1 Paulus, ein Knecht Jesu Christ, berufen zum Apostel und auserkoren, um Gottes Frohe Botschaft zu verkünden. -
2 Die hat Gott in den heiligen Schriften Des Alten Bundes. durch seine Propheten zuvor verheißen
3 über seinen Sohn. Der ist dem Fleisch nach Seiner menschlichen Abstammung nach. aus Davids Geschlecht hervorgegangen,
4 nach dem Geist der Heiligkeit D.h. wohl: weil er von dem Geist, der Heiligkeit wirkt, erfüllt und geleitet wurde, vgl. Hebr. 9,14. aber ist er durch seine Auferstehung von den Toten zu der Machtfülle des Sohnes Gottes erhoben worden Durch die Auferweckung Jesu vollzog Gott seinen Einsetzungsspruch in Ps. 2,7: Du bist mein Sohn usw. Vgl. Apg. 13,33; Hebr. 1,5; Matth. 28,18. Vgl. auch zu V.3 und 4: 1. Tim. 3,16: "Der offenbart ist im Fleisch, der ist gerechtfertigt worden durch den Geist.".
5 Durch ihn, unseren Herrn Jesus Christus, haben wir die Gnadengabe des Apostelamtes empfangen, um zu seines Namens Ehre unter allen Völkern solche zu sammeln, die dem Glauben gehorsam werden.
6 Inmitten dieser Völkerwelt seid auch ihr von Jesus Christus berufen. -
7 Euch allen, als Geliebten Gottes und berufenen Heiligen Heilige werden die Christen im N.T. oft genannt, weil Gott sie von der Welt, d.h. der ungläubigen Menschheit, abgesondert (Joh. 17,14.16) und sie durch die Taufe in Christi Gemeinschaft versetzt hat, in der sie nun auch in der Heiligung wandeln sollen. in Rom, entbiete ich meinen Gruß. Gnade und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
8 Besonders danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, daß von euerm Glauben in der ganzen Welt die Rede ist.
9 Denn Gott, dem ich in meinem Geist diene, indem ich die Frohe Botschaft seines Sohnes verkündige, - der ist mein Zeuge, wie unablässig ich euer gedenke.
10 Stets flehe ich in meinen Gebeten zu Gott, er möge mir, wenn es sein Wille ist, nun endlich die Wege bahnen, daß ich zu euch kommen könne.
11 Denn mich verlangt danach, euch zu sehen, um euch diese und jene geistliche Gabe zu eurer Stärkung mitzuteilen,
12 oder richtiger gesagt: wir - ihr und ich - wollen uns, wenn ich bei euch bin, durch unseren Glauben gegenseitig ermuntern.
13 Es drängt mich, euch zu sagen, Brüder, daß ich mir schon oft vorgenommen habe, euch zu besuchen. Bis jetzt aber bin ich immer wieder daran gehindert worden. Denn auch unter euch möchte ich ebenso wie in den Ländern anderer Völker etwas Frucht einsammeln.
14 Griechen und Nichtgriechen, Gebildeten und Ungebildeten bin ich ja zu dienen verpflichtet.
15 Daher bin ich, soviel an mir liegt, gern bereit, auch euch in Rom die Frohe Botschaft zu verkünden.
16 Wahrlich, ich schäme mich der Frohen Botschaft nicht. Sie ist ja eine Gotteskraft, die allen, die da glauben, Rettung bringt: zuerst den Juden, dann auch den Griechen An Juden und Griechen hatte sich bis dahin die Verkündigung der Heilsbotschaft fast ausschließlich gerichtet; die barbarischen Völker waren noch so gut wie gar nicht mit der Heilsbotschaft in Berührung gekommen. Den Juden sollte das Heil zuerst angeboten werden (Apg. 13,46)..
