21 Darauf trat Petrus zu ihm mit der Frage: "Herr, wenn sich mein Bruder gegen mich versündigt, wie oft muß ich ihm dann vergeben? Etwa siebenmal Im Talmud heißt es vom Vergeben: "Begeht der Mensch eine Sünde, so soll sie ihm das erste, zweite und dritte Mal, aber nicht mehr das vierte Mal vergeben werden". (A. Verzin: Die Freudenbotschaft usw., S.359.)?"

22 Jesus antwortete ihm: "Ich sage dir: nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal D.h. immer wieder..

23 Darum Weil alle Glieder des Reiches Gottes unbegrenzt vergeben sollen. gleicht das Himmelreich einem König, der mit seinen Dienern Wörtlich: "Sklaven". Gemeint sind des Königs Beamte oder Statthalter, die bestimmte Erträge abzuliefern hatten. abrechnen wollte.

24 Als er mit der Abrechnung begann, ward ihm einer vorgeführt, der ihm zehntausend Talente 42 Millionen Mark. 1 Talent 4200 Goldmark. schuldig war.

25 Weil er aber nicht bezahlen konnte, ließ ihn der Herr mit Weib und Kind und all seiner Habe zur Deckung der Schuld Soweit der Erlös reichte. verkaufen.

26 Da fiel ihm der Diener zu Füßen und bat: 'Hab nur Geduld mit mir Gib mir nur Frist., ich will dir alles bezahlen!'

27 Da hatte der Herr Erbarmen mit dem Diener: er gab ihn frei, und die Schuld erließ er ihm auch.

28 Beim Hinausgehen Aus dem königlichen Palast. traf nun dieser Diener einen anderen, der ihm hundert Silberlinge Wörtlich: 100 Denare. Ein Denar ist nach unserem Geld etwa 70 Pfennig. Ich übersetze auch sonst Denar mit Silberling. schuldete. Den packte er an der Gurgel und rief: 'Bezahle mir, was du schuldig bist!'

29 Da warf sich sein Mitdiener vor ihm nieder und bat ihn: 'Hab nur Geduld mit mir, ich will dir's schon bezahlen.'

30 Aber er wollte nicht, sondern nahm ihn mit sich Zum Richter. und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er seine Schuld bezahlt hätte.

31 Als das die anderen Diener sahen, wurden sie sehr betrübt; sie gingen zu ihrem Herrn und erzählten ihm alles.

32 Da ließ der Herr den Diener rufen und sprach zu ihm: 'Du Bösewicht! Deine ganze Schuld habe ich dir auf dein Bitten erlassen.

33 Hättest du dich da nicht auch über deinen Mitknecht erbarmen müssen, wie ich mich über dich erbarmt habe?'

34 Und voll Zorn ließ ihn sein Herr den Folterknechten übergeben Die Folterung wurde im Morgenland ebenso wie der Verkauf in die Sklaverei gegen solche Statthalter angewandt, die in der Ablieferung der Steuern untreu oder saumselig waren., bis er ihm die ganze Schuld bezahlt hätte.

35 Ebenso wird auch mein himmlischer Vater mit euch verfahren, wenn ihr nicht allesamt von Herzen den Brüdern vergebt."

21 Dann kam Petrus zu Jesus und fragte: "Herr, wie oft darf mein Bruder gegen mich sündigen und ich muss ihm vergeben? Siebenmal?"

22 "Nein", antwortete Jesus, "nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzig Mal.

23 Deshalb ist es mit dem Reich, das der Himmel regiert, wie mit einem König, der von seinen Dienern Rechenschaft verlangte.

24 Gleich am Anfang brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente schuldete.

25 Und weil er nicht zahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit seiner Frau, den Kindern und seinem ganzen Besitz zu verkaufen, um die Schuld zu begleichen.

26 Der Mann warf sich vor ihm nieder und bat ihn auf Knien: 'Herr, hab Geduld mit mir! Ich will ja alles bezahlen.'

27 Da bekam der Herr Mitleid. Er gab ihn frei und erließ ihm auch noch die ganze Schuld.

28 Doch kaum war der Diener zur Tür hinaus, traf er einen anderen Diener, der ihm hundert Denare schuldete. Er packte ihn an der Kehle, würgte ihn und sagte: 'Bezahle jetzt endlich deine Schulden!'

29 Da warf sich der Mann vor ihm nieder und bat ihn: 'Hab Geduld mit mir! Ich will ja alles bezahlen.'

30 Er aber wollte nicht, sondern ließ ihn auf der Stelle ins Gefängnis werfen, bis er ihm die Schulden bezahlt hätte.

31 Als die anderen Diener das sahen, waren sie entsetzt. Sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles.

32 Da ließ sein Herr ihn rufen und sagte zu ihm: 'Was bist du für ein böser Mensch! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich angefleht hast.

33 Hättest du nicht auch mit diesem anderen Diener Erbarmen haben müssen, so wie ich es mit dir gehabt habe?'

34 Der König war so zornig, dass er ihn den Folterknechten übergab, bis er alle seine Schulden zurückgezahlt haben würde.

35 So wird auch mein Vater im Himmel jeden von euch behandeln, der seinem Bruder nicht von Herzen vergibt."