1 Dem Sangmeister, nach (der Weise von:) "Verderbe nicht!" Vgl. Ps. 57,1. / Ein Psalm Asafs; ein Lied. Ps. 75 ist ein Danklied des Alten Bundesvolkes, das von mächtigen Feinden umringt ist, aber im Glauben Gottes Gericht über seine Widersacher erwartet. Vielleicht fällt der Psalm in die Zeit, da Jesaja das Scheitern der assyrischen Weltmacht gegen Juda geweissagt hatte (Jes. 37,21ff.).
2 Wir danken dir, Elohim, wir danken Die Gemeinde dankt Gott schon im voraus für die Hilfe, die er ihr durch den Propheten verheißen hat.; / Denn deine Hilfe Wörtlich: "dein Name". ist nahe, und deine Wunder Die du schon früher zum Heil deines Volkes getan hast. erzählt man.
3 Denn "Ich nehme die rechte Stunde wahr / Dann will ich in Gerechtigkeit richten. In V.3-6 redet Gott, um die Erwartung des Volkes (V.2b) zu begründen und seinen Glauben zu stärken.
4 Mag auch die Erde vor Furcht erbeben Unter dem Druck der Weltmächte und ihrer Gewalttaten. mit allen, die darauf wohnen: / Ich halte doch selbst ihre Säulen fest. Die Säulen sind wohl die auf Erden bestehenden göttlichen Ordnungen. Sela.
5 Den Törichten sag ich: 'Seid nicht töricht!' Die Törichten sind die, die von einem Gericht Gottes nichts wissen wollen. / Den Frevlern: 'Hebt euer Horn nicht hoch!' Das Horn ist ein Bild der Kraft. Der Sinn der Worte ist: Geht nicht stolz einher in eurer eigenen Kraft; denkt nicht, euch könne nichts geschehen!
6 Hebt nicht euer Horn zur Himmelshöhe Denkt nicht in euerm Stolz, ihr könntet in den Himmel emporsteigen (1. Mos. 11,4f.; Jes. 14,13-14)., / Redet nicht stolz mit gerecktem Haupt!"
7 Denn nicht von Osten, nicht von Westen, / Nicht von der Wüste her kommt Hilfe Wörtlich: "Erhebung". - Nicht von irdischen Bundesgenossen, die von Osten, Westen oder von der Wüste her, von Süden (aus Ägypten), kommen könnten, ist Hilfe zu erwarten. Der Norden wird nicht genannt, weil von dorther die Assyrer ins Land eingefallen sind. Nur Gott allein kann helfen. -
8 Nein, nur Elohim schafft Recht: / Diesen erniedrigt, jenen erhöht er.
9 Ein Becher ist ja in Jahwes Hand Der Becher ist ein Bild der göttlichen Strafgerichte (Ps. 60,5; Jes. 51,17; Jer. 25,15; Hes. 23,33).: / Er schäumt von Wein, ist reichlich gemischt. Und zwar mit berauschendem Würztrank. / Draus schenkt er ein; ja selbst seine Hefen / Müssen schlürfen und trinken alle Frevler auf Erden. Bis zur Neige sollen die Gottlosen den Becher leeren, so daß er ihnen tödlich wird.
10 Ich aber will ewiglich jauchzen Nach LXX., / Dem Gott Jakobs will ich lobsingen.
11 "Alle Hörner der Frevler will ich zerbrechen D.h. die Macht der Frevler will ich vernichten. Der Psalm schließt in V.11 mit einer Rede Gottes, der gleichsam als Antwort auf das Danklied in V.10 aufs neue verheißt, daß er alle Feinde seines Volkes vertilgen will. - / Hoch raget das Horn der Gerechten."
1 Dem Chorleiter. Nach der Melodie: "Zerstöre nicht!" Ein Psalmlied von Asaf.
2 Wir danken dir, Gott, und preisen dich sehr! / Dein Name ist nah, deine Wunder erzählen es uns.
3 "Zur Zeit, die ich selber bestimme, / halte ich ein gerechtes Gericht.
4 Mag auch die Erde beben, / mögen ihre Bewohner zittern, / ich habe ihre Säulen befestigt." //
5 Ich sagte zu den Tobenden: "Tobt nicht!"; / zu denen, die Gottes Gebote missachten: "Spielt euch nicht so auf!
6 Pocht nicht so auf eure Gewalt; / hört auf, so vermessen zu reden!
7 Nicht vom Osten, nicht vom Westen, / auch nicht aus der Wüste könnt ihr etwas erwarten.
8 Denn Gott selbst ist der Richter, / der den einen erniedrigt und den anderen erhöht."
9 Jahwe hält einen Becher in der Hand, / gefüllt mit scharfem, gärendem Wein. / Und von dem schenkt er ein. / Ja, seine Hefe müssen schlürfen und trinken / alle Gottlosen der Erde.
10 Ich aber, ich will es immer verkündigen, / will singen und spielen Jakobs Gott! "Ich will die Kraft der Gottlosen brechen / und die Macht der Gerechten erhöhen!"