1 Paulus - ein Apostel, nicht von Menschen ausgegangen, auch nicht durch Menschen eingesetzt, sondern unmittelbar gesandt durch Jesus Christus und Gott den Vater, der ihn von den Toten auferweckt hat - und alle Brüder,
2 die bei mir sind: wir entbieten den Gemeinden Galatiens unseren Gruß.
3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus,
4 der sich für unsere Sünden dahingegeben hat, damit er uns befreie aus der gegenwärtigen bösen Weltzeit nach dem Willen unseres Gottes und Vaters,
5 dem Ehre gebührt in alle Ewigkeit! Amen.
6 Ich muß mich wundern, daß ihr den, der euch durch Christi Gnade berufen hat, so schnell verlaßt und euch einer ganz andersartigen Heilsbotschaft zuwendet!
7 Und doch gibt es gar keine andere. Es handelt sich nur um gewissen Leute, die euch zu verwirren suchen, und die jene Frohe Botschaft, die Christus gebracht, verfälschen wollen.
8 Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel eine Botschaft verkündigten im Widerspruch mit der, die wir euch verkündigt haben - den treffe Gottes Zorngericht Wörtlich: der sei anáthema. Anáthema ist die Übersetzung des hebräischen Wortes chérem (Bann). Was in Israel Gott verbannt wurde, das war nicht nur Gott geweiht, so daß es der Mensch nicht mehr antasten durfte, sondern es war auch dem Tod oder der Vernichtung verfallen (z.B. 3. Mos. 27,28f.; 5. Mos. 7,26; Jos. 6,17; 7,12.24-26). Es kann deshalb mit anáthema nur eine Überantwortung an Gottes Zorn und Gericht gemeint sein (vgl. 1. Kor. 16,22; Röm. 9,3).!
9 Wie wir schon früher gesagt haben, so wiederhole ich heute: Verkündigt euch einer eine Heilsbotschaft im Widerspruch mit mir, die ihr empfangen habt - den treffe Gottes Zorngericht!
10 Rede ich jetzt Menschen oder Gott zuliebe? Oder suche ich (mit meiner Predigt) "Menschen zu gefallen Hier scheint der Apostel auf eine Verdächtigung seiner Gegner hinzudeuten."? Wenn ich mich noch Menschen gefällig zeigte, so wäre ich nicht Christi Knecht.
11 Ich tue euch kund, Brüder, daß die von mir verkündigte Heilsbotschaft kein Menschenwerk ist.
12 Denn auch ich Ebenso wie die älteren Apostel. habe sie von keinem Menschen empfangen oder gelernt, sondern sie ist mir durch eine Offenbarung Jesu Christi zuteil geworden.
13 Ihr habt ja gehört, wie ich mich früher, als ich noch im Judentum lebte, verhalten habe: da verfolgte ich die Kirche Gottes über die Maßen und suchte sie zu zerstören.
14 Ja ich zeichnete mich im Judentum vor vielen Altersgenossen in meinem Volk aus, indem ich noch viel mehr als sie für die von meinen Vätern ererbten Überlieferungen eiferte.
15 Dann aber offenbarte Gott, der mich seit meiner Geburt Vgl. Jer. 1,5; Jes. 49,1. (für seinen Dienst) ausersehen und durch seine Gnade berufen hat,
16 nach seinem Wohlgefallen seinen Sohn in mir Zugleich mit der äußeren Erscheinung des Herrn vor Damaskus ist der Sohn Gottes auch in seinem Geist offenbar geworden; Paulus hat ihn in seinem Geist als Messias erkannt., damit ich ihn unter den Heiden verkündige. Da fragte ich keine Menschen um Rat,
17 ich zog auch nicht nach Jerusalem zu denen, die vor mir Apostel gewesen sind, sondern ich ging geradewegs nach Arabien Um dort die Heilsbotschaft zu verkündigen. Arabien ist hier nicht die bekannte Halbinsel, sondern das von den Römern unabhängige Reich der Nabatäer im Süden und Rote Meer erstreckte. Die Hauptstadt war Petra im Gebirge Seir. Etwa vom Jahr 9 v.Chr. bis 40 n.Chr. wurden die Nabatäer durch den König Aretas IV. beherrscht. Wir wissen nichts Näheres über die Wirksamkeit des Paulus in Arabien. und kehrte von dort wieder nach Damaskus zurück.
18 Erst drei Jahre später zog ich dann nach Jerusalem, um Kephas Den Apostel Petrus (Matth. 4,18; Joh. 1,42). kennenzulernen, und blieb vierzehn Wörtlich: "fünfzehn"; vgl. franz. quinze jours. Tage bei ihm.
