1 Von David. Dies ist der fünfte der neun alphabetischen Psalmen. / Arge laß nicht zum Eifer dich reizen, / Alle die Frevler beneide nicht!
2 Denn wie Gras verschwinden sie eilend / Und verwelken wie grünes Kraut.
3 Baue auf Jahwe und handle gut, / Bleibe im Lande Verlaß das Land Kanaan nicht, denn es ist das Land der Verheißung. und pflege Treue!
4 So wirst du Wonne an Jahwe haben, / Der dir gewährt deines Herzens Wunsch.
5 Gründe auf Jahwe dein Lebenslos Wörtlich: "Wälze auf Jahwe deinen Weg." Luther: "Befiehl dem Herrn deine Wege." Vgl. Paul Gerhardts schönes Lied: "Befiehl du deine Wege.", / Traue auf ihn, denn er macht's wohl!
6 Er läßt deine Unschuld Deine verkannte Gerechtigkeit. wie Morgenlicht leuchten / Und dein Recht wie die Mittagshelle.
7 Duldergleich sei stille zu Jahwe und harre sein! / Entrüste dich nicht über den, der Glück hat, / Über den Mann, der Ränke verübt! Wer seinen Willen ganz in Gottes Willen ergibt, der verzichtet auch auf alle Selbsthilfe.
8 Halt dich vom Zorne zurück, laß fahren den Grimm! / Erhitze dich nicht, es führt nur zum Bösen!
9 Denn Frevler werden ausgerottet; / Die aber Jahwes harren, die erben das Land.
10 Wartest du nur ein Weilchen, so ist der Frevler nicht mehr. / Nach seiner Stätte siehst du dich um: er ist dahin!
11 Die Dulder werden das Land ererben Vgl. Matth. 5,5. / Und sich erfreuen der Fülle des Heils.
12 Saat des Unheils sinnet der Böse, / Fletscht seine Zähne gegen den Frommen.
13 Doch Adonái lachet sein, / Denn er siehet: es kommt sein Tag. Der Tag, an dem der Frevler Gottes Gericht erfahren wird.
14 Gottlose zücken das Schwert und spannen den Bogen, / Um den Armen und Dürftigen zu fällen, / Um hinzumorden, die redlich wandeln.
15 Doch ihnen ins Herz wird dringen ihr Schwert, / Und ihre Bogen werden zerbrochen.
16 Trägt der Gerechte auch wenig davon Hat der Gerechte auch nur ein geringes Teil an irdischen Gütern., / Besser ist's immer als vieler Frevler Güterfülle.
17 Denn der Frevler Arm wird zerbrochen, / Aber die Frommen stützt Jahwe.
18 Jahwe kennt der Redlichen Tage Er leitet in liebender Fürsorge das Schicksal derer, die ihm von ganzem Herzen dienen wollen., / Und ihr Besitz wird ewig bestehn.
19 Nicht leiden sie Mangel in böser Zeit, / In den Tagen des Hungers werden sie satt.
20 Kläglich kommen die Frevler um; / Wie der Auen Pracht sind Jahwes Feinde: / Sie schwinden dahin wie der Rauch, sie schwinden.
21 Lehnt der Frevler, so zahlt er nicht Der Frevler oder Gottlose kommt im Irdischen immer mehr herunter. Er muß von anderen stets von neuem lehnen oder borgen, um durchzukommen; aber er kann das Entliehene nie zurückzahlen, weil ihm die Mittel fehlen. Dem Gerechten dagegen fehlt es nie an den nötigen Mitteln, Gutes zu tun. Schon dadurch kündigen sich Gottes Segen und Fluch an, die sich einst in dem Endschicksal beider offenbaren werden (V.22)., / Der Gerechte aber tut wohl und gibt.
