1 Zu jener Zeit ging Jesus an einem Sabbat durch Getreidefelder. Seine Jünger aber hatten Hunger; darum begannen sie, Ähren abzureißen und die Körner zu essen Das war erlaubt nach 5. Mos. 23,26..
2 Das sahen die Pharisäer und sprachen zu ihm: "Sieh, deine Jünger tun, was nicht erlaubt ist am Sabbat Das Ährenabreißen wurde von den strengen Gesetzeslehrern als eine Arbeit angesehen und dem Mähen gleichgestellt.."
3 Er aber antwortete ihnen: "Habt ihr nicht gelesen In 1. Sam. 21., was David tat, als ihn und seine Begleiter hungerte?
4 Wie er in das Haus Gottes trat und die Schaubrote aß, die doch er und seine Begleiter nicht essen durften, sondern nur die Priester?
5 Habt ihr ferner nicht gelesen im Gesetz 4. Mos. 28,9f.; 3. Mos. 24,8; 1. Chron. 9,32., daß die Priester im Tempel auch am Sabbat tätig sind Die besonderen Opfer am Sabbat und das Zurichten der Schaubrote machten vieles nötig, was als Handarbeit angesehen werden konnte., ohne sich zu versündigen?
6 Doch ich sage euch: Hier ist etwas Größeres als der Tempel Nämlich: Jesus selbst..
7 Verstündet ihr aber die Bedeutung des Wortes: Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer Hos. 6,6, vgl. Matth. 9,13., so hättet ihr die Schuldlosen Die Jünger. nicht verurteilt.
8 Denn Auch deshalb sind die Jünger schuldlos. der Menschensohn ist Herr des Sabbats Er hat darum auch das Recht, den Sabbat abzuschaffen und ein Neues einzuführen.."
9 Als er von dort weiterging, kam er in ihr Versammlungshaus Gemeint ist hier wohl die Synagoge der Ortschaft, in deren Nähe Jesus vorher mit den Pharisäern geredet hatte..
10 Da war ein Mann mit einem abgestorbenen Arm, und sie fragten ihn: "Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen Die Pharisäer unterschieden 39 Hauptarbeiten, die am Sabbat verboten waren.?" Denn sie suchten einen Grund, ihn zu verklagen Bei dem Synagogengericht..
11 Er aber antwortete ihnen: "Fiele einem von euch am Sabbat sein einziges Schaf in eine Grube, zöge er's da nicht sofort heraus?
12 Steht nun ein Mensch nicht hoch über einem Schaf? Also darf man auch am Sabbat Gutes tun."
13 Dann sprach er zu dem Mann: "Strecke deinen Arm aus!" Da streckte er ihn aus, und er ward wiederhergestellt und gesund wie der andere.
14 Als dann die Pharisäer den Gottesdienst verließen, berieten sie sich miteinander wider ihn, wie sie ihn zu Tode bringen könnten.
15 Aber Jesus erfuhr das und verließ jene Gegend. Viele begleiteten ihn, und er heilte alle Die der Heilung bedürftig waren..
16 Aber er schärfte ihnen ein, sie sollten ihn nicht öffentlich bekanntmachen,
17 damit sich der Ausspruch des Propheten Jesaja erfüllte Jes. 42,1-4, teils nach der Übersetzung des Matthäus, teils nach LXX.:
18 Das ist mein Knecht, den ich erwählt, und mein Geliebter, den mein Herz erkoren. Ich lege meinen Geist auf ihn, und er soll den Völkern Recht Gottes Wahrheit. verkünden.
19 Er wird nicht zanken und nicht schreien Darum entzieht sich auch Jesus den nutzlosen Streitigkeiten mit den Pharisäern., und seine Stimme schallt nicht auf den Straßen Alle Marktschreierei und alles Streben nach Ehre bei dem Volk liegt ihm fern..
20 Geknicktes Rohr zerbricht er nicht, und glimmenden Docht löscht er nicht aus Die reuigen Sünder, die Armen im Geiste (Matth. 5,3), behandelt er mit schonender Milde., bis er das Recht zu Sieg geführt Gerade durch dieses stille Wirken erringt er den herrlichsten Sieg..
