1 Eine Betrachtung (?) Davids, als er in der Höhle war. 1. Sam. 22,1; vgl. Ps. 57,1. Es ist durchaus nicht unwahrscheinlich, daß David diesen Psalm auf seiner Flucht vor Saul gedichtet hat. Ein Gebet.
2 Laut schrei ich zu Jahwe, / Laut fleh ich zu Jahwe.
3 Vor ihm ergieß ich meine Klage, / Ihm mach ich meine Bedrängnis kund.
4 Ist mein Geist in mir verzagt: / Du kennst doch meinen Lebenspfad. Du kennst auch die Gefahren, die mir auf meinem Weg drohen, und wirst mir helfen. / Auf dem Wege, den ich gehen will, / Hat man mir heimlich ein Netz gespannt.
5 Schau ich zur Rechten Dorthin, wo der Helfer zu stehen pflegt. und blicke aus: / Niemand ist da, der mich kennen will. / Jede Zuflucht ist mir genommen, / Niemand frage nach mir.
6 Ich habe zu dir, o Jahwe, geschrien, / Ich habe gesagt: "Meine Zuflucht bist du, / Mein Teil in der Lebendigen Land!"
7 O merke doch auf mein lautes Flehn, / Denn ich bin elend und matt! / Von meinen Verfolgern errette mich, / Denn sie sind stärker als ich!
8 Führe mich aus dem Kerker, / Daß ich deinen Namen preise! / Glück wünschend werden mich Fromme umringen, / Wenn du mir wohlgetan.
1 Ein Lehrgedicht (vgl. 32,1) Davids, als er sich in der Höhle befand (vgl. 57,1), ein Gebet.
2 Laut schrei’ ich zum HERRN,laut fleh’ ich zum HERRN,
3 ich schütte meine Klage vor ihm aus,tue kund vor ihm meine Not.
4 Wenn mein Geist in mir verschmachtet (= verzagt),du kennst doch meinen Lebenspfad. Auf dem Wege, den ich wandeln will (oder: gehen muß),hat man mir heimlich ein Fangnetz ausgespannt.
5 Blick’ ich nach rechts und halte Umschau:ach, da ist keiner, der mich versteht (oder: kennt)!Verschlossen ist mir jede Zuflucht:niemand fragt nach mir!
6 Ich schreie, HERR, zu dir,ich sage: »Du bist meine Zuflucht,mein Anteil im Lande der Lebenden!«
7 Ach, merk’ auf mein Flehn, denn ich bin gar schwach geworden!Rette mich vor meinen Verfolgern, denn sie sind mir zu stark!
8 Führe mich aus der Umkreisung hinaus,damit ich deinen Namen preise!Die Gerechten werden bei mir erwarten,daß du mir wohltust.