1 Meine lieben Kinder! Dies Das Vorhergehende. schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und sündigt doch jemand, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten Nur ein Gerechter kann Fürsprecher und Versöhner sein..
2 Der ist die Sühne für unsere Sünden, und nicht für unsere allein, sondern auch für die Sünden der ganzen Welt.
3 Dies ist das Merkmal, daß wir ihn Gott. erkannt Also wahre Gnostiker oder Erkennende sind.: wir halten seine Gebote.
4 Wer behauptet: "Ich habe ihn erkannt Ein deutlicher Hinweis auf die Gnostiker." und seine Gebote nicht hält, der lügt; in solchem Menschen wohnt nicht die Wahrheit.
5 Wer aber seinem Wort gehorcht, in dem ist wirklich die Liebe zu Gott vollkommen geworden. Daran zeigt sich, daß wir in ihm sind.
6 Wer da behauptet, er bleibe in ihm In Gott. Christus ist in des Vaters Liebe geblieben (Joh. 15,10)., der muß auch wandeln, wie Er Das stark betonte Fürwort "Er", wörtlich "jener" (griechisch: ekeinos), wird im ersten Johannesbrief (vgl. auch Joh. 19,35) nachdrücklich von Christus gebraucht (siehe außer dieser Stelle 2,6 noch 3,3.5.7.16; 4,17; vgl. auch 2. Tim. 2,12.13a.26). gewandelt.
7 Geliebte, nicht ein neues Gebot schreibe ich euch nun, sondern ein altes Gebot Gemeint ist das Gebot der Bruderliebe., das ihr gehabt von Anfang an Von Anfang eures Christenstandes an.. Dies alte Gebot ist jenes Wort, das ihr bereits gehört Gemeint ist hier die apostolische Predigt..
8 Und doch schreibe ich euch ein neues Gebot; das ist es wirklich im Blick auf ihn Auf Gott, der euch in einen neuen Lebenszustand versetzt hat. und auf euch Die ihr in einem neuen Lebenszustand steht.. Denn Begründet die Worte "auf euch" (vgl. Joh. 1.5.9; Röm. 13,12). die Finsternis ist im Schwinden begriffen, und das wahre Licht hat zu leuchten begonnen.
9 Wer nun behauptet, er sei im Licht, und doch seinen Bruder Seinen christlichen Mitbruder. haßt, der ist noch immer in Finsternis.
10 Wer seinen Bruder liebhat, der ist fort und fort im Licht, und in seinem Geist ist nichts, das ihn zu Fall bringen könnte.
11 Wer aber seinen Bruder haßt, der lebt in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht; denn die Finsternis hat seine Augen blind gemacht Haß macht blind..
12 Ich schreibe euch, liebe Kinder, weil euch die Sünden um seines Namens willen vergeben sind Der Brief wendet sich also nicht an solche, die erst zur Bekehrung kommen sollen, sondern die in Christi Gemeinschaft auch die Gewißheit der Sündenvergebung haben. Die "lieben Kinder" teilt Johannes in V.13 in die beiden Gruppen der "Väter" und der "Jünglinge"..
13 Ich schreibe euch, ihr Väter, weil ihr den erkannt habt Als wahre und echte Gnostiker., der von Anfang ist Nämlich: Christus (Joh. 1,1).. Ich schreibe euch, ihr Jünglinge, weil ihr den Bösen Den Teufel. überwunden habt.
14 Ich habe euch geschrieben Bezieht sich wohl auf den Inhalt des schon Geschriebenen., liebe Kinder Damit meint er alle Christen (vgl. V.12)., weil ihr den Vater erkannt habt, der von Anfang ist. Ich habe euch, ihr Jünglinge, geschrieben, weil ihr stark seid durch das Wort Gottes Gottes Vaterliebe hat sich vor allem erwiesen in der Vergebung der Sünden (V12). unablässig in euch wohnt und ihr den Bösen überwunden habt Als die Quelle eurer Kraft..
15 Habt nicht lieb die Welt Die Welt ist hier das Irdische und Vergängliche, sofern es im Gegensatz zu Gott steht und die böse Lust reizt., noch was in der Welt ist Z.B. Ehre, Reichtum usw.! Wer die Welt liebhat, in dem wohnt nicht die Liebe zum Vater.
16 Denn alles weltliche Wesen Das, wodurch sich die Weltmenschen beherrschen lassen. - die Fleischeslust D.h. die böse Lust, die aus der ungöttlichen Willensrichtung hervorgeht (vgl. Gal. 5,16)., die Augenlust Die Freude an solchen äußeren Dingen, wodurch die böse Lust in dem Herzen erregt wird. und das großtuerische Leben Alles übermütige, oft unwahre Großtun; aller Schein und Schwindel im äußeren Leben. - stammt nicht von dem Vater, sondern von der Welt Es hat nichts zu tun mit dem wahren Leben, das nur in dem himmlischen Vater zu finden ist; sondern es gehört dem von Gott abgewandten, ja ihm feindlichen Weltleben an..