22 Denn seine Gesegneten Die von Gott Gesegneten. erben das Land, / Doch seine Verfluchten werden zunichte.
23 Menschen tun feste Schritte mit Jahwes Hilfe, / Wenn ihr Wandel ihm wohlgefällt.
24 Mögen sie wanken - sie stürzen nicht, / Denn Jahwe stützt ihre Hände.
25 Nie hab ich als Knabe noch später im Alter / Den Frommen verlassen gesehn / Und seine Kinder betteln um Brot.
26 Allezeit tut er wohl und leihet, / Und seine Nachkommen werden zum Segen.
27 Sei fern vom Bösen und tue das Gute, / So wirst du immerdar wohnen bleiben. Im Land der Verheißung.
28 Jahwe liebt ja das Recht / Und verläßt seine Frommen nicht; er schützt sie auf immer. / Doch der Frevler Geschlecht wird ausgerottet.
29 Die Gerechten erben das Land / Und wohnen darin auf ewig.
30 Preis der Weisheit verkündet der Fromme Wörtlich: "Der Mund des Frommen (Gerechten) redet Weisheit.", / Und seine Zunge redet, was recht.
31 Seines Gottes Gesetz ruht ihm im Herzen, / Und seine Schritte wanken nicht.
32 Zu verderben den Frommen, lauert der Frevler: / Er sucht ihn zu töten.
33 Doch Jahwe gibt ihn seiner Hand nicht preis, / Er spricht ihn nicht schuldig, wenn Menschen ihn richten. Frei übersetzt. Der Kirchenvater Tertullian sprach in den Tagen der Christenverfolgungen zu den Gläubigen: "Wenn die Welt uns verurteilt, Gott spricht uns frei."
34 Klammre dich an Jahwe, halt ein seinen Weg: / Er wird dich erhöhn, daß du erbest das Land. / Der Frevler Vernichtung siehst du mit an.
35 Reckenhaft kühn sah ich einen Frevler; / Er spreizte sich stolz wie ein grünender Baum. Hier ist ein Baum gemeint, der unverpflanzt seit langer Zeit in seinem heimischen Boden wurzelt und so einen Stamm von gewaltigem Umfang und eine weitragende Krone erlangt hat. Dieser Baum ist ein Bild großen irdischen Glücks.
36 Man ging vorüber: er war nicht mehr. / Als ich ihn suchte - er fand sich nicht.
37 Schau auf den Frommen, sieh den Redlichen an: / Nachkommen empfängt der Friedensmann. Das Los des Friedfertigen ist ganz verschieden von dem des streit- und verfolgungssüchtigen Gottlosen. Der Friedfertige empfängt als Lohn seiner Friedensliebe Nachkommen, in denen er fortlebt; der Gottlose dagegen fällt dem Untergang anheim, und keine Nachkommen pflanzen sein Geschlecht fort.
38 Die Frevler jedoch werden alle vertilgt, / Der Bösen Geschlecht wird ausgerottet.
39 Treu schirmt Jahwe die Gerechten; / Er ist ihre Schutzwehr zur Zeit der Not.
40 Es hilft ihnen Jahwe und rettet sie; / Er rettet sie von den Frevlern und steht ihnen bei; / Denn sie trauen auf ihn.
1 Von David.Entrüste dich nicht über die Bösenund ereifre dich nicht über die Übeltäter!
2 denn schnell wie das Gras verwelken sieund verdorren wie grünender Rasen.
3 Vertrau auf den HERRN und tu das Gute,bleib wohnen im Lande und übe Redlichkeit
4 und habe deine Lust am HERRN:so wird er dir geben, was dein Herz begehrt.
5 Befiehl dem HERRN deine Wegeund vertraue auf ihn: er wird’s wohl machen (= heilsam lenken)
6 und deine Gerechtigkeit strahlen lassen wie das Lichtund dein Recht wie den hellen Mittag.
7 Sei stille dem HERRN und harre auf ihn,entrüste dich nicht über den, der Glück hat bei seinem Tun,über den Mann, der Ränke übt!
