1 Geliebte, schenkt nicht jedem Geist Glauben! Prüft vielmehr die Geister Vgl. 1. Kor. 12,10; 14,29; 1. Thess. 5,20f., ob sie aus Gott sind! Denn viele Lügenpropheten sind ausgezogen in die Welt Sie haben die Kirche verlassen (2,18-19) und sind in die gottentfremdete Menschenwelt hinausgezogen, um dort ihre verderbliche Wirksamkeit auszuüben..
2 Daran erkennt Gottes Geist: Jeder Geist, der Jesus Christus als den im Fleisch In wahrhaftiger Menschheit. Erschienenen bekennt, der ist aus Gott.
3 Doch jeder Geist, der Jesus nicht bekennt Oder, wie die Worte nach einer alten und wahrscheinlich ursprünglichen Lesart lauten: "der Jesus trennt" ([lyei]). Die Gnostiker schieden ja zwischen dem irdischen Jesus und dem himmlischen Christus. Ähnlich lehrt auch Mohammed im Koran, die Juden hätten Jesus nicht in Wirklichkeit getötet, da nicht er selbst, sondern nur sein Scheinbild am Kreuz hing. Allah erhöhte vielmehr Jesus zu sich (Sure 4, V.156; 3,48)., ist nicht aus Gott: das ist der Geist des Widerchrists. Ihr habt gehört, daß er kommt; und er ist schon jetzt in der Welt.
4 Ihr seid aus Gott, liebe Kinder, und habt sie Die Lügenpropheten V.1. überwunden. Denn der in euch wirkt Gott., ist stärker, als der in der Welt sein Wesen treibt Das ist der Teufel (vgl. Joh. 12,31; 14,30; 16,11; 2. Kor. 4,4)..
5 Sie gehören der Welt an. Darum reden sie nach Art der Welt, und die Welt hört auf sie.
6 Wir Johannes und seine Mitapostel. sind von Gott gesandt. Wer Gott erkennt, der hört auf uns. Wer nicht aus Gott ist, der hört nicht auf uns Nur Wesensverwandtes versteht sich.. Hieran D.h. daran, ob jemand auf die Apostel hört oder nicht. erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums.
7 Geliebte, laßt uns einander lieben! Denn die Liebe stammt von Gott, und wer Liebe hat, der ist aus Gott erzeugt und erkennt Gott Der ist der wahre Gnostiker..
8 Wer keine Liebe hat, der hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe Gott ist seinem Wesen nach Liebe, und er wird nur so weit erkannt, als er geliebt wird..
9 Dadurch ist Gottes Liebe bei uns offenbar geworden, daß Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn das Leben hätten Wäre Jesus nicht der Sohn Gottes, so hätte sich Gottes Liebe nicht vollkommen offenbart; ja es wäre dann nicht unmöglich, daß wir noch eine höhere Offenbarung Gottes als die durch Jesus gebrachte zu erwarten hätten..
10 Darin zeigt sich die (wahre) Liebe: nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns geliebt und seinen Sohn gesandt als Sühne für unsere Sünden Vgl. Joh. 10,17..
11 Geliebte, hat uns Gott so sehr geliebt, dann müssen auch wir einander lieben.
12 Keiner hat Gott je gesehen. Lieben wir aber einander, so wohnt Gott bleibend in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen Der Sinn ist wohl: weil Gott in uns wohnt, deshalb wohnt auch seine Liebe in uns; die Liebe der Gläubigen ist die Liebe Gottes, denn sie geht von Gott aus..
13 Daß wir aber bleibend in ihm wohnen und er in uns, erkennen wir daran, daß er uns von seinem Geist gegeben hat.
14 Und wir Johannes und seine Mitapostel. haben gesehen und bezeugen, daß der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt.
15 Wer nun bekennt, daß Jesus Gottes Sohn ist, in dem bleibt Gott und er in Gott.
16 Wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott bleibt auch in ihm.
17 Darin vollendet sich bei uns die Liebe D.h. die Liebe, die in uns wohnt., daß wir freudige Zuversicht Oder: Furchtlosigkeit. haben am Tag des Gerichts; denn so, wie Er ist, so sind auch wir in dieser Welt Wie Christus, der im Himmel wohnt, voller Liebe ist (3,16), so sind auch wir es hier in der Welt: die Liebe macht uns Christus ähnlich. Darum können wir auch am Gerichtstag furchtlos sein; denn alle, die Christus an Liebe ähnlich sind und die jetzt in Liebe dienen, die erkennt er auch einst als die Seinen an (vgl. Matth. 25,34-40)..