17 Denn Gottes Gerechtigkeit Gerechtigkeit ist eine Eigenschaft Gottes, die sich in der Heilsbotschaft offenbart. Im Heidentum und den ungläubigen Juden gegenüber offenbart sich aber nicht Gottes Gerechtigkeit, sondern Gottes Zorn (1,18). Gottes Gerechtigkeit steht also im Gegensatz zu Gottes Zorn. Unter Gottes Gerechtigkeit kann hier also nicht Gottes Strafgerechtigkeit verstanden werden. Gottes Gerechtigkeit ist die Eigenschaft Gottes, vermöge deren er die sündige Menschheit zum Heil führt. Sie ist verwandt mit der Treue Gottes (3,3; vgl. 1. Joh. 1,9). Nun soll aber die Gerechtigkeit, die ursprünglich eine Eigenschaft Gottes ist, auch eine Eigenschaft der Gläubigen werden (4,5). Gerecht, gerade oder recht beschaffen ist der Mensch aber Gott gegenüber, wenn er so ist, wie Gott ihn haben will. Gerechtigkeit des Menschen Gott gegenüber umfaßt alles, was Gott von uns fordert, nicht nur die äußeren Handlungen, sondern auch die Gedanken, das Herz, die innere Gesinnung. Gerechtigkeit ist daher die genaue Übereinstimmung mit dem rechten göttlichen Maßstab. Die Gerechtigkeit umfaßt also das ganze Wesen des Menschen. Niemand ist gerecht, dessen Herz nicht recht ist vor Gott, dessen ganzer Zustand nicht so ist, wie Gott ihn haben will. Gottes Gerechtigkeit, wie der Apostel in V.17 nun weiter sagt, "kommt aus Glauben, und sie führt zum Glauben". Sie kommt aus Jesu Glauben (vgl. 3,21-26). Denn Jesus, der hier auf Erden einen Wandel im Glauben geführt hat, hat sowohl durch sein sündloses Leben wie durch sein teures Leiden und Sterben alle Gerechtigkeit erfüllt. Und Gottes Gerechtigkeit führt zum Glauben der Gemeinde. Denn Gott nimmt um seines Sohnes willen alle gnädig an, die sich in Buße und Glauben zu ihm bekehren. Er macht sie gerecht, indem er sie durch das Bad der Wiedergeburt in der Taufe in Christus, den allein Gerechten, einpflanzt, in dessen Gemeinschaft sie im Glauben beharren müssen. - Die Gerechtigkeit, die also zuerst als Eigenschaft Gottes erscheint (3,5), dann als Eigenschaft Christi (5,21), wird schließlich zur Eigenschaft der Gläubigen. Ähnlich verhält es sich mit der Herrlichkeit Gottes. Zunächst eine Eigenschaft Gottes (1,23), wird sie auch den Kindern Gottes zuteil (8,21), aber nur durch Christus. wird darin In der Heilsbotschaft. - V.16 und 17 enthalten das Thema des Römerbriefs. offenbar: sie kommt aus Glauben, und sie führt zum Glauben, wie geschrieben steht: Der Gerechte wird durch den Glauben das Leben erlangen Zwei Gedanken finden sich in diesem Prophetenwort Hab. 2,4: 1. Der Gerechte gelangt zum Leben. 2. Der Gerechte wird durch den Glauben das Leben erlangen. - Vgl. Gal. 2,16; Hebr. 10,38..
18 Denn Hier begründet der Apostel zunächst den Gedanken, daß der Gerechte zum ewigen Leben gelangt, während der Gottlose - er sei Heide oder Jude - dem göttlichen Zorngericht verfällt. Gottes Zorn wird fort und fort vom Himmel offenbar über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit solcher Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit zu unterdrücken suchen.
19 Denn Grund, warum sich Gottes Zorngericht offenbart. was man von Gott erkennen kann, das ist unter ihnen wohlbekannt. Gott selbst hat es ihnen kundgemacht.
20 Sein unsichtbares Wesen - seine ewige Macht und göttliche Größe - läßt sich ja seit der Erschaffung der Welt in seinen Werken deutlich wahrnehmen. Darum sind die Menschen auch ohne Entschuldigung,
21 wenn sie trotz ihrer Erkenntnis Gottes ihm nicht als Gott Ehre und Dank dargebracht haben, sondern auf nichtige Gedanken verfallen und mit ihrem unverständigen Herzen in Finsternis geraten sind.
