1 Meine Brüder, seid frei von Menschengefälligkeit, wenn ihr wirklich den Glauben habt, den unser Herr Jesus Christus, der zur Herrlichkeit erhoben ist, bewiesen hat und wirkt Dr. Robinsons Greek Testaments Lexicon bemerkt zu dem Ausdruck [pistis tou kyriou heemoon Ieesou Christou]: faith arising from and combined with Christ's own faith (Glaube, der aus Christi eigenem Glauben entspringt und mit ihm verbunden ist)..
2 Da tritt zum Beispiel in eure (gottesdienstliche) Versammlung ein Mann, geschmückt mit goldenem Ring und prächtigem Gewand, und ihm folgt ein Armer in unsauberem Kleid Beide sind anscheinend noch nicht Glieder der Gemeinde..
3 Staunt ihr nun den an, der das prächtige Gewand trägt, und sagt zu ihm: "Nimm du diesen Ehrenplatz!", während ihr zu dem Armen sprecht: "Du kannst dort stehen!" - oder auch: "Setze dich unten an meinen Fußschemel!" -,
4 kommt ihr da nicht mit euch selbst in Widerspruch und zeigt euch als Richter von verwerflicher Sinnesart Sie kommen mit sich selbst in Widerspruch, weil ihre Handlungsweise mit ihrer Überzeugung, daß Reiche und Arme in der Kirche gleich sind, nicht übereinstimmt. Sie zeigen sich als Richter von verwerflicher Sinnesart, weil sie die Reichen so ehren und den Armen zurücksetzen.?
5 Merkt auf, geliebte Brüder: Hat Gott nicht solche, die die Welt arm nennt, auserwählt, damit sie reich seien im Glauben und das Königreich ererben, das er denen verheißen hat, die ihn lieben?
6 Ihr aber habt den Armen verächtlich behandelt! Sind es nicht gerade die Reichen, die euch Gewalt antun und euch vor die Gerichte schleppen?
7 Sind sie es nicht, die den herrlichen Namen, nach dem ihr benannt worden seid Den Namen Christi., verlästern?
8 Gewiß, wenn ihr (ohne einen Unterschied zu machen) das königliche Gebot Das Gebot der Liebe wird das königliche Gebot genannt, weil es das höchste ist und alle anderen in sich schließt. Aber es liegt auch wohl noch etwas anderes in diesem Ausdruck: ein königliches Gebot ist ein Gebot für Könige, ein Gebot, das eine königliche Gesinnung fordert. Die Erben des Königreiches (2,5) zeigen aber keine königliche, sondern eine sklavische Gesinnung, wenn sie den Reichen gegenüber kriechen und die Armen verächtlich behandeln. erfüllt, das zum Ausdruck kommt in dem Schriftwort: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst 3. Mos. 19,18., so tut ihr recht.
9 Handelt ihr aber nach Menschengunst, so tut ihr Sünde, und das Gesetz verurteilt euch als Übertreter.
10 Wer nämlich das ganze Gesetz erfüllt, aber gegen ein einziges Gebot verstößt, der hat damit alle Gebote übertreten.
11 Denn ganz derselbe, der gesagt hat: "Du sollst nicht ehebrechen!", hat auch gesprochen: "Du sollst nicht morden!" Bist du nun zwar kein Ehebrecher, aber ein Mörder, so bist du ein Gesetzesübertreter.
12 Denkt bei all euerm Reden und Handeln daran, daß ihr einst durch ein Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollt Tut also das Gute nicht unter einem gesetzlichen Zwang, sondern nach freier Wahl, nach freiem Willen!.
13 Denn das Gericht trifft erbarmungslos den, der keine Barmherzigkeit geübt hat. Der Barmherzige dagegen braucht kein Gericht zu fürchten.
14 Was nützt es, meine Brüder, wenn einer behauptet, er habe Glauben, und kann dabei doch keine Werke aufweisen?
15 Kann ihn denn ein solcher Glaube retten? Denkt euch: Ein Bruder oder eine Schwester hat keine Kleidung, und es fehlt ihnen am täglichen Brot.
16 Spräche nun einer von euch zu ihnen: "Geht hin in Frieden, wärmt euch und eßt euch satt!", aber ihr gäbt ihnen nicht, was sie zum Leben nötig haben, - was nützt es ihnen?
17 Ebenso ist's auch mit dem Glauben: hat er keine Werke aufzuweisen, dann ist er in sich selber tot.
18 Man könnte nun (jemand, der sich auf einen Glauben ohne Werke verläßt) dies erwidern: "Du hast Glauben (wie du sagst), und ich habe (neben dem Glauben auch noch) Werke aufzuweisen. Zeig mir deinen Glauben, der ohne Werke ist, dann will ich dir aus meinen Werken meinen Glauben zeigen!
19 Du glaubst: es gibt nur einen Gott? Sehr schön! Aber das glauben auch die bösen Geister, und trotzdem zittern sie.
20 Willst du gedankenloser Mensch nun einsehen, daß ein Glaube ohne Werke nutzlos ist, (so frage dich:)
21 Ist unser Vater Abraham nicht durch Werke gerechtfertigt worden? Er hat ja seinen Sohn Isaak auf dem Opferaltar dargebracht.
22 Da siehst du: sein Glaube ging mit seinen Werken Hand in Hand, und erst durch seine Werke ist sein Glaube vollkommen geworden.