17 Und die Welt fährt dahin mit ihrer Lust Und mit ihr fährt dahin, wer sie liebt (vgl. 1. Kor. 7,31).; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit Vgl. Matth. 7,21; 1. Petr. 4,2..
18 Kinder Eine zärtliche Anrede an alle Leser (vgl. V.13).! Die letzte Stunde ist da Vgl. 1. Petr. 4,7.! Ihr habt gehört, ein Widerchrist soll kommen Vgl. Matth. 24,5.23.24; 2. Thess. 2,3-4. Das Wort "Widerchrist" findet sich im Neuen Testament nur hier und 2. Joh. 7.. Jetzt aber sind schon Widerchristen in großer Anzahl aufgetreten Diese Widerchristen sind die Irrlehrer, die dem letzten Widerchrist den Weg bereiten.. Daran erkennen wir: die letzte Stunde ist da.
19 Sie sind aus unserer Mitte hervorgegangen Vgl. Apg. 20,30; auch 1. Tim. 1,20; 2. Tim. 2,17f., aber sie haben uns innerlich nicht angehört. Denn hätten sie uns angehört, so wären sie bei uns geblieben. Doch sie haben uns verlassen, damit es sich zeige, daß nicht alle zu uns gehören D.h. daß nicht alle äußeren Bekenner auch innerlich zu uns gehören (vgl. 1. Kor. 11,19)..
20 Ihr aber habt die Salbung Die Gabe des Heiligen Geistes. von dem Heiligen Von Christus (vgl. Joh. 6,69; 10,36). empfangen und wißt alles Die Gnostiker sprachen den einfachen Christen die Erkenntnis ab..
21 Ich habe euch Wegen dieser Irrlehrer. nicht geschrieben, weil ihr sie kennt und deshalb auch wissen müßt, daß keine Lüge aus der Wahrheit kommt.
22 Wer sonst ist der Lügner, als der da leugnet, Jesus sei auch der Christus Gerade die Gnostiker leugneten dies, indem sie zwischen dem irdischen Jesus und dem himmlischen Christus schieden.? Ein solcher Leugner ist der Widerchrist Der damals schon in den gnostischen Irrlehrern auftrat.: er leugnet den Vater und den Sohn.
23 Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht. Wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater Vgl. Joh. 5,23; 14,9; 15,23..
24 Was ihr von Anfang an Vgl. V.7. gehört, das soll in euern Herzen bleiben! Bleibt aber das in euch, was ihr von Anfang an gehört, so werdet auch ihr in dem Sohn und dem Vater bleiben Nur in dieser Gemeinschaft ist auch das verheißene Erbe des ewigen Lebens (V.25) zu erlangen..
25 Und dies hat er selbst uns verheißen: das ewige Leben.
26 So viel schreibe ich über die, die euch verführen wollen.
27 Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, die bleibt in euch. Ihr habt nicht nötig, daß euch jemand belehre. Sondern wie euch seine Salbung über alles belehrt, so ist's auch wahr und keine Lüge. Wie sie euch belehrt, so bleibt in ihm In Christus.!
28 Nun, liebe Kinder, bleibt in ihm! Dann haben wir, wenn er Christus. erscheint, auch freudige Zuversicht D.h. den frohen Mut eines guten Gewissens., und wir brauchen bei seiner Wiederkunft nicht mit Scham und Schande von ihm zu weichen Vgl. Matth. 7,23; 25,12.30.41..
29 Wenn ihr wißt, daß er Gott. gerecht ist, so bedenkt auch: jeder, der Gerechtigkeit übt, ist aus ihm erzeugt.
1 Meine Kindlein, dieses schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Sollte aber jemand (trotzdem) sündigen, so haben wir einen Fürsprecher beim Vater, nämlich Jesus Christus, den Gerechten.
2 Und er ist die Versöhnung (oder: Sühnung = das Sühnopfer) für unsere Sünden, aber nicht nur für die unsrigen, sondern auch für die der ganzen Welt.
3 Daran erkennen wir aber, daß wir ihn (d.h. Gott) erkannt haben: wenn wir seine Gebote halten.
4 Wer da behauptet: »Ich habe ihn erkannt (= ich kenne ihn)« und (dabei) seine Gebote nicht hält, der ist ein Lügner, und in diesem wohnt die Wahrheit nicht.
5 Wer aber sein (d.h. Gottes) Wort hält, in dem ist die Liebe zu Gott zur Vollendung gekommen: daran erkennen wir, daß wir in ihm sind.
