1 Dem Sangmeister, auf der Gittit. S. Ps. 8,1. Von Asaf. Daß ein Glied der asafischen Sängerfamilie, die ja, wie schon früher bemerkt, Jahrhunderte hindurch bestanden hat, der Verfasser des 81. Psalms ist, läßt sich schwerlich bestreiten, wenn auch über die Zeit der Entstehung des Psalms nichts Näheres gesagt werden kann. Der Psalm ist offenbar ein für das Passafest bestimmtes Lied. Das geht hervor aus der Erwähnung des Vollmonds und aus dem Hinweis auf die Tötung der Erstgeburt in Ägypten, die ja in der Passanacht stattfand (s. V.4 und 6). Es ist eine ansprechende Vermutung von Prof. Kittel, daß V.2-6b vom Priesterchor, dagegen V.6c-12 von einer Einzelstimme gesungen worden ist.
2 (Der levitische Sängerchor:) / Laßt Jubel erschallen Elohim, unserm Hort, / Jauchzet dem Gotte Jakobs!
3 Stimmt an Gesang, laßt tönen die Pauke, / Die liebliche Zither und Harfe!
4 Blaset am Neumond das Widderhorn, / Beim Vollmond Mit dem Vollmond des Monats Nisan beginnt das Passafest., für unsern Feiertag! Unserm Feiertag zu Ehren.
5 Denn so ist es Satzung für Israel, / Eine Vorschrift des Gottes Jakobs.
6 Als Gebot hat er's für Josef Josef bezeichnet hier das ganze Volk Israel. bestimmt, / Da er Gott. auszog wider Ägyptenland. Gott zog wider Ägypten aus, als er dort in der Passanacht die Erstgeburt schlug (2. Mos. 11,4-5; 12,12). / (Eine Einzelstimme:) / Eine Sprache, mir fremd, vernehm ich Diese Worte sollen die folgende Rede Gottes einführen. Der Psalmist vernimmt diese Rede plötzlich in seinem Geist. Es ist eine Sprache, die ihm vorher fremd und unbekannt war.:
7 "Seinen Nacken hab ich von der Bürde befreit, / Seine Hände wurden des Lastkorbs Der Fronarbeit in Ägypten (2. Mos. 1,14). ledig.
8 Du riefst in der Not, ich riß dich heraus, / Erhörte dich aus Gewittergewölk D.h. aus der Wolkensäule heraus (2. Mos. 14,19ff.);, / Prüfte dich an Meribas Wassern. 2. Mos. 17,1-7; 4. Mos. 20,13. Sela.
9 Höre, mein Volk, ich will dich warnen! / Israel, möchtest du mir gehorchen!
10 Nicht sei unter dir ein fremder Gott Ein fremder Gott oder Götze steht im Gegensatz zu dem wahren Gott.; / Bete nicht an einen Gott des Auslands! Der Gott eines ausländischen Volkes steht im Gegensatz zu dem Gott Israels, der allein der wahre Gott ist.
11 Ich, Jahwe, bin dein Gott, / Der dich geführt aus Ägyptenland: / Tu deinen Mund weit auf, / Damit ich ihn fülle! Hier ist nicht nur an irdischen Segen, sondern wohl vor allem an geistliche Wohltaten zu denken.
12 Aber mein Volk gehorchte mir nicht, / Israel war mir nicht zu Willen. Von V.12 bis 17 wird der Psalm zur Bußpredigt. Ist auch das Passa ein Fest der Freude und des Dankes zur Erinnerung an Israels Befreiung aus Ägypten, so soll doch das Andenken an Gottes wunderbare Hilfe zugleich die rechte Bußgesinnung wirken im Blick auf die vielfache Untreue des Volkes und in dem Herzen eines jeden treuen Israeliten den ernsten Vorsatz der Besserung wachrufen.
13 Da stieß ich sie weg, weil ihr Herz so verstockt, / Daß sie folgten den eignen Gedanken.
14 O daß doch mein Volk mir gehorchte, / Daß Israel ginge auf meinen Wegen!
15 Wie leicht könnt ich da ihre Feinde beugen, / Meine Hand gegen ihre Dränger kehren. Wie herrlich würde sich Israels Lage gestalten, wenn es gehorsam auf Gottes Stimme hörte und treu in seinen Wegen wandelte!
16 Ihnen müßten schmeicheln, die Jahwe hassen Sie müßten sich Israel unterwerfen, wenn auch schmeichelnd, also nicht in lauterer Absicht und freiwillig., / Und ewig würde währen ihr Glück. Das Glück der treuen Glieder Israels.
17 Mit dem besten Weizen würd ich sie speisen, / Mit Honig aus Felsen dich Anrede an das Volk Israel. sättigen." Gott würde sein Volk, wenn es ihm in Gehorsam folgte, ebenso wunderbar segnen wie zur Zeit der Wüstenwanderung (5. Mos. 32,7.12.13).
1 Dem Musikmeister, nach der Keltertreterweise; von Asaph (vgl. 50,1).
2 Singt jubelnd dem Gott, der unsre Stärke ist,jauchzet dem Gott Jakobs!
3 Stimmt Lobgesang an und laßt die Pauken erschallen,die liebliche Zither mitsamt der Harfe!
4 Stoßt am Neumond in die Posaune,beim Vollmond zur Feier unsres Festes!
5 Denn so ist es Satzung für Israel,ein Gebot des Gottes Jakobs;
6 als Gesetz hat er’s für Joseph verordnet,als er auszog gegen Ägyptenland. –Eine Sprache, die ich bisher nicht gekannt, vernehme ich:
7 »Ich hab’ seine Schulter (oder: seinen Rücken) der Last entzogen,seine Hände sind des Tragkorbs ledig geworden.
8 Als du riefst in der Drangsal, erlöste ich dich,erhörte dich in der Hülle der Donnerwolke,prüfte dich am Haderwasser (4.Mose 20,13). SELA.
9 ›Höre, mein Volk, ich will dich warnen!o Israel, möchtest du mir doch gehorchen!
10 Kein fremder Gott soll unter dir sein,vor keinem Gott des Auslands darfst du dich niederwerfen!
11 Ich, der HERR, bin dein Gott,der dich heraufgeführt aus Ägyptenland:tu deinen Mund weit auf, so will ich ihn füllen!‹
12 Doch mein Volk hat nicht gehört auf meine Stimme,und Israel ist mir nicht zu Willen gewesen.
13 Da hab ich sie preisgegeben dem Starrsinn ihres Herzens:sie sollten nach ihren eignen Gedanken wandeln.
14 O wollte mein Volk doch mir gehorchen,Israel doch wandeln auf meinen Wegen!
15 Wie bald würde ich ihre Feinde beugenund gegen ihre Dränger kehren meine Hand!
16 Die da hassen den HERRN, die müßten ihm schmeicheln,und ihre Gerichtszeit sollte ewig währen.
17 Doch ihn wollt’ ich nähren mit dem Mark des Weizens,dich sättigen aus dem Felsen mit Honig.« (vgl. 5.Mose 32,13-14)