22 In ihrem Weisheitsstolz sind sie zu Narren geworden:
23 die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes haben sie vertauscht mit armseligen Bildern von vergänglichen Menschen, Vögeln, vierfüßigen Tieren und kriechendem Gewürm Vgl. Ps. 106,20..
24 Deshalb hat sie Gott in den bösen Begierden ihrer Herzen der Unreinigkeit preisgegeben, daß sie ihre eigenen Leiber schändeten,
25 weil sie die Wahrheit Gottes Das wahre Wesen Gottes, die Herrlichkeit Gottes (V.23). mit der Lüge "Die Lüge" bedeutet: die Götzen (Amos 2,4). vertauscht und dem Geschöpf mehr Verehrung und Dienst erwiesen haben als dem Schöpfer, der da gepriesen sei in Ewigkeit. Amen.
26 Darum hat sie Gott schändlichen Leidenschaften preisgegeben. Ihre Weiber haben statt des natürlichen Geschlechtsverkehrs widernatürlichen Umgang gepflogen.
27 Ebenso haben die Männer den natürlichen Verkehr mit dem Weib aufgegeben und sind in ihrer Begierde gegeneinander entbrannt: Männer haben mit Männern Unzucht getrieben und die gebührende Strafe für ihre Verirrung an ihrem eigenen Leib empfangen Der Leib wurde durch die widernatürliche Unzucht zerrüttet..
28 Weil ihnen nichts daran lag, die Erkenntnis Gottes festzuhalten, hat sie Gott einer verwerflichen Sinnesweise preisgegeben, so daß sie schmähliche Dinge treiben.
29 Sie sind erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht und Schlechtigkeit. Sie sind voller Neid, Mord, Streit, Trug und Tücke.
30 Sie verleumden heimlich und öffentlich. Sie sind gottlose Frevler, übermütige Prahler, erfinderisch im Bösen. Sie sind den Eltern ungehorsam,
31 sie sind unverständig, wortbrüchig, lieblos und unbarmherzig.
32 Sie wissen ganz genau, daß nach dem Gesetz Gottes alle solche Frevler den Tod verdienen. Trotzdem aber begnügen sie sich nicht damit, selbst dergleichen Sünden zu begehen; nein, sie rühmen auch noch ganz offen die anderen, die solche schändlichen Dinge treiben.
1 Paulus, ein Sklave von Jesus Christus, zum Apostel berufen und dazu bestimmt, Gottes Evangelium bekannt zu machen.
2 Diese gute Botschaft hat Gott schon vor langer Zeit durch seine Propheten in heiligen Schriften angekündigt.
3 Es ist die Botschaft von seinem Sohn, der als Mensch ein Nachkomme Davids ist
4 und sich durch die Auferstehung aus den Toten und in der Kraft des Heiligen Geistes als Sohn Gottes erwiesen hat: die Botschaft von Jesus Christus, unserem Herrn.
5 Er hat uns in seiner Gnade zu Aposteln gemacht und uns beauftragt, Menschen aus allen Völkern zum Gehorsam des Glaubens zu führen, damit sein Name dadurch geehrt wird.
6 Auch ihr gehört zu ihnen, denn auch ihr wurdet von Jesus Christus berufen.
7 Mein Brief geht an euch, ihr von Gott Geliebten in Rom, die er berufen hat, Heilige zu sein. Gnade und Frieden wünsche ich euch von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, dem Herrn.
8 Als Erstes danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, denn in der ganzen Welt spricht man von eurem Glauben.
9 Gott, dem ich mit ganzem Herzen diene, indem ich das Evangelium seines Sohnes verkündige, ist mein Zeuge, dass ich euch ständig erwähne,
10 wenn ich zu ihm bete. Und ich flehe ihn an, dass er es mir doch endlich ermöglicht, zu euch zu kommen, wenn das seinem Willen entspricht.