21 Und auf seinen Namen werden die Völker hoffen.
22 Da wurde ein Besessener zu ihm gebracht, der war blind und stumm. Und er heilte ihn, so daß der Stumme redete und sah.
23 Da waren die Leute alle außer sich und sprachen: "Ist der etwa Davids Sohn D.h. der verheißene Messias.?"
24 Als aber die Pharisäer davon hörten, sagten sie: "Nur im Bunde mit Beelzebul, dem Obersten der bösen Geister, treibt er die Teufel aus."
25 Er aber durchschaute ihre Gedanken und sprach zu ihnen: "Jedes Reich, das in sich selbst uneins ist, das fällt in Trümmer; und jede Stadt oder jedes Haus, das in sich selbst uneins ist, kann nicht bestehen.
26 Treibt nun der Satan den Satan aus, so ist er ja mit sich selbst im Streit: wie sollte da sein Reich bestehen können?
27 Treibe ich aber im Bunde mit Beelzebul die bösen Geister aus, mit wessen Hilfe treiben sie denn eure Anhänger D.h. die Glieder der pharisäischen Partei. Von jüdischen Teufelsaustreibern lesen wir Luk. 9,49; Apg. 19,13. aus? Sie werden darum eure Richter sein Sie widerlegen euch mit euern falschen Anklagen.!
28 Treibe ich aber durch Gottes Geist die bösen Geister aus, so ist ja Gottes Königreich zu euch gekommen In Jesus und seinem Wirken war das Königreich Gottes schon da in Israel..
29 Oder Wenn ich meine Wunder nicht durch Gottes Geist täte. wie kann jemand in das Haus eines starken Kriegsmannes dringen und ihm seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet? Erst dann kann er sein Haus berauben Den starken Satan überwindet der stärkere Christus..
30 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich Wer in dem Kampfe gegen Satan nicht auf Jesu Seite steht, der erklärt sich damit für seinen Feind.; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut Wer nicht mithilft, daß sich die zerstreute Herde Israels um Jesus als ihren Hirten sammelt, der macht ihren Zustand nur noch schlimmer..
31 Darum Weil ihr mich so freventlich geschmäht habt und eure scheinbare Gleichgültigkeit gegen mich im Grunde nichts als Feindschaft ist. sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben, die Lästerung des Geistes aber wird nicht vergeben.
32 Wer ein Wort sagt gegen den Menschensohn, dem wird vergeben. Wer aber wider den Heiligen Geist redet, der findet keine Vergebung Wer das offenbare Wirken Jesu in der Kraft des Heiligen Geistes aus Feindschaft gegen ihn bewußt als etwas Böses lästert, für den ist keine Vergebung möglich, solange er in dieser Sünde beharrt. Denn es fehlt die Bedingung der Vergebung: Sinnesänderung und Glaube an Jesus (Hebr. 6,4-6; 10,26f.; 1. Joh. 5,16f.).: weder in dieser Weltzeit noch in der zukünftigen Die zukünftige Weltzeit beginnt mit Christi Wiederkunft..
33 Erklärt ihr den Baum für gut, so müßt ihr auch seine Frucht für gut halten. Erklärt ihr aber den Baum für schädlich, so müßt ihr auch seine Frucht für schädlich halten Jesus weist die Pharisäer auf die Ungereimtheit ihres Urteils hin. Müssen sie zugeben, daß Jesu Werke gut sind, so können sie auch seine göttliche Sendung nicht leugnen.. Denn an der Frucht erkennt man den Baum 7,17-20..
34 Ihr Schlangenbrut 3,7.! wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn des Mundes Worte fließen aus des Herzens Quell.
35 Ein guter Mensch entnimmt aus seiner guten Vorratskammer Gutes; ein böser Mensch entnimmt aus seiner bösen Vorratskammer Böses.
36 Ich versichere euch aber: Von jedem bösen Worte, das die Menschen reden, müssen sie am Tage des Gerichtes Rechenschaft geben.
37 Denn nach deinen Worten sollst du freigesprochen und nach deinen Worten sollst du verurteilt werden."
38 Da redeten ihn einige Schriftgelehrte und Pharisäer an und sprachen: "Meister, wir wünschen von dir ein Zeichen zu sehen Wodurch deine göttliche Sendung deutlich beglaubigt wird.."
