Simon, von wem erheben die Könige der Erde Zölle oder Steuern? Von ihren eigenen Söhnen oder von den anderen Leuten?"
26 "Von den anderen Leuten", sagte Petrus. Da sagte Jesus zu ihm: "Also sind die Söhne davon befreit.
27 Damit wir sie aber nicht vor den Kopf stoßen, geh an den See und wirf die Angel aus. Öffne dem ersten Fisch, den du fängst, das Maul. Dort wirst du einen Stater finden. Nimm ihn und bezahle damit die Tempelsteuer für mich und für dich."