1 Dem Sangmeister, auf der Gittit. Vgl. Ps. 8,1. Ein Psalm der Söhne Korahs.
2 Wie lieblich ist deine Wohnung, / Jahwe, der Heerscharen Herr!
3 Meine Seele hat sich schon immer gesehnt, ja geschmachtet / Nach den Vorhöfen Jahwes. / Mein Herz und mein Leib / Jubeln entgegen dem lebendigen Gott.
4 Auch der Sperling findet ein Haus / Und die Schwalbe ein Nest, wo sie ihre Jungen birgt: / Deine Altäre, Jahwe, der Heerscharen Herr, / Mein König und mein Gott. Der Sinn von V.4 ist: Sperling und Schwalbe sind glücklicher als der Psalmist, der fern von Gottes Heiligtum sein muß. Sie dürfen im Heiligtum nisten (was übrigens auch die Mohammedaner den Vögeln bei der Kaaba in Mekka und bei anderen Moscheen erlauben), während er nicht an Gottes Gnadenstätte weilen kann.
5 Heil den Bewohnern deines Hauses: / Sie loben dich immerdar! Sela.
6 Heil denen, die in dir ihre Stärke finden, / Während sie Pläne im Herzen bewegen! V.6-8 reden nicht nur von den Festpilgern, die nach Jerusalem ziehen, um dort das Heiligtum zu besuchen, sondern sie sprechen überhaupt von allen Frommen und ihrer Lebensführung im Dienst Gottes. V.6b will sagen: Auf allen ihren Lebenswegen blicken die Frommen vertrauensvoll auf Gott und schöpfen bei allen ihren Unternehmungen aus ihm Kraft und Stärke.
7 Wandern sie durch ein dürres Tal Wörtlich: "durch das Baka-Tal". Baka ist der Name eines der Balsamstaude ähnlichen Baumes. Es ist möglich, daß dieser Baum einem dürren Tal den Namen gegeben hat. Die alten Übersetzungen haben: "Tränental".: / Sie machen es zum Quell Müssen die Frommen auch schwere Wege gehen, im Blick auf Gott werden es für sie doch immer Wege des Heils (vgl. Ps. 23,4).; / Auch hüllt es Frühregen in Segen. Der Regen der göttlichen Gnade, den der wichtige Herbstregen abbildet, läßt für alle, die Gott liebhaben, auch in der Dürre, in Zeiten der Not und Trübsal, Segen sprießen. So empfangen sie stets neue Kraft (vgl. Jes. 40,31 mit V.8).
8 Sie schreiten von Kraft zu Kraft: / So zeigt sich El Elohim S. zu diesen Gottesnamen Ps. 50,1. In der immer wieder sich erneuernden Kraft der Frommen zeigt oder offenbart sich Gott in seiner Gnade: der Gott, der in dem Heiligtum auf Zion wohnt., / Der da wohnet in Zion. In V.6-8 folge ich im wesentlichen Ed. König.
9 Jahwe Elohim Zebaôt, / Erhöre doch mein Gebet, / Merke darauf, Gott Jakobs! Sela.
10 Du, unser Schild, sieh drein, Elohim, / Schau gnädig an das Antlitz deines Gesalbten! D.h. des Königs Israels, der vertrauensvoll zu dir aufblickt und der sich auch in seiner Verbannung nach deinem Heiligtum zurücksehnt.
11 Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als tausend andre. / Lieber will ich in meines Gottes Haus an der Schwelle stehn / Als in den Zelten des Frevlers wohnen. Ich will lieber die niedrigste Stelle einnehmen in der Gemeinde und im Dienst Gottes als eine sichere, behagliche Stellung in der ungläubigen Welt haben.
12 Denn Zinne Eine Mauerzinne auf einer Festung, die Schutz gewährt (vgl. Jes. 54,12). und Schild ist Jahwe Elohim. / Gunst und Ehre wird Jahwe geben; / Nicht läßt er Gutes mangeln / Denen, die schuldlos wandeln.
13 Jahwe, der Heerscharen Herr, / Heil dem Menschen, der dir vertraut! Ps. 84 scheint der Zeit anzugehören, als David vor seinem Sohn Absalom fliehen mußte und er nun fern von Jerusalem und dem Heiligtum auf Zion war. In seinem Gefolge befindet sich auch ein Getreuer aus Korahs Sängerfamilie. Der will durch diesen Psalm seinem vertriebenen König Trost einflößen. Seine und des Königs Sehnsucht nach dem Heiligtum auf Zion gibt ihnen beiden auch die Gewißheit, daß sie wieder dorthin zurückkehren werden. Diese Glaubenszuversicht treibt dann den Psalmisten zu einer Fürbitte für den König (in V.10), die Gott gnädig erhören wird. / Wenige Psalmen klingen so häufig wieder in den schönsten christlichen Liedern wie dieser köstliche 84. Psalm.
1 Dem Chorleiter. Nach der Weise der Keltertreter. Ein Psalm der Nachkommen Korachs.
2 Wie liebenswert sind deine Wohnungen, / Jahwe, allmächtiger Gott!
3 Mein Inneres verzehrt sich in Sehnsucht / nach den Höfen im Tempel Jahwes. / Mit Leib und Seele jauchze ich dem lebendigen Gott zu.
4 Selbst der Vogel hat ein Haus gefunden, / die Schwalbe fand ein Nest für sich, / in das sie ihre Jungen legt: / deine Altäre, / Jahwe, Allmächtiger, / mein König und mein Gott.
5 Wie glücklich sind die, die in deinem Haus wohnen. / Immerzu loben sie dich! //
6 Wie glücklich sind die, deren Stärke in dir ist, / die sich zur Wallfahrt rüsten.
7 Wenn sie durchs Tränental ziehen, / wird es zum Quellort durch sie, / und der Frühregen hüllt es in Segen.
8 Mit jedem Schritt wächst ihre Kraft, / bis sie vor Gott in Zion erscheinen.
9 Jahwe, allmächtiger Gott, / höre mein Gebet! / Vernimm es bitte, Jakobs Gott! //
10 Blick freundlich auf unseren Schutz, / schau auf das Gesicht deines Gesalbten!
11 Denn ein Tag in den Höfen des Tempels / ist besser als tausend, die ich erwählte. / Lieber an der Schwelle zum Haus meines Gottes stehen, / als in den Zelten des Unrechts wohnen!
12 Denn Jahwe, Gott, ist Sonne und Schild. / Jahwe schenkt Gnade und Ehre. / Denen, die in Aufrichtigkeit leben, / enthält er gar nichts Gutes vor. Jahwe, Allmächtiger! / Glücklich der Mensch, der auf dich vertraut!