6 Wer da behauptet, er bleibe in ihm (V.24), der ist auch verpflichtet, selbst ebenso zu wandeln, wie er (d.h. Jesus) gewandelt ist.
7 Geliebte, nicht ein neues Gebot schreibe ich euch, sondern es ist ein altes Gebot, das ihr von Anfang an gehabt habt; das alte Gebot ist das Wort, das ihr gehört habt.
8 Andrerseits ist es auch ein neues Gebot, das ich euch schreibe, wie dies sich in ihm (oder: an ihm, d.h. an Christus) und in euch (oder: an euch) als wahr erweist; denn die Finsternis ist im Verschwinden, und das wahre Licht leuchtet bereits.
9 Wer nun im Licht zu sein behauptet und doch seinen Bruder haßt, befindet sich immer noch in der Finsternis.
10 Wer seinen Bruder liebt, der ist dauernd im Licht, und kein Anstoß (oder: Anlaß zum Straucheln) ist in ihm vorhanden.
11 Wer dagegen seinen Bruder haßt, befindet sich in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht, weil die Finsternis seine Augen blind gemacht hat.
12 Ich schreibe euch, ihr Kindlein, weil euch die Sünden um seines Namens willen vergeben sind.
13 Ich schreibe euch, ihr Väter, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch, ihr Jünglinge (oder: jungen Männer), weil ihr den Bösen überwunden habt. Ich habe euch, ihr Kindlein, geschrieben, weil ihr den Vater erkannt habt.
14 Ich habe euch geschrieben, ihr Väter, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich habe euch, ihr Jünglinge, geschrieben, weil ihr stark seid, und das Wort Gottes dauernd in euch wohnt und ihr den Bösen überwunden habt.
15 Habt nicht lieb die Welt, auch nicht das, was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so wohnt die Liebe zum Vater nicht in ihm;
16 denn alles weltliche Wesen, die Fleischeslust und die Augenlust und das hoffärtige Leben, kommt nicht vom Vater her, sondern stammt aus der Welt;
17 und die Welt vergeht samt ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.
18 Ihr Kindlein, die letzte Stunde ist da, und wie ihr gehört habt, daß ein (oder: der) Widerchrist (vgl. 2.Thess 2,3-4) kommt, so sind jetzt schon Widerchristen in großer Anzahl aufgetreten; daran erkennen wir, daß die letzte Stunde da ist.
19 Sie sind aus unserer Mitte hervorgegangen, haben aber nicht (wirklich) zu uns gehört; denn wenn sie (in der Tat) zu uns gehörten, wären sie bei uns (= mit uns verbunden) geblieben; so aber sollte (an ihnen) offenbar werden, daß sie nicht alle von uns sind (oder: zu uns gehören).
20 Doch ihr habt die Salbung vom Heiligen (empfangen) und seid im vollen Besitz des Wissens (= der Erkenntnis).
21 Ich habe euch nicht geschrieben, weil euch die Wahrheit unbekannt ist, im Gegenteil: weil ihr sie kennt und auch (wißt), daß keine Lüge ihren Ursprung aus (= in) der Wahrheit hat.
22 Wer ist der Lügner? Doch wohl der, welcher leugnet, daß Jesus der Gottgesalbte (= Christus, oder: der Messias, vgl. 4,2-3) ist. Der ist der Widerchrist, der den Vater und den Sohn leugnet.
23 Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht; wer (dagegen) den Sohn bekennt, der hat auch den Vater.
24 Was ihr von Anfang an gehört habt, das muß auch dauernd in euch bleiben. Wenn das, was ihr von Anfang an gehört habt, in euch bleibt, so werdet auch ihr im Sohn und im Vater bleiben,
25 und das ist eben die Verheißung, die er (d.h. Jesus) uns gegeben hat: das ewige Leben.
26 Dies habe ich euch im Hinblick auf die geschrieben, welche euch irreführen (wollen).
27 Und was euch betrifft, so bleibt die (geistige) Salbung, die ihr von ihm (vgl. V.20) empfangen habt, dauernd in euch, und ihr bedürft keiner anderweitigen Belehrung; nein, wie seine Salbung euch über alles belehrt, so ist sie auch wahr und ist keine Lüge; und wie sie euch gelehrt hat, so bleibt (nun auch) in ihm!
28 Und gerade jetzt, ihr Kindlein, bleibet in ihm, damit wir, wenn er sich offenbart, freudige Zuversicht haben dürfen und bei seiner Ankunft nicht beschämt vor ihm zurücktreten müssen.
29 Wenn ihr wißt, daß er (d.h. Gott) gerecht ist, so erkennet auch zugleich, daß jeder, der die Gerechtigkeit übt (= wirkt), aus ihm erzeugt (oder: geboren) ist.