1 (Der Chor der Tempelsänger:) Wohl mit Recht ist vermutet worden, Ps. 115 habe als Wechselgesang bei einem feierlichen Opfer gedient, und es hätten verschiedene Chöre mitgewirkt. / Nicht uns, Jahwe, nicht uns, / Nein, deinem Namen schaff Ehre, / Ob deiner Huld, ob deiner Treu! Israel hat kein Verdienst vor Gott. Es hätte vielmehr um seiner Sünden willen schon längst Gottes Zorngericht verdient. Aber dann würden die Heiden denken, Gottes Macht habe nicht ausgereicht, sein Volk zu bewahren. Darum möge Gott um seiner Bundestreue willen Israel helfen und dadurch seinen Namen verherrlichen.
2 Warum sollen die Heiden sagen: / "Wo ist denn nun ihr Gott?" Wodurch beweist ihr Gott, daß er wirklich da ist, wenn er nichts für sein Volk tut?
3 Und doch: Unser Gott, der im Himmel thront, / Hat stets hinausgeführt, woran er Gefallen fand.
4 Aber ihre Der Heiden. Götzen sind Dem Stoff nach, woraus man sie bildet. Silber und Gold, / Das Gebilde von Menschenhand.
5 Sie haben einen Mund und können nicht reden. / Sie haben Augen und sehen doch nicht.
6 Ohren haben sie und hören nicht, / Sie haben eine Nase und riechen nicht.
7 Ihre Hände - damit tasten sie nicht, / Ihre Füße - damit gehen sie nicht; / Nicht können sie reden mit ihrer Kehle.
8 Ihnen gleich sind, die sie bilden - / Jeder, der ihnen vertraut. Die Götzendiener sind ohnmächtig wie die Götzen selbst und werden zunichte wie diese.
9 (Erster Priesterchor:) / Israel, trau auf Jahwe! / (Zweiter Priesterchor:) / Ihr Aller Israeliten. Helfer und Schild ist er.
10 (Erster Priesterchor:) / Haus Aarons, trau auf Jahwe! / (Zweiter Priesterchor:) / Ihr Der Glieder des Hauses Aarons. Helfer und Schild ist er.
11 (Beide Priesterchöre:) / Die ihr Jahwe fürchtet Damit sind wohl die jüdischen Proselyten gemeint. Diese werden in der Apostelgeschichte auch "die Gottesfürchtigen" genannt (z.B. 13,16; 18,7). Zu ihnen gehörten der äthiopische Würdenträger (Apg. 8) und der römische Hauptmann Kornelius (Apg. 10)., traut auch ihr Jahwe! / (Der Chor der Tempelsänger:) / Ihr Helfer und Schild ist er.
12 (Der opfernde Priester am Altar:) / Jahwe hat unser gedacht: er wird auch segnen. / Er wird segnen Israels Haus, / Er wird segnen Aarons Haus.
13 Er wird segnen, die Jahwe fürchten / Beide: Kleine und Große.
14 Jahwe wolle euch mehren Durch reichen Kindersegen., / Euch selbst und eure Kinder!
15 Gesegnet seid ihr von Jahwe, / Der Himmel und Erde geschaffen!
16 (Erster Priesterchor:) / Der Himmel ist Jahwes Himmel Den Himmel hat sich Gott vorbehalten. Drei Reiche werden in V.16 und 17 genannt: der Himmel, die Erde und das Totenreich., / Die Erde aber hat er den Menschenkindern gegeben.
17 (Zweiter Priesterchor:) / Die Toten, sie werden Jah nicht loben, / Sie alle nicht, die in die Stille In die Stille des Totenreiches. hinabgestiegen. Vgl. Ps. 6,6; 30,10; 88,6-7.11-13.
18 (Alle Chöre zusammen:) / Wir aber, wir preisen Jah / Von nun an bis in Ewigkeit. / Lobt Jah!
1 Nicht uns, Jahwe, nicht uns, / deinen Namen bringe zu Ehren / wegen deiner Güte und Treue!
2 Warum dürfen Heidenvölker sagen: / "Wo ist er denn, ihr Gott?"?
3 Unser Gott ist im Himmel, / und was er will, das macht er auch.
4 Ihre Götzen sind ja nur Silber und Gold, / Werke, von Menschen gemacht.
5 Sie haben Münder, die nicht reden, / Augen, die nicht sehen,
6 Ohren, die nicht hören, / und Nasen, die nicht riechen.
7 Sie haben Hände, die nicht greifen, / und Füße, die nicht gehen. / Aus ihren Kehlen kommt kein Laut.
8 Wer solches macht, / auf sie vertraut, / wird ihnen gleich.
9 Du, Haus Israel, vertraue auf Jahwe! / Er ist deine Hilfe und dein Schild.
10 Du, Haus Aaron, vertraue auf Jahwe! / Er ist deine Hilfe und dein Schild.
11 Du, der Jahwe fürchtet, vertraue auf Jahwe! / Er ist deine Hilfe und dein Schild.
12 Jahwe denkt an uns und segnet uns. / Er wird segnen das Haus Israel / und segnen das Haus Aaron.
13 Er wird segnen die, die Jahwe fürchten, / die Kleinen und die Großen.
14 Jahwe möge euch mit Nachwuchs segnen, / euch und alle eure Kinder.
15 Ihr seid gesegnet von Jahwe, / der Himmel und Erde gemacht hat.
16 Der Himmel gehört Jahwe, / aber die Erde hat er den Menschen gegeben.
17 Die Toten, die können Jahwe nicht loben, / keiner von denen, die ins Schweigen hingehn.
18 Doch wir, wir wollen Jah preisen / von jetzt an bis in Ewigkeit: Halleluja!