1 Dem Sangmeister. Ein Psalm Davids.
2 Bei dir, o Jahwe, suche ich Zuflucht: / Mög ich nimmer zuschanden werden! / Nach deiner Treue errette mich!
3 Neige dein Ohr zu mir, befreie mich eilends! / Sei mir ein schützender Fels, / Eine feste Burg, mir zu helfen!
4 Ja, mein Fels, meine Burg bist du, / Ob deines Namens wirst du mich führen und leiten.
5 Herausziehn wirst du mich aus dem Netz, / Das man mir heimlich gelegt; / Denn du bist mein Schutz.
6 In deine Hand befehl ich meinen Geist! Dies war das letzte Wort des gekreuzigten Erlösers (Luk. 23,46). / Du erlösest mich, Jahwe, du treuer Gott.
7 Verhaßt sind mir, die nichtigen Götzen dienen; / Ich traue auf Jahwe.
8 Jubeln will ich und fröhlich sein ob deiner Gnade; / Denn du siehest mein Elend an, / Du merkst auf die Not meiner Seele.
9 Du gibst mich nicht in des Feindes Hand, / Du stellst meine Füße auf freien Raum.
10 Sei mir gnädig, Jahwe, denn mir ist angst! / Mir schwindet in Gram Aug, Seele und Leib.
11 In Kummer vergehet mein Leben, / Meine Jahre entrinnen in Seufzen. / Ob meiner Sünde wankt meine Kraft, / Und meine Gebeine verfallen.
12 Durch all meine Dränger bin ich ein Schimpf geworden, / Eine Last meinen Nachbarn, meinen Freunden ein Schreck; / Die mich draußen erblicken, fliehen vor mir. Unter der Annahme, daß David während seiner Verfolgung durch Saul diesen Psalm verfaßt hat, weist Franz Delitzsch darauf hin, daß selbst die, bei denen David in seiner Not freundnachbarliche Zuflucht fand, sich allmählich aus Furcht vor Saul durch ihn gefährdet und belästigt fühlen konnten, ja Grund hatten, den Verkehr mit ihm zu fliehen, als Saul dem Ahimelech und den anderen Priestern in Nob ein so trauriges Geschick bereitet hatte (1. Sam. 21.22).
13 Wie ein Toter bin ich vergessen, entschwunden dem Sinn, / Ich bin wie ein zerbrochen Gefäß.
14 Ja ich höre vieler Verleumdung, / Grauen umgibt mich ringsum. / Beraten sie zusammen wider mich, / So sinnen sie drauf, mir das Leben zu rauben.
15 Ich aber, Jahwe, traue auf dich, / Ich spreche: "Du bist mein Gott."
16 In deiner Hand liegt mein Geschick. / Meiner Feinde Gewalt und meinen Verfolgern entreiße mich!
17 Laß deinem Knechte dein Antlitz leuchten, / Hilf mir durch deine Gnade!
18 Jahwe, nicht werd ich beschämt, denn ich rufe dich an. / Zuschanden mögen die Frevler werden, / Mögen sie fahren zur Unterwelt!
19 Verstummen sollen die Lügenlippen, / Die frech den Gerechten schmähn / In Übermut und Hohn!
20 Wie groß ist deine Güte, / Die du denen bereit hältst, die dich fürchten, / Erweisest denen, die dir vertraun, / Vor allen Menschenkindern.
21 Du schirmst sie im Schirm deines Angesichts / Vor den Rotten der Menschen, / Birgst sie in einer Hütte / Vor dem Hader der Zungen.
22 Gepriesen sei Jahwe! / Er hat seine Gnade mir wunderbar / Erzeigt in einer festen Stadt. Hier denkt Franz Delitzsch an die Philisterstadt Ziklag, wo David schützende Aufnahme fand (1. Sam. 27).
23 Ich aber dachte in meiner Angst, / Ich wäre von dir verstoßen. / Doch du vernahmest mein lautes Flehn, / Als ich zu dir schrie.
24 Liebt Jahwe, all seine Frommen! / Die Treuen behütet Jahwe, / Aber die Stolzen straft er streng.
25 Seid stark und mutigen Herzens / Alle, die ihr auf Jahwe harrt!
1 Dem Musikmeister; ein Psalm von David.
2 Bei dir, HERR, suche ich Zuflucht:laß mich nimmer enttäuscht werden!Nach deiner Gerechtigkeit errette mich!
3 Neige dein Ohr mir zu,eile zu meiner Rettung herbei,sei mir ein schützender Fels,eine feste Burg, mir zu helfen!
4 Du bist ja doch mein Fels und meine Burg,um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten,
5 mich befrein aus dem Netz, das man heimlich mir gestellt;denn du bist meine Schutzwehr.
6 In deine Hand befehl’ ich meinen Geist (Lk 23,46):du wirst mich erlösen, o HERR, du treuer Gott.
7 Du hassest, die sich an nichtige Götzen halten,doch ich vertraue auf den HERRN.
8 Ich will jubeln und fröhlich sein ob deiner Gnade,daß du mein Elend hast angeschaut,auf die Angst meiner Seele geachtet
9 und mich der Gewalt des Feindes nicht preisgegeben,nein, meine Füße gestellt hast auf weiten Raum.
10 Sei mir gnädig, o HERR, denn ich bin in Bedrängnis (oder: Angst);getrübt vor Gram ist mir mein Auge,meine Seele und mein Leib;
11 denn in Kummer verzehrt sich mein Lebenund meine Jahre in Seufzen;erschöpft durch mein Verschulden ist meine Kraft,und verfallen sind meine Gebeine.
12 Für alle meine Feinde bin ich zum Hohn geworden,von meinen Nachbarn gemiedenund ein Schrecken für meine Bekannten:wer mich sieht auf der Straße, flieht scheu vor mir.
13 Entschwunden bin ich wie ein Toter dem Gedenken,bin geworden wie ein zerbrochnes Gefäß.
14 Ich habe ja viele zischeln gehört: »Grauen ringsum!«Wenn sie vereint sich gegen mich beraten,sinnen sie darauf, mir das Leben zu rauben.
15 Doch ich vertraue auf dich, o HERR;ich sage: »Nur du bist mein Gott.«
16 In deiner Hand steht meine Zeit (= mein Geschick):rette mich aus der Hand meiner Feinde und meiner Verfolger!
17 Laß leuchten dein Angesicht über deinem Knecht,hilf mir durch deine Gnade!
18 HERR, laß mich nicht enttäuscht werden, denn ich rufe dich an!Laß die Frevler enttäuscht werden,laß sie, zum Schweigen gebracht, in die Unterwelt fahren!
19 Verstummen müssen die Lügenlippen,die Freches reden gegen den Gerechtenin Hochmut und Verachtung!
20 Wie groß ist deine Güte,die du vorbehältst denen, die dich fürchten,die du denen erzeigst, die ihre Zufluchtoffen vor aller Welt zu dir nehmen!
21 Du schirmst sie mit deines Angesichts Schirmvor den Bosheitsplänen der Menschen,birgst sie in einer Hüttevor der Anfeindung der Zungen.
22 Gepriesen sei der HERR, daß er mir seine Gnadewunderbar hat erwiesen in einer festen Stadt!
23 Ich zwar hatte gedacht in meiner Verzagtheit,ich sei verstoßen fern von deinen Augen;doch du hast mein lautes Flehen gehört,als ich zu dir rief.
24 Liebet den HERRN, ihr seine Frommen alle!Die Treuen behütet der HERR,vergilt aber reichlich dem, der Hochmut übt.
25 Seid stark, und euer Herz sei unverzagt,ihr alle, die ihr harret des HERRN!