18 Furcht ist nicht in der Liebe; die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht Duldet sie nicht neben sich.. Die Furcht denkt ja an Strafe Und wo Strafe ist, da muß auch Sünde sein.. Wer sich also fürchtet, der ist in der Liebe noch nicht vollkommen Vgl. Röm. 8,15..
19 Wir lieben, weil Gott uns zuerst geliebt Gott hat den Anfang mit der Liebe gemacht (vgl. Röm. 5,8)..
20 Wer da behauptet: "Ich liebe Gott", und doch seinen Bruder haßt, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er leibhaftig sieht, der kann Gott, den er gar nicht sieht, unmöglich lieben.
21 Ja, dies Gebot haben wir von ihm Von Gott.: Wer Gott liebt, der muß auch seinen Bruder lieben Vgl. Mark. 12,29-31..
1 Geliebte, schenkt nicht jedem Geiste Glauben, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgezogen.
2 Daran könnt ihr den Geist Gottes erkennen: Jeder Geist, der da bekennt, daß Jesus der im Fleisch gekommene Christus (oder: Messias) ist, der ist aus Gott;
3 und jeder Geist, der Jesus nicht so bekennt, ist nicht aus Gott; das ist vielmehr der Geist des Widerchrists (2,18), von dessen Kommen ihr gehört habt und der jetzt schon in der Welt ist.
4 Ihr seid aus Gott, Kindlein, und habt sie (d.h. die falschen Propheten) überwunden, weil der, welcher in euch (wirksam) ist, stärker ist als der in der Welt (d.h. der Fürst dieser Welt).
5 Sie stammen aus der Welt; deshalb reden sie aus der Welt heraus (d.h. nach der Denkart der Welt), und die Welt hört auf sie.
6 Wir aber sind aus Gott; wer Gott (er)kennt, der hört auf uns; wer nicht aus Gott ist, hört nicht auf uns. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist der Täuschung (oder: des Truges).
7 Geliebte, laßt uns (oder: wir wollen) einander lieben! Denn die Liebe stammt aus Gott, und jeder, der liebt, ist aus Gott erzeugt (oder: geboren) und erkennt Gott.
8 Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe.
9 Darin ist die Liebe Gottes an uns offenbar geworden, daß Gott seinen eingeborenen (= einzigen) Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben (oder: das Leben empfangen).
10 Darin besteht die Liebe: nicht daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt und seinen Sohn zur Sühnung (= als Sühnopfer; vgl. 2,2) für unsere Sünden gesandt hat.
11 Geliebte, wenn Gott uns so sehr geliebt hat, so sind auch wir verpflichtet, einander zu lieben.
12 Niemand hat Gott jemals (mit Augen) gesehen; doch wenn wir einander lieben, so bleibt (oder: wohnt) Gott dauernd in uns, und seine Liebe ist in uns zur Vollendung gekommen.
13 Daß wir aber in ihm bleiben und er in uns, erkennen wir daran, daß er uns (eine Spende) von seinem Geist gegeben hat (3,24).
14 Und wir haben (mit Augen) gesehen und bezeugen es, daß der Vater den Sohn als Retter (oder: Heiland) der Welt gesandt hat.
15 Wer nun bekennt, daß Jesus der Sohn Gottes ist, in dem wohnt Gott dauernd, und er wohnt dauernd in Gott.
16 Und wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und geglaubt: Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.
17 Darin ist die Liebe bei uns zur Vollendung gekommen, daß wir eine freudige Zuversicht am Tage des Gerichts haben; denn wie er (d.h. Jesus) ist, so sind auch wir in dieser Welt.
18 Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, weil die Furcht es mit Strafe zu tun hat; wer also Furcht empfindet, der ist in der Liebe noch nicht zur Vollendung gelangt.
19 Wir dagegen lieben, weil er (d.h. Gott) uns zuerst geliebt hat.
20 Wenn jemand behauptet: »Ich liebe Gott« und doch seinen Bruder haßt, so ist er ein Lügner; denn wer seinen Bruder nicht liebt, der sichtbar bei ihm ist, kann ganz gewiß Gott nicht lieben, den er nicht gesehen hat.
21 Und dies Gebot haben wir von ihm, daß, wer Gott liebt, auch seinen Bruder liebe (= lieben soll; vgl. Joh 13,34).