39 Er antwortete ihnen: "Ein böses, gottvergessenes Von dem Bunde Gottes abgefallenes. Geschlecht begehrt ein Zeichen. Es soll ihm aber kein anderes Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona Hier ist zu denken an die wunderbare Errettung des Propheten Jona aus dem Bauch des Meeresungeheuers. Ähnlich wird Jesus durch seine Auferstehung aus dem Rachen des Todes errettet werden. Und wie Jona zu den Bewohnern Ninives als ein wunderbar vom Tod erretteter Gottesbote kam, so wird auch Jesus erst nach seiner Auferstehung seinen Beruf als Gottesbote (Hebr. 3,1) vollkommen erfüllen..
40 Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte in des Riesenfisches Leib gewesen ist Jona 2,1-2., so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde Im Grabe oder im Totenreich. sein Für die Juden zur Zeit Jesu bestand ein Tag aus Abend und Morgen (1. Mos. 1,5). Der Abend begann 12 Uhr mittags und endete 12 Uhr mitternachts. Der Morgen begann 12 Uhr mitternachts und endete 12 Uhr mittags. Die Juden konnten von drei Tagen und drei Nächten reden, auch wenn diese Zeiträume nicht voll waren (so K. Bornhäuser: Zeiten und Stunden, usw., 1921, S.6f., 46ff.)..
41 Die Leute aus Ninive werden zugleich mit diesen Geschlecht Mit Jesu unbußfertigen Zeitgenossen. vor Gericht erscheinen Am Tage des großen Endgerichts. und es verurteilen Wodurch die heidnischen Bewohner des alten Ninive, die also von den Toten auferstehen werden, die ungläubigen jüdischen Zeitgenossen Jesu im Endgericht verurteilen, das folgt nun in dem Begründungssatz mit "denn". Die in diesem Satz ausgesprochene Tatsache, nicht etwa ein Richterspruch der Niniviten wird die Verurteilung der unbußfertigen Juden zur Folge haben.; denn sie bekehrten sich bei Jonas Predigt Jona 3,4-10.. Und hier steht doch einer, der größer ist als Jona!
42 Die Königin aus Süden Die Königin von Saba in Südarabien 1. Kön. 10, 1ff. wird zugleich mit diesem Geschlecht vor Gericht erscheinen und es verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um Salomos Weisheit zu hören. Und hier steht doch einer, der größer ist als Salomo Jesus, der ungleich höher steht als Jona und Salomo, wird von seinen Zeitgenossen verworfen: so schlimm steht es mit dem unbußfertigen Volke. Aber es wird noch schlimmer mit ihm werden: das zeigt das folgende Gleichnis in V.43-45.!
43 Ist der unreine Geist von einem Menschen ausgefahren, so wandert er durch Wüsten Diese sind besonders der Wohnplatz böser Geister (Tobias 8,3; Baruch 4,35).: er sucht dort eine Ruhstatt und findet keine.
44 Dann spricht er: 'Ich will zurückgehen in mein Haus Gemeint ist der Mensch., das ich verlassen habe.' Und kommt er dann, so findet er es leer, gefegt und wohlgeschmückt Alles lädt den bösen Geist zur Rückkehr ein..
45 Nun geht er hin und holt noch sieben andere Geister, die schlimmer sind als er: die ziehen ein und wohnen dort. So wird's mit einem solchen Menschen am Ende ärger als zuvor. Ganz ebenso wird es auch gehen mit diesem bösen Geschlecht Der jüdische Geschichtsschreiber Josephus berichtet, seine Landsleute seien zur Zeit der Zerstörung Jerusalems (70 n. Chr.) noch gottloser gewesen als einst die Leute von Sodom.."
46 Als er noch zum dem Volke redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und wünschten ihn zu sprechen V. 47 fehlt in manchen Handschriften. Er lautet: "Und jemand sagte ihm: 'Sieh, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wünschen dich zu sprechen.'".
48 Er aber antwortete dem, der ihm dies meldete: "Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?"
49 Dann wies er mit ausgestreckter Hand auf seine Jünger und sprach: "Da seht meine Mutter und meine Brüder!
50 Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mir Bruder, Schwester und Mutter Die wahren Angehörigen Jesu sind seine treuen Jünger.."
