1 Dem Sangmeister, nach (der Weise des Liedes:) "Eine Lilie ist das Zeugnis" Hatte das Lied, nach dessen Melodie dieser Psalm gesungen werden sollte, vielleicht eine Verherrlichung des göttlichen Zeugnisses oder Gesetzes zum Gegenstand? Vgl. Ps. 19,8ff., ein Gedicht (?) Davids, zum Lehren.
2 Als er mit den Syrern Mesopothamiens und den Syrern von Zoba Wahrscheinlich nordwestlich von Damaskus. stritt, / und als Joab zurückkehrte und 12000 Edomiter im Salztal schlug. Vgl. 2. Sam. 8,3-13; 1. Chron. 18,3-13. Es scheint, daß die immer feindlich gegen Israel gesinnten Edomiter in Kanaan einfielen und Davids Heere schlugen, als David im Norden gegen die Syrer kämpfte. Schon in drei Tagemärschen konnte ein Edomiterheer vor Jerusalem stehen. Vielleicht kam das ganze Land durch die Bedrohung der Hauptstadt in die größte Gefahr, bis Joab im Salztal, an der Südspitze des Toten Meeres, die Edomiter gänzlich vernichtete und ihrer Selbständigkeit ein Ende machte. Die Zahl der Edomiter wird übrigens in den geschichtlichen Büchern des Alten Testaments auf 18000 angegeben. Auch wird 2. Sam. 8,13 der Sieg im Salztal nicht Joab, sondern David zugeschrieben, während 1. Chron. 18,13 Abisai, Joabs Bruder, als Sieger genannt wird. Diese verschiedenen Angaben sind vielleicht so zu verstehen: Davids Heer stand unter Joabs Oberbefehl, und Abisai lieferte unter seinem Bruder Joab die Schlacht im Salztal.
3 Elohim, du hast uns verworfen, zersprengt; / Du hast uns gezürnt: erheb uns nun wieder!
4 Erschüttert hast du das Land, es zerrissen; / Heile seine Brüche, denn es wankt!
5 Du ließest dein Volk gar Schweres erleben, / Du hast uns getränkt mit Taumelwein. Der Taumelwein ist ein Bild der göttlichen Strafe. - V.3-5 reden von der schweren Niederlage, die die Edomiter den Israeliten beibrachten, und von den tiefen Wunden, die sie dem Lande schlugen. - Ps. 60 wird übrigens vielfach in die Makkabäerzeit verlegt.
6 Nun hast du deinen Frommen ein Panier geschenkt, / Um das sie sich scharen sollen / Für die gerechte Sache. Sela.
7 Damit deine Lieben gerettet werden, / So hilf denn mit deiner Rechten und hör uns!
8 Elohim hat mir verheißen bei seinem heiligen Namen David denkt hier an die mancherlei göttlichen Verheißungen, die ihm zuteil geworden sind, z.B. 2. Sam. 3,18; 7,9-10. Vielleicht empfing er die Verheißung in V.8-10 auch durch eine besondere göttliche Offenbarung.: / Frohlocken soll ich, austeilen Sichem Sichem lag im Herzen des Westjordanlandes. / Und vermessen das Tal Sukkot. Gemeint ist das Jordantal in der Nähe von Sukkot, einer Stadt im Stamme Gad (1. Mos. 33,17; Jos. 13,27; Richt. 8,5ff.) im Ostjordanland.
9 Mein ist Gilead und mein Manasse Gilead und Manasse lagen im Ostjordanland. In V.8-9a wird David die freie Herrschaft in dem Land westlich und östlich vom Jordan zugesprochen., / Efraim schützt mein Haupt als Helm, / Juda ist mein Herrscherstab. Efraim und Juda sind die beiden Hauptstämme. Efraim ist der kriegstüchtige Verteidiger und deshalb für David die Schutzwehr seines Hauptes, Juda als der königliche Stamm ist sein Herrscherstab (1. Mos. 49,10).
10 Moab ist mein Waschbecken Es ist wie ein zu niedrigem Gebrauch dienendes Gefäß., / Auf Edom werf ich meinen Schuh. Den Schuh auf etwas werfen bedeutet: "von etwas Besitz nehmen". / Schrei laut über mich o Philisterstadt!" "Schrei laut in Klage und Unmut, daß du mir dienen mußt!" Moab, Edom und Philistäa sollen David unterworfen bleiben.
11 Wer bringt mich hinein in die feste Stadt? Gemeint ist wohl die Edomiterhauptstadt Sela, das spätere Petra. / Wer führt mich hin nach Edom? Der Psalm ist vielleicht entstanden vor dem entscheidenden Sieg Joabs im Salztal. Den König David drängt es in den Kampf; aber er weiß, daß der Sieg nur von Gott kommt.
12 Du, Elohim, du hast uns verworfen; / Du zogst nicht aus, Elohim, mit unsern Heeren. Gott hat ja bisher seinem Volk den Sieg versagt und den Edomitern erlaubt, das Land zu verwüsten. Aber Israels Geschick wird sich wenden, Gott wird sein Volk nun zum Sieg führen (V.13 u. 14).
13 O schaff uns Beistand gegen den Feind! / Denn nichtig ist Menschenhilfe.
14 Mit Elohim verrichten wir Heldentaten. / Er wird unsre Feinde zertreten.
1 Dem Chorleiter. Nach der Melodie "Lilie". Ein Zeugnis- und Lehrgedicht von David,
2 als er mit den Syrern von Mesopotamien und denen von Zoba kämpfte, als Joab zurückkehrte und 12 000 Edomiter im Salztal schlug.
3 Gott, du hast uns verworfen, / unsere Reihen zerrissen. / Du warst zornig auf uns. / Richte uns doch wieder auf!
4 Du hast das Land erschüttert und gespalten. / Heile seine Risse, denn es wankt!
5 Du hast dein Volk hart geprüft, / hast uns mit schwerem Wein getränkt.
6 Du hast doch denen, die dich ehren, / ein Siegeszeichen geschenkt, / damit es sich für die Wahrheit erhebt. //
7 Damit befreit werden, die du liebst, / greif ein mit deiner Macht, erhöre uns!
8 Gott hat in seiner Heiligkeit gesprochen: / "Ich will jubeln über meinen Sieg, / will Sichem verteilen, / die Ebene Sukkot vermessen.
9 Gilead ist mein, und auch Manasse gehört mir. / Der Helm auf meinem Kopf ist Efraďm, / und Juda ist mein Herrscherstab.
10 Moab muss mir als Waschschüssel dienen, / und auf Edom werfe ich meinen Schuh. / Juble über mich, Philisterland!
11 Wer wird mich zur Festungsstadt bringen, / wer mich nach Edom hinführen?"
12 Wer außer dir, Gott, könnte das tun? / Doch du hast uns ja verworfen, / ziehst nicht mit unseren Heeren aus. Bring uns doch Hilfe im Kampf mit dem Feind! / Menschenhilfe nützt uns nichts. Mit Gott werden wir Großes vollbringen. / Er wird unsere Feinde zertreten.