1 Ein Psalm. Nach dem Liede der Hausweihe (?). Es gab vielleicht ein Lied, das bei der Einweihung der Häuser gesungen wurde und dessen Melodie dieser Psalm folgen sollte. Von David. Daß David einmal in eine tödliche Krankheit gefallen ist, von der er durch Gottes Hilfe wunderbar geheilt wurde (man denke an Hiskia Jes. 38; 2. Kön. 20,1-11), daran braucht nicht gezweifelt zu werden, obwohl uns sonst über diese Krankheit nichts bekannt ist.
2 Ich erhebe dich, Jahwe: Du hast mich errettet Aus Todesgefahr., / Daß meine Feinde nicht über mich jauchzten.
3 Jahwe, mein Gott, ich schrie zu dir: / Du hast mich geheilt.
4 Jahwe, du hast mich dem Tode entrissen Wörtlich: "Du hast heraufgeführt aus der Scheôl (Unterwelt) meine Seele.", / Mich neubelebt, daß ich nicht in die Grube sank.
5 Lobsinget Jahwe, ihr, seine Frommen, / Und dankt seinem heiligen Namen!
6 Denn nur einen Augenblick währet sein Zorn, / Doch lebenslang seine Huld. "Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit." / Am Abend kehret Weinen ein, / Des Morgens aber ist Jubel.
7 Ich dachte in meinem Glück: / "Ich werde nimmermehr wanken!" Das war die Sprache der fleischlichen Sicherheit. Man denke an Davids Hochmut bei der Volkszählung 2. Sam. 24.
8 Jahwe, in deiner Huld / Hattest du meinem Berge Macht verliehn. Gemeint ist hier wohl der Berg Zion als Bild des Reiches Davids. Gott hatte dem Reich Davids Kraft verliehen. / Dann aber verbargst du dein Antlitz - / Da war ich bestürzt.
9 Zu dir, o Jahwe, rief ich, / Zu Jahwe hab ich gefleht:
10 "Was nützt dir's, daß du mein Blut vergießt, / Daß ich niederfahre zur Grube? / Kann denn der Staub dich preisen? / Kann er deine Treue verkünden? Nach alttestamentlicher Anschauung erklingt im Totenreich kein Lobpreis Gottes (vgl. die Anm. zu Ps. 6,6).
11 O höre, Jahwe, sei mir doch gnädig! / Jahwe, sei mir ein Helfer!"
12 Du hast mir ja stets schon mein Klagen in Reigen In einen Reigentanz. verwandelt, / Meinen Sack gelöst Mir das Trauergewand ausgezogen., mich mit Freude gegürtet,
13 Damit ich dir singe Wörtlich: "Damit die Ehre (d.h. die Seele) dir lobsinge." und nimmer verstumme. / Jahwe, mein Gott, immerdar will ich dich preisen!
1 Ein Psalm von David. Lied zur Einweihung des Hauses.
2 Ich will dich erheben, Jahwe, / denn du hast mich aus der Tiefe geholt, / gabst meinen Feinden keinen Triumph.
3 Jahwe, mein Gott, / zu dir hab ich gestöhnt, / und du hast mich geheilt.
4 Aus dem Totenreich hast du meine Seele geholt, / auf dem Weg zum Grab riefst du mein Leben zurück.
5 Singt Jahwe, ihr seine Frommen, / denn so denkt ihr an seine Heiligkeit!
6 Sein Zorn währt einen Augenblick, / doch seine Gunst ein Leben lang. / Wenn man am Abend auch weint, / am Morgen ist die Freude wieder da.
7 Ich dachte in meiner Zufriedenheit: / "Was kann mir denn jemals geschehen?"
8 Denn deine Güte, Jahwe, / stellte mich auf sicheren Grund. / Doch dann verbargst du dein Gesicht, / und ich verlor allen Mut.
9 Ich rufe zu dir, Jahwe! / Meinen Herrn flehe ich an:
10 Welchen Gewinn bringt dir mein Blut? / Was nütze ich dir im Grab? / Lobt dich vielleicht der Staub? / Verkündigt er, wie treu du bist?
11 Höre, Jahwe, und schenke mir Gunst! / Sei du meine Hilfe, Jahwe!
12 Nun hast du meine Trauer verwandelt in einen fröhlichen Tanz, / mein Sackgewand entfernt und mich mit Freude umhüllt! Darum singt dir mein Herz / und ist nicht mehr stumm. / Jahwe, mein Gott, / für immer danke ich dir!