1 Weil wir so köstliche Verheißungen haben, Geliebte, wollen wir uns reinigen von allem, was Fleisch und Geist befleckt Das Fleisch wird z.B. befleckt durch Unzucht, Völlerei und andere Laster., und ein heiliges Leben führen in Gottesfurcht 6,14 - 7,1 unterbricht den Gedankenzusammenhang. 7,2 setzt 6,13 fort.! -
2 Gebt uns Raum (in euern Herzen)! Wir haben doch keinem von euch Unrecht getan, wir haben niemand betrogen.
3 Diese Worte sollen kein Vorwurf für euch sein: Wir wollen euch ja, wie ich eben erst gesagt Bezieht sich wohl auf 6,12., in Tod und Leben nicht aus unserem Herzen lassen.
4 Ich habe großes Vertrauen zu euch, ich habe viel an euch zu rühmen; ich habe Trost in Fülle und bin bei all unserer Trübsal überreich an Freude.
5 Auch nach unserer Ankunft in Mazedonien haben wir keinen ruhigen Augenblick gehabt, sondern überall gab es Widerwärtigkeit: von außen Kämpfe, im Herzen Angst "Kämpfe" mit den Gegnern der Heilsbotschaft, "Angst" wegen des Zustandes der Gemeinde..
6 Gott, der Tröster der Betrübten, hat uns aber durch die Ankunft des Titus Trost geschenkt,
7 das heißt nicht nur durch seine Ankunft, sondern vor allem durch die Erquickung, die er bei euch gefunden hat. Er hat uns erzählt, wie ihr euch sehnt (mich wiederzusehen), wie tief betrübt ihr seid Weil ihr mir Kummer gemacht habt., wie sehr ihr an mir hängt. Das alles hat meine Freude noch vermehrt.
8 Habe ich euch nun auch durch meinen Brief betrübt, so tut mir das jetzt nicht mehr leid. Früher Vor der Ankunft des Titus. hat es mir wohl leid getan - denn ich sehe, daß euch jener Brief, wenn auch nur vorübergehend, betrübt hat -.
9 Jetzt aber freue ich mich, freilich nicht darüber, daß ihr in Traurigkeit gekommen seid, aber daß euch diese Traurigkeit zur Sinnesänderung geführt hat. Eure Traurigkeit ist Gott wohlgefällig gewesen, und darum haben wir euch in keiner Weise Schaden zugefügt Durch den Tadel in unserem Brief. Unser Tadel hat im Gegenteil euer Heil gefördert..
10 Denn die Traurigkeit, die Gott gefällt, wirkt eine Reue, die zum Heil führt Vgl. Matth. 26,75., und solche Reue bereut man nie. Die Traurigkeit dagegen, die die Welt empfindet, wirkt den Tod Matth. 27,3-5..
11 Seht doch, welche Wandlung gerade diese gottgefällige Traurigkeit bei euch hervorgebracht hat! Ihr seid ernst geworden, ja noch mehr: ihr habt euch entschuldigt, ihr habt euerm Unwillen Ausdruck gegeben, ihr habt Furcht, ihr sehnt euch nach mir, ihr wollt streng vorgehen, ihr wollt strafen. So habt ihr deutlich bewiesen, daß ihr selbst in dieser Sache ohne jede Schuld seid.
12 Meinen Brief habe ich euch nicht deshalb geschrieben, um den Beleidiger zu strafen oder dem Beleidigten Genugtuung zu verschaffen, sondern vor Gottes Angesicht sollte es offenbar werden, wie sehr ihr uns gewogen seid.
13 Und da dies erreicht ist, so sind wir auch getröstet Mit 7,8-13 vgl. 2,5-11. In beiden Stellen handelt es sich um denselben Fall, vielleicht (wie schon früher bemerkt) um eine schwere Beleidigung, die dem Apostel bei seinem letzten Besuch in Korinth durch ein Glied oder einen Diener der Gemeinde zugefügt worden war. Der Beleidigte (V.12) wäre dann der Apostel selbst. Der Beleidiger hat seine Schuld bereut, und durch Eintreten der Mehrheit der Gemeinde für den Apostel ist dieser schmerzliche Fall zu des Apostels voller Freude und Zufriedenheit beigelegt worden. Im einzelnen ist noch zu bemerken zu V.11: "ihr habt euch entschuldigt" schon dem Titus gegenüber; "ihr habt euerm Unwillen Ausdruck gegeben", daß so etwas bei euch vorkommen konnte; "ihr habt Furcht", ich könnte mit der Rute zu euch kommen (1. Kor. 4,21).. Außer diesem Trost haben wir aber noch eine besondere Freude erlebt, als wir sahen, wie sehr sich Titus darüber freute, daß ihr alle seinen Geist so reich erquickt habt.