8 Steh ab vom Zorn und entsage dem Grimm,entrüste dich nicht: es führt nur zum Bösestun!
9 Denn die Übeltäter werden ausgerottet,doch die da harren des HERRN, die werden das Land besitzen.
10 Nur noch ein Weilchen, so wird der Frevler nicht mehr sein,und siehst du dich um nach seiner Stätte,so ist er nicht mehr da;
11 die stillen Dulder aber werden das Land besitzenund sich freun an der Fülle des Friedens (= des Wohlergehens).
12 Böses sinnt der Frevler gegen den Gerechtenund knirscht mit den Zähnen gegen ihn;
13 der Allherr aber lacht über ihn,denn er sieht, daß sein Tag kommt.
14 Die Frevler zücken das Schwert und spannen den Bogen,um den Dulder und Armen niederzustreckenund die redlich Wandelnden hinzumorden;
15 doch ihr Schwert dringt ihnen ins eigne Herz,und ihre Bogen werden zerbrochen.
16 Das geringe Gut des Gerechten ist besserals der Überfluß vieler Gottlosen;
17 denn die Arme der Gottlosen werden zerbrochen,die Gerechten aber stützt der HERR.
18 Der HERR kennt wohl die Tage der Frommen,und ihr Besitz ist für immer gesichert;
19 sie werden nicht zuschanden in böser Zeit,nein, in den Tagen des Hungers werden sie satt.
20 Dagegen die Gottlosen gehen zugrunde,und die Feinde des HERRN sind wie die Pracht der Auen:sie vergehen wie Rauch, sie vergehen!
21 Der Gottlose muß borgen und kann nicht zahlen,der Gerechte aber schenkt und gibt;
22 denn die vom HERRN Gesegneten erben das Land,aber die von ihm Verfluchten werden vernichtet.
23 Vom HERRN her werden die Schritte des Mannes gefestigt,und zwar wenn Gefallen er hat an seinem Wandel;
24 wenn er strauchelt, stürzt er nicht völlig nieder,denn der HERR stützt ihm die Hand.
25 Ich bin jung gewesen und alt geworden,doch hab’ ich nie den Gerechten verlassen gesehn,noch seine Kinder betteln um Brot.
26 Allzeit kann er schenken und darleihn,und auch noch seine Kinder sind zum Segen.
27 Halte dich fern vom Bösen und tu das Gute,so wirst du für immer wohnen bleiben;
28 Denn der HERR hat das Recht liebund verläßt seine Frommen nicht:ewiglich werden sie behütet,doch der Gottlosen Nachwuchs wird ausgerottet.
29 Die Gerechten werden das Land besitzenund bleiben in ihm wohnen für immer.
30 Des Gerechten Mund läßt Weisheit hören,und seine Zunge redet Recht;
31 das Gesetz seines Gottes wohnt ihm im Herzen,und seine Schritte wanken nicht.
32 Der Gottlose lauert dem Gerechten aufund sucht ihn ums Leben zu bringen;
33 doch der HERR läßt ihn nicht fallen in seine Handund läßt ihn nicht verdammen vor Gericht.
34 Harre des HERRN und halte dich an seinen Weg,so wird er dich erhöhn zum Besitz des Landes;an der Gottlosen Vernichtung wirst du deine Freude sehn.
35 Ich hab’ einen Frevler gesehen, der trat gar trotzig aufund spreizte sich stolz wie ein grünender, ragender Baum;
36 doch als ich (wieder) vorüberging, da war er verschwunden,und als ich ihn suchte, war er nicht mehr zu finden.
37 Bleibe (also) fromm und halte dich recht,denn solchen wird es zuletzt wohl ergehn;
38 die Frevler aber werden allesamt vertilgt,und der Gottlosen Nachwuchs wird ausgerottet.
39 Die Hilfe der Gerechten kommt vom HERRN:er ist ihre Schutzwehr (oder: Zuflucht) zur Zeit der Not;
40 denn der HERR steht ihnen bei und rettet sie;er rettet sie von den Frevlern und bringt ihnen Hilfe,weil auf ihn sie ihr Vertrauen setzen.