1 Es traten auch Neben den wahren Propheten 1,21. falsche Propheten im Volk Des Alten Bundes. auf. Ebenso werden unter euch falsche Lehrer aufkommen. Die werden heimlich verderbenbringende Sondermeinungen einführen und sogar den Gebieter, der sie als sein Eigentum erkauft hat Christus., verleugnen. Dadurch bringen sie ein plötzliches Verderben über sich.
2 Viele aber werden ihnen auf ihrer Lasterbahn folgen. So sind sie schuld daran, daß der Weg der Wahrheit Das Christentum. gelästert wird Von den ungläubigen Juden und Heiden..
3 In ihrer Habsucht werden sie durch heuchlerische Reden Gewinn von euch zu ziehen suchen. Ihr Urteil aber ist schon längst gefällt, und ihr Verderben schlummert nicht Gott wird sie sicher strafen; das verbürgt schon sein Strafgericht bei früheren Gelegenheiten (V.4-8)..
4 Selbst gegen Engel, die sich versündigt hatten Vgl. 1. Mos. 6,1-4., hat Gott keine Schonung geübt, sondern er hat sie in die Tiefe der Unterwelt Wörtlich: "in den Tartarus". - Der Tartarus war bei den alten heidnischen Griechen der Strafort der Gottlosen in der tiefen, finsteren Unterwelt. Dort war auch das Gefängnis der Titanen, die den obersten Gott Zeus bekämpften, aber von ihm besiegt und eingekerkert wurden. hinabgestoßen und sie dort in der Finsternis mit Stricken binden lassen, damit sie für das Endgericht in Haft behalten werden.
5 Auch die Welt der Vorzeit hat er nicht verschont; nur Noah, den Herold der Gerechtigkeit Den Bußprediger., hat er mit noch sieben anderen am Leben erhalten, als er die Wasserflut über die Welt der Gottlosen hereinbrechen ließ.
6 Die Städte Sodom und Gomorra hat er in Asche verwandelt und sie dem Untergang geweiht zum warnenden Beispiel für alle, die gottlos dahinleben.
7 Doch den gerechten Lot, der unter dem unzüchtigen Wandel der ruchlosen Menschen litt, hat er errettet.
8 Zwar lebte dieser gerechte Mann in ihrer Mitte; aber die gottlosen Werke, die er tagtäglich sehen und hören mußte, waren eine Qual für seine reine Seele.
9 So weiß der Herr fromme Menschen aus der Versuchung zu erretten, Frevler aber zur Strafe für den Gerichtstag zu verwahren.
10 Das gilt namentlich von denen, die in unreiner Leidenschaft der Fleischeslust frönen Wie die Bewohner Sodoms. und von einer Oberhoheit nichts wissen wollen Hier ist wohl die Oberhoheit Gottes gemeint. Die Irrlehrer wollten nichts wissen von einem Gehorsam gegen die göttlichen Gebote, die ein heiliges Leben forderten, sondern sie mißbrauchten die christliche Freiheit zu fleischlicher Zügellosigkeit (1. Petr. 2,16).. Diese verwegenen, frechen Menschen! Sie scheuen sich nicht, überirdische (böse) Mächte zu lästern Hielt man nämlich den Irrlehrern vor, sie seien durch ihr unsittliches Leben dem Teufel und seinen bösen Engeln verfallen, so spotteten sie darüber und lästerten die Gewalten der Finsternis als völlig ohnmächtig und ungefährlich.,
11 während doch (gute) Engel, die ihnen an Kraft und Stärke überlegen sind, in der Gegenwart des Herrn kein lästerndes Urteil wider die bösen Engelmächte In V.10. zu fällen wagen Vgl. Sach. 3,2..
12 Diese Leute Die Irrlehrer. aber gleichen unvernünftigen Tieren, die von Natur dazu bestimmt sind, gefangen und getötet zu werden. Sie lästern, was sie nicht verstehen In ihrer Unvernunft.. Darum werden sie auch zugrunde gehen wie Tiere
13 und den verdienten Lohn für ihre Ungerechtigkeit empfangen. Am hellen, lichten Tag zu schwelgen, das halten sie für eine Lust. Als Schmutz- und Schandflecken Der christlichen Gemeinde. nehmen diese Menschen, die an ihren Trügereien Womit sie zur Irrlehre verführen. ihre Freude finden, an euern Liebesmahlen teil Das Liebesmahl ging dem Abendmahl vorher (1. Kor. 11,20ff.)..