1 Zu jener Zeit wanderte Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder; seine Jünger aber hatten Hunger und begannen daher, Ähren abzupflücken und (die Körner) zu essen.
2 Als die Pharisäer das wahrnahmen, sagten sie zu ihm: »Sieh doch! Deine Jünger tun da etwas, was man am Sabbat nicht tun darf!«
3 Da antwortete er ihnen: »Habt ihr nicht gelesen (1.Sam 21,2-7), was David getan hat, als ihn samt seinen Begleitern (oder: Leuten) hungerte?
4 Wie er da ins Gotteshaus hineinging und sie die Schaubrote aßen, die doch er und seine Begleiter nicht essen durften, sondern nur die Priester?
5 Oder habt ihr im Gesetz nicht gelesen (4.Mose 28,9), daß am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entheiligen und sich dadurch doch nicht versündigen?
6 Ich sage euch aber: Hier steht Größeres (d.h. einer, der mehr ist) als der Tempel!
7 Wenn ihr aber erkannt hättet, was das Wort besagt (Hos 6,6): ›An Barmherzigkeit habe ich Wohlgefallen und nicht an Schlachtopfern‹, so hättet ihr die Unschuldigen nicht verurteilt;
8 denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.«
9 Er ging dann von dort weiter und kam in ihre (d.h. die dortige) Synagoge.
10 Da war ein Mann, der einen gelähmten Arm hatte; und sie richteten die Frage an ihn: »Darf man am Sabbat heilen?« – sie wollten nämlich einen Grund zu einer Anklage gegen ihn haben.
11 Er aber antwortete ihnen: »Wo wäre jemand unter euch, der ein einziges Schaf besitzt und, wenn dieses ihm am Sabbat in eine Grube fällt, es nicht ergriffe und herauszöge?
12 Wieviel wertvoller ist nun aber ein Mensch als ein Schaf! Also darf man am Sabbat Gutes tun.«
13 Hierauf sagte er zu dem Manne: »Strecke deinen Arm aus!« Er streckte ihn aus, und er wurde wiederhergestellt, gesund wie der andere.
14 Da gingen die Pharisäer hinaus und faßten einen Beschluß gegen ihn, um ihn umzubringen (oder: unschädlich zu machen).
15 Als Jesus das erfuhr, zog er sich von dort zurück; und es zogen ihm viele nach, die er alle heilte,
16 denen er aber die strenge Weisung gab, sie sollten Stillschweigen über ihn bewahren.
17 So sollte das Wort des Propheten Jesaja seine Erfüllung finden, der da sagt (Jes 42,1-4):
18 »Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem mein Herz Wohlgefallen gefunden hat! Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er soll den Heidenvölkern das Gericht ankündigen (oder: das Recht verkündigen).
19 Er wird nicht zanken noch schreien, und niemand wird seine Stimme auf den Straßen hören;
20 ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen und einen glimmenden Docht nicht auslöschen, bis er das Gericht (oder: das Recht) siegreich durchgeführt hat;
21 und auf seinen Namen werden die Heidenvölker ihre Hoffnung setzen.«
22 Damals brachte man einen Besessenen zu ihm, der blind und stumm war, und er heilte ihn, so daß der Stumme redete und sehen konnte.
23 Da geriet die ganze Volksmenge vor Staunen außer sich und sagte: »Sollte dieser nicht doch der Sohn Davids sein?«
24 Als die Pharisäer das hörten, erklärten sie: »Dieser treibt die bösen Geister nur im Bunde mit Beelzebul (10,25), dem Obersten (= Beherrscher) der bösen Geister, aus.«
25 Weil Jesus nun ihre Gedanken kannte, sagte er zu ihnen: »Jedes Reich, das in sich selbst uneinig ist, wird verwüstet, und keine Stadt, kein Haus (oder: keine Familie), die in sich selbst uneinig sind, können Bestand haben.
26 Wenn nun der Satan den Satan austreibt, so ist er mit sich selbst in Zwiespalt geraten: wie kann da seine Herrschaft Bestand haben?
