1 Ein Psalm Davids. In manchen Handschriften der LXX hat dieser Psalm die Überschrift: "Ein Psalm Davids, als ihn sein Sohn Absalom verfolgte." Dieser Psalm ist zugleich der letzte der sieben kirchlichen Bußpsalmen. In ihm verbindet sich die Trauer des vom Thron Gestoßenen mit der Trauer des von seiner Sünde Niedergebeugten. / Jahwe, höre mein Gebet, / Vernimm mein Flehn um deiner Treue willen, / Antworte mir um deiner Gerechtigkeit willen!
2 Und geh nicht ins Gericht mit deinem Knecht, / Denn kein Lebendiger ist gerecht vor dir!
3 Denn der Feind hat mir nach dem Leben getrachtet, / Er hat mein Leben zu Boden geschlagen, / Mich in tiefes Dunkel versetzt wie die auf ewig Toten.
4 Nun ist mein Geist verschmachtet in mir, / Mein Herz ist mir in der Brust erstarrt.
5 Ich habe der Tage der Vorzeit gedacht, / Habe nachgesonnen über all dein Tun, / Das Werk deiner Hände erwogen.
6 Meine Hände hab ich zu dir gebreitet, / Wie nach Regen lechzendes Land lag meine Seele vor dir. Meine Seele lechzte nach deiner Hilfe, wie das dürre Erdreich nach Tau und Regen lechzt. Sela.
7 Eilends erhöre mich, Jahwe, es schmachtet mein Geist! / Verbirg nicht dein Antlitz vor mir! / Sonst gleich ich ins Grab Gesunknen.
8 Laß mich deine Huld schon früh am Morgen erfahren, / Denn ich vertraue auf dich! / Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll, / Denn zu dir hab ich meine Seele erhoben!
9 Rette mich, Jahwe, von meinen Feinden! / Bei dir hab ich Zuflucht gesucht.
10 Lehre mich tun, was dir gefällt; / Du bist ja mein Gott: / Dein guter Geist führ mich auf ebner Bahn!
11 Um deines Namens willen, Jahwe, erhalt mich am Leben, / In deiner Treue reiß mich aus der Bedrängnis!
12 In deiner Huld Gegen mich. vertilge du meine Feinde, / Vernichte alle, die meine Seele bedrängen! / Ich bin ja dein Knecht.
1 Ein Psalmlied. Von David. Hör mein Gebet, Jahwe, achte auf mein Flehen! / Erhöre mich, denn du bist treu und gerecht!
2 Geh nicht ins Gericht mit deinem Knecht, / denn vor dir kann kein Lebendiger bestehen!
3 Der Feind verfolgt meine Seele, / tritt mein Leben mit Füßen / und stößt mich in eine Dunkelheit, / wie bei Toten im Grab.
4 Mein Geist ist erstarrt, / ich bin vor Angst wie gelähmt.
5 Ich denke an die vergangene Zeit, / grüble nach über dein Tun / und überlege, was du gewirkt hast.
6 Betend breite ich meine Hände zu dir aus, / meine Seele lechzt nach dir wie ein ausgetrocknetes Land. //
7 Jahwe, erhöre mich bald! / Denn mein Geist zehrt sich auf. / Verbirg dein Gesicht nicht vor mir! / Sonst gleiche ich bald denen im Grab.
8 Der Morgen bringe mir Worte deiner Güte, / denn ich setze mein Vertrauen auf dich. / Zeig mir den Weg, den ich gehen soll, / denn auf dich richte ich meinen Sinn!
9 Rette mich vor meinen Feinden, / Jahwe, denn bei dir suche ich Schutz!
10 Lehre mich tun, was dir gefällt, / denn du bist mein Gott! / Dein guter Geist führe mich auf ebenes Land!
11 Zur Ehre deines Namens - erhalte mein Leben, Jahwe! / Gerechter Gott, befreie mich aus dieser Not!
12 Sei so gnädig und vernichte den Feind, / richte zugrunde den, der mein Leben bedrängt, / denn ich bin doch dein Knecht!