1 Dem Sangmeister. Ein Psalm der Söhne Korahs.
2 Höret dies, all ihr Völker, / Merket auf, all ihr Bewohner der Welt,
3 Leutesöhne wie Herrensöhne D.h. Geringe und Vornehme., / Reich und arm miteinander!
4 Mein Mund soll Weisheit reden, / Meines Herzens Sinnen Das, was ich wohl durchdacht habe. ist Einsicht.
5 Ich will mein Ohr einem Lehrspruch Den er von Gott empfängt und dann anderen mitteilt. neigen, / Mein Rätsel erschließen bei Zitherklang. Der göttliche Lehrspruch ist zwar ein verschlungenes Rätsel, aber der Psalmist macht den Sinn und die Bedeutung dieses Rätsels kund und spielt dazu die Zither.
6 Was soll ich mich fürchten in schlimmen Tagen, / Wenn mich meiner Feinde Frevel umringt? Der Psalmist fürchtet sich nicht vor dem, was reiche Sünder ihm zuleide tun können; denn ihr Reichtum nimmt ja mit ihrem Tod ein Ende. Die "Feinde", die ihm Frevel zufügen, sind genauer solche, die seine Ferse festhalten, um ihn zu Fall zu bringen.
7 Sie Die Feinde. vertrauen auf ihr Vermögen, / Ihres großen Reichtums rühmen sie sich.
8 Und doch kann keiner Keiner der Reichen. den andern erlösen Ihn vom Tod loskaufen; denn alle Menschen sind dem Tod unterworfen. / Noch Gott ein Sühngeld für ihn zahlen. Der reiche Gottlose kann mit allen seinen Schätzen nicht einmal einen anderen, geschweige denn sich selbst vom Tod loskaufen. V.8ff. sind schwierig. Ich habe hier frei übersetzt.
9 Der Seele Sühngeld ist nicht zu erschwingen; / Es zu erlegen, bleibt ewig unmöglich.
10 So wird denn niemand für immer leben / noch dem Schicksal entgehn, die Gruft zu schaun.
11 Nein, der Reiche muß sehn: selbst Weise sterben, / Nicht minder als Toren und Narren vergehn. / Ihre Schätze müssen sie andern lassen. Wenn sie sterben.
12 Die Reichen, sie denken: ihre Häuser sind ewig, / Ihre Wohnungen währen für und für; / Drum nennen sie Länder mit ihrem Namen. Man denke hier an die Reichen und Großen der Erde, die Städte und Landstriche nach ihrem Namen benannten, als wären sie selbst unsterblich.
13 Doch wer in Reichtum prangt, bleibt nicht; / Er gleicht den Tieren, die man vertilgt.
14 So Wie V.13 es sagt. geht es den Leuten voll Selbstvertraun Denen, die sich auf ihren Reichtum und ihre Macht etwas einbilden, wie in V.8-12 ausgeführt worden ist. / Und allen, die ihnen Beifall zollen. Die an den vermessenen Reden dieser mit hochmütigem Selbstvertrauen Erfüllten Gefallen finden. Sela.
15 Wie Schafe sinken sie in die Gruft: sie weidet der Tod. Der König der Schrecken (Hiob 18,14), nicht der gute Hirte (Ps. 23,1). / Doch ein Morgen kommt Sollte hier der Auferstehungsmorgen gemeint sein?, wo die Frommen über sie herrschen. Vgl. 1. Kor. 6,2; Dan. 7,22. / Ihr Fels zerreißt ja das Totenreich: Der Frommen Fels ist Gott. Hat er nicht durch Christi Auferstehung die Macht des Totenreiches gebrochen? / Es bleibt ihre Wohnstatt nicht. Denn Gott führt die Seinen zu dem neuen Leben der Auferstehung (Jes. 26,19; Dan. 12,2).