14 Dabei funkeln ihre Augen in ehebrecherischer Lust und unersättlicher Sündengier. Sie suchen schwache Seelen zu umgarnen und verstehen sich trefflich darauf, ihre Habsucht zu befriedigen. Sie sind dem Fluch verfallen!
15 Den geraden Weg haben sie verlassen und gehen in die Irre. Sie folgen dem Weg Bileams, des Sohnes Beors, der nach Sündenlohn begierig war 4. Mos. 22,7..
16 Er ward jedoch für seine Übeltat zurechtgewiesen: ein stummes Lasttier, das mit Menschenstimme redete, wehrte des Propheten Torheit 4. Mos. 22,28..
17 Diese Leute Fortgehende Beschreibung der Irrlehrer. sind wasserlose Quellen und vom Sturm gepeitschte Nebelwolken Die keinen erquickenden Regen geben.. Die Dunkelheit der Finsternis erwartet sie.
18 Denn stolze Reden führend, die nichts sind als leerer Schall, und verstrickt in Fleischeslüste, verlocken sie durch ihre Ausschweifungen solche, die eben erst dem Kreis derer, die in Irrtum wandeln Gemeint sind die Heiden., entronnen sind Die Irrlehrer wandten sich also mit ihren Verführungskünsten besonders an eben erst getaufte, noch unbefestigte Christen..
19 Sie verheißen ihnen "Freiheit" und sind doch selber Knechte verderblicher Leidenschaften. Denn wem man im Kampf unterlegen ist, dem hat man auch als Knecht zu dienen.
20 Wenn sich nun Leute, die durch die Erkenntnis, die unser Herr und Heiland Jesus Christus schenkt, den Befleckungen der Welt entronnen sind, aufs neue davon umstricken und überwinden lassen, so ist ihr letzter Zustand schlimmer als der erste Vgl. Matth. 12,45..
21 Ja es wäre ihnen besser, sie hätten den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt, als daß sie sich nun, nachdem sie ihn erkannt, wieder abgewandt haben von dem heiligen Gebot, das ihnen überliefert worden ist.
22 Bei ihnen bestätigt sich die Wahrheit des Sprichwortes: "Der Hund kehrt zurück zu seinem Auswurf Frei nach Spr. 26,11.", und: "Die Sau, die sich eben erst im Wasser gereinigt hat, wälzt sich aufs neue im Schlamm Die Herkunft dieses Sprichwortes ist unbekannt.."
1 Es sind allerdings auch falsche Propheten unter dem Volk (Israel) aufgetreten, wie es auch unter euch falsche Lehrer geben wird, welche verderbliche Irrlehren (oder: Sonderrichtungen) heimlich bei euch einführen werden, indem sie sogar den Herrn, der sie (zu seinem Eigentum) erkauft hat, verleugnen, wodurch sie jähes (= plötzliches) Verderben über sich bringen.
2 Viele jedoch werden sich ihnen bei ihren Ausschweifungen anschließen, und um dieser willen wird der Weg der Wahrheit gelästert werden.
3 Von Gewinnsucht getrieben, werden sie euch durch erdichtete (= trügerische) Worte auszubeuten suchen; aber das Verdammungsurteil ist für sie von altersher nicht müßig, und ihr Verderben schlummert nicht.
4 Gott hat ja nicht einmal gegen sündige (oder: gefallene) Engel Schonung geübt, sondern hat sie in den tiefsten Abgrund hinabgestoßen, hinein in Ketten der Finsternis, wo sie für das Gericht aufbewahrt werden.
5 Er hat auch die alte (= erste) Welt nicht verschont, sondern nur Noah, den Herold (= Prediger) der Gerechtigkeit, zusammen mit sieben anderen (Personen) am Leben erhalten, als er die Sintflut über die gottlose Menschenwelt hereinbrechen ließ.
