1 Dem Sangmeister, mit Saitenspielbegleitung. Vgl. Ps. 4,1. / Ein Psalm Asafs; ein Lied. Die LXX fügt hier hinzu: "gegen die Assyrer". Der Assyrer kann hier kein anderer sein als der Assyrerkönig Sanherib. Dann bezöge sich Psalm 76 ebenso wie Psalm 75 auf die Errettung Jerusalems vor diesem gefährlichen Feind (2. Kön. 19,35ff.). Und das ist auch wahrscheinlich.
2 Wohlbekannt in Juda ist Elohim, / In Israel ist sein Name groß.
3 Ist doch in Salem Der alte Name für Jerusalem (1. Mos. 14,18). sein Zelt / Und seine Wohnung in Zion.
4 Dort zerbrach er des Bogens Blitze D.h. die blitzschnell von dem Bogen ausgehenden Pfeile., / Schild und Schwert und alle Waffen. Gott hat die gegen Juda gerichteten Waffen der Weltmacht zuschanden gemacht. So begründete er "Salem", eine Stätte des Friedens, denn das bedeutet der Name. Sela.
5 Von Licht umflossen bist du, herrlich kommst du / Von den Bergen der Beute her Die "Berge der Beute" sind vielleicht die nach Beute und Raub gierigen Weltreiche. Gott kommt herrlich von diesen Bergen her, wenn er die Weltmächte vernichtet hat. Dieses Gericht wird nun in V.6 und 7 näher beschrieben, die wohl auf den Untergang des assyrischen Heeres vor Jerusalem hinweisen (Jes. 37,36-37).:
6 Entwaffnet wurden die Tapfern Wörtlich: "die Starkherzigen"., sie sanken in Todesschlaf, / Und allen Helden versagte der Arm. Wörtlich: "sie fanden ihre Hände nicht mehr", d.h. sie wurden so von Schrecken gelähmt, daß sie ihre Hände nicht gebrauchen konnten.
7 Vor deinem Drohen, Gott Jakobs, / Wurden Roß und Reiter Wörtlich: "Wagen (Kriegswagen) und Roß" (Jes. 43,17). betäubt.
8 Du bist furchtbar, ja du! / Wer besteht vor dir, wenn dein Zorn sich erhebt?
9 Vom Himmel herab hast du Gericht verkündet Gott rief vom Himmel aus sein richterliches Wort in den Kriegslärm hinein: sofort trat Ruhe ein.: / Die Erde erschrak und wurde still,
10 Als sich Elohim zum Gericht erhob, / Um allen Duldern des Landes zu helfen. Sela.
11 Die mit Wut Verfolgten Die Glieder des Bundesvolkes, die von der heidnischen Weltmacht verfolgt wurden, die "Dulder des Landes" (V.10), die von Assur zu leiden hatten. werden dich preisen; / Die von der Wut Der feindlichen Weltmacht. Verschonten werden dir Feste feiern. Die letzten Worte nach LXX in V.11 ist der Text sehr dunkel und deshalb auch die Übersetzung zweifelhaft.
12 Tut Jahwe, eurem Gott, Gelübde und tragt sie ab! / Ihr alle ringsum Alle um Israel wohnenden Völker., bringt dem Erhabnen Dem erhabenen Gott, der Furcht einflößt. Geschenke dar!
13 Er bricht der Gewaltigen Trotz Wörtlich: "Er schneidet den Geist der Gewaltigen (oder: der Fürsten) ab"; der Ausdruck erinnert an das Abschneiden der Trauben bei der Weinlese (vgl. Offb. 14,17-20)., / Flößt der Erde Königen Schrecken ein.
1 Dem Musikmeister, mit Saitenspiel; ein Psalm von Asaph (vgl. Ps 50), ein Lied.
2 Allbekannt ist Gott in Juda,in Israel ist groß sein Name;
3 in Salem (= Jerusalem; 1.Mose 14,18) erstand seine Hütte (oder: sein Zelt)und seine Wohnstatt in Zion.
4 Allda hat er zerbrochen des Bogens Blitze,Schild und Schwert und jegliche Kriegswehr. SELA.
5 Ruhmvoll bist du, herrlichvon den ewigen Bergen her.
6 Ausgeplündert (oder: entwaffnet) wurden die tapferen Streiter,sanken hin in ihren Todesschlaf,und all den Helden versagte der Arm (= die Kraft):
7 vor deinem Drohruf, du Gott Jakobs,sanken in Betäubung so Wagen wie Rosse.
8 Ja du bist furchtbar, und wer kann bestehnvor dir, sobald dein Zorn entbrannt ist?
9 Vom Himmel her kündigtest du das Gericht an:da erschrak die Erde und wurde still,
10 als Gott sich erhob zum Gerichtsvollzug,um allen Bedrückten auf Erden (oder: des Landes) zu helfen. SELA.
11 Denn der Menschen Grimm wird dir zum Lobpreis,wenn zuletzt du dich gürtest mit Zornesflammen.
12 Bringt Gelübde dar und erfüllt sie dem HERRN, eurem Gott:alle, die ihn rings umgeben,müssen Geschenke dem Schrecklichen (= Ehrfurcht Gebietenden) bringen,
13 ihm, der den Hochmut der Fürsten dämpftund furchtbar ist den Königen der Erde.