1 Auf, laßt uns Jahwe frohlocken, / Entgegenjauchzen dem Fels unsers Heils! Ps. 95, dessen Entstehungszeit und Verfasser unbekannt sind (die LXX schreibt ihn David zu), enthält einen Aufruf zum Lobe Gottes (V.1-2). Denn er ist der Schöpfer und Herr der Welt (V.3-6) und zugleich Israels Hirt (V.7). Dann folgt eine Mahnung zum Gehorsam gegen Gott, indem auf den Ungehorsam der Israeliten während der Wüstenwanderung hingewiesen wird und auf die Strafe, die sie dafür getroffen hat (V.8-11).
2 Laßt uns mit Dank vor sein Antlitz treten, / In Lobgesängen ihm jubeln!
3 Denn ein großer Gott ist Jahwe, / Ein großer König über alle Götter. "Götter" sind die Mächte der Natur- und Menschenwelt, die von den Heiden verehrt werden.
4 In seiner Hand sind der Erde Tiefen, / Und sein sind die Gipfel der Berge.
5 Sein ist das Meer, er hat es geschaffen, / Auch das Festland haben seine Hände gebildet.
6 Kommt, laßt uns anbeten und niederfallen, / Knien vor Jahwe, der uns erschaffen! "Erschaffen" nicht allgemein als Menschen, sondern "der uns als Volk hat erstehen lassen", und zwar als ein Volk, das der Träger der göttlichen Offenbarung sein sollte.
7 Denn er ist unser Gott, / Und wir sind das Volk, das er weidet, / Die Herde, die er leitet mit seiner Hand, / Wenn ihr heut seiner Stimme gehorcht. Gehorsam gegen Gottes Stimme - das ist die Bedingung, die Israel erfüllen muß, wenn es wirklich Gottes Volk und Herde sein will. Eine ähnliche Bedingung wird dem Volk in 2. Mos. 19,5 gestellt. Wenigstens heute soll Israel nach so häufigem Ungehorsam auf Gottes Stimme hören. In V.8-11 redet nun diese Stimme Gottes zu dem Volk.
8 "Verstockt doch nicht euer Herz, wie bei Merîba, / Wie am Tage von Massa in der Wüste 2. Mos. 17,1-7.,
9 Wo eure Väter mich versuchten, / Mich prüften, obwohl sie mein Tun gesehn. Das hier gemeinte "Tun" Gottes ist die Befreiung der Israeliten aus der Knechtschaft Ägyptens und ihr wunderbarer Durchzug durch das Rote Meer. Aber trotz dieser Taten Gottes waren sie ungläubig und ungehorsam.
10 Vierzig Jahre war mir dies Geschlecht Das aus Ägypten befreite Geschlecht der Israeliten. zuwider. / Ich sprach: 'Ein irrendes Volk sind sie, / Das meine Wege nicht erkannt.'
11 Drum schwur ich in meinem Zorn 4. Mos. 14,22.23.28.29.: / 'Wahrlich, sie sollen nicht kommen / Zu der Ruhstatt In Kanaan., die ich ihnen verheißen.'" Mit V.8-11 vgl. Hebr. 3,7-4,13 in meiner Übersetzung und Erläuterung des Neuen Testaments.
1 Kommt, laßt uns dem HERRN zujubeln,jauchzen dem Felsen unsers Heils!
2 Laßt uns mit Dank vor sein Angesicht treten,mit Liedern (oder: Lobgesängen) ihm jauchzen!
3 Denn ein großer Gott ist der HERRund ein großer König über alle Götter,
4 er, in dessen Hand die Tiefen der Erde sindund dem auch die Gipfel der Berge gehören;
5 er, dem das Meer gehört: er hat’s ja geschaffen,und das Festland: seine Hände haben’s gebildet.
6 Kommt, laßt uns anbeten und niederfallen,die Knie beugen vor dem HERRN, unserm Schöpfer!
7 Denn er ist unser Gott,und wir das Volk seiner Weide, die Herde seiner Hand (oder: Hut). Möchtet ihr heute doch hören auf seine Stimme:
8 »Verstockt nicht euer Herz wie bei Meriba,wie am Tage von Massa in der Wüste (2.Mose 17,1-7),
9 woselbst eure Väter mich versuchten,mich prüften, obwohl sie doch sahen mein Tun.
10 Vierzig Jahre hegte ich Abscheu gegen dieses Geschlecht,und sagte (oder: dachte): ›Sie sind ein Volk mit irrendem Herzen‹;sie aber wollten von meinen Wegen nichts wissen.
11 So schwur ich denn in meinem Zorn:›Sie sollen nicht eingehn in meine Ruhstatt!‹« (4.Mose 14,23)