11 Denn ich sehne mich sehr danach, euch persönlich kennenzulernen, damit ich euch etwas von dem weitergeben kann, was Gott mir geschenkt hat, und ihr gestärkt werdet -
12 besser gesagt, damit wir, wenn ich bei euch bin, durch unseren gemeinsamen Glauben gegenseitig ermutigt werden.
13 Ihr sollt wissen, liebe Geschwister, dass ich es mir schon oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen, damit ich wie bei den anderen Völkern auch unter euch einige Frucht ernten kann. Doch bis jetzt wurde ich daran gehindert.
14 Denn ich fühle mich allen Menschen verpflichtet: solchen aus zivilisierten genauso wie solchen aus unzivilisierten Völkern, Gebildeten ebenso wie Ungebildeten.
15 Darum möchte ich auch euch in Rom gern die gute Botschaft verkündigen.
16 Denn ich bekenne mich offen und ohne Scham zu dieser Botschaft: Sie ist ja Gottes Kraft und rettet jeden, der ihr glaubt. Das gilt zunächst für Juden, aber auch für alle anderen Menschen.
17 Denn im Evangelium zeigt Gott uns seine Gerechtigkeit, eine Gerechtigkeit, die aus dem Vertrauen auf Gott kommt und zum Glauben hinführt, wie es in der Schrift steht: "Der Gerechte wird leben, weil er glaubt."
18 Gott lässt nämlich seinen Zorn sichtbar werden. Vom Himmel her wird er über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen hereinbrechen, die durch Unrecht die Wahrheit niederhalten.
19 Denn was Menschen von Gott wissen können, ist ihnen bekannt, er selbst hat es ihnen vor Augen gestellt.
20 Denn seine unsichtbare Wirklichkeit, seine ewige Macht und sein göttliches Wesen sind seit Erschaffung der Welt in seinen Werken zu erkennen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung.
21 Trotz allem, was sie von Gott wussten, ehrten sie ihn nicht als Gott und brachten ihm keinerlei Dank. Stattdessen verloren sich ihre Gedanken ins Nichts, und in ihren uneinsichtigen Herzen wurde es finster.
22 Sie hielten sich für Weise und wurden zu Narren.
23 Die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauschten sie mit Bildern von sterblichen Menschen, mit Abbildern von Vögeln, vierfüßigen und kriechenden Tieren.
24 Darum hat Gott sie den Begierden ihrer Herzen ausgeliefert; er hat sie ihrer Unsittlichkeit preisgegeben, sodass sie ihre eigenen Körper schändeten.
25 Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge. Sie beteten die Geschöpfe an und verehrten sie anstelle des Schöpfers, der doch für immer und ewig zu preisen ist. Amen!
26 Darum hat Gott sie entehrenden Leidenschaften ausgeliefert. Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Geschlechtsverkehr mit dem widernatürlichen,
27 und ihre Männer machten es genauso. Sie gaben den natürlichen Verkehr mit den Frauen auf und wurden von wildem Verlangen zueinander gepackt. Männer trieben es schamlos mit Männern. So empfingen sie den gebührenden Lohn für ihre Verirrung an sich selbst.
28 Und weil sie es nicht für gut hielten, Gott anzuerkennen, lieferte Gott sie einem verworfenen Denken aus, sodass sie tun, was man nicht tun darf.
29 Jede Art von Unrecht, Bosheit, Habsucht und Gemeinheit ist bei ihnen zu finden. Sie sind voller Neid, Mord, Streit, List und Tücke.
30 Sie reden gehässig über andere und verleumden sie. Sie hassen Gott, sind gewalttätig, hochmütig und prahlerisch. Im Bösen sind sie sehr erfinderisch, und ihre Eltern verachten sie.
31 Sie sind unbelehrbar, unzuverlässig, gefühllos und kennen kein Erbarmen.
32 Obwohl sie wissen, dass jeder, der so handelt, nach Gottes Gesetz den Tod verdient, tun sie es nicht nur selbst, sondern finden es auch noch gut, wenn andere es ebenso machen.