1 Jahwe hab ich lieb, / Denn er hat meine Stimme, mein Flehn erhört.
2 Ja, er hat mir sein Ohr zugeneigt; / Drum werd ich ihn auch, solang ich lebe, anrufen.
3 Mich hatten des Todes Bande umringt, / Ich fürchtete schon, ins Grab zu sinken, / Angst und Kummer erfuhr ich.
4 Da rief ich Jahwes Namen an: / "Ach, Jahwe, rette mein Leben!"
5 Jahwe war auch gnädig und treu, / Und es erbarmte sich unser Gott.
6 Schutzlose behütet Jahwe: / Drum half er mir auch, als ich elend war.
7 "Kehr nun ein, meine Seele, in deine Ruh In die Ruhe des Friedens, wie sie nur in Gott zu finden ist., / Denn Jahwe hat dir wohlgetan!" V.7 enthält ein Selbstgespräch des Dichters.
8 Ja, du hast meine Seele dem Tode entrissen, / Meinen Augen die Tränen getrocknet, / Meinen Fuß vor Gleiten bewahrt.
9 So darf ich vor Jahwe noch wandeln / In der Lebendigen Landen.
10 Ich sprach die Wahrheit, als ich sagte V.10a wird von dem Apostel Paulus in 2. Kor. 4,13 nach der Übersetzung der LXX verwendet.: / "Ich bin sehr niedergedrückt."
11 Ich habe sogar in meiner Angst gesagt: / "Alle Menschen sind Lügner." D.h. das Vertrauen auf die Hilfe der Menschen erweist sich als trügerisch; Gott allein ist der zuverlässige Retter. Vgl. mit V.11b Röm. 3,4.
12 Wie soll ich nun aber Jahwe vergelten / All seine Wohltaten, die ich erfahren? Aber, obwohl von Menschen verlassen, hat der Dichter doch Gottes Hilfe reichlich erfahren. Dafür will er nun Gott von Herzen danken. Er, der wunderbar aus Todesnot Errettete, bringt nun im Tempel vor der ganzen Gemeinde sein Gott gelobtes Dankopfer dar. Aber vor dem Dankopfer, so scheint es, bringt er noch ein Trankopfer dar: er hebt dabei "den Becher des Heils oder der Rettungen" empor und gießt ihn dann am Altar aus.
13 Den Becher des Heils werd ich erheben / Und Jahwes Namen anrufen.
14 Meine Gelübde werd ich Jahwe erfüllen / Frei und offen vor all seinem Volk. Aus dem, was der Dichter erlebt hat, erkennt er deutlich, daß die Frommen unter Gottes besonderem Schutz stehen; darum laßt sich Gott auch die Seinen nicht durch einen frühen Tod entreißen (V.15).
15 Selten nur läßt Jahwe / Seine Frommen (frühzeitig) sterben.
16 Ach Jahwe, (erhalte darum mein Leben auch ferner)! / Ich bin ja dein Knecht. / Ich bin dein Knecht, der Sohn deiner Magd. Diese Worte deuten wohl darauf hin, daß auch die Mutter des Dichters fromm und gottesfürchtig war. / Du hat meine Fesseln gelöst. Durch die Errettung vom Tod.
17 Dir will ich Dankopfer bringen / Und Jahwes Namen anrufen.
18 Meine Gelübde will ich Jahwe erfüllen / Frei und offen vor all seinem Volk.
19 In den Vorhöfen des Hauses Jahwes, / In der Mitte, Jerusalem! / Lobt Jah! Die LXX teilt Ps. 116 in zwei Psalmen (Ps. 116,1-9 = Ps. 114 der LXX, Ps. 116,10-19 = Ps. 115 der LXX), während Ps. 114 und 115 in der LXX zu einem Psalm (113) verbunden werden.
1 Ich liebe Jahwe, denn er hört meine Stimme, / hört mein flehendes Rufen.
2 Er neigte sein Ohr und hörte mir zu. / So lange ich lebe, verkünde ich das.
3 Gefangen war ich in Stricken des Todes, / getroffen von den Schrecken seiner Macht, / versunken in Elend und Angst.
4 Da rief ich den Namen Jahwes an: / "Ach, Jahwe, rette mein Leben!"
5 Jahwe ist gütig und gerecht, / unser Gott ist voll Erbarmen.
6 Jahwe behütet den, der ihm einfältig traut. / Ich war ganz elend, und er hat mir geholfen.
7 Beruhige dich, meine Seele, / denn Jahwe hat dir Gutes getan.
8 Ja, du hast mein Leben vom Tod gerettet, / mein Auge von den Tränen / und meinen Fuß vom Sturz.
9 Ich darf bleiben im Land der Lebendigen / und leben in der Nähe Jahwes.
10 Ich habe ihm immer vertraut, / obwohl ich sagte: "Ich liege am Boden!"
11 und voll Bestürzung rief: / "Sie lügen alle, die Menschen!"
12 Wie kann ich Jahwe vergelten, / was er mir Gutes getan?
13 Den Becher der Rettung will ich erheben / und anrufen den Namen Jahwes.
14 Meine Versprechen, die löse ich ein / in Gegenwart all seines Volkes.
15 Kostbar in den Augen Jahwes / ist der Tod seiner Frommen.
16 Jahwe, ich bin wirklich dein Knecht, / dein Knecht und der Sohn deiner Magd! / Meine Fesseln hast du gelöst.
17 Opfer des Lobes will ich dir bringen, / anrufen den Namen Jahwes.
18 Meine Versprechen, die löse ich ein / in Gegenwart all seines Volkes,
19 in den Vorhöfen des Hauses Jahwes, / Jerusalem, mitten in dir. / Halleluja!