1 Dem Sangmeister, nach (der Melodie des Liedes:) "Verderbe nicht!" Die Worte "Verderbe nicht!" sind wohl als Anfang eines Liedes zu fassen, nach dessen Melodie der Psalm gesungen werden sollte (vgl. Ps. 58. 59. 75). / Ein Gedicht (?) Davids. Als er vor Saul in die Höhle floh. Gemeint ist wohl die Höhle von Adullam (1. Sam. 22,1-2) oder von Engedi (1. Sam. 24,1ff.).
2 Sei mir gnädig, Elohim, sei mir gnädig! / Denn meine Seele sucht Zuflucht bei dir. / In deiner Flügel Schatten bin ich geborgen, / Bis das Verderben vorüber ist.
3 Ich rufe zu Elohim, dem Höchsten, / Zu El, der's für mich hinausführt.
4 Er sendet vom Himmel (sein Heil) und hilft mir. / Wenn mich mein Verfolger zum Kampf reizt, - Sela - / Dann sendet Elohim seine Huld und Treu.
5 Ich muß unter Löwen weilen, / Unter Leuten ruhn, die Flammen sprühn Die Verderben bringen., / Ihre Zähne sind Spieß und Pfeile, / Ihre Zungen ein scharfes Schwert.
6 Elohim, erheb dich über die Himmel, / Deine Herrlichkeit über alle Welt! Die Herrlichkeit Gottes, der sich über alle Himmel hin als der Erhabene und Gewaltige erweist, soll auch von der ganzen Welt anerkannt werden, wenn sich diese Herrlichkeit in ihrem Glanz offenbart.
7 Sie hatten meinen Füßen ein Netz gestellt, / So daß meine Seele in Angst sich wand. / Sie höhlten vor mir eine Grube aus - / Und fallen nun selbst hinein. Sela.
8 Mein Herz ist getrost, Elohim, mein Herz ist getrost; / Ich will singen und spielen.
9 Wach auf, mein Herz! Wörtlich: "meine Ehre", d.h. meine Seele. / Wach auf, du Harfe und Zither! / Wecken will ich das Morgenrot. Der Psalmist will mit seinem zur Ehre Gottes ertönenden Saitenspiel und Gesang die noch in ihrem Zelt schlafende Sonne (Ps. 19,5) wecken.
10 Unter Völkern, Adonái, will ich dich preisen, / Dir singen unter den Leuten. Der Psalmist will auch als Verkünder der großen Taten Gottes in der Völkerwelt auftreten.
11 Denn groß bis zum Himmel ist deine Gnade, / Bis zu den Wolken reicht deine Treu. V.11 wird der Grundton seiner Predigt sein: er will den Menschen Gottes Gnade und Treue (oder Wahrheit) kundmachen. Vgl. Ps. 36,6.
12 Elohim, erheb dich über die Himmel, / Deine Herrlichkeit über alle Welt!
1 Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »Vertilge nicht«; ein Lied (vgl. 16,1) Davids, als er vor Saul in die Höhle floh (1.Sam 22,1-2; 24).
2 Erbarme dich meiner, o Gott, erbarme dich meiner!Denn bei dir sucht meine Seele Zuflucht,und im Schatten deiner Flügel will ich mich bergen,bis das Verderben vorübergezogen.
3 Ich rufe zu Gott, dem Höchsten,zum Allherrn, der meine Sache hinausführt.
4 Er sendet vom Himmel und hilft mir,da der gierige Verfolger mich geschmäht hat! SELA.Es sendet Gott seine Gnade und Treue!
5 Mit meinem Leben liege ich mitten unter Löwen,inmitten haßerfüllter Feinde,unter Menschen, deren Zähne Speere und Pfeileund deren Zunge ein scharfes Schwert ist.
6 Erhebe dich über den Himmel hinaus, o Gott,über die ganze Erde (verbreite sich) deine Herrlichkeit!
7 Sie haben meinen Füßen ein Netz gestellt:meine Seele (= mein Mut) ist gebeugt;eine Grube haben sie vor mir gegraben:sie selbst sind mitten hineingestürzt. SELA.
8 Mein Herz ist getrost, o Gott, mein Herz ist getrost;singen will ich und spielen!
9 Wach auf, meine Seele, wacht auf, Harfe und Zither:ich will das Morgenrot wecken!
10 Ich will dich preisen unter den Völkern, Allherr,ich will dir lobsingen unter den Völkerschaften!
11 Denn groß bis zum Himmel ist deine Gnade,und bis an die Wolken geht deine Treue.
12 Erhebe dich über den Himmel hinaus, o Gott,über die ganze Erde (verbreite sich) deine Herrlichkeit! (vgl. 108,2-6)