7 Er richtet den Schwachen empor aus dem Staub, / Aus dem Aschenhaufen erhebt er den Armen. Staub und Aschenhaufen sind ein Bild der tiefsten Armut und Verlassenheit. In dem Aschenhaufen liegt in Syrien und Palästina der von der Gesellschaft Ausgeschlossene. Am Tag fleht er die Vorübergehenden um Almosen an, und des Nachts legt er sich in die von der Sonne durchwärmte Asche (nach Franz Delitzsch).
8 Dann setzt er ihn neben den Edlen, / Neben die Edlen seines Volks.
9 Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft Priester von königlicher Würde., ein heiliges Volk 2. Mos. 19,5-6., ein Volk des Eigentums Mal. 3,17., damit ihr die herrlichen Eigenschaften Namentlich wohl Gottes Gnade und Weisheit, die sich in ihrer Berufung kundtun. dessen verkündigt Durch Wort und Wandel (vgl. V.12)., der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat Der Berufende ist Gott..
3 Aus Kinder- und Säuglingsmund hast du ein Bollwerk gegründet / Deinen Widersachern zum Trutz, / Um Feind und Empörer zum Schweigen zu bringen. Auch auf Erden ist Jahwes Name herrlich. Hier preisen ihn schon Kinder und Säuglinge mit ihrem Munde. Diese Schar der Kleinen und Unmündigen, die sich zu Gott bekennen, ist eine Schutz- und Trutzmacht Gottes gegen seine Widersacher. So will Gott durch geringe, ohnmächtige Werkzeuge seinen Namen verherrlichen (vgl. Matth. 21,16).
4 So oft ich die Himmel betrachte, deiner Hände Werk, / Den Mond und die Sterne, die du bereitet:
5 Was ist da der Mensch, daß du sein gedenkst, / Und der Menschensohn Der Ausdruck "Menschensohn" soll die Ohnmacht des Menschen und seine Abhängigkeit von Gott noch stärker hervorheben als das einfache Wort "Mensch"., daß du für ihn so liebreich sorgst? Der strahlende Glanz des Himmels und der Sternenwelt verkündigt nicht nur laut die Größe des allmächtigen Schöpfers, sondern auch die Kleinheit des winzigen Menschen.
17 Wie sind mir so köstlich, Gott Im Hebräischen steht hier der Gottesname El., deine Gedanken, / Wie ist ihre Zahl so gewaltig! Vgl. Röm. 11,33.
18 Wollt ich sie zählen - sie wären mehr als Sand: / Ich bin erwacht und bin noch bei dir. Der Sinn ist: "Wenn ich auch bei der Betrachtung des unerforschlichen Wesens und Wirkens Gottes ermattet in Schlaf versinke, so bin ich doch beim Erwachen sofort wieder mit solchen Gedanken beschäftigt." Der Dichter ist also immer "bei Gott". Ergriffen von der Herrlichkeit Gottes, spricht er nun von V.19 ab seinen Abscheu aus gegen alle Gottesverächter.
6 Verkauft man nicht fünf Sperlinge für zehn Pfennige? Trotzdem ist keiner von ihnen bei Gott vergessen Wieviel mehr steht ihr unter Gottes Fürsorge!.
7 Nun sind aber sogar die Haare auf euerm Haupt allesamt gezählt. Habt keine Furcht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge.
3 Kraft der mir geschenkten Gnade Gemeint ist die Gnade des Apostelamts. warne ich jeden von euch, höher von sich zu denken, als sich ziemt. Jeder denke vielmehr bescheiden von sich, ganz nach dem Maß seines Glaubens, das Gott ihm zugeteilt.
14 Ich danke dir, daß ich so erstaunlich wunderbar entstanden bin: / Wunderbar sind ja auch sonst deine Werke, / Und meine Seele erkennt es wohl.