23 So hat sich das Schriftwort erfüllt: Abraham glaubte Gott, und das ward ihm zur Gerechtigkeit gerechnet 1. Mos. 15,6., und er wurde Gottes Freund Vgl. 2. Chron. 20,7; Jes. 41,8. genannt Hier endigt die mit V.18 beginnende Antwort an den, der sich auf einen Glauben ohne Werke verläßt, und mit V.24 zieht nun Jakobus für seine Leser aus dem vorher Gesagten die Schlußfolgerung.."
24 Ihr seht also: der Mensch wird durch Werke gerechtfertigt, und nicht durch Glauben allein.
25 Ist nicht ebenso auch die Dirne Rahab durch Werke gerechtfertigt worden? Sie hat ja die Kundschafter bei sich aufgenommen und sie nachher auf einem anderen Weg entkommen lassen.
26 Geradeso wie der Leib ohne Geist tot ist, ebenso ist auch der Glaube ohne Werke tot.
1 Meine Brüder, habt den Glauben an unsern Herrn Jesus Christus, (den Herrn) der Herrlichkeit, nicht so, daß Ansehen der Person (= Menschengefälligkeit) damit verbunden ist.
2 Wenn z.B. in eure (gottesdienstliche) Versammlung ein Mann mit goldenen Ringen an den Fingern und in prächtiger Kleidung tritt und zugleich ein armer in unsauberem Anzug erscheint,
3 und ihr dann eure Blicke auf den prächtig Gekleideten richtet und zu ihm sagt: »Setze du dich hierher auf den guten Platz«, während ihr zu dem Armen sagt: »Stelle du dich dorthin oder setze dich hier unten auf meinen Fußschemel!« –
4 seid ihr da nicht in Zwiespalt (oder: Widerspruch) mit euch selbst geraten und zu Richtern mit bösen Erwägungen (oder: Hintergedanken) geworden?
5 Hört (mich an), meine geliebten Brüder! Hat Gott nicht gerade die, welche für die Welt (= in den Augen der Welt) arm sind, dazu erwählt, reich im (oder: durch) Glauben und Erben des Reiches zu sein, das er denen verheißen hat, die ihn lieben?
6 Ihr aber habt den Armen mißachtet. Sind es nicht gerade die Reichen, die euch gewalttätig behandeln, und ziehen nicht gerade sie euch vor die Gerichte?
7 Sind nicht gerade sie es, die den guten (= edlen) Namen lästern, der (bei der Taufe) über euch angerufen (oder: ausgesprochen) worden ist?
8 Allerdings (oder: gewiß), wenn ihr das königliche Gesetz nach dem Schriftwort erfüllt (3.Mose 19,18): »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«, so tut ihr recht daran;
9 wenn ihr aber die Person anseht, so begeht ihr Sünde und werdet vom Gesetz als Übertreter überführt (oder: erwiesen).
10 Denn wer das ganze Gesetz erfüllt, aber gegen ein einziges Gebot verstößt, der hat sich damit gegen das ganze (Gesetz) vergangen.
11 Denn der da geboten hat: »Du sollst nicht ehebrechen«, der hat auch geboten: »Du sollst nicht töten.« Wenn du nun zwar kein Ehebrecher bist, wohl aber ein Mörder, so bist du ein Übertreter des (ganzen) Gesetzes geworden.
12 Redet so und handelt so wie Leute, die (einst) durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen.
13 Denn das Gericht verfährt erbarmungslos gegen den, der kein Erbarmen geübt hat; die Barmherzigkeit dagegen rühmt sich gegen das Gericht (= erweist sich dem Gericht überlegen, oder: triumphiert über das Gericht).
14 Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand behauptet, Glauben zu besitzen, dabei aber keine Werke (aufzuweisen) hat? Vermag etwa der Glaube ihn zu retten?
15 Wenn z.B. ein Bruder oder eine Schwester keine Kleidung hat und an der täglichen Nahrung Mangel leidet
16 und dann jemand von euch zu ihnen sagt: »Geht hin in Frieden, wärmt euch (= kleidet euch warm) und eßt euch satt!«, ohne ihnen jedoch das zu geben, was ihr Leib bedarf: welchen Nutzen hat das für sie?
17 So steht es auch mit dem Glauben: hat er keine Werke (aufzuweisen), so ist er an sich selbst (= für sich allein) tot.
18 Doch es wird jemand einwenden: »Du hast Glauben, und ich habe Werke; weise mir deinen Glauben nach, der ohne Werke ist, und ich will dir aus meinen Werken den Glauben nachweisen!«
19 Du glaubst, daß es nur einen Gott gibt? Du tust recht daran; aber das glauben auch die Teufel (= die bösen Geister) und – schaudern dabei.
20 Willst du wohl einsehen, du gedankenloser Mensch, daß der Glaube ohne die Werke unnütz (oder: wertlos) ist?
21 Ist nicht unser Vater Abraham aus Werken (= aufgrund von Werken) gerechtfertigt worden, da er seinen Sohn Isaak auf dem Opferaltar darbrachte?
22 Daran siehst du, daß der Glaube mit seinen Werken zusammengewirkt hat und der Glaube erst durch die Werke zur Vollendung (= Vollständigkeit) gebracht ist,
23 und daß so erst das Schriftwort sich erfüllt hat, das da lautet (1.Mose 15,6): »Abraham glaubte aber Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet«, und er wurde ›Gottes Freund‹ genannt (Jes 41,8).
24 So seht ihr, daß der Mensch aus Werken gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein.
25 Ist nicht ebenso auch die Dirne Rahab aufgrund von Werken gerechtfertigt worden, weil sie die Kundschafter bei sich aufgenommen und sie auf einem anderen Wege wieder (aus dem Hause) entlassen hatte?
26 Denn ebenso wie der Leib ohne Geist tot ist, ebenso ist auch der Glaube ohne Werke tot.