6 Ebenso hat er die Städte Sodom und Gomorrha in Asche gelegt und sie zum Untergang verurteilt und sie dadurch als warnendes Beispiel für künftige Gottlose hingestellt.
7 Den gerechten Lot aber, der unter dem ausschweifenden Lebenswandel der Zuchtlosen schwer litt, hat er gerettet;
8 denn die gesetzwidrigen Taten, die der unter ihnen lebende Gerechte Tag für Tag sehen und hören mußte, verursachten seiner gerechten Seele Qualen.
9 So versteht der Herr es wohl, Gottselige aus der Prüfung zu erretten, Ungerechte dagegen für den Tag des Gerichts unter (oder: zur) Verbüßung von Strafen aufzubewahren,
10 vornehmlich solche, die in Begier nach Befleckung dem Fleisch (= der Fleischeslust) nachlaufen und niemand als Herrn über sich anerkennen (vgl. Jud 8). In ihrer frechen Vermessenheit schrecken sie nicht vor der Lästerung von Herrlichkeiten (= überirdischen Mächten; vgl. Eph 2,2; 6,12; Jud 8) zurück,
11 während doch Engel, obwohl sie an Kraft und Macht über ihnen stehen, kein lästerndes Urteil gegen sie beim Herrn vorbringen.
12 Diese Leute aber sind wie vernunftlose Tiere, die ihrer Natur entsprechend nur dazu geschaffen sind, daß man sie fängt und abtut; sie schmähen das, wovon sie nichts verstehen, und werden auch in dem Untergang, wie er jene (d.h. die Tiere) trifft, zugrunde gehen
13 und den Lohn für ihre Ungerechtigkeit empfangen. Schon am hellen Tage zu schlemmen halten sie für eine Lust; als Schmutz- und Schandflecken schwelgen sie in ihren verführerischen Lehren, wenn sie mit euch zusammen schmausen;
14 ihre Augen sind voll ehebrecherischer Gier und im Sündigen unersättlich; sie locken ungefestigte Seelen an sich und haben ein in Gewinnsucht wohlgeübtes Herz: Kinder des Fluches!
15 Den geraden (oder: rechten) Weg haben sie verlassen und sind irregegangen; sie haben den Weg Bileams, des Sohnes Bosors (oder: Beors), eingeschlagen, der nach Sündenlohn Verlangen trug,
16 aber auch für seine Gesetzesübertretung eine Zurechtweisung erhielt: ein (sonst) sprachloses Lasttier, das mit Menschenstimme redete, verhinderte das törichte Beginnen des Propheten (vgl. 4.Mose 22).
17 Diese Leute sind wasserlose Quellen und Nebelschwaden, die vom Sturmwind dahingetrieben werden; die dunkelste Finsternis ist für sie aufgespart.
18 Denn indem sie hochfahrende Reden führen, hinter denen nichts ist, locken sie im Taumel fleischlicher Begierden durch Ausschweifungen solche an sich, die sich eben erst von den im Irrwahn Wandelnden abgekehrt hatten;
19 sie verheißen ihnen Freiheit, während sie selbst doch Sklaven des Verderbens sind; denn von wem jemand im Kampf überwunden ist, dem ist er auch als Sklave verfallen.
20 Wenn sie nämlich den Befleckungen der Welt durch die Erkenntnis des Herrn und Erretters (oder: Heilands) Jesus Christus entronnen waren und sich doch aufs neue in diese verstricken und von ihnen überwinden lassen, dann ist der letzte Zustand für sie schlimmer geworden, als der erste war.
21 Denn es wäre besser für sie gewesen, sie hätten den Weg der Gerechtigkeit überhaupt nicht kennengelernt, als daß sie sich nach erlangter Erkenntnis von dem ihnen mitgeteilten heiligen Gebot wieder abgewandt haben.
22 Bei ihnen bestätigt sich die Wahrheit des Sprichworts: »Ein Hund kehrt zu seinem eigenen Gespei zurück« (Spr 26,11) und »Ein Schwein wälzt sich nach der Schwemme wieder im Kot.«