1 Ein Psalm Davids. Als David nach dem göttlichen Gericht über Usa die Bundeslade im Hause Obed-Edoms ließ, weil er nicht wagte, sie nach Jerusalem zu bringen, da sprach er: "Wie sollte die Lade Jahwes zu mir (dem Unheiligen) kommen?" (2. Sam. 6,10.) Da aber Gott Obed-Edom wegen des Aufenthalts der Bundeslade in seinem Hause sichtlich segnete (2. Sam. 6,11-12), fragte David voll Sehnsucht in unserm Psalm: "Wann, o Gott, wirst du zu mir kommen?" (V.2.) Damit nun Gott mit der Bundeslade Wohnung auf Zion nehmen kann, gelobt David in Ps. 101, sein Verhalten als Mensch und Fürst ganz nach Gottes Sinn und Wohlgefallen zu gestalten. / Von Huld und Recht will ich singen, / Dir, Jahwe, will ich spielen.
2 Achten will ich auf frommen Wandel - / Wann wirst du zu mir kommen? / Einhergehn will ich in meines Herzens Unschuld / In meinem Hause.
3 Nicht will ich sinnen / Auf ruchlos Tun. / Der Abtrünnigen Werke hasse ich: / Nicht sollen sie mir ankleben.
4 Ein falsches Herz soll mir fernbleiben, / Von Frevlern will ich nichts wissen.
5 Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, / Den will ich zum Schweigen bringen. Verleumdungen hatte David selbst an Sauls Hof reichlich erfahren. Vielleicht dachte er ganz besonders an Doegs Verräterei (1. Sam. 22,9ff.).
6 Meine Augen suchen die Treuen im Lande David will sie ausfindig machen, um sie als Räte und Diener an seinen Hof zu ziehen.: / Die sollen bei mir wohnen. / Wer auf frommem Wege wandelt, / Der soll mein Diener sein.
7 Nicht soll in meinem Hause einer weilen, / Der Trug verübt. / Wer Lügen redet, / Der kann vor meinen Augen nicht bestehn.
8 Jeden Morgen will ich unschädlich machen Beim Rechtsprechen. / Alle Frevler des Landes, / Um aus Jahwes Stadt Aus Jerusalem. zu vertilgen / Alle Übeltäter. Denn Gott kann nur in einer Stadt wohnen, in der alles nach seinen Geboten zugeht.