19 Sonst sah ich keinen der Apostel; ich sah nur noch Jakobus, den Bruder des Herrn Den Bischof der Gemeinde in Jerusalem (Matth. 13,55; Mark. 6,3; Apg. 12,17; 15,13; 21,18; 1. Kor. 15,7)..
20 Was ich euch hier schreibe - Gott ist mein Zeuge: ich lüge nicht!
21 Nachher kam ich in die Gegenden von Syrien und Zilizien.
22 Den Christengemeinden Judäas blieb ich persönlich unbekannt.
23 Sie hörten nur: "Unser früherer Verfolger verkündigt jetzt den Glauben, den er auszurotten suchte."
24 Und sie priesen Gott um meinetwillen.
1 Ich, Paulus, ein Apostel – nicht von Menschen her (entsandt), auch nicht durch Vermittlung (= Berufung) eines Menschen (dazu gemacht), sondern durch Jesus Christus und Gott den Vater, der ihn von den Toten auferweckt hat –:
2 ich und sämtliche Brüder, die hier bei mir sind, senden den Gemeinden in Galatien unsern Gruß:
3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus,
4 der sich für unsere Sünden hingegeben hat, um uns aus der gegenwärtigen bösen Welt zu erretten, nach dem Willen unsers Gottes und Vaters.
5 Diesem sei (oder: gebührt) die Ehre in alle Ewigkeit. Amen.
6 Ich muß mich darüber wundern, daß ihr so schnell wieder abfallt (= euch abbringen laßt) von dem, der euch durch die Gnade Christi berufen hat, und euch einer anderen Heilsbotschaft zuwendet,
7 während es doch keine andere (Heilsbotschaft) gibt; nur daß gewisse Leute da sind, die euch verwirren und die Heilsbotschaft Christi (oder: von Christus) verkehren (= verfälschen) möchten.
8 Aber auch wenn wir selbst oder ein Engel aus dem Himmel euch eine andere Heilsbotschaft verkündigten als die, welche wir euch verkündigt haben: Fluch über ihn!
9 Wie wir es schon früher ausgesprochen haben, so wiederhole ich es jetzt noch einmal: »Wenn jemand euch eine andere Heilsbotschaft verkündigt als die, welche ihr (von mir) empfangen habt: Fluch über ihn!«
10 Suche ich jetzt nun (mit solcher Sprache) den Beifall von Menschen zu gewinnen oder (nicht vielmehr) die Zustimmung Gottes? Oder gehe ich etwa darauf aus, Menschen zu gefallen? Nein, wenn ich mich noch um das Wohlgefallen von Menschen bemühte, so wäre ich kein Knecht (= Diener) Christi.
11 Ich weise euch nämlich darauf hin, liebe Brüder, daß die von mir zuverlässig verkündigte Heilsbotschaft nicht nach Menschenart (d.h. ein Menschenwerk) ist.
12 Ich habe sie ja auch nicht von einem Menschen empfangen, noch sie durch Unterricht erlernt, sondern (sie) durch eine Offenbarung Jesu Christi (erhalten).
13 Ihr habt ja von meinem einstmaligen Verhalten im Judentum gehört: daß ich nämlich die Gemeinde Gottes maßlos (= wütend) verfolgt habe und sie zu vernichten suchte
14 und daß ich es an Leidenschaft für das jüdische Wesen vielen meiner Altersgenossen in meinem Volk zuvorgetan habe, indem ich ein ganz besonderer Eiferer für die von meinen Vätern überkommenen Überlieferungen war.
15 Als es aber dem (d.h. Gott), der mich vom Mutterleibe an ausgesondert und durch seine Gnade berufen hat, wohlgefällig war,
16 seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich die Heilsbotschaft von ihm unter den Heiden verkündigte, da habe ich mich sofort nicht an Menschen von Fleisch und Blut (um Rat) gewandt,
17 bin auch nicht nach Jerusalem zu meinen Vorgängern im Apostelamt hinaufgegangen, nein, ich begab mich nach Arabien und kehrte dann wieder nach Damaskus zurück.
18 Darauf, drei Jahre später, ging ich nach Jerusalem hinauf, um Kephas (= Petrus) kennenzulernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm.
19 Von den übrigen Aposteln habe ich damals keinen gesehen außer Jakobus, den Bruder des Herrn.
20 Was ich euch hier schreibe – vor Gottes Angesicht (versichere ich), daß ich die reine Wahrheit sage!
21 Hierauf begab ich mich in die Landschaften (oder: Gegenden) von Syrien und Cilicien.
22 Den Christengemeinden in Judäa (= Palästina) aber blieb ich persönlich unbekannt;
23 nur vom Hörensagen wußten sie: »Unser ehemaliger Verfolger verkündigt jetzt als Heilsbotschaft den Glauben, den er einst ausrotten wollte«;
24 und sie priesen Gott im Hinblick auf mich.