1 Für die Freiheit hat uns Christus freigemacht. Steht nun fest und laßt euch nicht wieder an ein Sklavenjoch binden!
2 Ich, Paulus, sage euch jetzt: Laßt ihr euch beschneiden, so wird euch Christus nichts mehr nützen.
3 Dabei bezeuge ich nochmals jedem, der sich beschneiden läßt, daß er sich damit zur Beobachtung des ganzen Gesetzes verpflichtet.
4 Eure Verbindung mit Christus ist zerrissen, wenn ihr durch Gesetz gerecht werden wollt; ihr seid dann aus der Gnade gefallen.
5 Im Besitz des (Heiligen) Geistes warten wir sehnsuchtsvoll darauf, die (volle) Gerechtigkeit als eine Frucht des Glaubens zu empfangen Die volle Gerechtigkeit oder Rechtfertigung ist noch ein zukünftiges Gut, das den Gläubigen erst durch die Auferstehung und Verwandlung zuteil wird (vgl. Phil. 3,9-14.20f.; Röm. 8,22-24; 2. Tim. 4,8). Ein Unterpfand und Angeld dafür ist die Gabe des Heiligen Geistes (Röm. 8,23; 2. Kor. 1,22; 5,2.5; Eph. 1,13-14; 4,30)..
6 Denn in der Gemeinschaft mit Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Vorhaut etwas; da gilt nur ein Glaube, der sich durch Liebe wirksam zeigt.
7 (Auf dieser Glaubensbahn) seid ihr so schön gelaufen. Wer hat euch nun aufgehalten, daß ihr der Wahrheit nicht mehr folgen wollt?
8 Das ist die Stimme des Verführers; sie geht nicht aus von dem, der euch beruft Gott, der sie zum Heil beruft, will sie vielmehr in der Wahrheit stärken..
9 Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig Das will sagen: Von einigen wenigen Irrlehrern lassen sich alle galatischen Gemeinden verwirren..
10 Ich habe im Vertrauen auf den Herrn die Zuversicht zu euch, daß ihr ganz ebenso denken werdet Wenn sie ganz ebenso wie der Apostel denken, so entfernen sie den verderblichen Sauerteig der judaistischen Irrlehrer aus ihrer Mitte.. Der Mann aber, der euch irreführt - er sei, wer er wolle -, wird seiner Strafe nicht entgehen Nach diesen Worten scheint es so, als sein ein damals bekannter Mann das Haupt der galatischen Irrlehrer gewesen..
11 Predige ich aber wirklich noch (die Notwendigkeit der) Beschneidung, liebe Brüder, warum verfolgt man mich da noch Die Irrlehrer behaupteten: Paulus empfehle oder fordere gelegentlich die Beschneidung (Apg. 16,3), er sei also selbst noch von ihrer hohen Bedeutung oder Notwendigkeit überzeugt.? Dann wäre ja der Anstoß, den das Kreuz bereitet, hinweggeräumt.
12 Möchten doch die Leute, die euch aufwiegeln, in Zukunft lieber gleich beschneiden lassen Durch Selbstentmannung hätten die Irrlehrer das Gesetz schwer übertreten (5. Mos. 23,2) und dann nicht länger andere zur Annahme des Gesetzes und der Beschneidung verführen können.!
13 Ihr, Brüder, seid zur Freiheit berufen. Nur mißbraucht die Freiheit nicht, um dem Fleisch Den sündigen Lüsten und Begierden. zu Willen zu sein! Sondern durch die Liebe dient einander!
14 Denn das ganze Gesetz findet seine Erfüllung in dem einen Wort: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst 3. Mos. 19,18..
15 Beißt und freßt ihr aber einander, so gebt acht, daß ihr euch nicht gegenseitig verzehrt!
16 Ich meine: Wandelt im Geist Wandelt so, daß ihr euch stets von dem Heiligen Geist leiten laßt!, dann werdet ihr des Fleisches Begehren nicht zur Tat werden lassen V.16 erläutert die Ermahnung in V.13, dem Fleisch nicht zu Willen zu sein.!
17 Denn das Fleisch mit seinem Begehren tritt dem Geist Dem Heiligen Geist. feindlich entgegen und ebenso der Geist dem Fleisch. Beide liegen im Kampf miteinander und dulden nicht, daß ihr nach euerm eigenen Willen handelt Wie das Fleisch in jedem Augenblick den Christen hindern will, dem Geist Raum zu geben, so gestattet auch umgekehrt der Geist niemals dem Fleisch, seine Begierde zur Ausführung zu bringen..
18 Laßt ihr euch aber von dem Geist leiten, so steht ihr nicht unter dem Gesetz.
19 Die Werkes des Fleisches Die Werke, die von den bösen Lüsten und Begierden ausgehen. liegen klar vor Augen; dahin gehören: Hurerei, Unreinigkeit, Ausschweifung,
20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen,
21 Neid, Trinkgelage, üppige Schmausereien und dergleichen. Ich sage euch vorher, wie ich euch schon früher gewarnt habe: Alle, die solche Dinge treiben, werden Gottes Königreich nicht ererben.
