1 Von David. Auch dieser Psalm wird gut verständlich im Blick auf Absaloms Empörung. Vielleicht ist der Psalm zu verschiedenen Zeiten entstanden. Die Bitte V.1-5 scheint während der Empörung gedichtet zu sein. Da ist David mit seinem Volk in großer Not. Frevler haben sich gegen ihn erhoben, falsche Freunde haben ihn verraten. Der Dank V.6-9 paßt besser für die Zeit nach der Empörung. Am Schluß (V.8-9) bittet der König für sich und sein Volk. / Zu dir, o Jahwe, rufe ich, / Mein Fels, gib mir doch Antwort! / Denn hörst du mich nicht, / So gleiche ich denen, die in die Grube fahren. D.h. den Sterbenden oder Gestorbenen.
2 Höre mein lautes Flehn, wenn ich zu dir schreie, / Wenn ich meine Hände erhebe / Zu deinem Allerheiligsten. Im Allerheiligsten der Stiftshütte und des Tempels stand die Bundeslade mit den Cherubim, die Gottes Gegenwart abbildeten und verbürgten.
3 Raff mich nicht weg mit Frevlern und Übeltätern, / Die freundlich reden mit ihren Nächsten, / Während sie Böses im Sinne haben.
4 Vergilt du ihnen nach ihrem Tun und ihren bösen Werken! / Nach ihrer Hände Tat gib ihnen, / Vergilt du ihnen, was sie verdient!
5 Wenn sie nicht achten auf Jahwes Tun und seiner Hände Werk, / So reiß er sie nieder und baue sie nicht! D.h. schenke ihnen nicht Glück und Segen.
6 Gelobt sei Jahwe! / Denn er hat mein lautes Flehen gehört.
7 Jahwe ist mein Schutz und mein Schild. / Auf ihn hat mein Herz vertraut, / Und ich hab Hilfe gefunden! / Drum jubelt mein Herz, / Und mit meinem Liede will ich ihm danken.
8 Jahwe schütze sein Volk! / Ein Heilsort ist er seinem Gesalbten. Für seinen gesalbten König.
9 O hilf deinem Volk und segne dein Erbe, / Weide und trage sie ewiglich! 5. Mos. 1,31; 2. Mos. 19,4.
1 Von David. Zu dir, Jahwe, will ich rufen! / Hüll dich nicht in Schweigen, mein Fels! / Wenn du mich schweigend von dir weist, / bin ich wie ein Toter im Grab.
2 Hör mein Flehen, ich schreie nach dir, / wenn ich meine Hände zum Höchstheiligen hebe!
3 Reiß mich nicht mit den Gottlosen fort / und mit den Verbrechern, / die mit allen freundlich reden, / im Herzen aber auf Böses aus sind!
4 Zahl ihnen ihre bösen Taten heim, / bestrafe sie für ihr Tun, / gib ihnen, was sie verdienen!
5 Denn sie achten nicht auf die Taten Jahwes, / noch auf das Werk seiner Hände. / Darum reißt er sie nieder, / und richtet sie nicht wieder auf.
6 Gelobt sei Jahwe, / denn er hat mein Flehen gehört.
7 Jahwe ist meine Kraft und mein Schild, / auf ihn hat mein Herz vertraut. / Als mir geholfen wurde, jubelte ich. / Mit meinem Lied will ich ihn preisen.
8 Jahwe ist Schutz für sein Volk, / die Rettungsburg für seinen Gesalbten. .
9 Rette dein Volk und segne dein Erbe, / weide und trag sie für immer!