4 Wasche mich völlig von meiner Schuld / Und von meiner Sünde mache mich rein!

5 Denn meine Frevel sind mir bewußt, / Und meine Sünde ist stets vor mir.

6 An dir allein habe ich gesündigt, / Und was dir mißfällt, hab ich verübt. / Denn du sollst recht behalten mit deinem Spruch, / Rein erscheinen mit deinem Urteil. Der Psalmist erkennt hier als reuiger Sünder die Gerechtigkeit des göttlichen Gerichtsspruches an. V.6c und d führt der Apostel Paulus in Röm. 3,4 nach LXX an.

7 Ich bin ja in Schuld geboren, / In Sünde hat mich meine Mutter empfangen.

8 Doch da du Wahrheit im Herzen liebst, / So mach mir im Innern Weisheit kund! Die Weisheit ist der Weg zur Wahrheit. Wenn Gott dem Psalmisten in der Verborgenheit seines Gemüts Weisheit kundtut, so kann er, obwohl in Sünde empfangen und geboren, also dahin gelangen, daß die Wahrheit oder das rechtschaffene, Gott wohlgefällige Wesen sein Herz ganz durchdringt. "Herz" heißt vielleicht wörtlich "Nieren", eine Bezeichnung des geheimsten Innenlebens.

9 Entsündige mich mit Ysop, so werd ich rein Eine Anspielung auf die Weise, wie die Aussätzigen gereinigt wurden: man besprengte sie mit einem Ysopbüschel, der in das Blut eines reinen Vogels getaucht war (3. Mos. 14,1-9)., / Wasche mich, so werd ich weißer als Schnee. Jes. 1,18. V.9b erinnert an die Waschungen, die alle levitisch Verunreinigten an sich vollziehen lassen mußten.