27 Und wenn ich die bösen Geister im Bunde mit Beelzebul austreibe, mit wessen Hilfe treiben dann eure Söhne (= eigenen Leute) sie aus? Darum werden diese eure Richter sein!
28 Wenn ich aber die bösen Geister durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen (= schon unter euch).
29 Oder wie könnte jemand in das Haus des Starken eindringen und ihm sein Rüstzeug (oder: seinen Hausrat) rauben, ohne zunächst den Starken gefesselt zu haben? Erst dann kann er ihm das Haus ausplündern. –
30 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.« (Mk 9,40; Lk 9,50)
31 »Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung des Geistes (= gegen den Geist) wird nicht vergeben werden.
32 Auch wenn jemand ein Wort (= eine Schmähung) gegen den Menschensohn ausspricht, wird es ihm vergeben werden; wer aber gegen den heiligen Geist spricht, dem wird es weder in dieser Weltzeit noch in der künftigen vergeben werden.
33 Entweder macht den Baum gut (oder: zu einem guten), dann ist auch seine Frucht gut; oder macht den Baum faul (vgl. 7,17), dann ist auch seine Frucht faul; denn an der Frucht erkennt man den Baum.
34 Ihr Schlangenbrut! Wie solltet ihr imstande sein, Gutes zu reden, da ihr doch böse seid? Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund.
35 Ein guter Mensch bringt aus der guten Schatzkammer (seines Herzens) Gutes hervor, während ein böser Mensch aus seiner bösen Schatzkammer Böses hervorbringt.
36 Ich sage euch aber: Von jedem unnützen (oder: nichtsnutzigen) Wort, das die Menschen reden, davon werden sie Rechenschaft am Tage des Gerichts zu geben haben;
37 denn nach deinen Worten (= auf Grund deiner Worte) wirst du gerechtgesprochen werden, und nach deinen Worten wirst du verurteilt werden.«
38 Daraufhin entgegneten ihm einige von den Schriftgelehrten und Pharisäern: »Meister, wir möchten ein Wunderzeichen von dir sehen!«
39 Er aber gab ihnen zur Antwort: »Ein böses und ehebrecherisches (= von Gott abtrünniges) Geschlecht verlangt ein Zeichen; doch es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona.
40 Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Leibe des Riesenfisches gewesen ist (Jona 2,1-2), so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Inneren (oder: Schoß) der Erde sein.
41 Die Männer von Ninive werden beim Gericht mit (oder: neben) diesem Geschlecht (als Zeugen) auftreten und seine Verurteilung herbeiführen; denn sie haben auf Jonas Predigt hin Buße getan (Jona 3,5), und hier steht doch Größeres (d.h. einer, der mehr ist) als Jona!
42 Die Königin aus dem Südland (1.Kön 10,1-10) wird beim Gericht mit (oder: neben) diesem Geschlecht (als Zeugin) auftreten und seine Verurteilung herbeiführen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören, und hier steht doch Größeres (d.h. einer, der mehr ist) als Salomo!
43 Wenn aber der unreine Geist von einem Menschen ausgefahren ist, so durchirrt er wüste Gegenden und sucht dort eine Ruhestätte, findet aber keine.
44 Da sagt (oder: denkt) er dann: ›Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe!‹ Wenn er dann hinkommt, findet er es leer stehen, sauber gefegt und schön aufgeräumt.
45 Hierauf geht er hin und nimmt noch sieben andere Geister mit sich, die noch schlimmer sind als er selbst, und sie ziehen ein und nehmen dort Wohnung, und das Ende wird bei einem solchen Menschen schlimmer, als sein Anfang war. Ebenso wird es auch diesem bösen Geschlecht ergehen.«
46 Während er noch zu den Volksscharen redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und wünschten ihn zu sprechen.
47 Da sagte jemand zu ihm: »Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wünschen dich zu sprechen.«
48 Er aber gab dem, der es ihm meldete, zur Antwort: »Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?«
49 Dann streckte er seine Hand aus zu seinen Jüngern hin und sagte: »Seht, diese hier sind meine Mutter und meine Brüder;
50 denn wer den Willen meines himmlischen Vaters tut, der ist mein Bruder und Schwester und Mutter!«