22 Die Frucht des Geistes Die Frucht, die der Heilige Geist hervorbringt. aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.
23 Dergleichen wird durch kein Gesetz verboten Weil die Frucht des Geistes in keinem Stück von einem Verbot des Gesetzes getroffen wird, so kann auch die Freiheit derer, die sich vom Geist leiten lassen, nie mit dem Gesetz des Alten Bundes im Widerspruch stehen. Es kommt eben nur darauf an, daß sich die Gesetzesfreien auch stets vom Geist leiten lassen. Dazu sind sie aber durch die Taufe befähigt..
24 Die aber Christus Jesus angehören, die haben ihr Fleisch Den alten Menschen (Röm. 6,6). mit seinen Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.
25 Wenn uns der Geist belebt, so laßt uns auch in fester Ordnung nach des Geistes Sinn vorwärtsschreiten!
26 Laßt uns nicht ehrgeizig sein, indem wir einander herausfordern und einander beneiden!
1 Zur (oder: für die) Freiheit hat Christus uns frei gemacht. Stehet also fest und laßt euch nicht wieder in das Joch der Knechtschaft spannen!
2 Seht, ich, Paulus, erkläre euch: Wenn ihr euch beschneiden laßt, so wird Christus euch nichts mehr nützen.
3 Nochmals bezeuge ich es einem jeden, der sich beschneiden läßt: er ist damit zur Beobachtung des ganzen Gesetzes verpflichtet.
4 Aus der Verbindung mit Christus seid ihr ausgeschieden, wenn ihr durch das Gesetz gerechtfertigt werden wollt: ihr seid dann aus der Gnade herausgefallen;
5 denn wir erwarten durch den Geist das Hoffnungsgut der Gerechtigkeit aufgrund des Glaubens.
6 Denn in Christus Jesus hat weder die Beschneidung noch das Unbeschnittensein irgendwelche Bedeutung, sondern nur der Glaube, der sich durch Liebe betätigt.
7 Ihr hattet einen so schönen Anlauf genommen: wer hat euch aufgehalten, daß ihr der Wahrheit nicht mehr gehorchen (oder: Folge leisten) wollt?
8 Der Antrieb dazu kommt nicht von dem her, der euch beruft.
9 Schon ein wenig Sauerteig macht den ganzen Teig sauer.
10 Ich für meine Person habe das Vertrauen zu euch im Herrn, daß ihr eure Gesinnung nicht ändern werdet; wer euch aber irre macht: er wird sein Strafurteil zu tragen haben, er sei, wer er wolle.
11 Was mich aber betrifft, liebe Brüder: wenn ich wirklich noch die Beschneidung predige, warum verfolgt man mich da noch? Dann ist ja das Ärgernis des Kreuzes aus der Welt geschafft!
12 Möchten doch die Leute, die euch aufwiegeln, sich sogar verschneiden (oder: entmannen) lassen! (vgl. 5.Mose 23,2)
13 Ihr seid ja doch zur Freiheit berufen, liebe Brüder; nur mißbraucht die Freiheit nicht als einen willkommenen Anlaß (oder: Freibrief) für das Fleisch (= fleischliche Gelüste), sondern dienet einander durch die Liebe!
14 Denn das ganze Gesetz findet seine Erfüllung in dem einen Gebot (3.Mose 19,18): »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!«
15 Wenn ihr euch aber untereinander beißt und freßt, so sehet zu, daß ihr nicht voneinander verschlungen werdet!
16 Ich meine aber so: Wandelt im Geist, dann werdet ihr sicherlich das Gelüst des Fleisches nicht vollführen.
17 Denn das Fleisch widerstrebt mit seinem Begehren dem Geist und ebenso der Geist dem Fleisch; denn diese beiden liegen im Streit miteinander (und dulden nicht), daß ihr das tut, was ihr tun möchtet.
18 Laßt ihr euch aber vom Geist leiten, so steht ihr nicht (mehr) unter dem Gesetz.
19 Offenbar aber sind die Werke des Fleisches, nämlich Unzucht, Unsittlichkeit, Ausschweifung,
20 Götzendienst, Zauberei, Feindseligkeiten, Zank, Eifersucht, Zerwürfnisse, gemeine Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen,
21 Neid, Trunksucht, Schwelgerei und so weiter. Von diesen (Sünden) habe ich euch schon früher gesagt und wiederhole es jetzt, daß, wer derartiges verübt, das Reich Gottes nicht erben wird.
22 Die Frucht des Geistes dagegen besteht in Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue,
23 Sanftmut, Beständigkeit (oder: Festigkeit); gegen derartige (Geistesfrüchte) kann das Gesetz keine Anklage erheben.
24 Die aber Christus Jesus angehören, haben ihr Fleisch samt seinen Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.
25 Wenn wir nun im Geiste leben, so laßt uns im Geiste auch wandeln!
26 Laßt uns nicht nach eitler Ehre begierig sein, einander nicht (zum Streit) herausfordern, einander nicht beneiden! –