14 Denn Grund der Freude des Apostels in V.13. wenn ich euch ihm gegenüber früher manchmal gerühmt habe, so bin ich nun nicht damit zuschanden geworden. Sondern wie alles, was wir zu euch geredet haben, die lautere Wahrheit ist, so hat sich auch unser Rühmen dem Titus gegenüber als Wahrheit erwiesen.
15 Und sein Herz schlägt jetzt noch mehr für euch als früher, wenn er daran denkt, wie gehorsam ihr alle gewesen seid, und mit welcher Scheu und Ehrfurcht ihr ihn aufgenommen habt.
16 Wie freue ich mich, daß ich nun in jeder Hinsicht Vertrauen zu euch haben kann!
1 Da wir nun solche Verheißungen haben, Geliebte, wollen wir uns von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes (= unsers äußeren und inneren Menschen) reinigen (oder: reinhalten) und völlige Heiligung (oder: Heiligkeit) bei uns schaffen in der Furcht Gottes!
2 Lasset uns Eingang (in eure Herzen) finden! Wir haben niemand (von euch) unrecht getan, niemand zugrunde gerichtet, niemand übervorteilt.
3 Ich sage das nicht, um eine Verurteilung auszusprechen (oder: euch Vorwürfe zu machen); ich habe euch ja vorhin schon erklärt, daß wir euch in unserm Herzen tragen, um zusammen mit euch zu sterben und zusammen zu leben.
4 Ich spreche mich mit voller Offenheit euch gegenüber aus, ich bin voll Rühmens über euch, habe Trost in Fülle und bin überreich an Freude bei aller meiner Trübsal.
5 Denn auch nach unserer Ankunft in Mazedonien fanden wir durchaus keine leibliche Ruhe, sondern überall gab es Bedrängnis; von außen Kämpfe, im Inneren Ängste.
6 Aber Gott, der die Gebeugten tröstet, hat auch uns (= mich) getröstet durch die Ankunft des Titus,
7 und zwar nicht nur durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, den er bei (oder: an) euch gefunden hatte; denn er berichtete uns von eurer Sehnsucht nach mir, von euren Klagen, von eurem Eifer für mich, so daß meine Freude noch größer wurde.
8 Denn wenn ich euch auch durch meinen (vorigen) Brief betrübt habe, so tut das mir doch nicht leid. Wenn es mir (früher) auch leid getan hat – ich sehe ja, daß jener Brief euch, wenn auch nur vorübergehend, betrübt hat –,
9 so freue ich mich doch jetzt, allerdings nicht darüber, daß ihr in Betrübnis versetzt worden seid, wohl aber darüber, daß ihr durch die Betrübnis zur Reue geführt worden seid; denn eure Betrübnis ist so gewesen, wie Gott sie haben will, damit ihr von unserer Seite in keiner Weise Schaden erlittet.
10 Denn die Betrübnis, wie Gott sie haben will, wirkt eine Reue zum Heil, die niemand (später) zu bereuen hat; die Betrübnis der Welt dagegen wirkt den Tod.
11 Denn seht doch: eben diese eure gottwohlgefällige Betrübnis – welche Bereitwilligkeit hat sie bei euch gewirkt, ja noch mehr: Entschuldigung, Unwillen, Furcht, Sehnsucht, Eifer, Bestrafung (des Schuldigen)! In jeder Beziehung habt ihr bewiesen, daß ihr in der (bewußten) Sache vorwurfsfrei dasteht.
12 Darum, wenn ich euch auch geschrieben habe, so (habe ich es) doch nicht wegen des Beleidigers und auch nicht wegen des Beleidigten (getan), sondern zu dem Zweck, daß euer Eifer für uns bei euch vor Gottes Angesicht offenbar würde. Dadurch haben wir Trost gefunden.
13 Zu diesem unserm Trost kam aber noch ein außerordentlicher Zuwachs an Freude hinzu im Hinblick auf die Freude des Titus, weil ihm eine geistige Erquickung von euch allen zuteil geworden ist.
14 Denn wenn ich mich (früher) ihm gegenüber mehrfach rühmend über euch ausgesprochen hatte, so habe ich nun damit keine Enttäuschung erlebt; vielmehr, wie alles, was ich zu euch geredet habe, wahr gewesen ist, so hat sich nun auch mein Rühmen dem Titus gegenüber als Wahrheit erwiesen;
15 und sein Herz ist euch (jetzt) noch hingebender zugewandt, weil er an euer aller Gehorsam zurückdenkt, wie ihr ihn mit Furcht und Zittern aufgenommen habt.
16 Ich freue mich, daß ich mich in jeder Beziehung auf euch verlassen kann!