16 Fürwahr, Elohim wird meine Seele erlösen / Aus der Macht der Scheôl Die Scheôl ist das Totenreich.; denn er entrückt mich. Hier wird im Hebräischen dasselbe Wort gebraucht (lakach) wie 1. Mos. 5,24 und 2. Kön. 2,3ff. von der Entrückung Henochs und Elias, die ja, ohne zu sterben, von der Erde hinweggenommen wurden. Sollte hier dem Psalmisten in seinem Geist eine schwache Vorahnung von dem "Geheimnis" gegeben worden sein, das Paulus in 1. Kor. 15,51ff. in voller Klarheit kundgemacht hat und das in Verbindung mit 1. Thess. 4,17 zu betrachten ist? Sela.
17 Fürchte dich nicht, wenn einer reich wird Fürchte dich nicht, du Frommer, wenn dein Bedrücker reich und mächtig ist., / Wenn seines Hauses Glanz sich mehrt.
18 Denn beim Sterben nimmt er das alles nicht mit, / Nicht fährt ihm nach In das Totenreich. seine Herrlichkeit. Sein Reichtum und seine Macht.
19 Wenn er sich im Leben auch glücklich preist Vgl. Luk. 12,19., / Wenn man dich Du Reicher. ob guter Tage auch rühmt Wenn man dich auch rühmt, daß du dir gute Tage machen und dir gütlich tun kannst (vgl. Luk. 16,19). -
20 Du gehest doch ein in der Väter Haus In das Totenreich., / Die nimmer das Licht erblicken. Denn im Totenreich herrschen Finsternis und Dunkel (Hiob 10,21-22; 17,13; Ps. 88,13).
21 Wer in Reichtum prangt und ist ohne Verstand Wer in fleischlichem Sinn nur an das Irdische denkt., / Der gleicht den Tieren, die man vertilgt.
1 Dem Chorleiter. Ein Psalmlied von den Söhnen Korachs.
2 Hört dies an, ihr Völker alle, / merkt auf, alle Bewohner der Welt;
3 Menschenkinder, Mannessöhne, / miteinander Arm und Reich!
4 Mein Mund soll Weisheitsworte reden. / Was mein Herz ersinnt, soll einsichtig sein.
5 Ich wende mein Ohr einem Weisheitsspruch zu, / öffne mein Rätsel zum Zitherspiel.
6 Warum sollte ich mich fürchten in bösen Tagen, / wenn das Unrecht meiner Häscher mich umringt?
7 Sie verlassen sich auf ihr Vermögen, / mit ihrem großen Reichtum geben sie an.
8 Doch niemand kann sein Leben kaufen / und Gott ein Lösegeld geben.
9 Für das Leben ist jeder Kaufpreis zu hoch, / man muss für immer darauf verzichten.
10 Kein Mensch kann für immer leben, / am Sterben führt kein Weg vorbei.
11 Denn man sieht: Die Weisen sterben. / Auch Tor und Dummkopf kommen um. / Ihr Vermögen lassen sie anderen.
12 Sie denken, ihre Häuser blieben ewig, / ihre Wohnungen von Geschlecht zu Geschlecht. / Hatten sie doch Ländereien nach sich benannt.
13 Doch der Mensch bleibt nicht in seiner Pracht, / er geht zugrunde wie das Vieh.
14 So geht es denen, die auf sich selbst vertrauen, / so enden die, denen die eigenen Worte gefallen. //
15 Wie Schafe weidet sie der Tod. / Sie sinken zu den Toten hinab, / und am Morgen verwalten Aufrechte das Ihre. / Ihre Gestalt zerfällt, / ihre Wohnung ist bei den Toten.
16 Doch Gott kauft meine Seele los, / er reißt mich aus den Krallen des Todes. //
17 Fürchte dich nicht, wenn ein Mann sich bereichert, / wenn der Wohlstand seines Hauses sich mehrt.
18 Denn im Tod nimmt er das alles nicht mit, / sein Reichtum folgt ihm nicht ins Grab.
19 Wenn er sich auch sein Leben lang lobt / und sich sagt: "Man schmeichelt dir, wenn du es dir gut gehen lässt!",
20 so muss er doch dorthin, wo seine Väter sind, / die niemals mehr das Licht erblicken. Der Mensch, in seiner Pracht: Hat er nicht Einsicht, / geht er zugrunde wie das Vieh.